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Orchideen-Schädlinge: So erkennen und bekämpfen Sie sie

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Großspurige Orchideen werden ganz kleinlaut, wenn sich heimtückisches Ungeziefer über sie hermacht. Jetzt ist die Königin der Blumen auf Ihre Unterstützung angewiesen, um die Schädlinge abzuwehren. Lesen Sie hier, wie Sie einen Befall diagnostizieren und erfolgreich bekämpfen.

Orchidee Läuse
Wird der Schädlingsbefall rechtzeitig erkannt, lassen sich die Plagegeister meist mit Hausmitteln vertreiben
AUF EINEN BLICK
Wie bekämpfe ich Schädlinge bei Orchideen?
Orchideen-Schädlinge wie Läuse und Spinnmilben können durch regelmäßige Kontrolle, gründliches Abduschen, Alkoholanwendung und biologische Insektizide bekämpft werden. Eine sachkundige Pflege stärkt die Orchidee und erhöht ihre Abwehrkraft gegen Ungeziefer.

Läuse identifizieren und wirksam bekämpfen – So geht es

Läuse aller Art bereiten Orchideen erhebliche Probleme. Das gilt für Woll- und Schmierläuse, Napf- und Deckelschildläuse sowie für Blattläuse gleichermaßen. Indem Sie die Blätter auf den Unter- und Oberseiten alle paar Tage kontrollieren, kommen Sie dem listigen Ungeziefer rechtzeitig auf die Schliche. Achten Sie auf diese Anzeichen:

  • Woll- und Schmierläuse: 1-5 mm klein, rosa Körper sind umhüllt mit weißen Wattebäuschen
  • Schildläuse: 1-2 mm klein, Weibchen sitzen unter rundlichen Höckern auf den Blättern, Männchen sind geflügelt und mobil
  • Blattläuse: 2-7 mm klein, grün, gelb, braun oder schwarz, halten sich häufig auf den Blattunterseiten auf

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Indem Sie hochprozentigen Alkohol in die Gegenmaßnahmen integrieren, erhöhen Sie den Bekämpfungserfolg. Duschen Sie die betroffene Orchidee zunächst mit Wasser kräftig ab, bevor sie die Pflanze unter Quarantäne stellen. Wischen Sie die befallenen Pflanzenteile ab mit einem Alkohol-getränkten Tuch. Den kleinen Panzer von Schildläusen oder die wachsartige Hülle von Schmierläusen lösen Sie auf, indem Sie die Schädlinge einzeln mit Wattestäbchen betupfen, die mit Spiritus getränkt sind.

So gehen Sie gegen Spinnmilben effektiv vor – Tipps zu den Symptomen

Die zweite große Gruppe an Ungeziefer entstammt der Insektenklasse der Spinnentiere. Unter den mehr als 1.200 Arten ist es explizit die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), die es auf Orchideen abgesehen hat. Fernerhin hat sich die Orchideenspinnmilbe (Brevipalpus californicus) als Unterart auf die exotischen Blumen spezialisiert. An diesen Merkmalen erkennen Sie einen Befall mit Spinnmilben:

  • Gemeine Spinnmilbe: 0,25-0,8 mm klein, gelb, grün, orange oder rot gefärbt, bildet hauchzarte, weiße Gespinste
  • Orchideenspinnmilbe: 0,1 mm klein, bildet keine Gespinste, lebt als Einzelgänger, breitet sich nur langsam aus
  • Häufigstes Symptom sind gesprenkelte Blätter mit silbrigem Glanz

Haben Sie dieses Ungeziefer auf Ihrer Orchidee ausfindig gemacht, brausen Sie die betroffene Orchidee gründlich ab – sofern die Art es verträgt. Um die Spinnmilben zu bekämpfen, haben sich in der Praxis biologische Insektizide auf der Basis von Neemöl ausgezeichnet bewährt. Werden Sie mit einer hartgesottenen Kolonie aus Spinnmilben konfrontiert, bereitet ein Akarizid, wie Spinnmilben-Frei Kanemite von Dr. Stähler, dem Ungeziefer den Garaus.

Tipp

Es mag wie eine Binsenweisheit erscheinen, verdient gleichwohl Ihre Beachtung. Eine sachkundig gepflegte Orchidee entwickelt aus eigener Kraft ein hohes Maß an Abwehrkraft gegen Ungeziefer aller Art. Am hellen, warmen Standort aufgestellt, wöchentlich getaucht in warmes Wasser und alle 4 Wochen gedüngt, haben listige Schädlinge und Krankheitserreger nur geringe Chancen.