Marienkäferlarven willkommen – Infos rund um die emsigen Blattlaus-Vernichter
Marienkäferlarven haben Blattläuse zum Fressen gern. Einige Arten verschmähen auch Spinnmilben, Schildläuse und Mehltaupilze nicht. Im naturnahen Garten sind die Nützlinge herzlich willkommen als schlagkräftige Schützenhilfe in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Lesen Sie in diesem Leitfaden spannende Infos zur Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer. Wie Sie Marienkäferlarven selber züchten, was die Raupen fressen und wo die emsigen Helferlein zu finden sind, erfahren Sie hier.
- Marienkäferlarven sind hochgeschätzte Nützlinge für die erfolgreiche Bekämpfung von Blattläusen und anderen Schädlingen.
- Die Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Marienkäfer erstreckt sich über vier Stadien mit einer Dauer von 30 bis 60 Tagen.
- Um die Population zu erhöhen, können Hobbygärtner Marienkäferlarven selber züchten und im Beet oder auf dem Balkon aussetzen.
Marienkäferlarven Entwicklung – Überblick in Wort und Bild
Wenn Marienkäfer aus dem Winterschlaf erwachen, kümmern sie sich sogleich um die Familienplanung. Begattete Marienkäferdamen suchen gezielt nach Blattlauskolonien und legen dort zahlreiche ovale, gelbliche Eier einzeln oder in Paketen ab. Dank dieser Strategie wird dem Nachwuchs die Nahrung auf dem Silbertablett serviert. Vier anstrengende Stadien der Entwicklung müssen Marienkäferlarven absolvieren, bis sie sich als farbenprächtige Käfer in Szene setzen. Folgender Überblick fasst den faszinierenden Prozess zusammen:
- 1. Stadium: Eiablage Ende April/Anfang Mai zumeist auf Blattunterseiten, an Nadeln, in Baumritzen
- 2. Stadium: Schlupf der Larven nach 5-10 Tagen und Beginn der Nahrungsaufnahme
- 3. Stadium: Larvenstadium für 30-60 Tage mit 3-4 Häutungen als Hauptfressphase mit bis zu 100 Blattläusen pro Tag
- 4. Stadium: Verpuppung für 6 bis 9 Tage als bewegungslose Ruhephase ohne Nahrungsaufnahme
Im Anschluss an die Verpuppung schlüpfen die fertigen Marienkäfer mit cremegelber Körperfärbung. Erst nach einer Phase der Aushärtung prahlen adulte Marienkäfer mit Punkten auf den glänzenden, roten, gelben oder schwarzen Deckflügeln und verraten dem Betrachter ihre Artzugehörigkeit. Die Metamorphose zum Käfer setzt ihrer Funktion als Nützlinge übrigens kein Ende. Adulte Marienkäfer verputzen ebenfalls Läuse aller Art, freilich mit weniger großem Appetit, als ihr ewig hungriger Nachwuchs.
Erläuterung zum Larvenstadium
Wichtigste Phase für ihre Funktion als Nützlinge im Naturgarten ist das Larvenstadium. Sind dem Hobbygärtner wesentliche Erkennungsmerkmale nicht bekannt, werden Marienkäferlarven häufig als vermeintliche Schädlinge beseitigt. Ungeachtet zahlreicher Variationen in Färbung und Gestalt, besitzen die Raupen ein gewisses Grundaussehen, das eine Identifizierung erleichtert.
In der Regel ist der längliche Körper unmittelbar hinter dem Kopf am breitesten. In Richtung Körperende verjüngt sich eine Larve kontinuierlich. Markant treten einzelne Körpersegmente hervor, die häufig mit Dornen oder Borsten besetzt sind. Kräftige Beine dienen einer schnellen Verfolgung von Beutetieren und aktiven Suche nach Blattläusen. Häufig sind Marienkäferlarven überzogen mit einer Wachsbedeckung, die als Panzer fungiert gegen Feinde, wie Ameisen, Vögel oder Frösche.
Untenstehende Bilder verdeutlichen den faszinierenden Prozess vom winzigen Ei bis zum fertigen Marienkäfer.
Marienkäferlarven selber züchten – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um die Population im Garten zu erhöhen, können Sie Marienkäferlarven selber züchten und aussetzen. Gut geeignet für diesen Zweck sind komplett ausgestattete Zucht-Sets aus dem Fachhandel. Als positiven Nebeneffekt können Sie und Ihre Kinder die Entwicklung vom Ei zum Marienkäfer hautnah miterleben. Folgende Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Marienkäferlarven selber züchten und im Garten richtig ansiedeln:
- Zucht-Set zwischen Anfang März und Mitte September bestellen (2-3 Wochen Vorlauf einkalkulieren)
- Aufzucht-Vivarium aus der Verpackung nehmen und am hellen, warmen Standort aufstellen bei 15°-25° Celsius
- Mitgeliefertes Futter bis zur Verwendung in die Tiefkühltruhe legen
- Transparente Dose verschlossen lassen, bis sich die Eier in 3-4 mm kleine Larven verwandelt haben
- Im 2. Larvenstadium (nach 2-5 Tagen) Larven vorsichtig umsetzen in die mitgelieferte größere Box
- Unmittelbar nach dem Umzug hungrige Larven zum ersten Mal füttern (Futter vorab auftauen)
- Zweite Fütterung Ende 3./Anfang 4. Larvenstadium bei 7-8 mm Größe
- Wichtig: Deckel der Aufzucht-Box zum Füttern kurz öffnen und gleich wieder verschließen
Im Anschluss an die zweite Fütterung gehen Marienkäferlarven über in die Phase der Verpuppung. Futter erhalten die Larven ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Die Metamorphose von der Larve zum Käfer nimmt durchschnittlich eine Woche in Anspruch. Während des heiklen Stadiums dürfen die bewegungslosen Puppen nicht von ihrer Unterlage entfernt oder berührt werden. Hat ein Käfer seinen Kokon abgestreift, geht es spätestens nach 2 Tagen hinaus in die freie Natur. Ideale Rahmenbedingungen zum Aussetzen selbst gezüchteter Marienkäfer sind Temperaturen um 18° Celsius und trockenes Wetter.
Marienkäferlarven füttern
Aufzucht-Sets enthalten bereits das Futter, das Marienkäfer benötigen für die Entwicklung vom Ei bis zur Verpuppung. In der Regel handelt es sich dabei um Mehlwürmer als Ersatz für natürliches Futter. Alternativ können Sie Ihre Zöglinge selber füttern. Jetzt steht die Frage im Raum: Was fressen Marienkäferlarven eigentlich? Folgende Übersicht bringt Licht ins Dunkel:
- Blattläuse
- Schildläuse
- Milben, vorzugsweise Spinnmilben
- Larven anderer Insekten, wie Schmetterlingen
- Mehltaupilze
- Blütenpollen, gerne von Ringelblumen, Kornblumen, Geranium und Wildkräutern aller Art
Wird die Nahrung knapp, vergreifen sich Marienkäferlarven an schwächeren Artgenossen. Häufig fressen bereits geschlüpfte Raupen kaltblütig alle Eier auf, derer sie habhaft werden. Kannibalismus während der Aufzucht beugen Sie wirksam vor, wenn Sie stets gefrorene Mehlwürmer auf Vorrat haben. Sollte Ihnen die Zeit fehlen, um in der Natur Läuse einzusammeln, füttern Sie hungrige Marienkäferlarven mit zuvor aufgetauten Mehlwürmern.
Marienkäferlarven aussetzen – Tipps & Tricks
Es obliegt Ihrer persönlichen Entscheidung, ob Sie Marienkäfer aus eigener Zucht bereits im Larvenstadium aussetzen. Vorteil dieser Vorgehensweise: Die Raupen kommen im gefräßigsten Stadium ihrer Entwicklung in den Garten, um Jagd zu machen auf Blattläuse. Nachteil der vorzeitigen Umsiedlung: Es entgeht Ihnen und Ihren Kindern der faszinierende Prozess der Verpuppung. Wie Sie Marienkäferlarven richtig aussetzen, verraten folgende Tipps & Tricks:
- Temperatur: mindestens 15° Celsius (ideal 18°-22° Celsius)
- Standort: Sträucher, Bäume, Stauden und Blumen mit Blattläusen
- Transportmittel: Bio-Box, Pinsel, Papierstreifen
- Verteilungsquote: 10 Marienkäferlarven für 10 m², 20 Larven für 20 m²
Marienkäferlarven sind filigrane Lebewesen. Aussetzen im Garten erfordert reichlich Fingerspitzengefühl, damit die winzigen Raupen das riskante Prozedere heil überstehen. Sie können die Ausfallquote deutlich reduzieren, indem Sie die Larven in Bio-Boxen aus Pappe aussetzen. Das Dach einer Box wird erst dann geöffnet, wenn sich die kleinen Bewohner nach einigen Stunden akklimatisiert haben und am gewählten Standort geeignete Rahmenbedingungen herrschen. Erhältlich sind die Bio-Boxen (ohne Inhalt) beispielsweise bei Schneckenprofi.de zum günstigen Preis.
Exkurs
Vorsicht bissig – Marienkäferlarven beißen
Wenn Marienkäferlarven schlüpfen, knabbern sie mit Eizähnen die Schale durch. Diese winzigen Zähnchen gehen im ersten Larvenstadium wieder verloren und sind für Menschen kein Grund zur Besorgnis. Im Austausch zu den harmlosen Eizähnen entwickelt sich ein solides Mundwerkzeug, das primär dem schnellen Verzehr von Blattläusen dient. Fühlen sich Marienkäferlarven vom Menschen bedroht, haben sie keine Skrupel, sich mit einem kräftigen Biss zu verteidigen. Die menschliche Haut ist freilich zu dick, um ernsthaften Schaden davonzutragen. Schlimmstenfalls registrieren die Opfer leichte Schmerzen, wie nach einem Nadelstich. Übeltäter sind zumeist eingewanderte Asiatische Marienkäferlarven mit deutlich aggressiverem Gemüt, als die gutmütigen Raupen heimischer Siebenpunkt-Marienkäfer.
Wo kann man Marienkäferlarven finden?
Die Larven von Siebenpunkt-, Zweipunkt- oder Harlekin-Marienkäfern sind begeisterte Schlachtenbummler von Blattläusen. Halten Sie daher Ausschau nach Pflanzen mit Blattlausbefall, wenn Sie die Nützlinge in freier Natur, im Garten oder auf dem Balkon finden wollen. Die häufigsten Fundorte von Marienkäferlarven haben wir im Folgenden zusammengestellt:
- Gehölze: Rosen, Holunder, Beerensträucher
- Kräuter: Dill, Schnittlauch, Kümmel, Koriander, Basilikum
- Unkräuter: Löwenzahn, Brennnesseln, Wiesenklee, Rotklee
- Blumen und Stauden: Klatschmohn, Kornblume, Schmuckkörbchen, Strandflieder, Pelargonie
Dann gibt es noch die Spezialisten im Marienkäfer-Land, die sich auf bevorzugten Pflanzen ansiedeln. Nördlich der Alpen ist dies beispielsweise der wagemutige Ameisen-Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella magnifica), der vornehmlich in der Nähe von Ameisenhaufen anzutreffen ist, also in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinen Feinden. Der Berg-Marienkäfer (Hippodamia notata) hat keine Höhenangst und lebt häufig im Gebirge. Weitere Standort-Experten verraten ihre Vorlieben mit dem Namen, wie der Heidekraut-Marienkäfer (Coccinella hieroglyphica), Trockenrasen-Marienkäfer (Coccinula quatuordecimpustulata) oder Nadelbaum-Marienkäfer (Aphidecta obliterata). Es liegt auf der Hand: Wo Frau Mutter Marienkäfer gerne verweilt, tummelt sich auch ihre Nachkommenschaft.
Häufige Marienkäferlarven erkennen – 3 Arten
Weltweit ist die Familie der Marienkäfer vertreten mit mehr als 6000 Arten und unzähligen Unterarten. Selbst geübten Insektenkundlern wird schwindelig, angesichts des beeindruckenden Artenreichtums mit abertausenden von Mustervarianten. Gleichwohl sehen sich Marienkäferlarven zum Verwechseln ähnlich, denn die verräterischen Deckflügel-Punkte als Indikator für die Artzugehörigkeit bilden sich erst beim erwachsenen Marienkäfer. Wer genau hinschaut, wird dennoch wichtige Unterscheidungsmerkmale erkennen. Folgende Tabelle nennt für die drei häufigsten Marienkäferlarven-Arten wichtige Hinweise für eine Identifizierung:
Siebenpunkt-Marienkäferlarven | Zweipunkt-Marienkäferlarven | Asiatische Marienkäferlarven | |
---|---|---|---|
Wissenschaftlicher Name | Coccinella septempunctata | Adalia bipunctata | Harmonia axyridis |
Volkstümlicher Name | Glückskäfer | Zweipunkt | Harlekin |
Färbung | grau, graublau, braun, gelb | dunkelgrau bis hellgrau | gelbgrün, später schwarz bis blaugrau |
Zeichnung | seitliche dunkelfarbige Flecken, farbiger Kopf | fleckenlos oder bis zu 7 Makeln, dunkler Kopf | orange Flecken beidseits, schwarz-grauer Kopf |
Belastbare, seriöse Aussagen zur Größe von Marienkäferlarven als Erkennungsmerkmal sind nicht möglich. Die Angaben in der Fachliteratur erstrecken sich von 1,5 bis 15 Millimeter. Naturgemäß gewinnen die Larven an Größe und Länge, während sie die vier Stadien der Entwicklung durchlaufen.
Sonderfall Australische Marienkäferlarven
Australische Marienkäferlarven (Cryptolaemus montrouzieri), im Volksmund auch bekannt als weiße Marienkäferlarven, nehmen eine Sonderstellung ein. Wie der Trivialname andeutet, sind die Körper zumeist hell bis weiß gefärbt, was einen markanten Unterschied zu heimischen und asiatischen Arten ausmacht.
Weiße Marienkäferlarven sind einzig lebensfähig bei Temperaturen um 20 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent. Auf dem Speiseplan der Larven stehen Woll- und Schmierläuse. Blattläuse werden indes verschmäht. Diese Eigenschaften qualifizieren Australische Marienkäferlarven für die biologische Schädlingsbekämpfung in Wohnräumen und Wintergärten. Leiden Kakteen, Orchideen und andere Zimmerpflanzen unter weißem Belag, nehmen sich die Nützlinge gerne mit großem Appetit des Problems an.
Tipp
Ameisen sind erbitterte Feinde von Marienkäferlarven. Für ein Ameisenvolk stellen die gehaltvollen Ausscheidungen von Blattläusen eine wichtige Nahrungsquelle dar. Aus diesem Grunde verteidigen Ameisen-Soldaten eine Blattlauskolonie mit aller Kraft. Der dicke Wachspanzer bietet den Raupen einen guten Schutz gegen ätzende Ameisensäure. Dennoch gelingt es den kräftigen Ameisen immer wieder, Marienkäferlarven von den Blättern zu stoßen oder zu töten. Gegen ausgewachsene Marienkäfer stehen die feindlichen Ameisenhorden hingegen auf verlorenem Posten.
Marienkäfer-Plage rechtzeitig vorbeugen
Hohes Aufkommen von Marienkäferlarven im Garten ist nicht immer ein Quell reiner Freude. In der Tat kündigen massenweise Eier, Larven und Puppen eine herbstliche Käferplage an. Im Oktober und November versammeln sich adulte Marienkäfer in großen Schwärmen, um gemeinsam Ausschau zu halten nach einem sicheren Winterquartier. Mangels natürlicher Rückzugsorte dringen die Käfer ein in Häuser, Wohnungen, Hausflure oder Rollladenkästen und machen sich als winterliche Käfer-Plage unbeliebt. Ihre Verzweiflungstat müssen die Käfer häufig mit dem Leben bezahlen, denn trockene, warme Heizungsluft ist in der Regel tödlich.
Vorausschauende Hobbygärtner lassen es soweit nicht kommen und bieten Wohnungs-suchenden Marienkäfern im Spätherbst geeignete Winterquartiere an. Folgende Optionen haben sich in der Gartenpraxis gut bewährt als empfehlenswerte Rückzugsorte für die kalte Jahreszeit:
- Premium-Lösung: Marienkäferhäuschen selber bauen oder kaufen und aufhängen
- Naturnahe Option: Laubhaufen oder Holzstapel aufschichten, vermoderte Baumstümpfe liegen lassen
- Einfache Winterhilfe: Rasen im Herbst nicht mehr mähen, Staudenschnitt im Beet belassen
Niedrige Temperaturen sind überlebenswichtig für Marienkäfer. Damit die Glückskäfer in Winterstarre fallen können, sind kuschelwarme Räumlichkeiten mit trockener Heizungsluft ungeeignet. Haben sich Marienkäfer ins Haus verirrt, kann eine vorsichtige Umsiedlung nach draußen lebensrettend sein für die wertvollen Nützlinge.
Häufig gestellte Fragen
Wie verläuft die Entwicklung von Marienkäferlarven? Wie viele Stadien gibt es?
Wenn die winzigen Marienkäferlarven aus ihrem Ei schlüpfen, fressen sie mit winzigen Eizähnen zuerst einmal die nahrhafte Hülle auf. Schon jetzt haben die Raupen sechs flinke Beine für die Jagd nach Blattläusen und anderen Beutetieren. Marienkäferlarven durchleben insgesamt vier Stadien der Entwicklung. Um das nächste Stadium zu erreichen, hören die Larven für kurze Zeit auf zu fressen. Die Raupen befestigen sich ihrem Hinterleib an einer Fläche und häuten sich. Nach einer Häutung recken und strecken sich Marienkäferlarven und wachsen auf diese Weise zu neuer Größe heran. Im vierten und letzten Stadium steht dann die Verpuppung zum fertigen Marienkäfer auf dem Programm.
Können Marienkäferlarven beißen?
Ja, vornehmlich die Larven von asiatischen Harlekin-Marienkäfern beißen zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Zu diesem Zweck verfügen die Raupen über kräftige Mundwerkzeuge, mit deren Hilfe sie ihre Lieblingsbeute Blattläuse und Schildläuse verputzen. Schmerzhaft oder gar gefährlich ist ein Biss freilich nicht. Die menschliche Epidermis ist zu dick, als dass Sie ernsthafte Schäden davontragen könnten. Fernerhin sind Marienkäferlarven nicht giftig.
Wir möchten gerne Marienkäferlarven selber züchten. Wie geht das?
Im Fachhandel können Sie Zucht-Sets für Marienkäferlarven kaufen. Darin enthalten sind wahlweise etwa 100 Eier oder 10 bis 15 Larven im ersten oder zweiten Entwicklungsstadium sowie das erforderliche Futter bis zum Schlupf als fertige Marienkäfer. Das Hagemann-Zuchtset beispielsweise hat die Larven von Zweipunkt-Marienkäfern im Gepäck, die sich als besonders gefräßige Blattlaus-Jäger erwiesen haben. Das im Set enthaltene Aufzucht-Vivarium (44,00€ bei Amazon*) kann wiederverwendet werden für die Zucht von weiteren Marienkäferlarven.
Was fressen Marienkäferlarven am liebsten?
Ganz oben auf der Speisekarte von Marienkäferlarven stehen Blattläuse. Weitere Läuse-Arten verschmähen die Raupen nicht, wie Schildläuse, Schmier- und Wollläuse. Auf letztere haben es vornehmlich weiße Marienkäferlarven aus Australien abgesehen. Machen sich Blattläuse im Garten rar, erweitern die Raupen ihr Beutespektrum auf Wanzen, Schmetterlingslarven, Insekteneier und weichschalige Insekten. Darüber hinaus fressen Marienkäferlarven gerne Blütenpollen von Wildblumen und Kräutern.
Sind Marienkäferlarven schädlich?
In welchem Umfang Marienkäferlarven schädlich sein können, wird unter Experten kontrovers diskutiert. Heimische Arten, wie Siebenpunkt- oder Zweipunkt-Marienkäfer sind über jeden Verdacht erhaben. Kritisch gesehen wird hingegen die massive Verbreitung von Asiatischen Marienkäferlarven zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Seit der Einwanderung in den 1980er Jahren haben sich Harlekin-Marienkäfer flächendeckend in Europa angesiedelt. Fachleute befürchten, dass die aggressiven Einwanderer heimische Arten auf lange Sicht verdrängen. Feldbeobachtungen und Laborversuche beweisen, dass bei Konfrontationen Siebenpunkt und Zweipunkt immer den Kürzeren ziehen.
Wir züchten selber Marienkäferlarven, die sich derzeit im zweiten Larvenstadium befinden. Die Raupen fressen nicht mehr und hängen bewegungslos im Vivarium. Sind alle Larven tot?
Nein, die Marienkäferlarven sind nicht tot. Vielmehr befinden sich die Raupen in der Übergangsphase von einem Larvenstadium zum nächsten. In dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung zu sich und verharren regungslos auf einer festen Unterlage. Jetzt konzentrieren sich die Nützlinge darauf, schnellst möglich aus ihrer alten, viel zu engen Haut zu schlüpfen. Im Anschluss an die Häutung wird sich genussvoll gestreckt. In neuer Größe begeben sich die hungrigen Marienkäferlarven tatkräftig auf Futtersuche.
Tipp
Mit einem blühenden Naturgarten senden Sie die perfekte, nonverbale Einladung an Marienkäfer und deren Larven. Wo Wildkräuter, heimische Stauden, Obst- und Ziergehölze Seite an Seite erblühen, sind die gepunkteten Blattlaus-Vernichter nicht weit. Wenn Hobbygärtner konsequent auf Pestizide verzichten, ziehen Marienkäfer-Damen Beet und Balkon als Kinderstube gerne in Betracht.