Marienkäfer-Menü: Blattläuse & mehr 🐞
Marienkäfer sind im Garten gern gesehene Gäste, denn sie gelten als natürliche Feinde von Blattläusen und anderen Schädlingen. Dieser Artikel bietet Einblicke in die Ernährungsweise von Marienkäfern und beleuchtet ihre Rolle im ökologischen Gleichgewicht des Gartens.
Blattläuse: Die Leibspeise der Marienkäfer
Marienkäfer und ihre Larven, die sogenannten Blattlauslöwen, sind wahre Blattlaus-Spezialisten. Von den winzigen weißen über grüne bis hin zu schwarzen und roten Blattläusen vertilgen sie eine beachtliche Menge und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur natürlichen Schädlingsbekämpfung in Ihrem Garten. Besonders die Larven haben einen großen Appetit: Bis zu 600 Blattläuse können sie während ihrer Entwicklung vertilgen. Aber auch die ausgewachsenen Marienkäfer sind nicht zu unterschätzen: Schätzungen zufolge verspeist ein einzelner Marienkäfer täglich etwa 100 bis 150 Blattläuse. Sollten die Blattläuse einmal knapp werden, können manche Marienkäferarten sogar auf eine vegetarische Ernährung umschwenken und sich von Pollen und Früchten ernähren.

Marienkäfer bekämpfen effektiv verschiedene Schädlinge und schützen so Ihre Pflanzen
Ein vielseitiger Speiseplan
Neben Blattläusen stehen auch andere Schädlinge auf dem Speiseplan der Marienkäfer. So helfen sie Ihnen beispielsweise, die Populationen folgender unerwünschter Gäste in Schach zu halten:
- Schildläuse: Ähnlich wie Blattläuse schwächen sie die Pflanzen, indem sie ihnen Nährstoffe entziehen.
- Spinnmilben: Diese kleinen Spinnentiere saugen ebenfalls Pflanzensäfte und können erhebliche Schäden verursachen.
- Thripse: Diese winzigen Insekten ernähren sich von Blüten und Blättern und erweitern das Nahrungsspektrum der Marienkäfer.
- Verschiedene Wanzenarten: Auch Wanzen, die Pflanzen schädigen können, gehören zur Beute der Marienkäfer.
- Larven anderer Käfer und Blattwespen: Durch das Fressen dieser Larven tragen Marienkäfer zur Kontrolle weiterer potenzieller Schädlinge bei.

Durch das Fressen von Blattoberseiten verursacht der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer sichtbare Pflanzenschäden
Der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer: Ein Vegetarier unter den Nützlingen
Im Gegensatz zu seinen räuberischen Verwandten ernährt sich der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer ausschließlich vegetarisch. Dabei hat er eine besondere Vorliebe für bestimmte Pflanzenarten entwickelt, was ihn in Gärten und landwirtschaftlichen Kulturen zum Problem werden lassen kann. Zu seinen bevorzugten Nahrungsquellen gehören:
- Nelken
- Lupinen
- Kleearten
- Rüben
- Kartoffeln
Da der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer die Blattoberseiten befrisst, verursacht er sichtbare Schäden an den Pflanzen. Zusammen mit seiner potenziellen Massenpräsenz macht ihn das in manchen Bereichen der Landwirtschaft zum ungern gesehenen Gast.
Kannibalismus bei Marienkäfern
In bestimmten Situationen zeigen Marienkäfer und ihre Larven kannibalistisches Verhalten. Dies ist besonders häufig nach dem Schlüpfen der Larven zu beobachten, wenn sie ihre noch nicht geschlüpften Geschwister angreifen. Dadurch kann sich das Gelege erheblich reduzieren, was Auswirkungen auf die Population der Marienkäfer hat. Auch bei Nahrungsknappheit oder in dicht besiedelten Lebensräumen ist Kannibalismus nicht ungewöhnlich. Dabei werden Eier, jüngere Larvenstadien oder sogar andere Marienkäfer gefressen. Studien zeigen, dass Larven, die sich kannibalistisch ernähren, höhere Überlebenschancen haben und mit einer Wahrscheinlichkeit von 81 Prozent das Erwachsenenalter erreichen, während es bei nicht-kannibalistischen Larven nur 46 Prozent sind.

Natürliche Laubhaufen schaffen ideale Überwinterungsplätze für Marienkäfer im Garten
Überwinterung: Ruhephase für die Nützlinge
Wenn die Temperaturen sinken, suchen sich Marienkäfer geschützte Orte zum Überwintern. In großer Zahl versammeln sie sich unter Laubhaufen, in dichten Grasbüscheln, in Mauerspalten oder Hohlräumen in Gebäuden. Während dieser Zeit fahren sie ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter und zehren von ihren Fettreserven. Nahrung nehmen sie keine auf. Die große Anzahl der Tiere dient dabei der gegenseitigen Wärmespende und erhöht die Überlebenschancen in der kalten Jahreszeit. Durch ein körpereigenes „Frostschutzsystem“ können Marienkäfer selbst eisigen Temperaturen trotzen.
Sie können die Marienkäfer bei der Überwinterung unterstützen, indem Sie Ihren Garten naturnah gestalten. Laubhaufen, Totholz oder Steinhaufen bieten den Tieren ideale Bedingungen, um die kalten Monate zu überstehen. So tragen Sie zum Erhalt der Marienkäferpopulation bei und profitieren gleichzeitig von ihrer nützlichen Rolle als Schädlingsbekämpfer in Ihrem Garten.