Marienkäfer

Marienkäfer im Garten: Warum sind sie so nützlich?

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Bereits im Mittelalter galt der Marienkäfer als Glücksbringer. Die Bauern glaubten, die hübschen roten Käfer wären ein Geschenk der Gottesmutter, denn wer eine große Zahl von Marienkäfern auf dem Feld fand, der muss keine Angst vor die Ernte vernichtenden Blattläusen haben.

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Der Marienkäfer ist ein Nützling, den jeder gern im Garten hat

Acht spannende Fakten über den Marienkäfer

  • Viele Marienkäfer ernähren sich von Blattläusen. Gegen diese sind sie effektiver als jede chemische Giftkeule.
  • Marienkäfer legen sogar ihre Eier mitten in die Blattlauskolonie. Die geschlüpften Larven beginnen sofort mit ihrer Arbeit als Schädlingsbekämpfer.
  • Es gibt auch Marienkäfer, die ausschließlich Pflanzen fressen.
  • Marienkäfer scheiden eine giftige Flüssigkeit aus, die Feinde abschreckt.
  • Marienkäfer legen fruchtbare und unfruchtbare Eier. Die sterilen Eier dienen als Nahrungsquelle für die jungen Larven, sollten sich nicht genügend Blattläuse finden.
  • In Notzeiten leben Marienkäfer kannibalisch und futtern ihre eigenen Larven, Eier oder Puppen auf.
  • Viele Marienkäfer haben keine Punkte, sondern sind schlicht schwarz, grau, braun oder gestreift.
  • Die Flecken auf dem Rücken der Krabbler haben mit dem Alter nichts zu tun. Anhand der Punkte lässt sich jedoch die Art bestimmen.

Kleines Tier mit großem Hunger

Die niedlichen Marienkäfer gehen in ihrem Leben eigentlich nur zwei Tätigkeiten nach: Entweder fressen sie oder sie sind unterwegs, um sich zu paaren. Kaum aus dem Winterschlaf aufgewacht müssen sie sofort ihren Appetit stillen und laben sich an Blattläusen.

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An Pflanzen, an denen sich viele dieser Schädlinge finden, legt das Weibchen die Eier ab. Die geschlüpften Larven, auch Blattlauslöwen genannt, vertilgen bis zur Verpuppung zwischen 400 und 600 Läuse. Allen Nachkommen einer einzigen Käferdame fallen so pro Saison über 100.000 dieser Schadinsekten zum Opfer.

Gegen Ameisen, welche die Blattlauskolonien pflegen, müssen sich die kleinen Krabbler wehren. Marienkäfer verteidigen sich gegen die Insekten sehr erfolgreich durch ein streng riechendes, für Ameisen giftiges Sekret.

Asiatische Einwanderer

Der Harlekin-Marienkäfer kommt heute nicht mehr nur in Japan und China vor, sondern hat sich in Europa und Nordamerika verbreitet. Er wurde in den 80-er Jahren im großen Stil zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Während hier heimische Arten täglich „nur“ etwa 50 Blattläuse verzehrt, bringt es sein asiatischer Verwandter auf die fünffache Menge.

Selbst wenn häufig zu lesen ist, dass der Harmonia-Marienkäfer langsam die hiesigen Marienkäfer verdrängt, erwiesen ist dies nicht. Allerdings ist er zweifelsohne sehr konkurrenzfähig, da er nicht nur einmal im Jahr Nachwuchs zeugt. Zudem stellt er sich bei Blattlausmangel schneller auf neue Beute um und verschmäht dann weder Eier und Raupen von Schmetterlingen noch die Larven anderer Marienkäferarten.

Tipp

Möchten Sie die nützlichen Insektenvertilger in den eigenen Garten locken, sollten Sie Blattläusen nicht gleich zu Leibe rücken. Anlocken können Sie die Marienkäfer auch durch ausgewählte Pflanzenpollen. Insbesondere jene von Kräutern sind bei den Käfern ausgesprochen beliebt. Bieten Sie ihnen zusätzlich einen Unterschlupf an, in dem die Käfer überwintern können.

Bilder: Mironmax Studio / Shutterstock