Gartengestaltung

Naturgarten-Ideen: So gestalten Sie ein Naturparadies

Naturnahe Gärten bieten vielfältige Möglichkeiten, die Artenvielfalt zu fördern und gleichzeitig ein harmonisches Refugium zu schaffen. Dieser Artikel präsentiert praktische Ideen und Anleitungen für die Gestaltung eines lebendigen und ökologisch wertvollen Gartens.

Laub unter Bäumen und Hecken liegen lassen

Im Herbst bedecken massenhaft fallende Blätter den Boden. Statt das Laub zu entfernen, sollten Sie es unter Bäumen und Hecken liegen lassen. Eine Laubschicht bietet viele Vorteile für Ihren Naturgarten.

  1. Bodenverbesserung: Zersetztes Laub wird zu wertvollem Humus, der den Boden fruchtbarer macht.
  2. Schutz und Isolierung: Eine Laubdecke schützt den Boden vor Frost und reguliert den Feuchtigkeitsgehalt.
  3. Lebensraum für Tiere: Abgefallenes Laub bietet Kleintieren Unterschlupf und zieht Nützlinge wie Igel und Vögel an.
  4. Unkrautbekämpfung: Eine dicke Laubschicht kann das Wachstum von Unkraut eindämmen.

Achten Sie darauf, empfindliche Pflanzen freizuhalten und den Einsatz von Laubbläsern zu vermeiden, um den natürlichen Lebensraum und die Ruhe im Garten zu bewahren.

Steinhaufen und Reptilienburgen anlegen

Reptilien wie Eidechsen und Schlangen finden in vielen Agrarlandschaften kaum noch Lebensräume. Ein Naturgarten kann diesen Tieren Rückzugsorte und Überwinterungsplätze bieten. Ein Steinhaufen oder eine Reptilienburg kann dabei helfen.

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Bau eines Steinhaufens

Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Platz. Am besten geeignet sind nach Süden ausgerichtete Standorte.

  1. Grube anlegen: Heben Sie eine tiefe Grube aus, um Frostschutz zu gewährleisten.
  2. Drainageschicht einfügen: Eine Schicht aus feinem Kies oder Sand verhindert Wasseransammlungen.
  3. Steinhaufen errichten: Füllen Sie die Grube mit unterschiedlich großen Steinen und lassen Sie Hohlräume für die Tiere frei.

Reptilienburg

Eine Reptilienburg bietet noch mehr Schutz:

  1. Vorbereitung: Entfernen Sie Vegetation und die oberste Humusschicht.
  2. Frostschutz: Graben Sie eine tiefe Grube und füllen Sie diese mit einer Drainageschicht.
  3. Steinhaufen schichten: Schichten Sie Steine so auf, dass viele Versteckmöglichkeiten entstehen.

Zusätzliche Maßnahmen

Legen Sie einen Streifen krautiger Pflanzen zum Schutz vor Raubtieren an und ergänzen Sie eine Sandgrube als Eiablageplatz, um die Reptilienpopulation zu unterstützen.

Nisthilfen für Wildbienen aufstellen

Um Wildbienen im Garten zu fördern, sollten Sie verschiedene Nisthilfen anbieten. Der ideale Standort ist sonnig und windgeschützt, z.B. unter einem Dachüberstand.

Vorgefertigte und selbst gebaute Nisthilfen

  1. Insektenhotels: Nutzen Sie Insektenhotels mit verschiedenen Materialien und Hohlräumen. Vermeiden Sie ungeeignete Materialien wie Glasröhrchen.
  2. Markhaltige Pflanzenstängel: Lassen Sie markhaltige Stängel wie die der Brombeere stehen. Diese bieten natürliche Nisträume.

Alternativen zu klassischen Nisthilfen

  1. Sand-Erde-Gemische: Stellen Sie Blumenkästen mit Sand-Erde-Gemischen bereit.
  2. Bretter im Garten: Legen Sie Bretter auf unbepflanzte Gartenflächen, um weitere Nistmöglichkeiten zu schaffen.

Schutz und Pflege

Platzieren Sie die Nisthilfen geschützt vor Witterung und Vögeln und lassen Sie sie ganzjährig im Freien, um die Population zu sichern.

Spezielle Nisthilfen für verschiedene Vogelarten

Gartenvögel benötigen spezielle Nisthilfen, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Höhlenbrüter

Meisen und Spatzen: Verwenden Sie Nistkästen mit kleinen Einfluglöchern und positionieren Sie sie wettergeschützt.

Stare: Größere Nistkästen mit größeren Einfluglöchern sind ideal.

Halbhöhlenbrüter

Rotkehlchen, Bachstelzen, Zaunkönige und Hausrotschwänze: Nutzen Sie Halbhöhlenkästen an ruhigen, geschützten Stellen im Garten.

Spezielle Ansprüche

Gartenbaumläufer: Verwenden Sie Schlitzhöhlen an größeren Bäumen.

Schwalben: Installieren Sie Schwalbennester unter Dachvorsprüngen.

Mauersegler: Bringen Sie Nistkästen in hohen Gebäuden an.

Eulen: Verwenden Sie größere Nistkästen in ungestörten Bereichen.

Fledermausquartiere aufhängen

Fledermäusen bieten spezielle Fledermauskästen geeignete Unterschlüpfe.

Geeignete Standorte

Der Standort sollte nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Mindesthöhe: vier Meter. Der Kasten sollte frei angeflogen werden können.

Anbringung und Ausrichtung

Befestigen Sie den Kasten mit Nägeln oder Schrauben. Platzieren Sie mehrere Kästen in verschiedenen Himmelsrichtungen.

Konstruktionsmerkmale

Ein schmaler Eingang an der Unterseite verhindert das Eindringen von Raubtieren. Querrillen und eine schräge Vorderwand bieten Halt.

Tipps für fledermausfreundliche Gärten

Vermeiden Sie Lichtquellen in der Nähe der Kästen und pflanzen Sie insektenfreundliche Pflanzen.

Eine Mischhecke aus einheimischen Sträuchern pflanzen

Eine einheimische Mischhecke bietet Sichtschutz und fördert die heimische Tierwelt.

Auswahl einheimischer Sträucher

  1. Schneeball: Weiße Blüten im Frühjahr, rote Beeren im Herbst.
  2. Liguster: Immergrün, bietet Vögeln Nahrung und Schutz.
  3. Heckenkirsche: Robust und insektenfreundlich.
  4. Felsenbirne: Frühblüher mit nahrhaften Beeren.

Pflanztipp: Kombination mit Blütensträuchern

Kombinieren Sie Gruppen von Blütensträuchern für mehr Vielfalt und Attraktivität.

Pflanzanleitung

Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort, bereiten Sie den Boden gut vor und halten Sie ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen.

Blumenbeete entlang von Hecken anlegen

Blumenbeete entlang von Hecken nutzen den Raum optimal und bieten Tieren Ressourcen.

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit

Wählen Sie den Platz je nach Lichtverhältnissen und bereiten Sie den Boden gründlich vor.

Pflanzenauswahl je nach Lichtverhältnissen

Tipps zur Pflanzung und Pflege

Legen Sie eine Abgrenzung an, beachten Sie den Pflanzabstand und verwenden Sie Mulch zur Feuchtigkeitsregulierung und Unkrautunterdrückung.

Totholz im Garten belassen

Totholz bietet wertvollen Lebensraum für viele Tiere und fördert die Biodiversität.

Totholzhaufen anlegen

Platzieren Sie einen großen Totholzhaufen aus Ästen, Zweigen und Baumstücken in einer ruhigen Ecke des Gartens.

Nutzung von Baumstämmen und -stümpfen

Lassen Sie gefällte Baumstämme als Totholz stehen. Eine passende Bepflanzung kann den Baumstumpf optisch ansprechend machen.

Benjeshecke als lebende Begrenzung

Schichten Sie Äste und Zweige zwischen Pfählen auf und kombinieren Sie diese mit Nährpflanzen für Insekten.

Kreative Anwendungen auf kleinem Raum

Nutzen Sie dicke Stängel in Töpfen als Brutstätte für nützliche Insekten.

Winterquartier und Schutz

Totholzhaufen bieten vielen Tieren auch im Winter Schutz. Eine leichte Bepflanzung macht die Holzstrukturen für Reptilien attraktiv.

Efeu als vielseitige Kletterpflanze

Efeu ist eine pflegeleichte, immergrüne Kletterpflanze, die in vielen Gärten gedeiht.

Vorteile und Verwendungsmöglichkeiten

Efeu bietet schnellen Sichtschutz, ganzjährige Begrünung und gedeiht auf nahezu jedem Boden.

Ökologische Vorteile

Efeu dient als Unterschlupf und Nahrungsquelle für Tiere und blüht im Herbst, was Insekten anzieht.

Pflege und Schnitt

Efeu ist pflegeleicht und frostresistent. Regelmäßiges Zurückschneiden fördert das Wachstum.

Gestaltungstipps

Nutzen Sie Rankgerüste oder kombinieren Sie Efeu mit anderen Pflanzen für interessante Kontraste.

Wild- und Rambler-Rosen pflanzen

Wild- und Rambler-Rosen bereichern naturnahe Gärten und bieten Nahrung für Insekten und Vögel.

Wildrosen: Robust und anpassungsfähig

Wildrosen wie die Hundsrose sind pflegeleicht und bieten Blumen und Beeren.

Rambler-Rosen: Kletterkünstler im Garten

Rambler-Rosen erklimmen Bäume und andere Strukturen und sind insektenfreundlich.

Pflanzanleitung für Wild- und Rambler-Rosen

Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort, bereiten Sie den Boden vor und unterstützen Sie Rambler-Rosen mit Rankhilfen.

Pflegehinweise

Gießen, mulchen und ein regelmäßiger Rückschnitt fördern das Wachstum und die Blütenbildung.

Naturgartentaugliche Beete anlegen

Ein naturgartentaugliches Beet erfordert sorgfältige Planung und die Auswahl geeigneter Pflanzen.

Standortgerechte Pflanzenauswahl

Wählen Sie Pflanzen nach den Licht- und Bodenverhältnissen des Standorts aus und setzen Sie auf heimische Arten.

Bodenbeschaffenheit

Bereiten Sie den Boden gut vor und wählen Sie Pflanzen, die zum Boden passen.

Struktur und Gliederung des Beets

Gestalten Sie das Beet abwechslungsreich mit hohen Stauden, mittelhohen Pflanzen und Bodendeckern.

Gestaltungselemente

Nutzen Sie Materialien wie Naturstein und Holz für Wege und Einfassungen und mulchen Sie den Boden zur Feuchtigkeitsregulierung.

Beispiele für spezielle Beetanlagen

Ein Bienen- und Schmetterlingsbeet oder ein Duftbeet bieten zusätzlichen ökologischen Mehrwert.

Heimische Obstbäume und -sträucher pflanzen

Heimische Obstbäume und -sträucher sind pflegeleicht und bieten Tieren Nahrung.

Auswahl heimischer Obstgehölze

Wählen Sie Obstbäume wie Äpfel, Birnen oder Kirschbäume und Beerensträucher wie Himbeeren und Brombeeren.

Pflanztipps

Berücksichtigen Sie den Standort, die Pflanzzeit und die Bodenbeschaffenheit und halten Sie ausreichenden Pflanzabstand ein.

Pflege und Erhalt

Sorgen Sie für ausreichende Bewässerung, Düngung und regelmäßigen Schnitt.

Ökologische Vorteile

Obstgehölze bieten Nahrung und Lebensraum für Tiere und unterstützen die Biodiversität.

Kompost anlegen

Ein Komposthaufen verwandelt Gartenabfälle in wertvollen Humus und schont die Umwelt.

Standortwahl

Wählen Sie einen halbschattigen, gut durchlüfteten Standort direkt auf dem Erdboden.

Aufbau des Komposthaufens

Schichten Sie grobes Material und eine Mischung aus Grün- und Braummaterial auf.

Pflegemaßnahmen

Halten Sie den Kompost leicht feucht und setzen Sie ihn regelmäßig um.

Was darf in den Kompost?

Grasabfälle, Gemüse- und Obstabfälle, Kaffeesatz, Blätter und Eierschalen sind geeignet. Vermeiden Sie Fleischreste und Milchprodukte.

Nutzen von Kompost

Gereifter Kompost kann als Dünger und Bodenverbesserer genutzt werden.

Einen Teich anlegen

Ein naturnaher Teich bietet Lebensraum für zahlreiche Tierarten und bereichert den Garten.

Planung und Standortwahl

Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz und planen Sie verschiedene Tiefenzonen.

Bau des Teichs

Heben Sie die Grube aus, legen Sie Teichfolie ein und stabilisieren Sie die Ränder mit Steinen.

Bepflanzung und Biodiversität

Setzen Sie heimische Wasser- und Uferpflanzen und sorgen Sie für natürliche Wasserreinigung durch Mikroorganismen.

Pflege und Wartung

Vermeiden Sie chemische Reinigungsmittel und entfernen Sie überschüssiges Pflanzenmaterial.

Einen Bruthaufen für Ringelnattern errichten

Schaffen Sie einen Bruthaufen, um Ringelnattern im Garten zu unterstützen.

Standortwahl und Vorbereitung

Wählen Sie einen ruhigen, leicht schattigen Ort und sammeln Sie organische Materialien.

Aufbau des Bruthaufens

Schichten Sie grobes und feines Material auf und fügen Sie Hohlräume aus dickeren Ästen ein.

Pflege des Bruthaufens

Halten Sie den Haufen leicht feucht und erneuern Sie ihn regelmäßig.

Blumenrasen und Kräuter einsäen

Blumenrasen und Kräuterflächen bieten wertvolle Ressourcen für Insekten und sind pflegeleichter als Zierrasen.

Standortvorbereitung und Bodenbearbeitung

Entfernen Sie die oberste Humusschicht und lockern Sie den Boden.

Aussaat und Pflege

Säen Sie die Samen breitflächig aus, halten Sie die Fläche feucht und mähen Sie ein- bis zweimal pro Jahr.

Vorteile und Ökologische Bedeutung

Blumenrasen und Kräuter fördern die Artenvielfalt und benötigen weniger Pflege.

Eine Wildblumenwiese anlegen

Eine Wildblumenwiese ist ein wertvoller Rückzugsort für Tiere und attraktiv für den Garten.

Vorbereitung des Bodens

Entfernen Sie die oberste Humusschicht und lockern Sie den Boden.

Aussaat und Pflege

Verwenden Sie eine passende Saatgutmischung, halten Sie die Fläche feucht und mähen Sie ein- bis zweimal pro Jahr.

Förderung der Biodiversität

Integrieren Sie Strukturelemente wie Totholzhaufen, um den Nutzen für die Tierwelt zu erhöhen.

Frühblüher pflanzen

Frühblüher wie Krokusse und Narzissen bieten nach dem Winter die ersten Farbtupfer und Nahrungsquellen für Insekten.

Pflanzzeit und -tiefe

Setzen Sie die Zwiebeln im Herbst und achten Sie auf die passende Pflanztiefe.

Standortwahl

Wählen Sie halbschattige bis sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden.

Pflanzanleitung

Bereiten Sie den Boden vor, setzen Sie die Zwiebeln und wässern Sie gründlich.

Pflege und Verwilderung

Lassen Sie die Blätter nach der Blüte absterben und lassen Sie Frühblüher sich selbst vermehren.

Rasen seltener mähen

Ein seltener gemähter Rasen fördert die Artenvielfalt und bietet Insekten Nahrung und Lebensraum.

Vorteile eines seltener gemähten Rasens

Wildblumen und Kräuter können sich entfalten und Insekten finden mehr Nahrung.

Alternativer Mäh-Rhythmus

Teilen Sie den Rasen in Bereiche mit unterschiedlichem Mährhythmus.

Gestaltungstipps

Schaffen Sie Blumeninseln und berücksichtigen Sie den Schnittzeitpunkt.

Insektentränken aufstellen

Insektentränken bieten eine sichere Wasserquelle für Insekten.

Materialien und Aufbau

Verwenden Sie eine flache Schale und füllen Sie sie mit Steinen und Wasser.

Standort und Pflege

Wählen Sie einen halbschattigen Ort in der Nähe von Blühpflanzen und wechseln Sie das Wasser regelmäßig.

Vorteile einer Insektentränke

Insektentränken unterstützen Nützlinge und tragen zu einem gesunden Ökosystem bei.

Igelunterschlüpfe schaffen

Bieten Sie Igeln natürliche Unterschlüpfe aus Laub und Reisig.

Standortwahl und Bau

Wählen Sie einen ruhigen Ort, schichten Sie Reisig und Laub auf und decken Sie den Haufen ab.

Naturnahe Umgebung schaffen

Erhalten Sie natürliche Strukturen und sorgen Sie für eine dichte Vegetation im Umfeld.

Zusätzliche Igelhäuser

Stellen Sie ein Igelhaus auf oder bauen Sie eines selbst.

Gefahrenquellen im Garten reduzieren

Sichern Sie Ihren Garten, um Wildtiere und Kinder zu schützen.

  • Ungesicherte Schächte und Gullys: Sichern Sie Schächte und Gullys.
  • Gefährliche Wasserstellen: Bringen Sie Abdeckungen an Teichen und Pools an.
  • Fensterscheiben: Machen Sie Fenster für Vögel sichtbar.
  • Zäune und Netze: Verwenden Sie sichere Zäune und Netze ohne scharfe Kanten.
  • Gartengeräte und Maschinen: Lagern Sie Gartengeräte sicher.
  • Giftfreie Gartengestaltung: Vermeiden Sie den Einsatz von Pestiziden.
  • Pflanzenwahl: Wählen Sie ungiftige Pflanzen.
  • Stabile Strukturen: Sichern Sie lose stehende Strukturen.

Mit diesen Maßnahmen gestalten Sie Ihren Naturgarten zu einem sicheren Rückzugsort für Menschen und Tiere.

Bilder: thomas eder / Shutterstock