Gartengestaltung

Neubau-Garten anlegen: Anleitung für die grüne Oase

Ein neuer Garten bietet Gestaltungsfreiheit. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt von der Bodenanalyse über die Planung bis zur Anlage Ihres Traumgartens.

Die Bodenbeschaffenheit analysieren

Eine gründliche Analyse der Bodenbeschaffenheit ist der erste Schritt zur Gestaltung eines blühenden Gartens. Hier wird untersucht, welche Bodenart vorherrscht und welche Nährstoffe im Boden vorhanden oder möglicherweise fehlend sind. Dies ist wichtig, um die am besten geeigneten Pflanzen für Ihren Garten auszuwählen und optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Bodenart bestimmen

Um die Bodenart zu bestimmen, nehmen Sie Bodenproben von unterschiedlichen Stellen Ihres Gartens. Die einfachste Methode zur Bestimmung der Bodenart ist die Fingerprobe:

  1. Nehmen Sie eine Handvoll feuchte Erde.
  2. Formen Sie die Erde zu einer Kugel.
  3. Versuchen Sie, die Kugel zu einer Wurst auszurollen.

Je nachdem, wie die Erde reagiert, können Sie Rückschlüsse auf die Bodenart ziehen:

  • Sandboden: Rieselt die Erde durch die Finger und lässt sich nicht formen, handelt es sich um sandigen Boden. Dieser Boden ist leicht zu bearbeiten und erwärmt sich schnell, trocknet aber ebenfalls schnell aus und bietet wenig Nährstoffe.
  • Lehmboden: Bildet der Boden Klumpen und glänzt an den Bruchstellen, handelt es sich um lehmigen Boden. Dieser Boden speichert gut Wasser und Nährstoffe, kann aber schwer zu bearbeiten sein und zu Verdichtung und Staunässe neigen.
  • Lehm-Sandboden: Krümelt die Erde und lässt sich gut formen, deutet dies auf einen ausgewogenen Lehm-Sandboden hin, der gute Bedingungen für die meisten Pflanzen bietet.
  • Humus: Dunkel, locker und erdig riechend, ist Humus der ideale Gartenboden.

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Nährstoffgehalt und pH-Wert analysieren

Neben der Bestimmung der Bodenart ist auch die Analyse des Nährstoffgehaltes und des pH-Wertes unverzichtbar. Für eine detaillierte Untersuchung können Sie ein Bodenanalyse-Set verwenden, das im Fachhandel erhältlich ist. Achten Sie hierbei besonders auf:

  • Nährstoffgehalt: Eine professionelle Bodenanalyse im Labor zeigt auf, welche Nährstoffe im Boden ausreichend vorhanden sind und welche ergänzt werden sollten. Dies ist wichtig, um Ihre Pflanzen gezielt zu düngen.
  • pH-Wert: Der ideale pH-Wert für die meisten Gartenpflanzen liegt um 7. Mit einfachen pH-Teststreifen oder pH-Messgeräten können Sie den Säuregehalt Ihres Bodens ermitteln. Ist der Boden zu sauer (niedriger pH-Wert), hilft die Zugabe von Kalk. Bei zu alkalischem Boden (hoher pH-Wert) kann die Zugabe von Torf die Bodenverhältnisse verbessern.

Durch diese Analysen können Sie gezielt Maßnahmen zur Bodenverbesserung ergreifen und die richtigen Pflanzen auswählen, sodass Ihr Garten gesund und blühend wächst.

Den Garten planen und gestalten

Nachdem die Bodenbeschaffenheit analysiert wurde, ist es an der Zeit, den Garten detailliert zu planen und zu gestalten. Eine gut durchdachte Planung ist der Schlüssel zu einem harmonischen und funktionalen Garten, der Ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Gartenstruktur und -elemente festlegen

Die Einteilung des Gartens in verschiedene Zonen hilft dabei, eine strukturierte und übersichtliche Gestaltung zu erreichen. Überlegen Sie, welche Bereiche Sie in Ihrem Garten haben möchten, und planen Sie entsprechend. Typische Elemente könnten sein:

  • Sitzbereiche und Terrassen: Integrieren Sie bequeme Sitzplätze, die zum Verweilen und Entspannen einladen. Überlegen Sie, wo Sie die Sonneneinstrahlung am besten genießen können.
  • Beete und Pflanzflächen: Wählen Sie verschiedene Pflanzenarten, die gut zusammenpassen und die je nach Licht- und Bodenverhältnissen optimal platziert sind.
  • Gartenwege: Legen Sie Gartenwege an, die die verschiedenen Bereiche miteinander verbinden. Diese Wege können aus verschiedenen Materialien wie Kies, Pflastersteinen oder Holz bestehen.
  • Wasserstellen: Brunnen, Teiche und Bewässerungssysteme sorgen für ein angenehmes Mikroklima und sind wichtige Gestaltungselemente.
  • Nutzgarten: Wenn Sie frisches Gemüse und Kräuter anbauen möchten, planen Sie auch einen Bereich für einen Gemüsegarten.

Beleuchtung und Stromversorgung

Die richtige Beleuchtung kann Ihren Garten auch abends in Szene setzen. Denken Sie daran, bei der Planung frühzeitig Stromanschlüsse und Leitungen einzuplanen. Dies erleichtert spätere Installationen erheblich und vermeidet unnötige Grabungsarbeiten. Beachten Sie, dass auch die Beleuchtung für Terrassen und Sitzbereiche vorgesehen werden sollte.

Pflege und Wartung berücksichtigen

Überlegen Sie sich bei der Planung auch, wie viel Zeit und Aufwand Sie für die Pflege Ihres Gartens aufbringen können. Ein pflegeleichter Garten ist vor allem für Berufstätige und Familien mit wenig Zeit ideal. Planen Sie daher ausreichend pflegeleichte Pflanzen und eventuell automatische Bewässerungssysteme ein.

Kreative Akzente setzen

Nutzen Sie dekorative Elemente, um Ihrem Garten eine persönliche Note zu verleihen. Dies könnten Skulpturen, Rankhilfen für Kletterpflanzen oder andere Gartendekorationen sein. Auch Hochbeete oder kreative Pflanzgefäße bieten tolle Gestaltungsmöglichkeiten und setzen besondere Akzente.

Anpassung an Wetter- und Lichtverhältnisse

Achten Sie bei der Detailplanung darauf, die Wetter- und Lichtverhältnisse zu berücksichtigen. Schatten durch Gebäude und hohe Pflanzen kann beeinflussen, welche Pflanzenarten sich für die jeweiligen Bereiche des Gartens eignen. Ein Lageplan Ihres Grundstücks hilft dabei, die Lichtverhältnisse und Schattenzonen zu markieren und entsprechend zu planen.

Durch eine sorgfältige Planung und durchdachte Gestaltung wird Ihr Garten zu einer Oase der Erholung und zu einem erweiterten Wohnraum, der Ihre gesamte Immobilie aufwertet.

Den Gartenboden vorbereiten

Eine sorgfältige Vorbereitung des Gartenbodens ist essenziell, damit Ihre Pflanzen optimal gedeihen können. Hier erfahren Sie, wie Sie den Boden für Ihren neuen Garten richtig vorbereiten.

Boden von Schutt und Verdichtungen befreien

Zu Beginn sollten Sie den gesamten Gartenboden von Bauschuttresten, Steinen und anderen Fremdkörpern befreien. Besonders auf Neubaugrundstücken findet man häufig verdichteten Boden, der durch Bauarbeiten und schwere Fahrzeuge stark beansprucht wurde. Diese Verdichtungen müssen Sie lösen, um Staunässe zu verhindern und den Wurzeln Ihrer Pflanzen das Durchdringen zu erleichtern.

Den Boden tiefgründig auflockern

Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel oder einem Spaten bis zu einer Tiefe von mindestens 15 cm. Bei starken Verdichtungen kann es notwendig sein, bis zu 30 cm tief zu graben. Entfernen Sie hierbei alle Wurzelreste, Unkräuter und Steine. Auf größeren Flächen können Sie auch eine Gartenfräse oder Motorhacke einsetzen, um den Boden effizient zu lockern und gleichzeitig weniger körperliche Anstrengung zu benötigen.

Bodenverbesserung

Nach dem Auflockern des Bodens sollten Sie ihn verbessern, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit können verschiedene Materialien eingebracht werden:

  • Sandige Böden: Diese können das Wasser nicht gut speichern. Durch das Hinzufügen von Kompost oder Lehm erhöhen Sie die Wasserspeicherkapazität und bereichern den Boden zugleich mit Nährstoffen.
  • Lehmhaltige Böden: Um die Durchlässigkeit von lehmigen Böden zu verbessern, mischen Sie Sand unter. Dies verhindert Staunässe und erleichtert das Wurzelwachstum.
  • Saure Böden: Wenn der pH-Wert Ihres Bodens zu niedrig ist, kann die Zugabe von Kalk Abhilfe schaffen und den Säuregehalt neutralisieren.

Gründüngung

Eine natürliche Möglichkeit der Bodenverbesserung bietet die Gründüngung. Das Aussäen von Gründünger-Pflanzen wie Raps, Klee, Lupinen oder Gelbsenf lockert den Boden durch deren Wurzelsystem auf und erhöht den Humusgehalt. Sobald die Pflanzen ausgewachsen sind, schneiden Sie diese klein und arbeiten sie in den Boden ein. Dies verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern bringt auch zusätzliche Nährstoffe ein und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.

Durch diese Schritte legen Sie die Grundlage für einen gesunden und fruchtbaren Gartenboden, der Ihren Pflanzen die besten Wachstumsbedingungen bietet.

Die Gartengestaltung

Nachdem Sie den Boden gründlich vorbereitet haben, beginnt die gestalterische Umsetzung Ihres Gartens. Es ist wichtig, die verschiedenen Gestaltungselemente systematisch anzugehen, um eine harmonische und funktionale Außenanlage zu schaffen.

Großstrukturen anlegen

Starten Sie mit den großen und festen Strukturen wie Carports, Terrassen, Pools oder Gartenteichen. Diese Elemente bilden das Grundgerüst Ihres Gartens und sollten als erstes realisiert werden, da ihre Installation oft schwere Maschinen und umfangreiche Arbeiten erfordert. Hierbei können auch zukünftige Anschlüsse für Beleuchtung und Bewässerungssysteme eingeplant werden.

  • Carports und Garagen: Diese sollten möglichst in der Nähe der Hauseingänge platziert werden, um praktische Wege zu schaffen.
  • Terrassen und Sitzbereiche: Orientieren Sie diese Orte so, dass sie zu den Sonnenzeiten, die Sie am meisten nutzen möchten, passen.
  • Wasserflächen: Teiche oder Pools sollten Sie mit den notwendigen technischen Anschlüssen für Wasser und Strom planen.
  • Gartenhäuser und Schuppen: Nutzen Sie diese für die Lagerung Ihrer Gartengeräte und -möbel.

Begrünung und Pflanzkübel

Nach der Platzierung der Großstrukturen folgt die Bepflanzung. Beginnen Sie mit Bäumen und großen Sträuchern, da diese Zeit zum Anwachsen benötigen und das Gesamtbild Ihres Gartens stark prägen. Achten Sie darauf, dass große Bäume ausreichenden Abstand zu Gebäuden und Grundstücksgrenzen haben.

  • Bäume und Sträucher: Wählen Sie so aus, dass sie genug Raum zum Wachsen haben und passende Standortbedingungen finden. Dies fördert langfristig ein gesundes Pflanzenwachstum.
  • Hecken und Sichtschutz: Verwenden Sie schnellwachsende Sträucher für eine natürliche Abgrenzung und Privatsphäre.
  • Blühpflanzen und Stauden: Setzen Sie diese in Beeten oder Pflanzkübeln ein, um Farbe und Struktur in Ihren Garten zu bringen. Achten Sie auf harmonische Pflanzkombinationen und saisonale Blühzeiten.

Wege und Einfriedungen gestalten

Wege und Einfriedungen prägen nicht nur das Erscheinungsbild, sie sorgen auch für eine strukturierte und leicht zugängliche Gartenlandschaft.

  • Gartenwege: Nutzen Sie Materialien wie Kies, Pflastersteine oder Holz, um verschiedene Bereiche des Gartens miteinander zu verbinden. Achten Sie darauf, dass die Wege gut begehbar und witterungsbeständig sind.
  • Einfriedungen: Zäune oder Mauern bieten zusätzlichen Schutz und klare Grenzen. Berücksichtigen Sie bei der Höhe und Gestaltung mögliche Bauvorschriften.

Beleuchtung und Dekoration

Eine durchdachte Beleuchtung setzt Ihren Garten auch in den Abendstunden gekonnt in Szene. Gleichzeitig bieten dekorative Elemente besondere Akzente.

  • Beleuchtung: Installieren Sie Außenbeleuchtung an Wegen, Terrassen und besonderen Gartenbereichen. Nutzen Sie stromsparende Leuchten, um die Energiekosten gering zu halten.
  • Dekoration: Bringen Sie persönliche Elemente wie Skulpturen, Rankhilfen oder kreative Pflanzgefäße ein. Diese schaffen individuelle Highlights und laden zum Verweilen ein.

Durch eine sorgfältige Planung und die schrittweise Umsetzung der einzelnen Gestaltungsmaßnahmen verwandeln Sie Ihr Grundstück in eine grüne Oase, die funktional und ästhetisch ansprechend zugleich ist.

Bilder: Artazum / Shutterstock