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Rollrasen oder Säen: Vor- und Nachteile beider Rasenarten

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Rollrasen oder Saatgut – die Entscheidung für die richtige Variante will gut überlegt sein. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Optionen und unterstützt Sie bei der Wahl der optimalen Lösung für Ihren Garten.

Rollrasen oder säen

Kostenvergleich: Rollrasen vs. Saatgut

Ein entscheidender Faktor bei der Wahl zwischen Rollrasen und Saatgut sind die Kosten. Rollrasen ist zwar schneller verlegt und bietet sofort ein sichtbares Ergebnis, aber diese Vorteile haben ihren Preis. Die Kosten pro Quadratmeter Rollrasen können deutlich höher sein als die für Rasensaat. Dabei fallen oft zusätzliche Kosten für die Lieferung und das Verlegen an, die bei etwa 2,50 € bzw. 7,00 € pro Quadratmeter liegen können. Das Verlegen erfordert entweder körperliche Anstrengung oder zusätzliche Ausgaben für professionelle Hilfe.

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Demgegenüber stehen die deutlich geringeren Kosten für Rasensaat. Hierbei entstehen keine zusätzlichen Kosten für Lieferung und Verlegung, da das Aussäen in der Regel selbst durchgeführt werden kann.

Saatgut ist die deutlich kostengünstigere Option und bietet die Chance, den Rasen selbst zu gestalten. Rollrasen verursacht höhere Ausgaben, liefert jedoch schnellere Ergebnisse.

Zeitaufwand und Arbeitsintensität

Rollrasen überzeugt durch die kurze Zeit bis zur Nutzbarkeit. Nach der Bodenvorbereitung können Sie die Rasenrollen innerhalb weniger Stunden verlegen. Bereits nach zwei bis drei Wochen ist der Rasen voll belastbar. Hierfür ist jedoch erheblicher körperlicher Einsatz notwendig, da ein Quadratmeter etwa 20 Kilogramm wiegt und nach der Lieferung umgehend verlegt werden muss, um Austrocknung und Fäulnis zu vermeiden.

Das Aussäen von Rasen ist weniger anstrengend und zeitintensiv in der Durchführung. Mit einem Handstreuer oder Streuwagen lassen sich die Samen gleichmäßig verteilen und leicht einharken. Es dauert etwa sieben Tage bis zur Keimung und weitere zwei bis drei Wochen, bis der Rasen widerstandsfähig genug ist, um betreten zu werden. Die vollständige Belastbarkeit und eine dichte Grasnarbe sind jedoch erst nach etwa einem Jahr erreicht.

Rollrasen bietet eine schnelle und sofort nutzbare Lösung, erfordert jedoch körperlichen Einsatz. Saatrasen ist weniger anstrengend, benötigt aber mehr Zeit, um belastbar zu werden. Ihre Entscheidung hängt davon ab, wie schnell Sie den Rasen nutzen möchten und wie viel körperliche Arbeit Sie investieren können.

Anwuchsphase und Belastbarkeit

Nach dem Verlegen von Rollrasen benötigt dieser etwa zwei bis drei Wochen intensive Pflege, um fest mit dem Untergrund zu verwachsen. Während dieser Zeit sollten Sie den Rasen nicht betreten, um die frischen Wurzeln nicht zu beschädigen. Erste Belastbarkeit wird nach etwa einem Monat erreicht, vollständige Belastbarkeit nach sechs bis zehn Wochen.

Saatgut hingegen erfordert eine längere Phase des Anwachsens. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von sieben Tagen, bei guter Pflege und passenden Witterungsbedingungen. Für eine dichte und widerstandsfähige Grasnarbe benötigen die jungen Pflanzen etwa drei Monate. Erst nach einem Jahr erreicht der Rasensaat die vollständige Belastbarkeit.

Pflege und Unkraut

Rollrasen bietet den Vorteil einer sofort dichten Grasnarbe, die Unkrautbildung anfangs deutlich verringert. Dennoch ist regelmäßige Pflege wie Mähen, Bewässern und Düngen notwendig, um diese Qualität zu erhalten. Einmal im Jahr sollten Sie den Rasen vertikutieren und düngen, um ihn gesund zu halten.

Saatrasen benötigt in der Anwuchsphase mehr Aufmerksamkeit, da die jungen Keimlinge anfälliger für Unkraut sind. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, insbesondere in den ersten Wochen, damit die Saat gut keimen kann und Unkräuter keine Chance haben, die zarten Graspflänzchen zu überwuchern. Sobald der Rasen gut angewachsen ist, ähnelt der Pflegeaufwand dem des Rollrasens. Regelmäßiges Mähen und Düngen stärken das Gras und reduzieren Unkraut.

In beiden Fällen gilt: Je dichter und gesünder der Rasen, desto weniger Chancen haben Unkräuter, sich auszubreiten. Eine kontinuierliche Pflege ist entscheidend.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Mit Saatgut können Sie aus einer Vielzahl von Rasensorten wählen, die optimal an die spezifischen Standortbedingungen und Nutzungsanforderungen angepasst sind. Diese Vielfalt ermöglicht es Ihnen, den Rasen genau auf Ihre Gegebenheiten und Vorlieben abzustimmen.

Rollrasen bietet eine eingeschränkte Sortenvielfalt. Die meisten Anbieter führen Standardmischungen, die für sonnige oder schattige Lagen geeignet sind. Spezielle Rasentypen wie Spiel- und Sportrasen sind erhältlich, jedoch oft teurer und weniger flexibel.

Vorteile von Saatgut

  • Vielfältige Sortenauswahl: Ideal für unterschiedliche Standortanforderungen und individuelle Präferenzen.
  • Anpassungsfähigkeit: Kann sich besser an spezifische Boden- und Klimaeigenschaften anpassen.

Nachteile von Saatgut

Längere Ansaatzeit: Es dauert einige Wochen bis Monate, bis der Rasen voll belastbar ist.

Vorteile von Rollrasen

  • Schnell einsatzbereit: Innerhalb von Wochen nach der Verlegung vollständig nutzbar.
  • Geringerer Unkrautdruck: Bereits dicht gewachsene Grasnarbe bietet wenig Raum für Unkraut.

Nachteile von Rollrasen

  • Begrenzte Sortenauswahl: Weniger flexibel in Bezug auf spezielle Rasenmischungen.
  • Höhere Kosten: Spezialisierte Rollrasenmischungen sind teurer und weniger häufig zu finden.

Ökologische Aspekte

Die Aussaat von Rasen bietet klare ökologische Vorteile gegenüber dem Verlegen von Rollrasen. Der Anbau und Transport von Rollrasen sind ressourcenintensiv und verbrauchen große Mengen an Wasser und Düngemitteln. Hinzu kommen die Treibstoffkosten für den Transport, da die schweren Rasenrollen oft über weite Strecken geliefert werden müssen.

Rasenschulen setzen häufig chemische Pflanzenschutzmittel ein, um Unkraut zu vermeiden. Dies kann die Umwelt zusätzlich belasten. Beim selbst ausgesäten Rasen können Sie hingegen ökologische Saatgutmischungen und natürliche Düngemittel verwenden. Die Pflanzen passen sich besser an die natürlichen Gegebenheiten vor Ort an, was zu einem gesünderen und widerstandsfähigeren Rasen führt. Die geringere Umweltbelastung ist dabei ein positiver Nebeneffekt.

Ökologische Vorteile der Rasenaussaat

  • Geringerer Wasser- und Energieverbrauch: Der Anbau und Transport entfallen.
  • Weniger chemische Belastung: Verzicht auf intensive Pflanzenschutzmittel.
  • Bessere Anpassung an lokale Umweltbedingungen: Ökologisches Saatgut fördert gesündere Böden.

Durch die Nutzung von Saatgut tragen Sie aktiv zum Umweltschutz bei und fördern gleichzeitig die Nachhaltigkeit Ihres Gartens.

Bilder: assalve / iStockphoto