Rasen

Rollrasen oder säen: Kosten, Zeitaufwand & Co im Vergleich

Rollrasen oder die Aussaat von Rasensamen? Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Dieser Artikel beleuchtet die entscheidenden Faktoren, die Ihnen bei der Wahl der richtigen Methode helfen.

Kostenvergleich: Rollrasen vs. Saatgut

Ein wesentliches Kriterium bei der Entscheidung zwischen Rollrasen und Saatgut sind die Kosten. Rollrasen ist grundsätzlich teurer, da er bereits vorgezogen und fertig zur Verlegung geliefert wird. Die Preise können je nach Art und Anbieter variieren, belaufen sich jedoch in der Regel auf etwa 5,50 bis 8,00 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Transportkosten sowie Verlegekosten, die den Preis signifikant erhöhen können.

Im Vergleich dazu ist der finanzielle Aufwand für Saatgut deutlich geringer. Hochwertige Rasensamen sind schon für wenige Euro pro Quadratmeter verfügbar. Auch wenn zusätzliche Ausgaben für Bodenbereitung und etwaige Nachsaat anfallen, bleibt die Saatgut-Variante erheblich kostengünstiger. Besonders bei größeren Flächen führt dies zu signifikanten Einsparungen.

Zeitaufwand und Arbeitsintensität

Die Wahl zwischen Rollrasen und dem Aussäen von Rasensamen beeinflusst maßgeblich den zeitlichen und körperlichen Aufwand.

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Rollrasen

Beim Rollrasen haben Sie den Vorteil, innerhalb weniger Stunden eine fertige Rasenfläche zu haben. Nach der vorbereitenden Bodenbearbeitung – die für beide Methoden notwendig ist – wird der Rollrasen geliefert und sollte sofort verlegt werden, um Austrocknung und Fäulnis zu verhindern. Ein Quadratmeter Rollrasen wiegt etwa 20 Kilogramm, was das Verlegen durchaus körperlich anstrengend macht. Nach dem Verlegen ist der Rollrasen bereits nach zwei bis drei Wochen vollständig belastbar.

Rasen säen

Das Aussäen von Rasen ist physisch weniger belastend und einfacher durchzuführen. Mit einem Handstreuer oder Streuwagen lassen sich die Samen schnell und gleichmäßig verteilen. Anschließend werden die Samen leicht eingeharkt und angedrückt. Die Keimung dauert etwa sieben Tage, und in weiteren zwei bis drei Wochen entwickelt sich ein junger Rasen. Allerdings erreicht dieser erst nach etwa einem Jahr seine vollständige Belastbarkeit und Dichte.

Anwuchsphase und Belastbarkeit

Gesäter Rasen erreicht erst nach einem Jahr volle Belastbarkeit

Anwuchsphase und Belastbarkeit

Nach dem Auslegen von Rollrasen dauert es etwa zwei bis drei Wochen, bis die Wurzeln fest mit dem Untergrund verwachsen sind. Während dieser Zeit sollten Sie die Fläche schonend behandeln und möglichst nicht betreten. Volle Belastbarkeit wird je nach Pflege nach sechs bis zehn Wochen erreicht.

Saatgut hingegen benötigt mehr Geduld. Die Keimung startet zwar bereits in der ersten Woche nach der Aussaat, doch es dauert etwa drei Monate, bis eine ausreichend dichte und widerstandsfähige Grasnarbe entsteht. Während dieser Entwicklungszeit ist der junge Rasen besonders empfindlich und sollte nur minimal belastet werden, um die Keimlinge nicht zu beeinträchtigen. Die volle Belastbarkeit erreicht gesäter Rasen erst nach ungefähr einem Jahr.

Tipps für die Pflege in der Anwuchsphase

Tipps für die Pflege in der Anwuchsphase

Regelmäßige Bewässerung fördert das gesunde Wachstum des jungen Rasens

  • Rollrasen: Halten Sie den Boden nach dem Verlegen stets feucht. Regelmäßiges Bewässern ist in den ersten zwei Wochen entscheidend.
  • Saatrasen: Achten Sie darauf, die Fläche gleichmäßig feucht zu halten. Gießen Sie mehrmals täglich in kleinen Mengen, um die Samen ständig feucht zu halten.

Pflege und Unkraut

Für einen gesunden, dichten Rasen ist regelmäßige Pflege unerlässlich, unabhängig davon, ob Sie sich für Rollrasen oder Saatgut entscheiden. Beim Rollrasen profitieren Sie von einer nahezu unkrautfreien Fläche, da die dichte Grasnarbe Unkrautwachstum unterdrückt. Dennoch sollten Sie auch hier auf kontinuierliche Pflege achten:

  • Mähen: Mähen Sie Ihren Rollrasen regelmäßig, um das Gras gesund zu halten und Unkraut zu reduzieren.
  • Bewässern: Besonders in Trockenperioden ist eine gründliche Bewässerung entscheidend. Achten Sie darauf, den Rasen nicht zu überwässern, um Staunässe und Wurzelkrankheiten zu vermeiden.
  • Düngen: Ein bis zweimal im Jahr sollte der Rollrasen mit einem geeigneten Rasendünger versorgt werden.
  • Vertikutieren: Einmal jährlich empfiehlt es sich, den Rasen zu vertikutieren, um Moos und Rasenfilz zu entfernen und die Belüftung des Bodens zu verbessern.

Bei der Rasenansaat erfordert die Pflege in der Anfangsphase etwas mehr Aufmerksamkeit. Nach dem Säen ist es wichtig, dass die Rasenfläche gleichmäßig feucht gehalten wird, um die Keimung der Saat zu unterstützen. Nach der Keimphase ähnelt der Pflegeaufwand dem des Rollrasens.

  • Mähen: Beginnen Sie mit dem Mähen, wenn die Gräser etwa 8 bis 10 cm hoch sind und achten Sie darauf, nie mehr als ein Drittel der Grashöhe abzuschneiden.
  • Gleichmäßiges Gießen: Stellen Sie sicher, dass der Boden während des Wachstums nicht austrocknet, indem Sie in den ersten Wochen mehrmals täglich in kleinen Mengen gießen.
  • Düngen: Nach circa sechs bis acht Wochen sollte der gesäte Rasen eine erste Düngung erhalten.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Verschiedene Rasensamenmischungen bieten eine flexible Anpassung an Standortbedingungen

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Bei der Wahl zwischen Rollrasen und Saatgut spielt die Flexibilität eine entscheidende Rolle. Saatgut bietet Ihnen eine beeindruckende Vielfalt an Mischungen, die an verschiedenste Standortbedingungen und Nutzungsansprüche angepasst sind. Sie können beispielsweise spezielle Rasensorten für sonnige oder schattige Bereiche, besonders strapazierfähige Sorten für Spielrasen oder feine Zierrasenarten auswählen.

Rollrasen hingegen zeigt sich weniger anpassungsfähig. Die verfügbaren Rasensorten sind in der Regel auf einige Standardmischungen beschränkt, die entweder für sonnige oder schattige Lagen geeignet sind. Spezialisierte Mischungen, wie zum Beispiel extrem strapazierfähige Spielrasen, sind seltener und in der Regel mit höheren Kosten verbunden.

Ökologische Aspekte

Die Wahl zwischen Rollrasen und der Aussaat von Rasensamen hat deutliche ökologische Auswirkungen. Der Anbau und Transport von Rollrasen ist mit einem erheblichen Ressourcenbedarf verbunden. Intensive Bewässerung, umfangreicher Einsatz von Düngemitteln und häufig chemische Pflanzenschutzmittel belasten die Umwelt. Hinzu kommt der hohe Treibstoffverbrauch für den Transport der schweren Rasenrollen, was zu erheblichen CO₂-Emissionen führt.

Im Gegensatz dazu bietet die Aussaat von Rasen deutliche ökologische Vorteile. Durch die Nutzung von ökologischen Saatgutmischungen und natürlichen Düngemitteln lässt sich die Umweltbelastung erheblich reduzieren. Diese Mischungen sind speziell auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmt und tragen zu einem gesünderen und widerstandsfähigeren Rasen bei. Dies fördert die Biodiversität und mindert den Bedarf an zusätzlichen Wasser- und Düngegaben.

Die geringere Umweltbelastung und die verbesserte Anpassungsfähigkeit des gesäten Rasens an lokale Umweltbedingungen machen diese Methode zur nachhaltigeren Option. Wenn Sie Wert auf eine ökologisch verantwortungsbewusste Gartengestaltung legen, ist die Aussaat von Rasen die bessere Wahl.

Bilder: assalve / iStockphoto