Rasen

Rasen neu anlegen und nachsäen: So geht’s

Die Rasenaussaat kann im Frühjahr oder im Herbst erfolgen. Vor dem Kauf des Rasensamens sollte der richtige Standort und die spätere Nutzung festgelegt werden, damit die Samen keimen und eine dichte Grasnarbe bilden können.

AUF EINEN BLICK
Wie wird Rasen gesät?
Neuer Rasen wird im Frühjahr oder im Herbst gesät. In diesen Zeiträumen herrschen die besten Witterungsbedingungen für die Keimung und das Anwachsen des Rasens. Vor der eigentlichen Aussaat ist es ratsam, die alte Grasnarbe zu entfernen und den Boden gründlich vorzubereiten.

Zeitpunkt der Aussaat

Ideale Zeiträume für die Aussaat von Gras sind das Frühjahr zwischen April und Mai und der Herbst zwischen Ende August und Oktober. In diesen Zeiträumen sind im langjährigen Witterungsvergleich ausreichende Temperaturen und eine natürliche Bewässerung durch Regen und Luftfeuchtigkeit zu erwarten.

Da für die Keimung eine Mindesttemperatur von zehn Grad Celsius erforderlich ist, ist eine Aussaat in den Wintermonaten November bis März nicht umsetzbar. Von einer Aussaat von Juni bis August ist aufgrund der schnellen Verdunstung durch hohe Temperaturen ebenfalls abzuraten.

Standort und geeignetes Saatgut

Die Auswahl an Saatgutmischungen im Handel und im Internet ist sehr groß. Neben den bekannten Freizeitrasen gibt es auch spezielle Mischungen für schattige Standorte oder den perfekten Zierrasen.

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Rasensamen Standort Verwendung Kosten
Sport- und Spielrasen Sonnig bis halbschattige; lehmiger, sandiger und humoser Boden Gebrauchsrasen, viel betretene Flächen ca. 7 €/Kg
Zierrasen Sonnig, guter Boden mit hohem Humusanteil Begrünung, keine übermäßige Belastung ca. 18 €/Kg
Golfrasen Sonnige, guter Boden Gebrauchsrasen, hohe Belastbarkeit ca. 10 €/Kg
Trockenrasen Sonnig bis halbschattige, sandigen und humusarmer Boden Gebrauchsrasen, viel betretene Flächen ca. 20 €/Kg
Schattenrasen Halbschattige bis schattige, ausgeglichener Sand- und Lehmanteil sowie Humus Gebrauchsrasen, mäßig betretene Flächen ca. 30 €/Kg
Parkplatzrasen/Schotterrasen Sonnige bis schattige, stark verdichteter Boden Begrünung, schwerer Boden ca. 50 €/Kg

Boden und Substrat

Rasen gehört im Allgemeinen zu den eher genügsamen Pflanzen und stellt keine großen Ansprüche an Boden und Substrat. Dennoch sollte bei der Anlage einer Rasenfläche auf die richtigen Bodenverhältnisse geachtet werden. Dies erleichtert sowohl die Keimung als auch das spätere Wachstum des Rasens.

Das Bodensubstrat sollte eine ausreichende Wasserspeicherkapazität sowie eine gute Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Luft aufweisen. Eine ideale Zusammensetzung bieten die im Handel erhältlichen Rasenerden. Sie bestehen in der Regel aus einer Mischung von Blähton, Holzfasern, Sand und Weißtorf. Außerdem enthalten die Mischungen meist einen Startdünger, der über mehrere Wochen kontinuierlich düngt. Dies erspart in der Anfangszeit zusätzliche Düngergaben.

Ist der Boden zu feinkörnig, kann bis zu 80 % (optimal 30 bis 40 %) Sand in der Körnung 0/4 in die oberen 15 cm eingearbeitet werden. Die aneinanderstoßenden Sandkörner verhindern, dass die feineren Sandkörner beim Betreten der Fläche aneinander gequetscht werden. Umgekehrt funktioniert das Prinzip bei reinem Sandboden. Hier kann ein Drittel sehr gut abgelagerter Kompost eingearbeitet werden. (Quelle: Natur im Garten)

Bebilderte Kurzanleitung: Rasen säen

Zu Beginn wird die vorhandene Grasnarbe entfernt. Entfernen Sie außerdem Steine, Wurzeln und Stöcke. Die oberen 15 cm Erdschicht werden aufgelockert und ggf. mit Sand oder Kompost aufgebessert. Anschließend wird die Fläche geebnet und das Saatgut kreuzweise ausgebracht. Mit einem Rechen wird das Saatgut leicht eingearbeitet. Da die Samen Lichtkeimer sind, sollten sie nicht vollständig mit Erde bedeckt werden. Nach dem abschließenden Anwalzen der Fläche erfolgt eine gleichmäßige Bewässerung über einen Zeitraum von vier Wochen. In dieser Zeit sollte die Fläche nicht betreten werden. Neben dem Abtrag der Rasensamen könnten die noch jungen Halme bleibende Schäden durch die Belastung erhalten. Ab einer Wuchshöhe von etwa acht Zentimetern ist das erste Mähen auf der höchsten Mäheinstellung (ausschließliche Kappung der Spitzen) einschließlich des Betretens der Fläche möglich.

Illustrierte Anleitung die zeigt, wie man Rasen aussät

Ausführliche Anleitung: Rasen säen

Schritt 1: Grasnarbe abtragen

Um eine ideale Grundlage für das Wachstum des neuen Rasens zur Verfügung zu stellen, ist die Vorbereitung des Untergrundes das A und O. Hierzu ist es erforderlich die bereits bestehende Grasnarbe großflächig abzutragen. Dies kann entweder per Hand oder mit mechanischer Unterstützung erfolgen.

Geräte, mit denen man eine Grasnarbe abtragen kann

Drei verschiedene Varianten haben sich zur Entfernung der Grasnarbe etabliert. Neben dem händischen Abtragen mittels eines Spatens (links) bieten sich für größere Flächen auch mechanische Unterstützungen wie der Rasenschäler (mittig) oder die Motorhacke (rechts) an.

Abtragen der Grasnarbe von Hand

Beim Abtragen von Hand wird die oberste Grasnarbe mit einem Spaten abgestochen. Durch das schachbrettartige Abstechen von rechteckigen Stücken lassen sich die einzelnen Parzellen gut abtransportieren. Diese Variante ist kostengünstig und erfordert keine Vorkenntnisse.

Grasnarbe mechanisch entfernen

Im Vergleich zu der vorgenannten händischen Methode folgen nachstehend zwei Arbeitsweisen, die den Einsatz von Maschinen erfordern. Diese bieten sich vor allem für die Anlage großer Rasenflächen an.

Rasenschäler/Sodenschneider:
Je nach Maschinentyp wird die Grasnarbe stückweise oder in Bahnen, die aufgerollt werden können, ausgeworfen. Mit einem durchschnittlichen Anschaffungspreis zwischen 250 und 350 Euro ist der Rasenschäler nicht gerade günstig. Viele Baumärkte bieten jedoch einen Verleihservice an. Der Rasenschäler benötigt eine möglichst ebene Fläche benötigt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Hügeliges Gelände kann von der Maschine nur unzureichend bearbeitet werden. In diesem Fall können Nacharbeiten erforderlich sein.

Motorhacke:
Anstatt die Grasnarbe in einem Stück oder teilweise abzutragen, wird sie mit motorbetriebenen Hacken zerkleinert und untergegraben. Durch das Abreißen der Wurzeln soll die Wasser- und Nährstoffzufuhr unterbunden werden. Um ein vollständiges Absterben der Grasnarbe zu erreichen, ist allerdings eine Mindesttiefe von 15 Zentimetern und eine hänsiche Entfernung aller großen Wurzelteile erforderlich.

Schritt 2: Bodenvorbereitung

Zu einer optimalen Bodenvorbereitung gehört neben der Entfernung von Unkraut und anderen möglichen Hindernissen auch die Planierung der Fläche. Ergänzend empfiehlt es sich, die Bodenqualität zu verbessern, um die Widerstandsfähigkeit der ansonsten eher anspruchslosen Rasensamen zu erhöhen.

Schritt 2.1: Entfernen von Wurzeln und Steinen

Jedes Hindernis auf oder im Boden erschwert die Keimung und das Wachstum der Samen. Daher ist es ratsam, die ausgewählte Fläche von Unkraut, Steinen und Wurzeln zu befreien. In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, den Boden mindestens 15 cm tief umzugraben. Durch den Einsatz einer Motorhacke mit entsprechender Arbeitstiefe kann dieser Schritt ggf. entfallen. In jedem Fall sollte aber oberflächlich liegender Unrat mit einem Rechen oder einer Harke entfernt werden.

Wurzeln, die auf einem umgegrabenem Rasen entfernt werden

Unterirdisch gelegene Wurzeltriebe können bei einer unzureichenden Abtrennung erneut anwurzeln und stellen damit eine ungewollte Konkurrenz für den Rasen dar.

Schritt 2.2: Boden verbessern

Inwieweit es notwendig ist, neue Erde aufzutragen, hängt von der Qualität der vorhandenen Erde, aber auch von der gewählten Methode zur Entfernung der Grasnarbe ab. Insbesondere das manuelle Abtragen mit dem Spaten und der Einsatz eines Rasenschälers erfordern das Auffüllen der abgetragenen Tiefe. Darüber hinaus kann der Einbau einer neuen Rasentragschicht erforderlich sein, wenn der Untergrund zu locker oder zu stark verdichtet ist. In beiden Fällen wird die Keimung und anschließende Durchwurzelung des Saatgutes erschwert.

Für den Aufbau einer neuen Erdschicht eignen sich folgende Materialien:

  • Kompost
  • Mutterboden
  • Sand
  • Gräsererde

Im Gegensatz zu herkömmlichem Mutterboden enthält handelsübliche Gräsererde bereits alle Nährstoffe, die der junge Rasen benötigt. Deshalb sollte in den ersten 10 bis 12 Wochen auf eine Düngung verzichtet werden. Im schlimmsten Fall kommt es sonst zu einer Überdüngung, die zum Absterben des Rasens führen kann.

Schritt 3: Rasen säen

Rasensamen zählen zu den Lichtkeimern. Sie dürfen daher nach der Aussaat höchstens mit einer sehr dünnen Erdschicht (Schritt 3.1: Aussaat

Neben dem Ausbringen des Saatguts per Hand haben sich für größere Bereich auch der Streuwagen und die Saatmaschine etabliert. Vor dem Beginn der Arbeiten sollte die Erde leicht angefeuchtet werden. Dies kann entweder durch Regen oder aber einen Rasensprenger erfolgen und verbesserte die Haftung und Versorgung der Saaten. In keinem Fall sollte sich aber Staunässe auf der Oberfläche gebildet haben. In diesem Fall ist eine erneute Auflockerung des Bodens empfehlenswert.

Methoden, Rasensamen auszubringen

Das Ausbringen der Samen per Hand erfordert etwas Übung, um eine gleichmäßige Dichte zu erreichen. Als technische Unterstützungen bieten sich Streuwagen und Saatmaschinen an.

Rasen von Hand säen:
Die Aussaat von Hand erfordert keine zusätzlichen Hilfsmittel. Für eine gleichmäßige Keimung ist eine möglichst exakte Ausbringung erforderlich. Dies ist bei der Aussaat von Hand nur mit entsprechender Übung möglich. Anfänger können erste Erfahrungen mit dem Ausstreuen von Sand sammeln. Vor Beginn der Arbeiten sollte die für die gewünschte Fläche benötigte Saatgutmenge genau abgewogen werden. Eine entsprechende Empfehlung ist in der Regel auf der Rückseite der Verpackung angegeben. Das Saatgut wird dann portionsweise ausgebracht. Bei besonders großen Flächen empfiehlt es sich, das Saatgut in kleinere Segmente aufzuteilen, um eine gleichmäßige Ausbringung zu gewährleisten.

Rasen maschinell säen:
Für die gleichmäßige Verteilung des Düngers sind auch Handstreuwagen sehr beliebt. Durch die Einstellung der Streustärke kann die Ausbringmenge individuell angepasst werden. Durch kreuzweises Befahren der Fläche wird ein besonders dichtes Ergebnis erzielt, ohne dass es zu Verfilzungen kommt. Diese entsteht häufig durch zu hohe Aussaatmengen, da die einzelnen Keimlinge zu wenig Platz haben. Die optimale Einstellung kann durch eine Probefahrt ermittelt werden:

  1. Boden mit Folie oder Plane abdecken (mindestens ein Quadratmeter)
  2. Streuwagen mit Saatgut befüllen
  3. Fläche von einem Quadratmeter abfahren
  4. ausgebrachtes Saatgut in einer Schale auffangen und wiegen
  5. Messergebnis mit Herstellerangaben vergleichen
  6. Streumenge ggf. nach oben oder unten korrigieren

Schritt 3.2: Befestigung

Nachdem die Rasensamen ausgesät wurden, sollten sie auf dem Untergrund befestigt werden. Für eine reibungslose Keimung benötigt die Saat direkten Kontakt mit dem Boden. Für das ebenmäßige Anpressen des Saatguts empfiehlt sich der Einsatz eines Hilfsmittels. Durch das vorhandene Profil eignen sich herkömmliche Schuhe nicht für die Arbeiten. Weichen Sie stattdessen auf Brettschuhe, oder eine Rasenwalze aus.

Hilfsmittel, um Rasensamen zu walzen

Nach dem Aussäen der Rasensamen sollten diese leicht angedrückt werden. Dies erfolgt idealerweise mit einer Rasenwalze oder einem Brett.

Rasenwalze:
Die Rasenwalze das gebräuchlichste Gerät zur Befestigung von Untergründen. Durch die große Rollfläche können auch größere Flächen bearbeitet werden. Je nach Dicke und Gewicht der Walze ist allerdings etwas Muskelkraft erforderlich, da die Rasenwalze ausschließlich von Hand betrieben wird. Einen übersichtlichen Kaufratgeber mit Empfehlungen der Redaktion finden Sie hier . Mit etwas Geschick, kann aber auch eine alte Regentonne zur Walz umfunktioniert werden.

Brettschuhe:
Brettschuhe haben im Gegensatz zu normalen Schuhen kein Profil. Stattdessen ist ihre Unterseite mit einem geraden Brett bedeckt. Dadurch wird ein ähnlich gleichmäßiger Halt wie bei der Rasenwalze erreicht. Aufgrund der kleineren Aufstandsfläche eignet sich dieses Verfahren jedoch eher für kleinere Flächen.

Brettschuhe als Alternative sind leicht nachzubauen. Im folgenden Video erhalten Sie eine genaue Anleitung.

Schritt 3.3: Nachsaat

Trotz aller Sorgfalt bei der Neuanlage von Rasenflächen kann es vorkommen, dass nicht alle Flächen gleich gut keimen und wachsen. In diesen Fällen empfiehlt sich eine Nachsaat der freien Teilflächen. Ideale Zeitpunkte für eine Nachsaat sind Frühjahr und Herbst.

Beachten Sie folgende Hinweise:

  • umliegenden Rasen möglichst kurz mähen
  • freie Teilflächen von Unkraut befreien
  • Saatgut gleichmäßig ausbringen
  • Saatgut leicht andrücken
  • etwa zwei Wochen lang gut befeuchten und nicht betreten

Tipp

Für eine kleine Nachsaat können Sie auf teure Rasenerde verzichten. Hier eignet sich ebenso gut handelsübliche Blumenerde.

Schritt 4: Pflege des Rasens

Sowohl die Keimlinge als auch junge Grashalme sind sehr empfindlich. Neben äußeren Einflüssen ist vor allem Trockenstress eine häufige Ursache für das Absterben neuer Rasenflächen. Im Folgenden erläutern wir Ihnen daher die wichtigsten Eckpunkte für die richtige Rasenpflege.

Schritt 4.1: Rasen nach der Aussaat wässern

Sowohl die Samen als auch die jungen Keimlinge besitzen noch kein ausgebildetes Wasserspeicherorgan. Deshalb ist vor allem in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Aussaat eine kontinuierliche Bewässerung unerlässlich. In den niederschlagsreichen Monaten April, September und Oktober kann auf eine zusätzliche Wassergabe verzichtet werden. Eine zu starke Befeuchtung der Flächen kann jedoch zum Ausschwemmen oder Schimmeln des Saatgutes führen.

Schritt: 4.2: Rasen schonen und nicht betreten

Die jungen Grashalme sind aufgrund ihrer zarten Struktur noch nicht stark belastbar. Bis zum ersten Mähen nach etwa vier Wochen sollte die Fläche nicht betreten werden. Dies gewährleistet eine vollständige Durchwurzelung der einzelnen Halme und erhöht damit die Stabilität.

Schritt 4.3: Rasen zum ersten Mal mähen

Der Rasen kann zum ersten Mal gemäht werden, wenn er acht bis zehn Zentimeter hoch ist. In der Regel brauchen die Samen etwa einen Monat, um diese Höhe zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Grasnarbe meist noch nicht vollständig geschlossen. Durch wiederholtes Mähen wird die Schließung der Grasnarbe jedoch kontinuierlich angeregt. Am Anfang ist es ratsam, den Rasenmäher auf der höchsten Einstellung zu belassen und nur die oberen Triebspitzen zu kürzen. Mit zunehmendem Alter des Rasens kann der Schnitt dann kürzer werden.

Schritt 4.4: Rasen erstmals düngen

Der Zeitpunkt der ersten Düngung hängt in erster Linie von der verwendeten Erde ab. Bei herkömmlicher Erde sollte nach dem ersten Schnitt ein Rasendünger mit Langzeitwirkung ausgebracht werden. Wurde der Boden jedoch mit Rasenerde vorbereitet, kann die erste separate Düngung später erfolgen. Mit dem Startdünger ist der Rasen für mindestens zwei Monate optimal mit Nährstoffen versorgt. Spätestens nach drei Monaten ist aber auch in diesem Fall eine Nachdüngung empfehlenswert. Eine Übersicht über die richtige Auswahl eines Düngers und dessen Ausbringung finden Sie in diesem Artikel .

Auf keinen Fall sollte auf die Düngung verzichtet werden, da sie eine wesentliche Grundlage für die gleichmäßige Schließung der Grasnarbe und ein gesundes Wachstum ist.

Anleitung: Neuaussaat auf altem Rasen

Insbesondere bei einem Rückgang der Rasenfläche durch zunehmende Vermoosung stellt sich die Frage, inwieweit neues Rasensamenmaterial auf die bereits bepflanzte Fläche aufgebracht werden kann. Diese Frage kann zunächst mit einem klaren Ja beantwortet werden. Um jedoch mit einem überschaubaren Zeit- und Arbeitsaufwand ein gleichmäßiges und ansprechendes Ergebnis zu erzielen, sind einige wesentliche Schritte zu beachten.

Rasen vertikutieren und neu aussäen

Das Vertikutieren und Ausbringen von neuem Substrat auf brachen Flächen ist Bedingung für die neue Aussaat auf altem Rasen.

Anleitung

  1. Bestehenden Rasen so kurz wie möglich mähen
  2. Rasen gründlich in Längs- und Querrichtung vertikutieren vertikutieren.
  3. Vertikutiergut regelmäßig entfernen
  4. Rasenerde als Grundlage für neues Saatgut ausbringen
  5. Saatgut von Hand oder mit Streuwagen ausbringen und leicht andrücken
  6. Gut wässern

Innerhalb von zwei bis vier Wochen bildet sich bei ausreichenden Temperaturen von mindestens zehn Grad Celsius eine gesunde neue Rasenschicht. Bei einer Höhe von etwa acht Zentimetern kann der Rasen zum ersten Mal mit der höchsten Mähstufe befahren werden.

Eine Anleitung mit weiteren hilfreichen Tipps finden Sie im folgenden Video.

Rollrasen oder Rasensaat?

Wer kurzfristig eine Fläche begrünen möchte, wird früher oder später über den Einsatz von Rollrasen nachdenken. Durch die bereits erfolgte Vorkeimung des Saatgutes werden die mit Gras bewachsenen Bahnen schon fast fertig auf der entsprechenden Fläche verlegt. Im Durchschnitt ist der Rasen bereits nach zwei bis drei Wochen voll belastbar. In dieser Zeit ist der Rasensamen bei günstigen Witterungsbedingungen gerade erst gekeimt. Ein wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von Rollrasen ist also der Zeitfaktor.

Allerdings sind die Materialkosten im Vergleich zur Aussaat deutlich höher. Während handelsübliches Saatgut für ca. 1 – 3 EUR/m² erhältlich ist, fallen allein für die Rasennarbe Beträge zwischen 5 und 10 EUR/m² an. Hinzu kommen beim Rollrasen die Kosten für Planung und Verlegung in Höhe von 20 bis 50 EUR/m². Die bei beiden Varianten anfallenden Kosten für Bewässerung, Düngung und Planierung sind in dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.

Unter Berücksichtigung aller Kostenpositionen ist die Aussaat von Rasensamen deutlich günstiger als die Verlegung von Rollrasen. Grundsätzlich ist die Einsparung von Kostenpositionen durch Eigenleistung möglich. Da das Verlegen von Rollrasen jedoch ein gewisses Know-how voraussetzt, sollten Laien von dieser Variante Abstand nehmen. Sollten Sie dennoch planen, Ihren Rollrasen selbst zu verlegen, empfehlen wir Ihnen diese Anleitung . Das Einsäen der Flächen erfordert zwar einen größeren zeitlichen Horizont, dafür lassen sich kleinere Fehler wesentlich unkomplizierter beheben.

FAQ

Wie wird Rasen gesät?

Neben der Entfernung der alten Grasnarbe sollten Unkraut, Steine und andere Hindernisse entfernt werden. Die anschließende Auflockerung und Einebnung des Bodens bietet den Samen und Keimlingen einen optimalen Untergrund. Anschließend kann das ausgewählte Saatgut mit einem Streuwagen, einer Sämaschine oder von Hand gleichmäßig verteilt werden.

Wann wird Rasen gesät?

Rasensamen benötigen zum Keimen ausreichend Licht, Feuchtigkeit und Wärme. Ideale Aussaatzeiten sind daher die Monate April und Mai sowie August bis Oktober. In den übrigen Monaten sind die Bedingungen für die Aussaat eher ungeeignet.

Ist Rollrasen verlegen besser als Rasen säen?

Rollrasen bietet den Vorteil einer deutlich schnelleren Begrünung und Belastung der Fläche. Dies ist jedoch mit vergleichsweise höheren Kosten verbunden als die Aussaat. Letztere benötigt einen Zeithorizont von mindestens zehn bis zwölf Wochen, um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen.

Kann neuer Rasen auf alten Rasen gesät werden?

Bevor neuer Rasen auf eine bereits bepflanzte Fläche gesät werden kann, muss die Fläche vorbereitet werden. Zunächst sollte der Rasen möglichst kurz gemäht und vertikutiert werden. Bevor die freigelegten Stellen mit neuem Rasensamen besät werden, müssen sie von Unkraut und anderem Unrat befreit und mit neuer Erde bedeckt werden. Anschließend wird das Saatgut gleichmäßig verteilt und leicht angedrückt.

Was kostet die Aussaat von Rasen?

Die Kosten für eine Rasenaussaat liegen zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter. Die Preisspanne ergibt sich aus den unterschiedlichen Qualitäten der Saatgutmischungen und deren Einsatzgebieten. Achten Sie daher bei der Auswahl des richtigen Saatgutes auf den gewünschten Einsatzbereich und auf qualitativ hochwertige Rohstoffe.

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