Den Rasen mit einer Fräse umgraben

Nicht immer ist es empfehlenswert, den alten Rasenbestand mit einer Fräse zu vernichten. Diese Maßnahme bringt Nachteile mit sich und eignet sich nur für bestimmte Zwecke. Alternativ eignen sich schonende Eingriffe, die das wertvolle Bodenleben weniger beeinträchtigen.

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Fräsen ist sinnvoll bei unebenem Rasen

Kann man den Rasen mit einer Fräse umgraben?

Mit einer Fräse können Sie den Rasen umgraben. Sie befördern damit aber auch die Samen unerwünschter Pflanzen nach oben. Dafür sparen die Fräsen jede Menge Zeit und Kraft. Für eine schnelle neue Begrünung können Sie einen Rollrasen auslegen. Stark verfilzte Rasenflächen lassen sich abschälen.

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Wann das Fräsen sinnvoll ist

Beim Fräsen werden Moose, Gräser und Unkräuter auf der Fläche zerkleinert. Die elektrisch betriebenen Geräte lockern gleichzeitig den Boden auf. Leistungsfähige Fräsen schichten das Erdreich bis in eine Tiefe zwischen 60 und 80 Zentimeter um. Das Fräsen ist nur dann empfehlenswert, wenn die Fläche starke Unebenheiten aufweist. Wenn Sie einen Rasen in eine Sumpf- oder Pferdewiese umwandeln möchten, ist diese Maßnahme ebenfalls sinnvoll.

Vor- und Nachteile

Durch das Umpflügen werden auch Samen von unerwünschten Pflanzen an die Erdoberfläche befördert, die durch frühere Pflegemaßnahmen in den Boden gelangten. Ein schnell wachsender Rasenersatz verhindert, dass diese Samen keimen. Das Bodengefüge wird beim Umgraben gestört. In jeder Erdschicht leben spezielle Bodenorganismen, die auf die jeweiligen Bedingungen angewiesen sind. Werden diese Bedingungen zerstört, benötigt der Boden Zeit zur Regeneration.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich in Ihrem Rasen Pflanzen und Gräser mit Rhizomen ausgebreitet haben. Quecken und Giersch entwickeln ein weitreichendes Wurzelsystem, welches beim Fräsen nie vollständig aus der Erde befördert wird. Es besteht die Gefahr, dass Wurzelteile im Substrat bleiben und später wieder austreiben.

Das sind die Vorteile beim Umgraben:

  • Rasenfräsen ersparen Zeit und Kraft
  • sämtliche Pflanzen werden losgelöst und herausgerissen
  • Auflockerung des Bodens

Alternativen zum Umgraben

Ein alter Rasenbestand mit schwachen Unebenheiten kann mit einer bodenschonenden Methode erneuert werden. Breiten Sie auf der Fläche eine lichtundurchlässige Plane aus und beschweren Sie diese mit Steinen. Unter der Folie kommt die Photosynthese zum Erliegen und der alte Pflanzenbestand stirbt ab. Nach sechs Monaten sind erste Erfolge sichtbar. Es dauert bis zu 24 Monate, bis sich die Vegetation unter der Plane vollständig zurückgezogen hat.

Unebenheiten gleichen Sie mit einer Mischung aus Sand und Kompost aus. Anschließend können Sie eine Rasensamenmischung auf der Fläche verteilen. Achten Sie bei der Aussaat auf eine gleichmäßige Verteilung. Die Samen müssen anschließend angedrückt werden, damit sie einen Kontakt zum Boden bekommen. Alternativ eignen sich Rollrasen für eine schnelle Begrünung der Fläche. Diese Methode bietet gleichzeitig den Vorteil, dass Unkrautsamen unter dem Rollrasen nicht keimen können. Eine gründliche Bewässerung sorgt dafür, dass der Rasenteppich anwächst.

Wenn der Rasen stark verfilzt ist, kann ein Abschälen der Grasnarbe sinnvoll sein. Rasenschäler tragen die obere Bodenschicht mit einer Dicke zwischen fünf und zehn Zentimetern ab. Dabei werden alle Pflanzen mitsamt ihrer Wurzeln entfernt, ohne dass Rhizomteile in tiefere Erdschichten eingegraben werden. Sie können die Rasenstücke um 180 Grad wenden und wieder auf die Fläche legen. Dadurch erhalten Sie den Nährstoffhaushalt des Bodens aufrecht und müssen keinen neuen Mutterboden ausbringen.

Text: Christine Riel
Artikelbild: Rades/Shutterstock