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Rasen umgraben: So geht’s mit der Fräse richtig

Die Rasenfräse ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das die Bodenbearbeitung bei der Neuanlage oder Umgestaltung von Rasenflächen erheblich erleichtert. Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Einsatz einer Rasenfräse.

Funktionsweise der Rasenfräse

Die Rasenfräse, auch Motorfräse oder Bodenfräse genannt, ist ein unverzichtbarer Helfer bei der effektiven Neugestaltung von Rasenflächen. Mit ihrer Bodenbearbeitung lockert sie die Erde gründlich auf und zerkleinert gleichzeitig die alte Grasnarbe samt Unkräutern und Wurzelwerk. Dieser Prozess bereitet den Boden optimal auf die Aussaat neuen Rasens vor und verbessert die Bodenstruktur deutlich.

Die Rasenfräse arbeitet dabei nach folgendem Prinzip:

  1. Durchtrennen und Einarbeiten: Die Fräse verfügt über eine rotierende Hackwelle, die mit mehreren scharfkantigen Messern ausgestattet ist. Diese Messer durchtrennen sämtliche Pflanzen und deren Wurzeln im Bearbeitungsbereich. Dazu gehören Gräser, Moose sowie Unkräuter, die anschließend in den Boden eingearbeitet werden. So verbleiben die organischen Reste unter der Erdoberfläche, wo sie kompostiert werden und den Boden auflockern.
  2. Auflockerung: Durch die intensive Bearbeitung wird der Boden bis zu einer Tiefe von etwa 30 bis 40 Zentimetern – bei einigen Modellen sogar bis zu 80 Zentimetern – umgegraben und effektiv gelockert. Dies verbessert sowohl die Sauerstoffzufuhr als auch die Wasserführung im Boden.
  3. Vorbereitung: Nach dem Fräsen ist die Fläche bestens vorbereitet, um neu eingesät oder bepflanzt zu werden. Der aufgelockerte Boden bietet die ideale Grundlage für das Keimen von Rasensamen und die Entwicklung eines gesunden Wurzelwerks.

Rasenfräsen gibt es mit verschiedenen Antriebsarten: elektrisch, mit Akku oder benzinbetrieben. Jede Variante bietet spezifische Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Rasengrößen. Elektrische und Akku-Fräsen sind in der Regel leichter und leiser, eignen sich jedoch eher für kleinere Flächen. Benzinbetriebene Modelle hingegen bieten die nötige Leistung und Unabhängigkeit von Stromquellen, um auch größere Flächen effizient zu bearbeiten.

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Neben der Hackwelle besteht eine Rasenfräse meist aus zwei Transporträdern und einem Griff, was die Handhabung erleichtert. Über der Hackwelle befindet sich in der Regel ein Schutzblech, das die Anwenderin oder den Anwender vor hochgeschleuderten Steinen, Erde oder Pflanzenresten schützt.

Vorbereitungen vor dem Fräsen

Sichere Arbeitskleidung und gründliche Flächenkontrolle erleichtern das Fräsen

Vorbereitungen vor dem Fräsen

Bevor Sie mit dem Fräsen beginnen, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und die Sicherheit zu erhöhen:

  • Schutzkleidung: Tragen Sie zum Schutz Ihrer Gesundheit lange Arbeitskleidung, festes Schuhwerk – idealerweise Sicherheitsschuhe – und eine Schutzbrille. So minimieren Sie das Risiko von Verletzungen durch hochgeschleuderte Erdklumpen oder Pflanzenreste.
  • Fläche überprüfen: Untersuchen Sie die Rasenfläche sorgfältig auf Steine, Äste und andere Fremdkörper. Entfernen Sie diese, um Schäden an der Fräse zu vermeiden und eine gleichmäßige Bodenbearbeitung zu ermöglichen.
  • Rhizome: Achten Sie besonders auf vorhandene Rhizome von Unkräutern wie Quecke oder Giersch. Ihre weitreichenden Wurzelsysteme können durch das Fräsen nicht immer vollständig entfernt werden und möglicherweise später wieder austreiben.

Durchführung des Fräsens

Für ein optimales Ergebnis und eine gut vorbereitete Fläche für den neuen Rasen sollten Sie den Fräsvorgang sorgfältig durchführen:

  • Gleichmäßige Bahnen: Beginnen Sie am Rand der zu bearbeitenden Fläche und schieben Sie die Fräse langsam vor sich her. Ziehen Sie dabei parallele Bahnen, um ein gleichmäßiges Fräsergebnis über die gesamte Fläche zu erzielen.
  • Wenden: Beachten Sie, dass private Fräsenmodelle oft keinen Rückwärtsgang haben. Planen Sie daher am Ende jeder Bahn genügend Platz zum Wenden der Fräse ein, um die Arbeit fließend fortsetzen zu können.
  • Nachbereitung: Sobald Sie die gesamte Fläche bearbeitet haben, sollten Sie die Fläche abgehen und alle verbliebenen Pflanzenreste und Wurzeln manuell entfernen. Anschließend ebnen Sie den Boden mit einer Harke, um eine optimale Grundlage für die Neusaat zu schaffen.
Vor- und Nachteile des Fräsens

Effizientes Fräsen bereitet den Boden für einen neuen Rasen optimal vor

Vor- und Nachteile des Fräsens

Das Fräsen des Rasens ist eine beliebte Methode zur Umgestaltung großer Rasenflächen, hat jedoch sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile:

  • Effizienz: Das Fräsen spart Zeit und Kraft, insbesondere auf großen Flächen. Das vorhandene Pflanzenmaterial (Grassoden, Moose, Unkräuter) wird zerkleinert und verbleibt als natürliche Nährstoffquelle im Boden.
  • Auflockerung: Die Bearbeitung verbessert die Bodenbeschaffenheit durch Lockerung und Belüftung. Dies begünstigt eine tiefe Durchwurzelung von neuem Rasen.
  • Keine Entfernung der Grassoden: Das zerkleinerte Pflanzenmaterial bleibt im Boden und dient als Nährstoffquelle, was die Bodengüte erhält und fördert.
  • Ausgleich von Unebenheiten: Leichte Unebenheiten des Bodens können durch das Fräsen effektiv ausgeglichen werden. So entsteht eine ebene Fläche für die Neueinsaat.

Nachteile:

  • Störung des Bodenlebens: Die intensive Bearbeitung stört das sensitive Ökosystem des Bodens. Mikroorganismen, die tief im Boden leben, werden an die Oberfläche gebracht, was ihre Lebensbedingungen beeinträchtigt. Der Boden benötigt eine gewisse Zeit zur Regeneration.
  • Unkraut: Wurzelstücke von Unkräutern, insbesondere von solchen mit Rhizomen wie Giersch und Quecke, können im Boden verbleiben und später erneut austreiben.
  • Erosion: Das Fräsen von sandigen Böden kann zu Erosion führen und die dünne Humusschicht beschädigen. Dies beeinträchtigt die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig.
  • Vorarbeit: Vor dem Fräsen ist es unerlässlich, den Boden von Unkräutern und Fremdkörpern zu befreien, um eine gleichmäßige Beschaffenheit der bearbeiteten Fläche zu gewährleisten.
Alternativen zum Fräsen

Das Abdecken mit einer lichtundurchlässigen Plane tötet darunterliegenden Rasen und Pflanzen ab

Alternativen zum Fräsen

Neben dem Fräsen gibt es auch bodenschonendere Alternativen zur Erneuerung des Rasens:

  • Abdecken: Decken Sie die Fläche mit einer lichtundurchlässigen Plane ab, um die Photosynthese zu unterbinden und die vorhandene Vegetation absterben zu lassen. Diese Vorgehensweise erfordert Geduld, da es mehrere Monate bis zum vollständigen Absterben der Pflanzen benötigt.
  • Abschälen: Eine effektive, aber auch arbeitsintensive Methode ist das Abschälen der obersten Schicht inklusive der Grasnarbe. Diese Methode empfiehlt sich besonders bei verdichteten Böden oder wenn eine schnelle Neuanlage geplant ist.
  • Sand-Kompost-Mischung: Bei leichten Unebenheiten kann die Anwendung einer Sand-Kompost-Mischung Wunder bewirken. Der ausgebrachte Mix verbessert die Bodenstruktur und fördert das Wachstum von neuem Rasen an den ausgeglichenen Stellen.
Bilder: Rades / Shutterstock