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Wiese umgraben: Anleitung, Tipps und der richtige Zeitpunkt

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Das Umgraben einer Wiese kann die Bodenstruktur verbessern und die Grundlage für einen gesunden Rasen schaffen. Dieser Artikel erläutert die Gründe, Alternativen und die richtige Vorgehensweise beim Umgraben.

Wiese umgraben

Gründe für das Umgraben der Wiese

Das Umgraben einer Wiese kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein, insbesondere dann, wenn spezifische Bodenprobleme oder Vegetationsprobleme bestehen, die durch andere Maßnahmen nicht ausreichend behoben werden können. Hier sind einige der häufigsten Gründe:

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Verbesserung der Bodenstruktur

Ein Hauptgrund für das Umgraben ist die Optimierung der Bodenbeschaffenheit. Besonders lehmige oder tonhaltige Böden profitieren davon, da die Struktur aufgelockert wird und eine bessere Wasser- und Luftdurchlässigkeit gewährleistet wird.

Lösen von Bodenverdichtungen

Verdichteter Boden, oft verursacht durch den Einsatz schwerer Baumaschinen oder häufiges Betreten, kann die Wasseraufnahme und Wurzelentwicklung behindern. Durch das Umgraben kann der Boden bis zu einer Tiefe von zwei Spaten gelockert werden, was die Durchlüftung fördert und die Drainage verbessert.

Wiederherstellung der Fruchtbarkeit

Böden, die lange brach lagen oder stark verwildert sind, verlieren oft ihre Fruchtbarkeit. Umgraben kann hier helfen, den Boden zu erneuern und Nährstoffe zu verteilen, insbesondere wenn Kompost oder andere organische Materialien eingearbeitet werden.

Entfernung von Unkraut und Moos

Ein dichter Befall von Unkraut oder Moos kann den Rasen ersticken und Nährstoffe entziehen. Durch das Umgraben können Wurzeln und Pflanzenreste effektiv entfernt werden, was für einen frischen Start und eine gesunde Neupflanzung des Rasens sorgt.

Vorbereitung für Neuanlagen

Vor der Neuanlage eines Rasens oder Gemüsegartens ist es oft notwendig, die bestehende Grasnarbe zu entfernen und den Boden umzuwälzen. Dadurch wird eine gleichmäßige, unkrautfreie Basis geschaffen, die optimal für die Saat vorbereitet ist.

Begradigung unebener Flächen

Unregelmäßigkeiten im Boden führen oft zu Schwierigkeiten beim Mähen und können die Optik beeinträchtigen. Umgraben ermöglicht es, die Fläche zu ebnen und eine gleichmäßige Bodenschicht zu schaffen, die leichter zu pflegen ist.

Alternativen zum Umgraben

Bevor Sie sich für das Umgraben entscheiden, können verschiedene bodenschonende Ansätze ausprobiert werden, um die Bodenstruktur und das Pflanzenwachstum zu fördern, ohne die natürliche Bodenschichtung zu stören.

Gründüngung

Durch das Aussäen spezieller Pflanzenarten, die tief wurzeln und organische Masse hinzufügen, können Sie die Bodenstruktur nachhaltig verbessern. Die Pflanzen lockern beim Einwurzeln den Boden auf und reichern ihn mit Nährstoffen an.

Bodenauflockerung mit der Grabegabel

Verwenden Sie eine Grabegabel, um den Boden zu lockern, ohne ihn umzuwälzen. Stechen Sie die Grabegabel in den Boden und bewegen Sie sie leicht hin und her, um die Luftzirkulation zu verbessern und Wurzeln Raum zur Ausbreitung zu geben.

Mulchen

Decken Sie den Boden mit einer Mulchschicht aus Stroh, Kompost oder Rindenmulch ab. Dies schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion, hilft bei der Unkrautunterdrückung und versorgt ihn mit wichtigen organischen Stoffen, wenn der Mulch zersetzt wird.

Vertikutieren

Durch das Vertikutieren entfernen Sie Moos und Rasenfilz, was die Belüftung des Bodens fördert und das Eindringen von Wasser und Nährstoffen begünstigt. Diese Methode eignet sich besonders gut, um die Gesundheit und Dichte des Rasens zu verbessern, ohne tiefgreifende Eingriffe vorzunehmen.

Aerifizieren

Mit speziellen Aerifiziergeräten werden kleine Löcher in den Boden gestochen, um verdichtete Flächen zu lockern. Dies erhöht die Durchlässigkeit für Wasser und Luft und fördert das Wurzelwachstum. Diese Methode eignet sich ideal für stark beanspruchte Rasenflächen.

Nachsaat

Füllen Sie kahle Stellen im Rasen auf, indem Sie neue Rasensamen ausbringen. Dies fördert eine dichte Grasdecke und reduziert die Konkurrenz durch Unkräuter. Stellen Sie sicher, dass der Boden vor der Nachsaat gut vorbereitet und ausreichend feucht ist.

Bodenverbesserung durch Düngen

Organische Düngemittel versorgen den Rasen mit notwendigen Nährstoffen, verbessern die Bodenstruktur und fördern das Wachstum von nützlichen Mikroorganismen. Ein ausgewogener Dünger kann den Bedarf an Umgraben reduzieren.

Zeitpunkt für das Umgraben

Der ideale Zeitpunkt, um eine Wiese umzugraben, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Bodenbeschaffenheit und der Witterungsbedingungen. Generell bieten sich sowohl der Herbst als auch der Frühling für diese Arbeit an.

Herbst

Der Herbst ist optimal für das Umgraben, da der Boden zu dieser Jahreszeit oft noch genügend Wärme gespeichert hat. Das fördert die Zersetzung von organischem Material und die Zerkleinerung von Erdschollen durch den Frost im Winter, was zur Verbesserung der Bodenstruktur beiträgt. Der Boden ist im Herbst in der Regel nicht zu trocken und nicht zu nass, was das Arbeiten erleichtert. Im Herbst umgegrabener Boden profitiert von Frost, der grobe Erdschollen zerkleinert und Luftporen schafft.

Frühling

Auch der Frühling eignet sich für das Umgraben, insbesondere wenn der Winter mild war. Warten Sie jedoch, bis die Bodentemperatur mindestens 10 Grad Celsius erreicht hat, um sicherzustellen, dass das Bodenleben aktiv ist und profitieren kann. Frühjahrsumgrabungen ermöglichen eine unmittelbare Vorbereitung für die Aussaat und nutzen die feuchtigkeitsspendenden Frühlingsniederschläge optimal. Der Boden nimmt Dünger und organische Materialien besser auf.

Wichtige Hinweise

  • Bodenfeuchtigkeit: Führen Sie das Umgraben nur durch, wenn der Boden trocken oder leicht feucht ist. Bei nasser Erde besteht die Gefahr der weiteren Verdichtung und Erschwernis der Arbeit.
  • Bodenart: Schwere und verdichtete Böden profitieren besonders vom Umgraben im Herbst, während leichtere Böden auch im Frühling problemlos bearbeitet werden können.

Benötigte Werkzeuge

Für das Umgraben einer Wiese sind einige spezielle Werkzeuge unerlässlich, um die Arbeit effizient und rückenschonend zu gestalten. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Werkzeuge, die Ihnen dabei helfen werden:

  • Spaten: Der Spaten ist das zentrale Werkzeug für das Umgraben. Wählen Sie einen Spaten mit einer stabilen Klinge und einem ergonomischen Griff, um die körperliche Anstrengung zu minimieren.
  • Grabegabel: Die Grabegabel ist ideal, um den Boden weiter aufzulockern und unerwünschte Pflanzenreste zu entfernen. Sie ist besonders nützlich bei der Arbeit in schweren, verdichteten Böden.
  • Harke: Nutzen Sie eine Harke, um den Boden nach dem Umgraben zu ebnen und Steine oder Erdklumpen zu entfernen. Eine Harke hilft zudem, eine gleichmäßige Oberfläche für die Aussaat zu schaffen.
  • Vertikutierer (optional): Ein Vertikutierer kann verwendet werden, um eine dichte Moos- und Unkrautschicht zu durchbrechen und den Boden vor dem Umgraben weiter zu belüften.
  • Rasenwalze (optional): Eine Rasenwalze hilft, die Erde nach dem Aussäen zu verdichten und die Samen fest in den Boden zu drücken, was das Keimen erleichtert.
  • Schubkarre: Eine Schubkarre ist praktisch, um entfernte Steine, Pflanzenreste und Unkraut zu transportieren.
  • Handschuhe und Schutzkleidung: Um Ihre Hände und Haut vor Verletzungen zu schützen, sollten Sie robuste Gartenhandschuhe und wetterfeste Schutzkleidung tragen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umgraben der Wiese

  1. Vorbereitung: Entfernen Sie alle Gegenstände von der Wiese, wie Steine, Spielzeug oder Gartenmöbel, und mähen Sie den Rasen auf die tiefste Einstellung. Das Abharken des Schnittguts sorgt für eine saubere Ausgangsfläche.
  2. Rasen abschälen (optional): Wenn Sie den Rasen komplett erneuern möchten, können Sie die oberste Schicht der Grasnarbe mit einem Spaten abheben. Diese Methode ermöglicht eine unkrautfreie Basis, ist aber sehr anstrengend und kann Materialverlust bedeuten.
  3. Umgraben: Stechen Sie mit dem Spaten in den Boden und heben Sie die Erde an. Drehen Sie die Erdschollen so, dass die untere Schicht nach oben gelangt. Wenn möglich, graben Sie den Boden eine Spatentiefe tief um; bei stark verdichtetem Boden sind auch zwei Spatentiefen sinnvoll.
  4. Lockern und Unkraut entfernen: Verwenden Sie eine Grabegabel, um die Erde weiter aufzulockern. Entfernen Sie dabei Wurzeln von Unkraut sowie größere Steine, um die Bodenstruktur zu verbessern.
  5. Sand hinzufügen (optional): Streuen Sie bei schweren, lehmigen Böden eine etwa 5 Zentimeter dicke Schicht Sand auf die Fläche und arbeiten Sie diesen mit der Grabegabel ein. Dies verbessert die Drainage und Durchlüftung des Bodens.
  6. Boden ebnen: Nutzen Sie eine Harke, um den Boden zu glätten und eine gleichmäßige Oberfläche für die Aussaat zu schaffen. Achten Sie darauf, dass alle großen Erdklumpen zerkleinert werden.
  7. Düngen: Verteilen Sie einen organischen Dünger gleichmäßig auf der Fläche. Ein Start-Rasendünger mit hohem Phosphoranteil hilft, das Wurzelwachstum der neuen Rasensamen zu fördern.
  8. Aussäen: Säen Sie die Rasensamen gleichmäßig aus. Verwenden Sie idealerweise einen Handstreuer für eine gleichmäßige Verteilung. Je nach Rasensorte benötigen Sie etwa vier Kilogramm Samen pro 100 Quadratmeter.
  9. Anwalzen (optional): Walzen Sie die Fläche mit einer Rasenwalze, um die Samen fest in den Boden zu drücken. Dies fördert den Bodenkontakt und verbessert die Keimung.
  10. Bewässern: Bewässern Sie die Fläche gründlich direkt nach der Aussaat. Halten Sie den Boden in den folgenden Wochen kontinuierlich feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um die Keimlinge nicht zu gefährden.
  11. Pflege: Halten Sie den Rasen ständig feucht, bis die Rasensamen gekeimt und angewachsen sind. Der erste Schnitt sollte erfolgen, wenn die Grashalme eine Höhe von etwa 10 Zentimetern erreicht haben. Schneiden Sie dann nicht mehr als ein Drittel der Halmlänge ab, um das junge Gras zu schonen.

Durch präzises und umsichtiges Umgraben schaffen Sie die optimale Grundlage für einen gesunden, dichten Rasen. Mit regelmäßiger Pflege und einer passenden Düngung wird Ihre neu angelegte Rasenfläche bald in saftigem Grün erstrahlen.

Bilder: BartCo / iStockphoto