Beete

Beet anlegen ohne Umgraben: Biologische Methoden für Gärtner

Die No-Dig-Methode bietet eine bodenschonende Alternative zum traditionellen Umgraben. Sie fördert das Bodenleben, verbessert die Bodenstruktur und ermöglicht eine reiche Ernte.

Was ist die No-Dig-Methode?

Die No-Dig-Methode, auf Deutsch „nicht umgraben“, ermöglicht es Ihnen, ein Beet anzulegen, ohne den Boden zu bearbeiten. Stattdessen nutzen Sie Schichten aus organischem Material wie Pappe oder Zeitung sowie Kompost, Grasschnitt und Laub. Diese Schichten werden direkt auf den Boden aufgebracht, wodurch die natürliche Bodenstruktur erhalten bleibt. Dies fördert das Bodenleben, verhindert Unkrautwuchs und verbessert die Wasserspeicherung. Der Schichtaufbau erfordert keine intensive körperliche Anstrengung und kann in nahezu jedem Garten umgesetzt werden.

Vorteile der No-Dig-Methode

Die No-Dig-Methode bietet zahlreiche Vorteile für Bodenqualität, Ertrag und Arbeitsaufwand:

  • Förderung des Bodenlebens: Das Unterlassen des Umgrabens schont nützliche Bodenorganismen wie Regenwürmer und Mikroorganismen, die den Boden auflockern und organisches Material zersetzen.
  • Humusbildung: Kompost und andere organische Materialien fördern die Humusbildung, speichern Nährstoffe und verbessern die Bodenstruktur, was langfristig die Bodenfruchtbarkeit erhöht.
  • Wasserspeicherung: Langfristig verbessert sich die Wasserspeicherkapazität des Bodens, was den Bewässerungsbedarf verringert und in Trockenperioden hilft.
  • Erosionsschutz: Die natürliche Schichtung und Abdeckung mit organischem Material schützt den Boden vor Erosion durch Wind und Wasser.
  • Ertragssteigerung: Der biologische Abbau von organischem Material fördert das Pflanzenwachstum, was zu höheren Erträgen und gesünderen Pflanzen führt.
  • Nachhaltigkeit: No-Dig-Beete sind langlebig und benötigen keine regelmäßige Neuanlage, was Ressourcen und Zeit spart.
  • Geeignet für verschiedene Pflanzen: Besonders Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf profitieren von der nährstoffreichen Schichtung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anlegen eines No-Dig-Beetes

Ein No-Dig-Beet lässt sich mit den folgenden Schritten anlegen:

  1. Beetfläche vorbereiten: Wählen Sie eine ebene Fläche, mähen oder schneiden Sie vorhandenes Gras oder Unkraut kurz.
  2. Pappe oder Zeitung auslegen: Decken Sie die Fläche dicht mit mehreren Lagen Zeitungspapier oder einer Lage unbeschichteter Pappe ab. Achten Sie darauf, dass sich die Kanten überlappen, um Unkrautwuchs zu verhindern. Verwenden Sie keine farbig bedruckten Materialien.
  3. Kartonschicht durchfeuchten: Bewässern Sie die ausgelegten Zeitungen oder die Pappe gründlich, damit sie schneller verrottet und sich gut an den Boden anpasst.
  4. Erste Schicht organisches Material: Tragen Sie eine 10-15 cm dicke Schicht aus nährstoffreichem Material wie Grasschnitt, Gartenabfällen oder Küchenabfällen (ohne tierische Bestandteile) auf.
  5. Kompostschicht auftragen: Verteilen Sie eine etwa 5 cm dicke Schicht reifen Komposts über das grüne Material, um das Beet mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
  6. Schicht aus braunem Material: Tragen Sie eine 10 cm dicke Schicht aus kohlenstoffreichem Material wie Laub, Holzschnitzel oder Stroh auf, um die Struktur zu fördern.
  7. Optionale Schichtwiederholung: Wiederholen Sie bei Bedarf die Schichten aus grünem Material, Kompost und braunem Material, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
  8. Obere Schicht aus Pflanzerde: Schließen Sie das Beet mit einer etwa 5 cm dicken Schicht anreichernder Pflanzerde oder keimfreier Komposterde ab.
  9. Befeuchten: Gießen Sie das Beet gründlich, um die Zersetzungsprozesse zu aktivieren und ein ideales Umfeld für die Pflanzen zu schaffen.
  10. Beet umranden: Um unerwünschte Pflanzen fernzuhalten und das Beet ästhetisch abzuschließen, können Sie eine Einfassung aus natürlichen Materialien wie Holz oder Stein anlegen.

Pflege eines No-Dig-Beetes

No-Dig-Beete sind pflegeleichter, benötigen jedoch regelmäßige Aufmerksamkeit:

  • Regelmäßiges Bewässern: Halten Sie das Beet gleichmäßig feucht, besonders in den ersten Jahren, bis die wasserspeichernde Humusschicht sich entwickelt hat. Gießen Sie idealerweise in den frühen Morgenstunden, um Schneckenbefall zu reduzieren.
  • Mulchen erneuern: Aufgrund der Zersetzungsprozesse sinkt der Mulch nach einigen Wochen ein. Bringen Sie regelmäßig neue Mulchschichten aus Pflanzenmaterial wie Grasschnitt, Stroh oder Holzschnitzel auf.
  • Unkrautkontrolle: Trotz der reduzierten Unkrautmenge können Samen durch Wind oder Vögel eingetragen werden. Entfernen Sie unerwünschte Pflanzen von Hand oder mit Gartenwerkzeugen, sobald Sie diese entdecken.
  • Bodenbelüftung: Verwenden Sie eine Doppelgrabegabel oder hacken Sie bis zu einer Tiefe von 3 cm, um die Belüftung zu verbessern, ohne das Bodenleben zu stören.
  • Tierplagen managen: Halten Sie Wühlmäuse und Schnecken durch regelmäßige Gartenarbeiten in Schach oder nutzen Sie Barrieren und natürliche Feinde.
  • Organisches Material auffüllen: Tragen Sie jährlich eine neue Schicht aus grünem (stickstoffreichem) und braunem (kohlenstoffreichem) Material sowie eine oberste Schicht Kompost auf, um die Nährstoffe und Struktur des Bodens zu verbessern.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um ein No-Dig-Beet anzulegen?

Der beste Zeitpunkt für die Anlage eines No-Dig-Beetes ist im Herbst oder Frühjahr. Im Herbst können Sie die Fülle an Laub und Gartenabfällen nutzen, die über den Winter zu Humus verrotten und eine ideale Grundlage für das Frühjahr bilden. Das Beet hat zudem Zeit, sich zu setzen und Wärme zu entwickeln, was für den Start ins Frühjahr vorteilhaft ist.

Auch im Frühjahr eignet sich gut, da der Boden durch die Winterfeuchtigkeit weich ist. Wenn Sie bereits im Februar beginnen, haben die Materialien genug Zeit, sich zu setzen und zu zersetzen, bevor die Pflanzsaison beginnt. Frühjahrsbeete profitieren von den ersten warmen Tagen und den schnelleren Zersetzungsprozessen.

Bilder: Paul Maguire / Shutterstock