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Alten Rasen erneuern: Entfernen oder Umgraben?

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Die Vorbereitung des Bodens für einen neuen Rasen erfordert sorgfältige Planung. Zwei gängige Methoden sind das Entfernen des alten Rasens und das Umgraben. Beide Ansätze bieten Vor- und Nachteile, die vor der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.

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Das Umgraben hat seine Vor- und Nachteile

Vorteile des Entfernens

Entscheiden Sie sich für die vollständige Entfernung des alten Rasens, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein gesundes und kräftiges Wachstum Ihres neuen Rasens:

  • Effektive Unkrautbekämpfung: Mit der Grasnarbe entfernen Sie gleichzeitig unerwünschte Unkräuter mitsamt ihrer Samen und Wurzeln. So bleibt Ihr neuer Rasen länger unkrautfrei.
  • Bodenverbesserung: Der freigelegte Boden lässt sich nun optimal bearbeiten und aufwerten. Beispielsweise können Sie Kompost einarbeiten, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen, oder Sand untermischen, um die Drainage zu verbessern.
  • Gleichmäßiges Wachstum: Auf einer ebenen und gut vorbereiteten Fläche wächst der neue Rasen gleichmäßig und dicht. So entsteht eine schöne, gesunde Grasnarbe ohne kahle Stellen.
  • Bodenerneuerung: Bei stark verdichteten oder nährstoffarmen Böden bietet sich die Möglichkeit, die oberste Bodenschicht abzutragen und durch frische, fruchtbare Erde zu ersetzen. Ihr neuer Rasen wird es Ihnen danken.

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Nachteile des Entfernens

Obwohl das Entfernen des alten Rasens eine effektive Methode zur Vorbereitung des Bodens darstellt, sollten Sie auch die damit verbundenen Nachteile bedenken:

  • Arbeitsaufwand: Die Entfernung des Rasens ist eine körperlich anstrengende Aufgabe. Besonders bei größeren Flächen kann dies ohne maschinelle Unterstützung sehr zeitaufwändig sein.
  • Kosten: Die Anschaffung oder der Verleih einer Rasenschälmaschine kann je nach Projektumfang zu erheblichen Kosten führen. Alternativ verursacht die Beauftragung eines Gartenbauunternehmens zusätzliche Ausgaben.
  • Störung des Bodenlebens: Das Abtragen der Grasnarbe kann das empfindliche Gleichgewicht der Bodenlehrwesen beeinträchtigen. Wertvolle Mikroorganismen und Nährstoffe gehen dabei verloren, was sich negativ auf die langfristige Bodengesundheit auswirken kann.
  • Entsorgung: Das anfallende Rasenmaterial muss fachgerecht entsorgt werden. Dies kann insbesondere in Gebieten ohne Kompostierungsmöglichkeiten zu logistischem Aufwand führen.
  • Erosionsanfälligkeit: Nackter Boden ist anfälliger für Erosion durch Wind und Regen. Dies gilt insbesondere für Hanglagen oder Regionen mit starken Niederschlägen.
  • Wachstumsprobleme: Trotz sorgfältiger Vorbereitung kann es vorkommen, dass sich der Boden nach der Neuanlage ungleichmäßig setzt oder der Rasen nicht homogen wächst.

Vorteile des Umgrabens

Das Umgraben des alten Rasens bietet verschiedene Vorteile für die Bodenqualität und das zukünftige Pflanzenwachstum:

  • Verbesserte Bodenstruktur: Durch das Umgraben lockern Sie den Boden auf. Dies fördert die Belüftung und ermöglicht Wasser und Nährstoffen, tiefer einzudringen. Eine optimale Bodenstruktur ist die Grundlage für ein gesundes Wurzelwachstum.
  • Einarbeitung organischer Materialien: Beim Umgraben können Sie gleichzeitig Kompost oder Mist in den Boden einarbeiten. So verbessern Sie den Nährstoffgehalt und schaffen ideale Bedingungen für Ihre Pflanzen.
  • Unkrautbekämpfung: Unkrautsamen werden beim Umgraben an die Oberfläche befördert, wo sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind und absterben. Dies reduziert den Unkrautdruck auf natürliche Weise.
  • Natürliche Schädlingsbekämpfung: Schädlinge, die im Boden überwintern, werden beim Umgraben gestört oder an die Oberfläche gebracht. Dort werden sie leichter von ihren natürlichen Fressfeinden entdeckt.
  • Förderung der Bodenmikrobiologie: Die Einarbeitung von organischem Material und die Verbesserung der Bodenstruktur schaffen ein günstiges Umfeld für nützliche Bodenlebewesen.
  • Vorbereitung für Neuanlagen: Ob Sie eine neue Rasenfläche anlegen oder Beete bepflanzen möchten – das Umgraben schafft die idealen Voraussetzungen für ein optimales Anwachsen Ihrer Pflanzen.

Das Umgraben ist somit eine Methode, die nicht nur kurzfristige Erfolge, wie die Unkrautbekämpfung, erzielt, sondern auch die langfristige Bodenqualität nachhaltig verbessert.

Nachteile des Umgrabens

Auch beim Umgraben des Rasens gibt es einige Nachteile zu beachten:

  • Störung des Bodenlebens: Das Umgraben bringt die verschiedenen Bodenschichten durcheinander. Nützliche Mikroorganismen werden dabei ungewollter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, was ihre Aktivität beeinträchtigen kann.
  • Erosionsgefahr: Umgegrabener Boden ist besonders anfällig für Erosion durch Regen und Wind, da die schützende Grasnarbe fehlt. Dies kann zu Nährstoffverlust und einer Verschlechterung der Bodenstruktur führen.
  • Vermehrtes Unkrautwachstum: Durch das Umgraben gelangen Unkrautsamen an die Oberfläche, wo sie optimale Keimbedingungen vorfinden. Dies kann zu einem verstärkten Unkrautwachstum führen.
  • Kraftaufwand und Zeitaufwand: Das Umgraben ist eine körperlich anstrengende und zeitintensive Arbeit, insbesondere bei großen Flächen.
  • Bodenverdichtung: Falsches oder zu tiefes Umgraben kann zu einer Verdichtung der unteren Bodenschichten führen. Dies erschwert die Durchwurzelung und beeinträchtigt das Wachstum des neuen Rasens.
Bilder: sbw18 / Shutterstock