Wiese

Wiese anlegen: Schritt für Schritt zur bunten Sommerwiese

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Wildblumenwiesen sind nicht nur ein wunderschöner Anblick, sondern bieten auch wertvollen Lebensraum für Insekten und andere Tiere. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Sie eine Wildblumenwiese anlegen und pflegen, von der Auswahl des Saatguts bis zur langfristigen Erhaltung.

Wiese anlegen

Auswahl des Saatguts

Die Grundlage Ihrer blühenden Oase ist die richtige Wahl des Saatguts. Entscheiden Sie sich am besten für regionales und mehrjähriges Saatgut. Es ist optimal an die lokalen Gegebenheiten angepasst und fördert die heimische Tierwelt. So schaffen Sie nicht nur eine vielfältige Blumenwiese, sondern tragen auch zum Erhalt der Biodiversität bei.

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In einer heimischen Wildblumenwiese fühlen sich beispielsweise diese Arten wohl:

  • Acker-Lichtnelke
  • Echtes Johanniskraut
  • Echtes Mädesüß
  • Fettwiesen-Margerite und Magerwiesen-Margerite
  • Gänseblümchen
  • Gewöhnlicher Hornklee
  • Gewöhnliches Ferkelkraut
  • Hohler Lerchensporn
  • Immenblatt
  • Klatschmohn
  • Kornblume
  • Rotklee
  • Wiesen-Flockenblume
  • Wiesenlieschgras
  • Wiesen-Sauerampfer
  • Wilde Möhre
  • Wolliges Honiggras

Mit einer regionalen Saatgutmischung vermeiden Sie außerdem, dass sich einjährige Blühpflanzen zu stark ausbreiten und die Artenvielfalt beeinträchtigen.

Standortwahl und Bodenbeschaffenheit

Damit Ihre Wildblumenwiese prächtig gedeiht, sind der richtige Standort und die Vorbereitung des Bodens entscheidend. Die meisten Wildblumen bevorzugen sonnige Plätze. Der Boden sollte mager sein, damit sich Gräser nicht zu stark ausbreiten und die Blumen verdrängen.

Der ideale Standort

  • Sonne: Die meisten Wildblumen lieben die Sonne. Wählen Sie daher einen Platz, der möglichst den ganzen Tag über Sonnenlicht bekommt.
  • Wasser: Vermeiden Sie Standorte, an denen sich leicht Staunässe bildet. Die meisten Wildblumen bevorzugen einen durchlässigen Boden.

Die Beschaffenheit des Bodens

  1. Nährstoffgehalt: Wildblumen gedeihen am besten auf magerem Boden. Ist Ihr Gartenboden sehr nährstoffreich, können Sie ihn durch Beimischung von Sand abmagern. So verhindern Sie, dass Gräser überhandnehmen.
  2. Vorbereitung: Entfernen Sie vor der Aussaat die bestehende Grasnarbe sowie Unkräuter. So schaffen Sie optimale Bedingungen für die jungen Wildblumen.
  3. Bodenqualität: Schwere, lehmige Böden können Sie durchlässiger machen, indem Sie den Oberboden abtragen und durch Bausand ersetzen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anlage einer Wildblumenwiese

1. Vorbereitung der Fläche

  • Entfernen Sie die Grasnarbe und lockern Sie den Boden auf. So schaffen Sie eine gute Basis für das Wurzelwachstum der Wildblumen.
  • Ist der Boden in Ihrem Garten sehr lehmig, können Sie die Durchlässigkeit verbessern, indem Sie groben Bausand einarbeiten.
  • Arbeiten Sie Sand in den Boden ein, um ihn abzumagern, falls er sehr fruchtbar ist. So verhindern Sie, dass Gräser die Wildblumen überwuchern.
  • Ebenen Sie die Fläche mit einem Rechen ein und verdichten Sie sie leicht mit einer Walze oder einem flachen Brett.

2. Aussaat des Saatguts

  • Pro Quadratmeter benötigen Sie etwa 5-10 Gramm Wildblumensaatgut.
  • Vermischen Sie das Saatgut mit trockenem Sand oder Vermiculit, damit es sich gleichmäßiger verteilen lässt.
  • Streuen Sie das Saatgut gleichmäßig aus und arbeiten Sie es vorsichtig mit einer Harke in den Boden ein. Verdichten Sie die Oberfläche anschließend leicht.

3. Bewässerung und Pflege

  • Wässern Sie die Fläche in den ersten Wochen regelmäßig, aber vorsichtig, um ein Austrocknen zu verhindern.
  • Entfernen Sie regelmäßig aufkommendes Unkraut, um den jungen Wildblumenpflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu geben.

Pflege einer Wildblumenwiese

Eine Wildblumenwiese benötigt deutlich weniger Pflege als ein Rasen. Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten, damit Sie lange Freude an Ihrer blühenden Oase haben.

  • Mähen: Mähen Sie die Wiese ein- bis zweimal pro Jahr. Ein guter Zeitpunkt für den ersten Schnitt ist Ende Juli bis August. Lassen Sie das Schnittgut einige Tage liegen, damit sich die Samen verteilen können, bevor Sie es entfernen. Ein zweiter Schnitt kann im Herbst erfolgen. Mähen Sie nach Möglichkeit nicht die gesamte Fläche auf einmal, damit Insekten in ungemähte Bereiche ausweichen können.
  • Gießen: In der Regel müssen Sie die Wiese nur in längeren Trockenperioden gießen. Achten Sie im ersten Jahr nach der Aussaat darauf, dass der Boden nicht austrocknet, damit sich die Pflanzen gut etablieren können.
  • Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie in den ersten Jahren nach der Anlage der Wiese unerwünschte Pflanzen per Hand, um den Wildblumen ausreichend Platz zum Wachsen zu geben.

Vorteile einer Wildblumenwiese

Eine Wildblumenwiese ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch viele Vorteile:

  • Förderung der Biodiversität: Eine artenreiche Wildblumenwiese bietet Nahrung und Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Vögel und viele andere Tiere.
  • Geringer Pflegeaufwand: Im Vergleich zu einem Rasen müssen Sie eine Wildblumenwiese deutlich seltener mähen. Auch Dünger ist nicht erforderlich.
  • Wasserersparnis: Wildblumenwiesen benötigen viel weniger Wasser als Rasenflächen.
  • Speicherung von Kohlenstoff: Der Boden unter der Wiese speichert Kohlenstoff und trägt so zum Klimaschutz bei.
  • Natürliche Schönheit: Die Vielfalt an Blumen und Gräsern bietet einen attraktiven Anblick und verändert sich im Laufe der Jahreszeiten.
  • Nützlinge unterstützen: Die Vielfalt der Pflanzen bietet Nahrung für Nützlinge, die Schädlinge in Schach halten und die Bestäubung im Garten verbessern.
  • Verbesserte Ernte: Bienen und andere bestäubende Insekten, die in der Wildblumenwiese leben, können auch die Erträge von Obst- und Gemüsegärten in der Umgebung steigern.
Bilder: PopoudinaSvetlana / iStockphoto