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Wildblumenwiese anlegen: Welches Saatgut ist am besten?

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So mancher Gartenbesitzer legte sich bereits eine Wildwiese im Garten an und erfreute sich an den zahlreichen, farbenfrohen Blüten – um dann ein, zwei Jahre später enttäuscht festzustellen, dass die Blütenpracht nahezu vollständig verschwunden ist. Ob Sie tatsächlich Erfolg mit dem Anlegen einer Wildblumenwiese haben, ist vor allem von der Auswahl der Samen abhängig.

Wildblumenwiese Saatgut
AUF EINEN BLICK
Welches Saatgut eignet sich für eine Wildblumenwiese?
Für eine erfolgreiche Wildblumenwiese sollte das Saatgut aus heimischen, standortgerechten Wiesenpflanzen bestehen. Vermeiden Sie Billigmischungen aus Gartencentern und bevorzugen Sie hochwertige Samenmischungen aus Landhandels- oder Agrarshops oder sammeln Sie die Samen selbst in Ihrer Region.

Billigmischungen sind ungeeignet

Gutes, erfolgversprechendes Saatgut besteht aus in Ihrer Region heimischen sowie standortgerechten Wiesenpflanzen. Diese sind zu einem großen Teil mehrjährig. In Gartencentern können Sie dagegen Billigmischungen erwerben, die jedoch für den Aufbau einer Wildblumenwiese ungeeignet sind. Diese Samenmischungen enthalten keine expliziten Wiesenblumen, sondern mehrheitlich einjährige Ackerwildblumen wie Kornblumen oder Klatschmohn – die sehen wunderschön aus, sind aber auch schnell wieder verschwunden.

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Wildblumensamen selbst sammeln

Statt dieser können Sie hochwertige Samenmischungen aus dem Landhandels- bzw. Agrarshop kaufen, die explizit für Landwirte mit Heuwiesen hergestellt werden. Dabei handelt es sich jedoch oftmals um Mischungen für Fettwiesen. Viel mehr Spaß macht es dagegen, selbst Blumensamen zu sammeln – das hat vor allem den Vorteil, dass Sie auch ganz bestimmt die richtigen Pflanzen sammeln. Achten Sie jedoch darauf, die für Ihren Boden passenden Pflanzen auszuwählen – so werden sich Feuchtwiesenblumen auf Trockenwiesen eher nicht wohl fühlen. Die Samen werden an einem trockenen Tag gesammelt, zu Hause einige Tage auf Zeitungspapier oder Küchenpapier getrocknet und anschließend in einem Papiertütchen (z. B. Butterbrotpapier) oder einer Streichholzschachtel aufbewahrt – keinesfalls jedoch in einem Plastikbehälter.

Heumulchen als Methode der Vermehrung

Eine einfachere Art der Vermehrung ist das so genannte Heumulchen bzw. die Mähgutübertragung. Mähen Sie zur Samenreifezeit auf den umliegenden, blumenreichen Wildwiesen frisches Heu und bringen dieses als dicke Schicht auf der für eine Aussaat vorbereiteten Empfängerfläche aus. Die reifen Samen fallen aus dem Heu heraus und besäen die Erde ganz von selbst.

Wiesenblumen sind Lichtkeimer

Das Saatgut, ganz gleich ob gekauft oder selbst gesammelt, darf nicht mit Erde bedeckt werden. Schließlich sind die meisten Wiesenpflanzen Lichtkeimer und sollten daher lediglich mittels einer Walze o. ä. an die vorbereitete und fein zerkrümelte Erde angedrückt werden. Die meist sehr feinen Samen sollten mit einer Streuhilfe (z. B. Sand oder Sägemehl) vermischt werden. Diese Maßnahme erleichtert die gleichmäßige Verteilung des Saatguts.

Tipps & Tricks

Besonders interessant sind Glatthaferwiesen, die auch nach der Hauptblütezeit im Juni attraktiv wirken. Hier gedeihen Blumen wie Schafgarbe, Wiesensalbei, Wiesenflockenblume oder Skabiosen. Zudem blüht dieser Wiesentyp oft im Spätsommer ein zweites Mal.