Wiese

Trockenwiese anlegen: So schaffen Sie ein Biotop

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Mit einer Trocken- oder Magerwiese schaffen Sie auf Ihrem Grundstück ein wahres Biotop, in dem sich zahlreiche Kräuter, Halbsträucher und Heidepflanzen, aber auch verschiedenste Tiere – etwa Insekten – sehr wohl fühlen. Allerdings eignet sich eine Trockenwiese nicht für eine irgendwie geartete landwirtschaftliche Nutzung, etwa für eine Heumahd oder für die Beweidung durch Weidetiere.

Trockenwiese
AUF EINEN BLICK
Was ist eine Trockenwiese und welche Eigenschaften hat sie?
Eine Trockenwiese ist ein Biotop mit trockenem, nährstoffarmem Boden, ideal für Wiesenkräuter, Halbsträucher und Heidepflanzen. Sie benötigt wenig Pflege, viel Sonne und eignet sich nicht für landwirtschaftliche Nutzung. Typische Varianten sind Sand-, Kalk- und Steppen-Trockenwiesen.

Charakteristika einer Trockenwiese

Wie es der Name schon andeutet, ist die Trockenwiese durch einen trockenen und an Nährstoffen armen Boden gekennzeichnet. Ideale Böden für Trockenwiesen sind sehr sandig und weisen, bedingt durch die lockere und durchlässige Erde, eine sehr gute Drainage auf. Feuchtigkeit, etwa durch Niederschlag, versickert oder verdunstet sehr schnell. Trockenwiesen bedürfen in der Regel nur sehr wenig Pflege, da u. a. eine zu häufige Düngung die an die Magerkeit des Bodens angepassten Pflanzen schädigt. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten einer Magerwiese, deren typischer Pflanzenbestand einerseits vom konkreten Standort – eher Flachland oder eher Gebirge – und andererseits von der Art des Untergrunds abhängt. Trockenwiesen brauchen zwar nicht viele Nährstoffe und Feuchtigkeit, dafür aber reichlich Sonne.

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Typische Pflanzen einer Trockenwiese

Auf einer Trockenwiese werden Sie nur selten Gräser finden. Auch feuchtigkeits- und nährstoffliebende Wildpflanzen wie beispielsweise Löwenzahn oder Ampfer fühlen sich hier eher nicht wohl. Stattdessen sind die beschriebenen Bedingungen ideal für Wiesenkräuter, die auf herkömmlichen Wiesen meist schnell durch konkurrierende Pflanzen verdrängt werden. Typische Pflanzen für Trockenrasen sind beispielsweise:

  • verschiedene Fetthennen-Arten
  • Heide-Nelken und Sand-Grasnelken
  • Acker-Hornkraut
  • Bergsandglöckchen
  • verschiedene Enziane
  • Silberdisteln
  • Küchenschellen
  • Karthäuser-Nelken
  • Wiesen-Salbei
  • verschiedene Thymiane (Sand-Thymian, Gemeiner Thymian)
  • Odermennig
  • Reiherschnabel
  • Steinklee
  • außerdem manche Trockengräser (Silbergras, Blaugrüne Schillergras, Steppen-Lieschgras, Gewöhnliches Zittergras)

An sehr sonnigen Standorten gedeihen auf einer Trockenwiese zudem Adonisröschen, Schlüsselblumen oder das Sand-Fingerkraut hervorragend. Achten Sie beim Kauf einer Samenmischung für Trockenwiesen darauf, dass sich daran vornehmlich mehrjährige, einheimische Pflanzen befinden.

Arten der Trockenwiese

Im Wesentlichen werden die verschiedenen Arten der Trockenwiese anhand ihres Untergrundes voneinander unterschieden, wobei die Übergänge jedoch meist fließend sind und die meisten Wiesenkräuter sich auf fast jedem mageren Boden wohl fühlen. Die wichtigsten Trockenwiesen sind:

  • Sand-Trockenwiese
  • Kalk-Trockenwiese
  • Steppen-Trockenwiese

Sand-Trockenwiesen sind typisch für die Heidelandschaften in Mittel- und Norddeutschland, während die Kalk-Trockenwiesen vor allem in Mitteleuropa zu finden sind. Die überall häufig anzutreffenden, aber durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung vielerorts zurückgedrängten Halbtrockenwiesen stellen einen natürlichen Übergang zwischen Trocken- und Fettwiesen dar.

Tipps & Tricks

Tonige und lehmige Erden eignen sich nicht für das Anlegen einer Trockenwiese. Wenig geeigneter Boden kann jedoch ausgehoben und durch ein optimaleres Sand-Erde-Gemisch ersetzt werden, welches auf einer dicken Schicht Kies ausgebracht wird.