Skabiose

Skabiose: Standort, Pflege und Sorten der Witwenblume

Die Skabiose, auch bekannt als Witwenblume, ist eine pflegeleichte und blütenreiche Staude für naturnahe Gärten. Der folgende Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die vielseitige Pflanze, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Verwendung im Garten.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Ein- oder mehrjährige krautige Pflanze
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig oder mehrjährig
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Wuchs
Verzweigte, buschige Halbrosetten
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
20 cm bis 90 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß, Rot, Rosa, Purpur, Blau
Blütenform icon
Blütenform
Schalenförmig, bis zu 7 cm groß
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Blüte

Skabiosen blühen je nach Art von Juni bis in den Spätherbst. Die Farbpalette der Blüten reicht von Weiß über Rot, Rosa und Purpur bis hin zu Blau. Diese zwittrigen Blüten, die sich aus bis zu drei Reihen von Hüllblättern zusammensetzen, sitzen auf langen, verzweigten Stängeln und verströmen einen süßlichen, honigartigen Duft. Die Blüten, die schalenförmig etwa sieben Zentimeter groß sind, bestehen aus einer fünfzipfeligen Krone und auffällig strahlenförmigen Randblüten. Insekten wie Schmetterlinge und Bienen besuchen die nektarreichen Blüten häufig und übernehmen deren Bestäubung.

Nach der Blüte entwickeln Skabiosen nussartige, einsamige Schließfrüchte, die zylindrisch geformt sind und acht Furchen aufweisen. Diese hübschen, pergamentartigen Früchte verleihen den Pflanzen auch nach der Blütezeit einen dekorativen Wert.

Wuchs

Skabiosen wachsen als ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen und erreichen je nach Art und Sorte eine Höhe von 20 bis 90 cm. Die Pflanzen besitzen runde, unbestachelte Stängel und bilden dicht verzweigte, buschige Halbrosetten. Viele Arten ziehen sich im Winter nicht vollständig in den Boden zurück, sondern überdauern mit Überwinterungsknospen an der Erdoberfläche.

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Zu den bekannten Arten zählt etwa die Scabiosa columbaria, die im Frühling 30 bis 70 cm hohe Triebe aus unterirdischen Wurzelsprossen austreibt. Eine weitere Art ist die winterharte Scabiosa caucasica, die zwischen 60 und 80 cm hoch wird und sich knapp über dem Boden verzweigt. Einjährige Arten neigen dazu, sich selbst auszusäen, was ihre Verbreitung fördert.

Welcher Standort ist geeignet?

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Scabiosa columbaria ‚Pink Mist‘ in Blüte im Desert Demonstration Garden, Las Vegas.
Foto: Stan Shebs | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Skabiosen bevorzugen einen warmen, vollsonnigen Standort. Ein solcher Platz ermöglicht es der Pflanze, ihre volle Blühfreudigkeit zu entfalten. Sie sind jedoch auch in halbschattigen Bereichen wachsend. Der Boden sollte gut durchlässig, frisch bis mäßig trocken und nährstoffreich sein. Kalkhaltige, humose Böden sind ideal; Staunässe und saure Böden sollten vermieden werden.

Blätter

Die Blätter der Skabiose zeigen eine interessante Vielfalt in ihrer Form und Anordnung. Die gegenständigen Blätter am Stängel sind entweder ungeteilt oder gefiedert. Grundständige Blattrosetten bestehen aus leicht behaarten, ovalen oder lanzettlichen, grau-grünen Blättern mit glatten Rändern. Das obere Laub am Blütenstiel wirkt zarter und ist ein- bis zweifach gefiedert.

Skabiose pflegen

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Leuchtende Skabiose (Scabiosa lucida) in voller Blüte.
Foto: Dario | Lizenz: CC0 | Quelle: Wikimedia

Skabiosen sind pflegeleicht und erfordern nur wenige Maßnahmen. Regelmäßiges Entfernen der abgeblühten Köpfchen fördert die Neubildung von Knospen und verlängert die Blütezeit. Ein Rückschnitt im Herbst bis in Bodennähe ist ebenfalls ratsam.

Auch wenn Skabiosen Trockenheit gut vertragen, sollten sie bei längeren Trockenperioden gewässert werden. Eine Düngung ist grundsätzlich nicht erforderlich, doch eine Kompostgabe im Frühling kann vorteilhaft sein. Skabiosen in Gefäßen benötigen mehr Aufmerksamkeit und sollten im Erstfrühling, Frühsommer und Früherbst mit Langzeitdünger oder wöchentlich mit Flüssigdünger versorgt werden.

In kalten Regionen ist ein Winterschutz empfehlenswert. Eine Laubdecke schützt die Überwinterungsknospen vor eisiger Kälte. Teilweise ist es sinnvoll, die Stauden alle drei bis fünf Jahre zu teilen, um die Pflanzen zu verjüngen.

Skabiose richtig pflanzen

Junge Stauden sollten im Frühjahr oder Spätsommer ins Beet gepflanzt werden, um ihnen genügend Zeit zum Einwurzeln zu geben. Der optimale Pflanzabstand beträgt 20 bis 35 Zentimeter, abhängig von der Skabiosenart und der gewünschten Wuchsdichte. Pflanzen Sie die Skabiose in gut vorbereiteten Boden: Lockern Sie ihn auf, heben Sie ein Pflanzloch aus, setzen Sie die Pflanze ein, füllen Sie das Loch mit Erde auf, drücken Sie die Erde an und wässern Sie gründlich.

Skabiose vermehren

Es gibt zwei Hauptmethoden zur Vermehrung von Skabiosen: Aussaat und Teilung.

Aussaat

Die Samen der Skabiose sind wärmebedürftig.

  1. Füllen Sie Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde.
  2. Drücken Sie die Samen leicht in die Erde und bedecken Sie sie nur dünn, da Skabiosen Lichtkeimer sind.
  3. Anfeuchten und die Gefäße an einen etwa 18 °C warmen Platz stellen.
  4. Nach der Keimung (etwa 8-10 Tage) die Pflanzen an einen kühleren Platz (14-16 °C) stellen.
  5. Pflanzen Sie die Sämlinge nach den Eisheiligen ins Freie.

Teilung

Vor allem mehrjährige Sorten lassen sich durch Teilung leicht vermehren.

  1. Graben Sie die Staude im Frühjahr aus.
  2. Teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten.
  3. Bereiten Sie Pflanzlöcher vor und setzen Sie die Teilstücke ein.
  4. Drücken Sie die Erde gut an und wässern Sie gründlich.

Verwendung

Skabiosen eignen sich hervorragend für vielfältige Standorte und Kombinationen im Garten. Sie harmonieren besonders gut mit anderen Stauden und Ziergräsern und setzen kräftige Farbakzente in Staudenbeeten und Rabatten. Geeignete Partnerpflanzen sind Prachtscharte, Fackellilie, Sumpf-Schafgarbe, Flaschenbürstengras, Mädchenauge, Federgras, Kornblume und Seifenkraut.

Auch in „Mixed Borders“, zusammen mit Ziersträuchern, Sommerblumen und Zwiebelgewächsen, kommen Skabiosen gut zur Geltung. Auf Balkonen und Terrassen gedeihen kompakte Arten und Sorten in Kübeln und großen Töpfen ausgezeichnet. Zudem sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten, besonders Bienen und Schmetterlinge.

Sorten & Arten

Es gibt viele Skabiosen-Sorten, die sich in Farben und Wuchshöhen unterscheiden. Hier einige besonders beliebte Sorten:

  • ‚Alba‘: Weiße Blüten, mit einer Höhe von 40 bis 50 cm.
  • ‚Clive Greaves‘: Zartviolette Blüten, bis zu 90 cm hoch.
  • ‚Gudrun‘: Gefüllte, violette Blüten, etwa 70 cm hoch.
  • ‚Perfecta‘: Blaue Blüten, 70 cm hoch.
  • ‚Stäfa‘: Tiefviolette Blüten mit einer weißen Mitte, rund 80 cm hoch.

Weitere bemerkenswerte Skabiosen-Arten

  • Garten-Skabiose (Scabiosa atropurpurea): Bekannt als Samt-Skabiose, blüht in Rot, Blau oder Weiß, 70 bis 90 cm hoch.
  • Japanische Berg-Skabiose (Scabiosa japonica var. alpina): 20 bis 30 cm hoch, ideal für Steingärten.
  • Kaukasus-Skabiose (Scabiosa caucasica): Mehrjährig, 60 bis 80 cm hoch, blüht in Blau- und Violetttönen.
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria): Mehrjährig, 20 bis 50 cm hoch, beliebt in Violetttönen.

Skabiose richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt verhilft der Skabiose zu einem längeren und reicheren Blütenflor. Entfernen Sie abgeblühte Blütenstände regelmäßig, um die Bildung neuer Knospen zu fördern und Selbstaussaat zu vermeiden. Vor dem Wintereinbruch sollten die Pflanzen bis in Bodennähe zurückgeschnitten werden.

Krankheiten & Schädlinge

Skabiosen sind robuste Pflanzen, dennoch gibt es einige Dinge zu beachten. Staunässe ist die größte Gefahr, da sie zu Wurzelfäulnis führen kann. Sorgen Sie daher für einen gut durchlässigen Boden. Gelegentlich können Blattläuse auftreten, besonders bei überdüngten Pflanzen. Eine regelmäßige Kontrolle und die Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern und Florfliegen helfen, Schädlinge im Zaum zu halten.

So kommt die Pflanze über den Winter

In milden Regionen sind Skabiosen in der Regel winterhart und benötigen keinen besonderen Schutz. In kälteren Gebieten oder bei sehr strengem Winter empfiehlt sich jedoch ein Winterschutz. Eine Laubdecke kann die Überwinterungsknospen vor strenger Kälte schützen. In besonders kalten Regionen kann außerdem eine Abdeckung mit Stroh oder Reisig sinnvoll sein. Einjährige Skabiosen werden vor dem Wintereinbruch entfernt und können im Frühjahr neu ausgesät werden, um die Blütenpracht zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen

Warum werden Skabiosen auch Witwenblumen genannt?

Der Name ‚Witwenblume‘ geht auf die frühere Verwendung von Skabiosen bei der Behandlung von Hautkrankheiten wie Krätze zurück. Der botanische Name ‚Scabiosa‘ leitet sich vom lateinischen Wort ’scabies‘ für Krätze ab.

Können Skabiosen in Steingärten gepflanzt werden?

Ja, Skabiosen sind hervorragend für Steingärten geeignet. Besonders die Japanische Berg-Skabiose (Scabiosa japonica var. alpina) ist aufgrund ihrer geringen Höhe und robusten Natur ideal für diese Art von Garten.

Was sind Lichtkeimer und warum ist das für die Aussaat von Skabiosen wichtig?

Lichtkeimer sind Pflanzen, deren Samen zur Keimung Licht benötigen. Bei Skabiosen bedeutet das, dass die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden sollten, um die Keimung nicht zu behindern.

Warum ist der Erhalt der Blütenstände bei Skabiosen wichtig?

Das Entfernen der abgeblühten Blütenstände fördert die Neubildung von Knospen und verlängert die Blütezeit. Zudem verhindert es die Selbstaussaat, was bei einjährigen Skabiosenarten von Vorteil sein kann.

Bilder: Anna Fredriksson / iStockphoto