Schafgarbe

Schafgarbe: Pflanzen, Pflegen & Vermehren

Schafgarben sind robuste und attraktive Stauden, die mit ihrer Vielfalt an Farben und Wuchsformen jeden Garten bereichern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Pflanze – von der Pflanzung und Pflege bis hin zu Vermehrung, Sorten und Verwendungsmöglichkeiten.

Wuchs

Schafgarben gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese ausdauernden, mehrjährigen und krautig wachsenden Stauden variieren stark in ihrer Wuchshöhe und -form. Manche Arten, wie Achillea umbellata, erreichen nur etwa 10 Zentimeter, während andere, wie Achillea filipendulina, bis zu 1,50 Meter hoch werden können.

  • Horstige Arten bleiben an einem Ort und bilden dichte Polster.
  • Teppichartig wachsende Schafgarben, wie die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), breiten sich durch Ausläufer aus und besiedeln größere Flächen.
  • Je nach Standort und Bodenbeschaffenheit können einige Arten sowohl in der Höhe als auch in der Breite variieren. Besonders auf nährstoffreichen Böden erreichen sie größere Wuchshöhen.

Schafgarben sind anpassungsfähig und gedeihen auch unter extremen klimatischen Bedingungen, einschließlich Höhenlagen über 3.000 Metern. Sie bevorzugen sonnige, trockene Standorte und sind widerstandsfähig gegen Dürre sowie extremen Temperaturen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September und zieht zahlreiche Insekten an.

Blätter

Die fein gefiederten Blätter der Schafgarbe sind wechselständig an den straff aufrecht wachsenden Stielen angeordnet. Diese Struktur hat der Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium) den Beinamen „tausendblättrig“ eingebracht, da das Laub aus zahlreichen kleinen Blättchen zusammengesetzt scheint. Die Blätter sind doppelt bis dreifach gefiedert und in einigen Fällen leicht behaart. Ihre Farbpalette reicht von Graugrün bis zu sattem Grün. An sonnigen, trockenen Standorten gedeihen die Blätter besonders gut und einige Sorten verströmen einen angenehmen Duft.

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Blüte

Schafgarbenblüten präsentieren sich in einer Vielzahl von Farben, darunter Rosa, Pink, Karminrot sowie Dunkelgelb bis Feuerrot bei mehrfarbigen Hybriden. Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) hat oft cremeweiße Blüten, während die Goldgarbe (Achillea filipendulina) durch kräftige Gelbtöne besticht.

Die Blüten sind in Scheindolden angeordnet und bestehen aus kleinen Strahlen- und Röhrenblüten. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober, mit einer möglichen zweiten Blüte im September. Schafgarben verströmen einen aromatischen Duft und ziehen viele bestäubende Insekten an.

Welcher Standort ist geeignet?

Schafgarben gedeihen an sonnigen bis halbschattigen Plätzen mit durchlässigen, leichten und sandigen Böden. Nährstoffreiche und trockene Standorte sind ideal. Sie vertragen keine Staunässe und wachsen in der Natur oft auf Wiesen, Weiden und an Wegrändern. Sie sind äußerst widerstandsfähig gegenüber extremen Temperaturen und können in Höhenlagen von bis zu 3000 Metern gedeihen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Schafgarben bevorzugen durchlässige, leichte und sandige Böden. Nährstoffreiche Böden fördern ein üppiges Wachstum, sollten aber nicht zu stickstoffhaltig sein, um ein instabiles Wachstum zu vermeiden. Arten mit grauem Laub benötigen besonders gute Drainage, während grünlaubige Arten auch feuchtere Böden vertragen, solange keine Staunässe vorliegt.

Pflanzung

Schafgarben sollten in nährstoffreiche, durchlässige Böden gepflanzt werden. Magere Böden können mit Kompost und schwere Lehmböden mit Sand oder Kies verbessert werden. Die besten Pflanzzeiten sind Frühjahr und Herbst.

  • Bereiten Sie den Boden gründlich vor und entfernen Sie Wurzelunkräuter.
  • Stellen Sie die Pflanze mit dem Topf in einen Eimer mit Wasser, um den Wurzelballen vollständig zu durchfeuchten.
  • Geben Sie strukturstabile Pflanzerde in das Pflanzloch und setzen Sie die Schafgarbe ein.
  • Füllen Sie den Hohlraum locker mit Blumenerde oder Gartenboden auf und drücken Sie die Pflanze leicht an.
  • Gießen Sie danach gründlich und bringen Sie eventuell eine dünne Mulchschicht aus.

Ein Pflanzabstand von etwa 15 cm zu anderen Pflanzen ist empfehlenswert.

Schafgarbe pflegen

Schafgarben sind pflegeleicht, benötigen jedoch regelmäßige Aufmerksamkeit für optimale Blühfreude:

  • Teilen Sie die Schafgarbe alle zwei bis drei Jahre, um die Wuchskraft zu erhalten. Graben Sie den Horst aus und teilen Sie den Ballen.
  • Entfernen Sie verblühte Dolden, um eine Nachblüte zu fördern.
  • Schwachwüchsige Triebe sollten zeitnah entfernt werden.

Düngung ist normalerweise nicht nötig, außer bei nährstoffliebenden Arten, die im Frühjahr mit Kompost unterstützt werden können. Vermeiden Sie Staunässe, da diese zu Wurzelfäule führen kann.

Schafgarbe richtig schneiden

Der Rückschnitt der Schafgarbe erfolgt nach der ersten Blüte, um eine zweite Blüte im Spätsommer zu fördern. Im Herbst oder im Frühjahr vor dem Neuaustrieb sollten die Pflanzen bis zur Basis zurückgeschnitten werden. Hohe Sorten benötigen möglicherweise Staudenhalter zur Unterstützung. Bleiben die Pflanzen im Winter stehen, dienen sie als natürlicher Schutz vor Frost.

Schafgarbe vermehren

Schafgarben lassen sich durch Teilung, Aussaat, Stecklinge und Risslinge vermehren.

Teilung

Die zuverlässigste Methode ist die Teilung im Frühjahr oder Herbst:

  1. Stechen Sie den Horst aus.
  2. Teilen Sie den Wurzelballen in kleinere Stücke und pflanzen Sie diese ein.

Aussaat

Aussaat ab April ins Freiland. Die Samen sollten nicht bedeckt werden, da sie Lichtkeimer sind.

Stecklinge und Risslinge

Stecklinge oder Risslinge im Frühjahr entnehmen und in einem geeigneten Substrat bewurzeln lassen.

Krankheiten & Schädlinge

Schafgarben sind robust, können aber bei zu feuchten Bedingungen anfällig für Pilzinfektionen wie Echtem und Falschem Mehltau sowie Rost sein. Blattläuse kommen häufig vor, schaden aber nicht nachhaltig. Schnecken können bei feuchten Bedingungen ein Problem darstellen, was durch Bodenentwässerung reduziert werden kann.

Verwendung

Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) hat vielseitige Verwendungsmöglichkeiten:

  • Heilpflanze: Enthält ätherische Öle, Alkaloide und Gerbstoffe. Wirkt krampflösend, schmerzlindernd, antibakteriell und entzündungshemmend. Verwendung bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Menstruationsbeschwerden, Hautentzündungen und Wundheilung. Schafgarbentee fördert die Verdauung, und Tinkturen sowie Sud eignen sich für äußerliche Anwendungen.
  • Küche: Junge Blätter und Blüten für Kräuterbutter, Salate, Dips, Suppen, Kräuteressig und Kräutersalz.
  • Garten: Eignet sich als Kübelpflanze, für Steingärten, Wildblumengärten, Staudenrabatten, als Bienenweide sowie als Schnitt- und Trockenblume. Gut als Bodenfestiger.

Historisch wurde Schafgarbe auch zum Räuchern verwendet und in der traditionellen chinesischen Praxis als Orakelstab genutzt.

Synonyme der Schafgarbe umfassen Namen wie Bauchwehkraut, Blutstillkraut, Jungfernkraut und Achilleskraut.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Schafgarben-Sorten, die sich in Wuchshöhe, Blütenfarbe und -form unterscheiden.

Millefolium-Hybriden

  • ‚Lachsschönheit‘: Lachs- bis orangerosa Blüten, ca. 60 cm Höhe
  • ‚Paprika‘: Tiefrote Blüten, bis 60 cm Höhe
  • ‚Kirschkönigin‘: Kirschrot-violette Blüten, bis 70 cm Höhe
  • ‚Excel‘: Rötlich-violett bis Hellrosa, bis 60 cm Höhe
  • ‚Belle Epoque‘: Dunkelrot zu Hellrosa übergehend, 70 cm Höhe

Filipendulina-Hybriden

  • ‚Walter Funke‘: Rot-orange Blüten, bis 80 cm Höhe
  • ‚Terracotta‘: Orangetöne, bis 80 cm Höhe
  • ‚Coronation Gold‘: Goldgelbe Blüten, bis 80 cm Höhe
  • ‚Feuerland‘: Dunkelgelb bis Feuerrot, bis 100 cm Höhe
  • ‚Credo‘: Hellgelb, bis 100 cm Höhe

Weitere Sorten

  • Achillea ptarmica (Sumpf-Schafgarbe): Weiß blühend, für feuchte Böden
  • Achillea tomentosa (Teppich-Schafgarbe): Gelbe Blüten, ideal für Steingärten

Die vielfältigen Sorten ermöglichen den Einsatz von Schafgarben in unterschiedlichen Gartenstilen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Schafgarben sind winterhart und benötigen keinen besonderen Winterschutz. Sie können im Herbst bis zur Basis zurückgeschnitten werden oder über den Winter stehen bleiben, was optisch ansprechend ist und zusätzlichen Schutz bietet. Eine dünne Schicht Herbstlaub oder Mulch schützt die Pflanzenbasis. Schafgarben in Pflanzgefäßen sollten mit Vlies oder Jute isoliert werden, um den Wurzelballen vor Frost zu schützen.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Schafgarbe winterhart und bedarf sie besonderer Maßnahmen zur Überwinterung?

Ja, die Schafgarbe ist generell winterhart und benötigt in der Regel keinen speziellen Winterschutz. Es ist jedoch ratsam, eine dicke Schicht Herbstlaub über die Pflanze zu legen, um sie vor Winternässe zu schützen. In Pflanzgefäßen sollte der Wurzelballen vor dem Durchfrieren bewahrt werden, indem man das Gefäß mit Nadelzweigen, Vlies oder Jute isoliert.

Wo ist die Schafgarbe ursprünglich beheimatet und wie hat sich ihre Verbreitung gestaltet?

Die Schafgarbe ist ein Kosmopolit und ursprünglich in Mittel- und Nordeuropa sowie Nordasien beheimatet. Sie ist jedoch auch in Nordamerika und Afrika verbreitet und weniger häufig im warmen Mittelmeerraum anzutreffen. In der Natur wächst die Schafgarbe bis zu Höhenlagen von etwa 2500 Metern an Wegrändern und sonnigen Wiesen.

Wie wird die Schafgarbe vermehrt und was sollte dabei beachtet werden?

Die Schafgarbe kann durch Teilung und Aussaat vermehrt werden. Bei der Teilung sticht man den Horst aus und teilt den Wurzelballen in kleinere Stücke, die dann neu gepflanzt werden. Bei der Aussaat sollte berücksichtigt werden, dass die Samen Lichtkeimer sind und nicht bedeckt werden sollten. Es ist wichtig zu wissen, dass Sämlinge von Hybriden selten sortenecht sind.

Gibt es historische oder kulturelle Besonderheiten über die Schafgarbe?

Die Schafgarbe hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Historisch wurde sie bei den Germanen, in der traditionellen chinesischen Praxis und von der indigenen Bevölkerung Amerikas als Heilkraut verwendet. Der botanische Name Achillea geht auf Achilles zurück, der ihr Kraut angeblich zur Wundheilung nutzte. In der Antike wurde die Schafgarbe unter anderem zum Räuchern verwendet. Auch in der Volksmedizin ist sie bekannt und wegen ihrer krampflösenden, verdauungsfördernden und antibakteriellen Eigenschaften geschätzt.

Bilder: M. Schuppich / stock.adobe.com