Schafgarbe

Schafgarbe als Heilpflanze: Wirkung und Anwendungsbereiche

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Die Schafgarbe, auch bekannt als Achillea millefolium, ist eine robuste und vielseitige Heilpflanze, die in der traditionellen Medizin seit Jahrhunderten geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet ihre Anwendungsgebiete, Wirkungen und Darreichungsformen sowie ihre botanischen Merkmale.

Schafgarbe Verwendung
Schafgarben-Tee hilft u.a. bei Völlegefühl

Anwendungsgebiete der Schafgarbe

Die Schafgarbe findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, was sie zu einer vielseitigen Heilpflanze macht:

  • Frauenheilkunde: Sie unterstützt bei Menstruationsproblemen, lindert Beschwerden während der Wechseljahre und wirkt krampflösend.
  • Verdauungsbeschwerden: Schafgarbe fördert die Verdauung, wirkt beruhigend bei Magen-Darm-Problemen und regt den Appetit an.
  • Durchblutung: Sie unterstützt die Blutzirkulation und hilft bei Krampfadern sowie Hämorrhoiden.
  • Wundheilung und Hautpflege: Dank ihrer entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften eignet sich die Pflanze zur Behandlung kleiner Wunden und Hautentzündungen.
  • Erkältung und Grippe: Schafgarbentee kann fiebersenkend und schleimlösend wirken, was bei Erkältungskrankheiten hilft.
  • Blutstillung: Die blutstillenden Eigenschaften der Schafgarbe sind bei Nasenbluten und inneren Blutungen von Nutzen.

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Nutzen Sie die Schafgarbe als Tee, Tinktur oder in Form von Wickeln und Sitzbädern, um von ihren weitreichenden Heilkräften zu profitieren.

Wirkungen der Schafgarbe

Die Heilwirkungen der Schafgarbe resultieren aus ihren wertvollen Inhaltsstoffen:

  • Bitterstoffe: Sie fördern den Appetit, unterstützen die Verdauung und regen den Gallenfluss an.
  • Gerbstoffe: Diese wirken zusammenziehend, stillen Blutungen und hemmen Entzündungen.
  • Ätherische Öle: Das ätherische Öl Chamazulen hat entzündungshemmende und keimhemmende Eigenschaften und wirkt beruhigend.
  • Flavonoide: Sie besitzen antibakterielle, entzündungshemmende und krampflösende Eigenschaften und tragen zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden sowie Menstruationskrämpfen bei.

Die Kombination dieser Inhaltsstoffe macht die Schafgarbe zu einer bedeutenden Heilpflanze.

Darreichungsformen der Schafgarbe

Je nach individuellen Bedürfnissen und Beschwerden kann die Schafgarbe auf verschiedene Weise genutzt werden:

  • Tee: Schafgarbentee ist eine unkomplizierte Möglichkeit, ihre heilenden Eigenschaften zu nutzen. Trinken Sie etwa 2 bis 3 Tassen täglich, um bei Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden und Erkältungssymptomen Abhilfe zu schaffen.
  • Tinktur: Die Schafgarbentinktur ist ein konzentrierter alkoholischer Auszug, der sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden kann.
  • Sitzbäder und Wickel: Besonders wohltuend sind sie bei Unterleibskrämpfen und Blasenentzündungen. Ein Sitzbad kann einfach durch Zugabe von starkem Schafgarbentee zubereitet werden.
  • Frischpflanzenpresssaft: Er kann schnell bei Magen-Darm-Beschwerden und leichten Hautverletzungen helfen. Verfügbar in Apotheken, sollte der Saft gemäß Herstellerangaben dosiert werden.
  • Trockenes Schafgarbenkraut: Zum Zubereiten von Tees und Aufgüssen sowie für eigene Kräutermischungen nutzbar.
  • Tabletten und Kapseln: Diese bieten eine praktische Dosierung der Wirkstoffe und sind bei chronischen Beschwerden wie Menstruationsproblemen und Verdauungsstörungen hilfreich.

Wählen Sie die passende Darreichungsform entsprechend Ihrer Bedürfnisse und achten Sie stets auf die richtige Anwendung und Dosierung.

Namensherkunft und Geschichte

Die Schafgarbe, Achillea millefolium, hat eine interessante Historie. Ihr wissenschaftlicher Name bezieht sich auf den griechischen Helden Achilles, der der Legende nach seine Wunden mit dieser Pflanze behandelte. Der Name millefolium („tausend Blätter“) beschreibt die fein gefiederten Blätter der Pflanze treffend.

Im Deutschen leitet sich der Name Schafgarbe davon ab, dass Schafe diese Pflanze gerne fressen. „Garbe“ stammt aus dem althochdeutschen Wort „garwe“, was „gesund machen“ bedeutet. Dies verweist auf die lange Tradition der Pflanze als Heilmittel.

In der Antike war die Schafgarbe als „Soldatenkraut“ bekannt und wurde zur Behandlung von Wunden eingesetzt. Hildegard von Bingen empfahl sie im Mittelalter zur Behandlung verschiedener Leiden. Die vielen volkstümlichen Bezeichnungen wie „Bauchwehkraut“ und „Blutstillkraut“ spiegeln die vielfältigen Anwendungen wider.

Vorkommen und Merkmale

Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler und ist in Europa, Nordamerika und Nordasien weit verbreitet. Sie gedeiht auf unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten und unter variierenden klimatischen Bedingungen. Zu finden ist sie häufig auf sonnigen, trockenen Standorten wie Wiesen, Wegrändern und Trockenrasen.

Die Pflanze ist mehrjährig und kann eine Höhe von 20 bis 100 cm erreichen. Sie bildet einen kriechenden Wurzelstock (Rhizom) und verzweigte, blattreiche Stängel. Die Blütenköpfchen bestehen aus kleinen Blüten, die weiß bis rosarot gefärbt sein können.

Typisch für die Schafgarbe sind ihre federartig gefiederten Blätter, die sich gut an trockene Standorte anpassen können. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober und zieht zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Hummeln an. Die Schafgarbe zeigt eine hohe Anpassungsfähigkeit an Hitze, Kälte und Dürre, was ihre große Verbreitung erklärt.

Für Ihre Gartenanpflanzung bevorzugen Sie Standorte mit durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Besonders reichlich blüht die Pflanze auf sonnigen Plätzen mit guter Bodenqualität.

Bilder: small_frog / iStockphoto