Gänsekresse: Standort, Pflege und Sorten für Ihren Garten
Gänsekresse (Arabis), ein robuster und pflegeleichter Bodendecker, verwandelt Gärten im Frühjahr in weiße oder rosafarbene Blütenteppiche. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitige Pflanze und liefert wertvolle Tipps zu Standortwahl, Pflege und Vermehrung.
Wuchs
Gänsekresse (Arabis) bildet flache Polster mit oberirdischen Ausläufern und erreicht je nach Art eine Höhe von 5 bis 20 Zentimetern. Sie eignet sich hervorragend als Bodendecker in Steingärten, Trockenmauern oder Pflasterfugen. Einige Arten, wie Arabis procurrens, breiten sich besonders schnell aus und bedecken rasch große Flächen. Andere, wie die Kaukasische Gänsekresse (Arabis caucasica), wachsen kompakt und eignen sich gut für sonnige bis halbschattige Standorte.
Meist handelt es sich bei Gänsekressen um mehrjährige, ausdauernde, krautige Pflanzen. Der Wuchs ist oft rosettenartig, was zu einer dichten Blattstruktur und flächigen Ausbreitung führt. Die einzelnen Arten unterscheiden sich in ihren Wuchsformen und -breiten und sind daher flexibel einsetzbar.
Blätter
Die Blätter der Gänsekresse variieren je nach Art und Sorte. Sie stehen in grundständigen Rosetten und sind am Stängel verteilt. Die Blätter sind meist spatelförmig, lanzettlich oder rund, manchmal gelappt. Ihre Oberflächen sind entweder kahl oder behaart. Typisch sind ihre häufig gezähnten Blattränder und die in Herz- oder Pfeilform stängelumfassenden Blattgründe.
Eine charakteristische Art ist die Kaukasische Gänsekresse, die graugrüne, lanzettliche Blätter hat. Die Blätter werden etwa ein bis sechs Zentimeter lang. Die Vielseitigkeit der Blätter macht die Pflanze anpassungsfähig und geeignet für verschiedene Gartenumgebungen.
Blüte
Die Blüten der Gänsekresse haben vier kreuzförmige Blütenblätter und variieren in den Farben Weiß, Rosa bis Violett. Sie stehen in dichten Trauben oder rispigen Blütenständen. Die Hauptblütezeit liegt zwischen Anfang April und Mai, wobei einige Sorten bereits ab Ende März blühen oder ihre Blütenpracht bis in den frühen Sommer hinein zeigen.
Diese Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Einige Sorten haben gefüllte oder radförmige Blüten, die zusätzliche optische Highlights setzen.
Früchte
Nach der Blüte entwickeln sich aus den Blüten kleine, schmale Schoten, die zahlreiche schwarze Samen enthalten. Diese etwa 2 bis 4 Zentimeter langen Schoten sind charakteristisch für Kreuzblütengewächse und tragen wesentlich zur Verbreitung der Gänsekresse bei. Die Samen werden leicht freigesetzt und durch Wind oder Wasser verbreitet.
Welcher Standort ist geeignet?
Gänsekressen bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte. Sie gedeihen optimal an leicht kalkhaltigen, durchlässigen und humosen Böden, die frisch bis mäßig trocken sind. Ein vollsonniger Platz fördert die Blütenbildung, während halbschattige Standorte auch toleriert werden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Gänsekressen ist gut durchlässig, humusreich und nährstoffreich. Kalkhaltige Böden bieten besonders gute Bedingungen, während Staunässe vermieden werden sollte, um Wurzelfäule zu verhindern. Trotz ihrer Vorlieben sind Gänsekressen anpassungsfähig und vertragen auch trockenere Böden, was sie ideal für viele Gartenbereiche macht.
Gaensekresse pflegen
Gänsekressen sind pflegeleichte Pflanzen. Ein regelmäßiger Rückschnitt nach der Blüte sorgt dafür, dass die Pflanzen kompakt und gesund bleiben. Kürzen Sie die Triebe auf etwa die Hälfte ihrer Länge. Bei kleineren Pflanzen reicht es, nur die verblühten Blüten zu entfernen.
Gießen ist vor allem während Trockenperioden oder nach dem Auspflanzen notwendig. Eine regelmäßige Düngung ist nicht erforderlich, aber kompostreiche Böden im Frühjahr können das Wachstum fördern. Meist benötigen die Pflanzen keinen Winterschutz, da sie frosthart sind.
Gaensekresse richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt nach der Blütezeit hält Gänsekressen in Form und fördert die Blütenproduktion im nächsten Jahr. Schneiden Sie abgestorbene Pflanzenteile etwa handhoch über dem Boden ab. Bei kaukasischen Sorten reicht es, die Triebe auf etwa 10 Zentimeter zurückzuschneiden.
Gaensekresse vermehren
Die Vermehrung von Gänsekressen kann durch Kopfstecklinge, Samen oder Teilung erfolgen.
- Kopfstecklinge: Schneiden Sie im Frühjahr oder Herbst etwa 5 cm lange Stecklinge und pflanzen Sie diese in feuchte Erde.
- Samen: Säen Sie die Samen im Frühjahr oder Herbst leicht mit Erde bedeckt aus.
- Teilung: Teilen Sie den Wurzelballen im Spätsommer und pflanzen Sie die neuen Stücke wieder ein.
Verwendung
Gänsekressen eignen sich hervorragend für Steingärten, Trockenmauern, Pflasterfugen und Treppenstufen. Kompakte Sorten können auch in Kästen und Kübeln kultiviert werden. Sie lassen sich gut mit anderen früh blühenden Zwiebelpflanzen wie Blausternchen oder Traubenhyazinthen kombinieren. Ihre Fähigkeit, an extremen Standorten zu gedeihen, macht sie zu einem idealen Bodendecker in naturnahen Gärten. Die Blüten bieten zudem früh im Jahr Nahrung für Bienen und Hummeln.
Sorten & Arten
Es gibt viele verschiedene Arten und Sorten von Gänsekressen, darunter:
- Arabis ferdinandi-coburgii ‚Variegata‘: Weißbunte Blätter mit auffälligen Rändern.
- Arabis caucasica ‚Schneehaube‘: Weiße Blüten, kompakter Wuchs.
- Arabis caucasica ‚Compinkie‘: Rosafarbene Blüten.
- Arabis caucasica ‚Little Treasure White‘: Reine weiße Blüten.
- Arabis caucasica ‚Little Treasure Deep Rose‘: Tiefrosa Blüten.
- Arabis caucasica ‚Plena‘: Gefüllte weiße Blüten.
- Arabis alpina: Weiße Blüten, anpassungsfähig an felsige Standorte.
- Arabis procurrens: Schnell wachsende, kriechende Triebe.
- ‚Snowcap‘: Üppige weiße Blüten und robuster Wuchs.
- ‚Old Gold‘: Gelbliche Blattakzente.
Diese Sorten bieten für jede Gartenanwendung die passende Gänsekresse.
Krankheiten & Schädlinge
Gänsekressen sind robuste Pflanzen, jedoch können gelegentlich folgende Probleme auftreten:
- Falscher Mehltau: Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und behandeln Sie bei Bedarf mit Fungizid.
- Blattläuse: Bekämpfen Sie durch Abspritzen mit Wasser oder natürliche Schädlingsmittel.
- Gallmücken: Entfernen Sie deformierte Pflanzenteile einschließlich Knospen.
- Weißer Rost: Entfernen Sie infizierte Blätter.
Pflegefehler wie ein zu trockener Standort oder zu sandiges Substrat können die Pflanzen schwächen. Daher ist eine sorgfältige Standortwahl und Pflege entscheidend für die Gesundheit der Gänsekresse.
Häufig gestellte Fragen
Welche medizinischen Anwendungen hat die Gänsekresse?
Obwohl die Gänsekresse hauptsächlich als Zierpflanze bekannt ist, haben einige Arten auch medizinische Anwendungen. Traditionell wurden verschiedene Teile der Pflanze zur Behandlung von Beschwerden wie Husten, Erkältungen und Hautproblemen verwendet. Moderne Forschungen untersuchen weiterhin die potenziellen gesundheitlichen Vorteile der Gänsekresse, insbesondere ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften.
Ist die Gänsekresse wirklich resistent gegen Schädlinge und Krankheiten?
Ja, Gänsekressen sind generell sehr robuste Pflanzen, die nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Sie sind sogar gegen Schnecken resistent, was sie zu einer besonders pflegeleichten Gartenpflanze macht. Ein Standort mit gut durchlässigem Boden und ausreichender Feuchtigkeit trägt jedoch zusätzlich zur Gesundheit der Pflanze bei.
Welche Insekten werden von der Gänsekresse angezogen?
Gänsekressen sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Bestäuber. Ihre Blüten, die von März bis Mai blühen, bieten früh im Jahr eine wichtige Nektarquelle. Auch die Samen und Blätter der Pflanze bieten Nahrung für verschiedene Insekten und tragen somit zur Biodiversität im Garten bei.
Wie kann die Vermehrung der Gänsekresse kontrolliert werden, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden?
Die Gänsekresse kann sich durch ihre zahlreichen Samen leicht selbst vermehren. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, sollten verblühte Blütenstände rechtzeitig entfernt werden. Eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Pflanze helfen dabei, die Verbreitung im Zaum zu halten und die gewünschte Form und Ausdehnung der Pflanzfläche zu bewahren.