Kresse

Kresse vermehren: So gelingt’s Schritt für Schritt

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Gartenkresse ist ein beliebtes Küchenkraut, das sich einfach aus Samen ziehen lässt. Dieser Artikel beschreibt detailliert den Prozess der Samenbildung bei Gartenkresse, die Ernte und Lagerung der Samen sowie Tipps zur erfolgreichen Aussaat.

Kresse vermehren

Samenbildung bei Gartenkresse

Als einjähriges Kraut vollzieht die Gartenkresse ihren gesamten Lebenszyklus von der Aussaat bis zur Samenreife innerhalb eines Jahres. Anschließend stirbt sie ab. Damit sich Blüten und Samen erfolgreich entwickeln können, benötigt die Kresse ausreichend Licht. Während die Lichtintensität auf der Fensterbank für diesen Prozess oft nicht ausreicht, finden Gartenkressepflanzen im Freien – im Garten oder auf dem Balkon – während der Sommermonate meist optimale Bedingungen vor.

Kressesamen ernten: Standort und Zeitpunkt

Die beste Zeit, um Kressesamen im Freiland auszusäen, liegt zwischen März und September. Während dieser Monate bietet ein halbschattiger bis schattiger Standort ideale Bedingungen, um ein Austrocknen der zarten Blätter zu verhindern. Die Erde sollte humusreich, locker und durchlässig sein, damit die Wurzeln der Kresse optimal wachsen können. Sobald die Kresse in voller Blüte steht, was meist im Frühsommer der Fall ist, beginnen sich die Schoten zu bilden, in denen die Samen reifen. Sobald die Schoten eine dunkle Färbung annehmen und sich trocken anfühlen, können Sie die Samen ernten.

Kressesamen ernten: Schritt für Schritt

Kressesamen ernten: Schritt für Schritt

Nach der Blüte bildet die Kresse Samen

Um Kressesamen erfolgreich zu ernten und für die nächste Aussaat vorzubereiten, folgen Sie einfach dieser Anleitung:

  1. Schoten sammeln: Warten Sie, bis sich die Blüten in Schoten verwandelt haben und diese sich dunkel verfärbt sowie trocken anfühlen. Dies ist meist im Spätsommer der Fall.
  2. Schoten ernten: Schneiden Sie die Schoten vorsichtig von den Pflanzen ab. Am besten wählen Sie dafür einen trockenen Tag, um die Feuchtigkeit im Erntegut gering zu halten.
  3. Samen extrahieren: Reiben Sie die Schoten zwischen Ihren Handflächen, um sie zu öffnen und die Samen freizusetzen. Dieser Prozess erfordert etwas Geduld.
  4. Samen reinigen: Entfernen Sie alle Pflanzenreste und Schotenreste von den Samen, um eine reine Samenprobe zu erhalten. Ein feines Sieb kann Ihnen dabei helfen.
  5. Samen trocknen: Verteilen Sie die Samen auf einem sauberen Tuch oder Papier und lassen Sie sie an einem warmen, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung vollständig trocknen. Dieser Schritt ist wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern.
  6. Lagerung: Verpacken Sie die getrockneten Samen in luftdurchlässige Behälter, wie beispielsweise Papiertütchen. Beschriften Sie die Behältnisse mit Datum und Sortenname, um eine einfache Identifizierung in der folgenden Saison zu gewährleisten.

Wenn Sie diese Schritte befolgen, sichern Sie die Qualität Ihrer Kressesamen und damit den Erfolg Ihrer zukünftigen Kresseernten.

Haltbarkeit von Kressesamen

Getrocknete Kressesamen sind bemerkenswert lange haltbar und behalten ihre Keimfähigkeit über einen Zeitraum von bis zu vier Jahren. Das macht sie zu einer zuverlässigen Wahl für die Aussaat, selbst nach mehrjähriger Lagerung.

Tipps für die Aussaat von Kressesamen

Tipps für die Aussaat von Kressesamen

Mit sorgfältiger Aussaat und Pflege gedeiht Kresse zu frischem Grün heran

Die richtige Vorbereitung und Aussaat der Kressesamen ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. Folgen Sie diesen Anweisungen, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

  1. Standortwahl: Kresse gedeiht an einem hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Platz. Ideal sind Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius.
  2. Substrat vorbereiten: Für die Aussaat eignen sich flache Schalen, Suppenteller oder auch recycelte Verpackungen, die Sie mit leicht feuchter Erde, Watte oder Küchenpapier füllen. Da die Samen direktes Licht zum Keimen benötigen, sollten Sie sie nicht mit Erde bedecken.
  3. Aussaat: Verteilen Sie die Kressesamen gleichmäßig auf dem Substrat. Ein Abstand von 5 – 10 Korn pro Quadratzentimeter ist optimal. Drücken Sie die Samen vorsichtig an, um sicherzustellen, dass sie guten Kontakt mit dem Substrat haben.
  4. Feuchtigkeit: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Verwenden Sie dazu am besten eine Sprühflasche, um Staunässe und damit Schimmelbildung zu vermeiden.
  5. Keimung und Pflege: Kressesamen keimen bereits bei Temperaturen ab fünf Grad Celsius, ideal sind jedoch Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Die ersten Keimlinge zeigen sich oft schon nach ein bis zwei Tagen. Achten Sie darauf, das Substrat kontinuierlich feucht zu halten, ohne dass die Samen im Wasser liegen.

Wenn Sie diese Schritte befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihre Kresse optimal keimt und wächst. In der Regel ist Kresse etwa eine Woche nach der Aussaat erntebereit und kann frisch genossen werden.

Bilder: susandaniels / iStockphoto