Kresse

Kresse anbauen: Einfache Anleitung für Anfänger & Profis

Kresse ist eine unkomplizierte Pflanze, die sich leicht auf der Fensterbank oder im Garten kultivieren lässt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Kresse, von der Aussaat bis zur Ernte.

Kresse pflegen

Kresse ist eine äußerst pflegeleichte Pflanze, die wenig Aufmerksamkeit erfordert.

Gießen

Es ist wichtig, dass der Boden stets feucht bleibt, besonders während der Keimungsphase. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, um Schimmelbildung zu verhindern.

  • Halten Sie die Bodenfeuchte durch regelmäßiges Gießen aufrecht
  • Achten Sie bei längeren Trockenperioden auf gründliches Wässern
  • Verwenden Sie gut durchlässigen Boden oder Gefäße, um Staunässe zu vermeiden

Düngung

Auf zusätzliche Düngung kann meist verzichtet werden, da Kresse schnell wächst und jung geerntet wird. Überdüngung kann das Wachstum hemmen und das Aroma beeinträchtigen.

  • Keine zusätzliche Düngung während der Wachstumsphase
  • Gegebenenfalls im Frühjahr eine leichte Düngung mit reifem Kompost oder Hornspänen durchführen
  • Vermeiden Sie Mineraldünger und hohe Stickstoffgaben

Standort

Kresse gedeiht sowohl im Halbschatten als auch an sonnigen Standorten. Achten Sie an sehr sonnigen Plätzen besonders auf ausreichende Bodenfeuchte.

  • Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Bodenfeuchte, insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung
  • Kresse kann auch im Schatten gedeihen, das Wachstum verlangsamt sich jedoch leicht

Ernte und Pflegehinweise

Die kontinuierliche Ernte fördert weiteres Wachstum und verhindert die Samenbildung. Bereits wenige Tage nach der Aussaat können die ersten Keimlinge geerntet werden.

  • Schneiden Sie bodennah, um eine schnelle Regeneration zu ermöglichen
  • Ernten Sie regelmäßig, um die Samenbildung zu verhindern
  • Schneiden Sie die Keimlinge etwa vier Tage nach der Aussaat

Sorten & Arten

Kresse bietet eine Vielfalt an Sorten, die sich geschmacklich und optisch unterscheiden:

Gartenkresse (Lepidium sativum): Die häufigste Kresse-Art mit pikant-würzigem Geschmack. Sie enthält viel Vitamin C, Karotin, Kalzium und Eisen.

Krause Kresse (Lepidium sativum var. crispum): Diese Sorte hat gekräuselte Blätter und eignet sich hervorragend als Garnitur oder Zutat für Salate.

Großblättrige Kresse (Lepidium sativum var. latifolium): Diese Variante hat größere Blätter und einen milderen Geschmack. Ideal für Salate und Suppen.

Englische Kresse: Bekannt für ihre goldgelbe Färbung und etwas milder im Geschmack.

Kleinblättrige Kresse (‚Einfache‘): Mit kleinen, feinen Blättchen und einem intensiven, würzigen Geschmack, perfekt für Dips und Soßen.

Weitere Arten

Brunnenkresse (Nasturtium officinale): Diese mehrjährige Pflanze hat einen scharf-würzigen Geschmack und bevorzugt feuchte Standorte.

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus): Bekannt für essbare Blüten und würzige Blätter, oft in Salaten verwendet.

Winterkresse (Barbarea vulgaris): Eine mehrjährige Pflanze mit scharfem Geschmack, robust und oft wild gesammelt.

Pfefferkraut (Lepidium latifolium): Hat einen pfeffrigen Geschmack und wird ähnlich wie Gartenkresse verwendet.

Kresse vermehren

Kresse vermehrt sich hauptsächlich durch Samen. Die Aussaat kann ganzjährig erfolgen, besonders einfach ist dies drinnen auf feuchtem Küchenpapier, Watte oder in speziellen Keimgeräten. Samen der Lichtkeimer sollten nach dem Ausstreuen leicht angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden. Bereits nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge.

Für die Aussaat im Freien eignet sich Reihenpflanzung ab Anfang März mit einem Reihenabstand von etwa 15 cm. Um eine kontinuierliche Ernte zu gewährleisten, sollte alle zehn Tage nachgesät werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat

  1. Eine flache Schale oder einen Teller mit feuchter Watte oder Küchenpapier auslegen
  2. Die Kressesamen gleichmäßig darauf verstreuen
  3. Die Samen leicht andrücken, aber nicht mit Erde bedecken
  4. An einem hellen Ort bei Zimmertemperatur aufstellen
  5. Das Substrat stets feucht halten, jedoch Staunässe vermeiden

Pflanzung

Kresse kann sowohl im Freiland als auch im Haus angebaut werden. Da Kresse ein Lichtkeimer ist, erfolgt die Aussaat breitwürfig auf feuchtem Substrat und wird nur dünn mit Erde bedeckt.

Pflanzzeitraum und Standort

Kresse kann von Mitte März bis Ende Oktober direkt ins Freiland gesät werden. Alternativ kann sie ganzjährig im Haus auf einer hellen Fensterbank gezogen werden. Durchlässige, mäßig feuchte Böden in halbschattiger bis sonniger Lage sind ideal. Achten Sie an sehr sonnigen Standorten besonders auf ausreichende Feuchtigkeit.

Mischkultur und Fruchtfolge

Eine Mischkultur mit anderen Pflanzen fördert gesundes Wachstum und optimiert die Bodennutzung:

  • Tomaten: Kresse soll Blattläuse von Tomaten fernhalten.
  • Radieschen und Salate: Diese machen rechtzeitig Platz für die Kresse.
  • Zwiebeln und Knoblauch: Diese vertreiben Schädlinge und Krankheiten.
  • Erdbeeren: Kresse soll den Ertrag der Erdbeeren fördern.

Vermeiden Sie den direkten Nachbau von Kresse. In der Fruchtfolge sollten vor und nach der Kresse möglichst zwei Jahre lang keine Kreuzblütler angebaut werden.

Kresse pflegenhinweise

Während der Keimungsphase und des Wachstums sollte das Substrat stets feucht gehalten werden. Staunässe ist dabei unbedingt zu vermeiden, um Schimmelbildung zu verhindern. Bei Aussaat im Freiland ist zudem eine regelmäßige Unkrautregulierung notwendig.

Verwendung

Kresse ist nicht nur eine dekorative Pflanze, sondern auch ein beliebtes Küchenkraut. Sie kann roh oder gegart verwendet werden und bereichert zahlreiche Gerichte.

Rohverzehr

Roh verleiht Kresse Salaten, kalten Platten, gekochten Eiern und Quarkgerichten eine pikante Note. Auch auf Butter- oder Schmalzbrot ist Kresse ein Genuss. Sie eignet sich ebenfalls hervorragend:

  • Als Garnitur für Suppen und Eierspeisen
  • In Kräuterbutter oder Pesto
  • Als Zutat in Gemüsegerichten, wie Kartoffelspeisen
  • In Salaten und als Dekoration auf Vorspeisen

Gesundheitliche Aspekte

Kresse ist reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Folsäure. Sie enthält außerdem Vitamin B und ist daher ein wertvolles Nahrungsmittel, besonders im Winter, wenn frisches Obst und Gemüse rar sind. Dank des hohen Gehalts an Senfölen besitzt Kresse:

  • Antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften
  • Schleimlösende Wirkungen, hilfreich bei Atemwegserkrankungen wie Husten und Bronchitis
  • Stoffwechselanregende und blutreinigende Eigenschaften, unterstützend bei einer gesunden Ernährung und zur Stärkung des Immunsystems

Kresse wird in der Naturheilkunde auch äußerlich angewendet, um die Wundheilung zu fördern und Muskelschmerzen zu lindern.

Krankheiten & Schädlinge

Kresse ist relativ robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, jedoch gibt es einige Probleme, die auftreten können.

Schimmel

Schimmel kann problematisch werden, wenn die Wachstumsbedingungen zu feucht und wenig durchlüftet sind. Grauschimmel ist besonders häufig und zeigt sich als grauer, pelziger Filz auf den Pflanzen.

Schädlinge

Verschiedene tierische Schädlinge können Kresse befallen:

  • Erdflöhe: Diese können bei jungen Kresse-Sämlingen großen Schaden anrichten.
  • Blattläuse: Diese saugen Pflanzensaft und schwächen die Pflanzen.
  • Schnecken: Vor allem im Freiland problematisch und können die jungen Pflänzchen erheblich schädigen.
  • Kressen-Mauszahnrüssler, Kohlrüben-Blattwespe und Gemüsemotte: Weitere Schädlinge, die gelegentlich an Kresse zu finden sind.

Vorbeugung

Vorbeugende Maßnahmen können das Risiko eines Befalls oder einer Erkrankung deutlich reduzieren:

  • Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe
  • Sorgen Sie für eine luftige Anordnung der Pflanzen und lüften Sie regelmäßig
  • Verwenden Sie keimfreie Substrate wie Watte oder Zellstoff
  • Entfernen Sie regelmäßig befallene Pflanzenteile, um die Ausbreitung von Schimmel zu verhindern
  • Nutzen Sie Mischkulturen mit Kräutern wie Bohnenkraut oder Thymian
  • Setzen Sie Gemüseschutznetze ein bei häufigem Auftreten von Erdflöhen
  • Fördern Sie nützliche Insekten im Garten

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Robustheit und Gesundheit Ihrer Kressepflanzen zu fördern, sodass Schädlinge und Krankheiten weniger Chancen haben, sich auszubreiten.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum zählt Kresse zu den helltoleranten Pflanzen, und was bedeutet Lichtkeimer?

Kresse wird als helltolerant beschrieben, weil sie sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten problemlos gedeiht. Der Begriff „Lichtkeimer“ bezieht sich darauf, dass Kressesamen Licht benötigen, um zu keimen. Sie sollten daher nicht mit Erde bedeckt werden, sondern lediglich leicht angedrückt werden, damit sie optimal keimen können.

2. Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Kresse, insbesondere im Winter?

Kresse ist besonders im Winter wertvoll, da sie reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Folsäure ist. Diese Nährstoffe stärken das Immunsystem, fördern die Blutbildung und unterstützen gesunde Knochen. Kresse enthält zudem Senföle, die antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben, was in der kalten Jahreszeit besonders vorteilhaft ist, wenn frisches Obst und Gemüse seltener verfügbar sind.

3. Wie kann man Schimmel bei der Anzucht von Kresse vermeiden?

Schimmelbildung lässt sich durch einige einfache Maßnahmen vermeiden: Man sollte darauf achten, dass das Substrat stets feucht, aber nicht nass ist, um Staunässe zu verhindern. Eine gute Luftzirkulation ist ebenfalls wichtig, weshalb regelmäßig gelüftet werden sollte. Die Verwendung von keimfreien Substraten wie Watte oder Zellstoff kann das Risiko von Schimmel ebenfalls vermindern.

4. In welchen Fällen ist eine Kresse-Aussaat als Mischkultur besonders vorteilhaft?

Kresse eignet sich sehr gut als Mischkultur in Beeten, da sie Schädlinge wie Blattläuse von benachbarten Pflanzen fernhalten kann. Beispielsweise schützt sie Tomaten und Zwiebeln vor Schädlingen und fördert deren Gesundheit. Darüber hinaus kann Kresse als Zwischenkultur verwendet werden, um den Boden zu bedecken und Unkrautwachstum zu minimieren, während sie gleichzeitig den Boden mit Nährstoffen anreichert, wenn sie untergegraben wird.

Bilder: senteliaolga / stock.adobe.com