Kresse nachwachsen lassen: So geht’s wirklich!
Kresse ist aufgrund ihres würzigen Aromas ein beliebtes Küchenkraut, doch anders als viele andere Kräuter wächst sie nach der Ernte nicht nach. Der Grund dafür ist die Position ihres Wachstumspunktes, die auch Einfluss auf die optimale Erntemethode hat.
Erklärung, warum Kresse nicht nachwächst
Kresse kann nach der Ernte nicht erneut austreiben, was auf die Lage ihres Wachstumspunkts zurückzuführen ist. Der Wachstumspunkt, der für die Zellteilung und das weitere Wachstum der Pflanze verantwortlich ist, befindet sich direkt unter den Blättern. Bei der Ernte wird dieser Punkt unvermeidlich mit abgeschnitten, wodurch die Pflanze keine neuen Blätter oder Stängel bilden kann. Somit ist regelmäßiges Neuaussäen erforderlich, um stets frische Kresse genießen zu können.
Vergleich mit anderen Kräutern
Im Gegensatz zu Kresse gibt es viele andere Kräuter, bei denen der Wachstumspunkt unbeschädigt bleibt und die somit nach der Ernte erneut austreiben können. Dazu gehören:
- Petersilie: Ihr Wachstumspunkt liegt am Pflanzenfuß, wodurch neue Triebe und Blätter gebildet werden können.
- Schnittlauch: Sein Wachstumspunkt befindet sich ebenfalls an der Basis der Pflanze, was eine fortlaufende Ernte ermöglicht.
- Basilikum: Neue Triebe bilden sich aus den Blattachseln, wenn die Haupttriebspitze abgeschnitten wird.
Diese Kräuter können eine kontinuierliche Versorgung mit frischen Blättern bieten, während Kresse für eine ununterbrochene Ernte kontinuierlich neu ausgesät werden muss.
Der Einfluss der Erntemethode
Die Erntemethode spielt eine Rolle für den Erhalt der restlichen Kressepflänzchen. Um Geschmack und Frische zu bewahren, sollten Sie die Kresse oberhalb der Substratschicht mit einer Schere abschneiden. Ernten Sie nur die benötigte Menge, damit die verbleibenden Keimlinge weiterhin Platz und Ressourcen zum Wachsen haben. Es ist zudem wichtig, die Samen gleichmäßig zu verteilen und regelmäßig zu befeuchten, egal ob auf Watte, Küchenpapier oder in Aussaaterde.
Durch regelmäßige Nachsaaten, etwa alle zwei Wochen, sichern Sie sich kontinuierlichen Zugang zu frischer Kresse. So können Sie stets frische und aromatische Kresse für Ihre Küche nutzen.
Optimale Erntezeit
Die beste Erntezeit für Kresse ist nach 5 bis 10 Tagen, wenn die Keimlinge etwa 5 bis 10 Zentimeter hoch sind und ihr volles Aroma entwickelt haben. Schneiden Sie die Kresse mit einer Schere knapp oberhalb der Substratoberfläche ab, um den frischen Geschmack zu erhalten. Vermeiden Sie es, die Pflanzen zu lange stehen zu lassen, da sie ansonsten Blüten bilden und bitter werden können.
Was passiert, wenn Kresse nicht geerntet wird?
Ungeerntet kann Kresse weiterwachsen und unter optimalen Bedingungen bis zu einem halben Meter hoch werden. Besonders im Freiland kann sie ihre volle Wuchshöhe erreichen, während sie auf Anzuchtsubstraten deutlich kleiner bleibt. Mit zunehmendem Wachstum verlieren die Blätter ihr Aroma und können bitter werden. Schließlich bildet die Pflanze Blüten und produziert Samen, die zur Neuaussaat genutzt werden können.
Verwendung von Kressesamen
Kressesamen sind vielseitig einsetzbar und bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten:
- Kulinarisch: Frische Keimlinge verfeinern Salate, Brotbeläge und Smoothies. Sie passen auch gut zu Eierspeisen oder Kräuterquark.
- Medizinisch: Gemahlene Kressesamen können zur Unterstützung bei Kreislaufproblemen, Verdauungsstörungen und bakteriellen Erkrankungen eingenommen werden, allerdings in Absprache mit einem Arzt.
- Anzuchtideen: Kressesamen können in kleinen Behältern wie Eierschalen auf Watte gezogen werden, was besonders für Kinder ein unterhaltsames Projekt ist. Anbau in Blumenerde bietet den Keimlingen mehr Nährstoffe, was den Geschmack intensiviert.
Bewahren Sie Kressesamen kühl und trocken auf, um ihre Keimfähigkeit zu verlängern. Samen können bei richtiger Lagerung mehrere Jahre haltbar sein.
Eine kontinuierliche Neuaussaat sorgt dafür, dass Sie immer frische Kresse zur Verfügung haben, die Ihre Küche bereichert und gleichzeitig gesundheitliche Vorteile bietet.