Kresse

Kann man Kresse doch zum Nachwachsen bringen? Die Antwort

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Kresse ist ein beliebtes Kraut, das sich durch seinen würzigen Geschmack und sein schnelles Wachstum auszeichnet. Doch anders als viele andere Kräuterarten wächst Kresse nach der Ernte nicht nach.

Kresse nachwachsen

Erklärung, warum Kresse nicht nachwächst

Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern wächst Kresse nach der Ernte nicht erneut nach. Der Hauptgrund liegt in der Position ihres Wachstumspunkts, der sich unmittelbar unter den Blättern befindet. Dieser Bereich ist entscheidend für das kontinuierliche Zellwachstum und die Bildung neuer Blätter.

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Beim Abschneiden der Kresse werden der Stängel und damit der Wachstumspunkt entfernt. Ohne diesen Punkt kann die Pflanze keine neuen Blätter mehr bilden. Selbst vorsichtiges Pflücken der Blätter beschädigt das Wachstumszentrum, da es so nahe unter den Blättern liegt. Dies verhindert das Nachwachsen der Pflanze.

Um weiterhin frische Kresse zu haben, sollten Sie daher regelmäßig neue Samen aussäen. Die Kresse ist schon etwa eine Woche nach der Aussaat erntereif, was sie besonders für die ganzjährige Kultivierung geeignet macht.

Vergleich mit anderen Kräutern

Viele andere Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Basilikum verhalten sich anders als Kresse. Diese Kräuter haben ihre Wachstumspunkte näher am Boden der Pflanze. Diese Position ermöglicht es den Kräutern, nach dem Abschneiden neue Blätter und Triebe zu entwickeln.

Beispiele für Kräuter, die nach der Ernte weiterwachsen:

  • Petersilie: Der Wachstumspunkt bleibt in Bodennähe intakt, was einen erneuten Austrieb von Blättern ermöglicht.
  • Schnittlauch: Der unbeschädigte Wachstumspunkt sorgt für die kontinuierliche Bildung neuer Triebe.
  • Basilikum: Durch vorsichtiges Abschneiden der oberen Blätter wird das Wachstum weiterer Blätter und Triebe gefördert.

Diese Kräuter profitieren von einer regelmäßigen Ernte, da dies das Wachstum stimuliert und die Pflanze kräftiger und buschiger werden lässt.

Der Einfluss der Erntemethode

Die Methode, mit der Kresse geerntet wird, beeinflusst das Nachwachsen nicht. Entscheidend ist der Wachstumspunkt der Pflanze, der sich direkt unter den Blättern befindet. Wenn dieser bei der Ernte entfernt oder beschädigt wird, ist kein weiteres Wachstum möglich.

Um frische Kresse zu haben, ernten Sie nur die Menge, die Sie unmittelbar benötigen. Schneiden Sie die Kresse direkt oberhalb der Substratoberfläche mit einer Schere ab. Bei größerem Bedarf empfiehlt sich eine regelmäßige Neuaussaat alle paar Wochen, um stets frische Kresse zur Verfügung zu haben.

Optimale Erntezeit

Die optimale Erntezeit für Kresse liegt zwischen fünf und zehn Tagen nach der Aussaat. Zu diesem Zeitpunkt haben die Keimlinge eine Höhe von etwa fünf bis zehn Zentimetern erreicht und die ersten Blätter sind vollständig ausgebildet. Ernten Sie die Kresse, bevor sie Blüten bildet, um einen optimalen Geschmack zu gewährleisten. Schneiden Sie die Pflänzchen direkt oberhalb der Substratoberfläche ab, um die zarten Stängel nicht zu beschädigen.

Was passiert, wenn Kresse nicht geerntet wird?

Wenn Kresse nicht rechtzeitig geerntet wird, wächst sie weiter und verliert dabei zunehmend ihr kräftiges Aroma. In Außenbeeten kann sie bis zu einem halben Meter hoch werden. Nach einigen Tagen bilden sich weiße bis rosafarbene Blüten, aus denen kleine Schoten entstehen, die neue Samen enthalten. Während der Blühphase verliert die Kresse an Geschmack und wird oft bitter.

Regelmäßige Neuaussaat

Um ständig frische Kresse zur Verfügung zu haben, ist eine regelmäßige Neuaussaat notwendig. Da Kresse nicht nachwächst, sollten Sie alle ein bis zwei Wochen neue Samen aussäen. Dies ermöglicht Ihnen, das ganze Jahr über frische Keimlinge zu ernten.

Für die Neuaussaat können Sie flache Schalen, recycelte Verpackungen oder sogar Eierschalen verwenden. Verteilen Sie die Samen gleichmäßig und halten Sie das Substrat ständig feucht. Verwenden Sie eine Sprühflasche, um die Samen und Keimlinge leicht mit Wasser zu befeuchten.

Verwendung von Kressesamen

Kressesamen sind in Gartenfachgeschäften, Supermärkten oder online erhältlich. Es gibt verschiedene Sorten wie Gartenkresse, Brunnenkresse, Winterkresse, Honigkresse, Pfeilkresse und Kapuzinerkresse, die unterschiedliche Geschmacksspektren bieten.

Aussaat und Substrate

Kressesamen können auf verschiedenen Substraten ausgesät werden:

  • Watte: Einfach und sauber, da die Watte Wasser speichert, aber keine Nährstoffe enthält. Halten Sie die Watte kontinuierlich feucht.
  • Küchenpapier: Funktioniert ähnlich wie Watte und erleichtert die Ernte. Befeuchten Sie das Papier, bevor Sie die Samen gleichmäßig darauf verteilen.
  • Aussaaterde: Bietet den Keimlingen zusätzliche Nährstoffe und unterstützt ein kräftigeres Wachstum. Halten Sie die Erde konstant feucht.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat

  1. Vorbereitung: Bereiten Sie ein flaches Gefäß vor und bedecken Sie den Boden mit Watte, Küchenpapier oder Aussaaterde.
  2. Befeuchten: Befeuchten Sie das Substrat mit einer Sprühflasche.
  3. Samen auslegen: Streuen Sie die Kressesamen dicht und gleichmäßig aus.
  4. Standort wählen: Stellen Sie das Gefäß an einen hellen Ort, vorzugsweise eine Fensterbank.
  5. Pflege: Besprühen Sie die Samen und Keimlinge zweimal täglich.

Kreative Pflanzideen

Für besondere Anlässe oder als Bastelprojekt mit Kindern können Sie Kresse in Eierschalen säen. Füllen Sie die Schale mit Watte und verteilen Sie die Samen darauf. Bemalen Sie die Eierschalen, um sie dekorativ zu gestalten.

Ernte und Nutzung

Nach etwa sieben bis zehn Tagen sind die Kressekeimlinge bereit für die Ernte. Schneiden Sie die Keimlinge knapp oberhalb des Substrats ab. Verwenden Sie die Kresse roh, um Salate, Sandwiches oder Suppen zu verfeinern.

Mit diesen Tipps sorgen Sie für eine erfolgreiche Anzucht und können stets frische, aromatische Kresse genießen.

Bilder: Marcus Clackson / iStockphoto