Elfenblume

Elfenblume im Garten: Standort, Pflege und Sorten

Elfenblumen (Epimedium) sind beliebte Bodendecker für schattige Gartenbereiche. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, Bedürfnisse und Verwendungsmöglichkeiten dieser faszinierenden Pflanzen.

Herkunft

Die Gattung der Elfenblumen (Epimedium), auch als Sockenblume oder Ziegenkraut bekannt, gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Es gibt etwa 50 bis 60 Arten, die in den gemäßigten Zonen Asiens sowie im Mittelmeerraum bis zum Schwarzen Meer heimisch sind. Besonders im südöstlichen China und im Mittelmeerraum finden Sie eine große Artenvielfalt.

Wuchs

Elfenblumen sind ausdauernde Pflanzen, die je nach Art eine Wuchshöhe von 15 bis 40 Zentimetern erreichen. Ihre Stängelbasis und Wurzeln verholzen, wodurch sie den Charakter eines Halbstrauchs besitzen. Diese Pflanzen bilden Rhizome, die entweder kurz sind oder horizontal kriechend und verzweigt wachsen. Die Stängel sind an der Basis mit Schuppen besetzt und ansonsten kahl. Sie wachsen entweder rasenförmig oder einzeln.

Europäische und vorderasiatische Arten sind meist wintergrün oder immergrün, während ostasiatische Arten überwiegend sommergrün sind. Letztere gedeihen in bodenfeuchten Wäldern auf humusreichen Böden, während westliche Arten robuster sind und auch Trockenheit besser vertragen.

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Blätter

Die Laubblätter der Elfenblumen wachsen entweder grundständig oder entlang des Stängels verteilt. Ein Blatt besteht aus der Blattspreite und dem Blattstiel. Die Form der Blattspreite variiert je nach Art und kann entweder gefiedert oder einfach sein. Gefiederte Blätter bestehen aus mehreren Fiederblättchen, während ungefiederte Blätter an ihrer Basis herzförmig und spitz zulaufend sind. Die Blattränder können stachelig oder gesägt sein.

Im Austrieb zeigen sich die Blätter oft in bronze- oder rötlichen Tönen. Während des Herbstes färben sich die Blätter weinrot-grün bis violettrot. Die Laubdauer variiert; sommergrüne Elfenblumen verlieren ihre Blätter im Herbst, während wintergrüne Arten ihre Blätter über den Winter behalten.

Blüte

Die Blütenstandsschäfte der Elfenblume tragen ein bis vier gegenständige Blätter oder sind unbelaubt. Die Blüten sind zwittrig und stehen entweder in einfachen, endständigen Blütenständen oder in zusammengesetzten, rispigen, traubigen Blütenständen. Sie sind zygomorph und bestehen aus acht Blütenhüllblättern, wobei die inneren kronblattartig und die äußeren kelchblattartig sind.

Die Blütezeit beginnt im April und kann bis in den Mai andauern. Die Blütenfarben reichen von Weiß über Gelb und Rosa bis hin zu Rot, Violett und Schokoladenbraun. Einige Sorten haben sogar zweifarbige Blüten. Neuere Züchtungen besitzen oft größere Blüten als ältere Arten und Sorten.

Früchte

Nach der Bestäubung entwickeln sich aus den Blüten der Elfenblume trockene Kapselfrüchte. Diese Kapseln öffnen sich bei Reife entlang der äußeren Mittelrippen, wodurch die samentragenden Fächer freigelegt werden. Die Samen besitzen einen auffälligen, nahrhaften Samenmantel, der von Ameisen bevorzugt aufgenommen wird. Diese tragen die Samen in ihre Nester und sorgen so für deren Verbreitung, bekannt als Myrmecochorie.

Welcher Standort ist geeignet?

Elfenblumen bevorzugen geschützte Standorte im Halbschatten bis Schatten mit humosem, feuchtem Boden. Westliche Arten wie die Elfenblume Frohnleiten (Epimedium perralchicum) oder die Schwarzmeer-Elfenblume (Epimedium pinnatum) sind wintergrün und robust gegenüber Trockenheit und Hitze. Sie vermehren sich schnell und bilden dichte Teppiche. Ostasiatische Arten wie die Großblumige Elfenblume (Epimedium grandiflorum) benötigen kalkarme, frische Böden und reagieren empfindlicher auf Trockenheit und Staunässe.

Elfenblume pflegen

Wintergrüne Elfenblumen sollten im späten Winter oder frühen Frühjahr zurückgeschnitten werden, um Platz für den neuen Austrieb zu schaffen. Eine Mulchschicht aus Kompost, Laub oder Rindenmulch hilft, den Boden feucht und kühl zu halten. Eine Düngung im Frühjahr mit Kompost oder organischem Langzeitdünger fördert das Wachstum. Bei längeren Trockenperioden ist eine gründliche Bewässerung erforderlich.

Pflanzung

Elfenblumen sollten entweder im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden. Setzen Sie die Pflanzen ebenso tief in die Erde, wie sie im Topf standen. Für eine flächige Bepflanzung als Bodendecker benötigen Sie etwa 15 bis 17 Pflanzen pro Quadratmeter. Bei kleinen Gruppen oder Einzelpflanzungen sollte der Abstand etwa 30 bis 40 Zentimeter betragen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Elfenblumen gedeihen am besten in frischem, lockerem, kalkarmem und schwach saurem Boden, der humos und gut durchlässig ist. Schwere, lehmige Böden können durch Zugabe von Sand verbessert werden. Für Topfpflanzen eignet sich torffreie Blumenerde, die mit Blähton gemischt wird, um Staunässe zu vermeiden.

Elfenblume vermehren

Elfenblumen lassen sich durch Teilung oder Rhizomschnittlinge vermehren. Die Teilung erfolgt am besten im späten Frühjahr nach der Blüte oder im Spätsommer und Frühherbst. Schneiden Sie dazu ein Teilstück der Pflanze mit einem scharfen Spaten ab, zerlegen Sie den Wurzelballen in einzelne Rhizomstücke und pflanzen Sie diese an einer neuen Stelle ein.

Sorten & Arten

Zu den beliebtesten Sorten zählen:

  • Epimedium alpinum: Zierliche Rispen mit rot-gelben Blüten.
  • Epimedium grandiflorum: Große orchideenartige Blüten, Sorte ‚Lilafee‘ zeigt zartviolette Blüten.
  • Epimedium pauciflorum: Zartrosa bis cremeweiße Blüten.
  • Epimedium x perralchicum ‚Frohnleiten‘: Gelbe Blüten und schöne Herbstfärbung.
  • Epimedium pinnatum ssp. colchicum ‚Black Sea‘: Dunkelviolette Blätter im Herbst.
  • Epimedium x rubrum: Rot-weiße Blüten, Sorte ‚Galadriel‘.
  • Epimedium versicolor ‚Sulphureum‘: Schwefelgelbe Blüten und bronzefarbenes Herbstlaub.
  • Epimedium x warleyense ‚Orangekönigin‘: Zartorange-rote Blüten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Elfenblumen-Arten sind winterhart. Frisch gepflanzte und sommergrüne Elfenblumen sollten in rauen Lagen jedoch einen zusätzlichen Winterschutz erhalten. Eine dicke Laubschicht, Reisigabdeckung oder Tannenreisig schützt die Pflanzen vor Frost. Immergrüne Elfenblumen behalten ihre Blätter im Winter, wobei dies nach strengen Wintern zu Blattschäden führen kann. In diesem Fall sollten die beschädigten Blätter im Frühjahr abgeschnitten werden.

Häufig gestellte Fragen

Sind Elfenblumen bienenfreundlich?

Ja, Elfenblumen sind als Bienenstauden bekannt. Besonders kleinere Wildbienen nutzen das Nektar- und Pollenangebot der oft zierlichen Blüten. Auch größere Blüten wie die von Epimedium versicolor werden von Honigbienen besucht.

Wie unterscheiden sich sommergrüne und immergrüne Elfenblumen?

Sommergrüne Elfenblumen verlieren ihre Blätter im Herbst, während immergrüne Arten ihre Blätter über den Winter behalten. Die immergrünen Arten ziehen ihre Blätter erst im Frühjahr ein, wenn sich das neu austreibende Blattwerk über sie schiebt.

Können Elfenblumen auch im Topf gehalten werden?

Ja, Elfenblumen lassen sich gut im Topf kultivieren. Eine geeignete Substratmischung aus Blumenerde und Blähton hilft, Staunässe zu vermeiden. Bei länger anhaltendem Frost sollte der Kübel mit Wintervlies ummantelt und an eine geschützte Hauswand gestellt werden.

Welche kulturelle Bedeutung haben Elfenblumen in der Geschichte?

Die Alpen-Elfenblume wurde bereits 1597 von John Gerard, einem englischen Chirurg und Botaniker, in seinem Garten in London kultiviert. Elfenblumen werden auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, insbesondere Epimedium macun und Epimedium brevicornum, zur Behandlung von verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck und Errektionsstörungen.

Bilder: fotolinchen / iStockphoto