Winterhärte der Gänsekresse
Die Gänsekresse zeichnet sich durch ihre beeindruckende Winterhärte aus und kann Temperaturen bis zu -17°C problemlos überstehen. Diese Widerstandsfähigkeit stammt aus ihrer Herkunft aus Bergregionen, wo sie an raue klimatische Bedingungen angepasst ist. Die meisten Arten sind wintergrün, behalten also auch im Winter ihre Blätter und tragen so zur Struktur und Farbe Ihres Gartens bei.
Um Frostschäden zu vermeiden, empfiehlt es sich, auf eine gute Bodenentwässerung zu achten. Staunässe kann die Wurzeln anfällig für Frost machen. Ansonsten erfordert die Gänsekresse keinen besonderen Schutz während der Wintermonate.
Eigenschaften der Gänsekresse
Die Gänsekresse (Arabis) ist eine mehrjährige, immergrüne Pflanze, die wegen ihrer Robustheit und anspruchslosen Pflege geschätzt wird. Je nach Art erreicht sie Wuchshöhen zwischen 5 cm und 60 cm und bildet dichte, flache Polster, die sich leicht ausbreiten. Diese Polsterbildung macht sie zu einem hervorragenden Bodendecker.
Blätter und Blüten
Die Blätter der Gänsekresse sind meist spatelförmig und fein gezähnt. Das Laub bleibt das ganze Jahr über grün und bietet auch im Winter Farbakzente. Im Frühjahr, ab April, erscheinen die traubenförmigen Blütenstände auf aufrechten Stängeln. Die Blüten variieren in Farben von Weiß über Rosa bis Violett und sind vierzählig, was typisch für die Kreuzblütler-Familie ist. Sie ziehen Bienen und andere Bestäuber an.
Früchte
Nach der Blüte entwickeln sich schmale, längliche Schoten, die zahlreiche Samen enthalten. Diese Samen können zur Vermehrung der Pflanze genutzt werden.
Standort und Bodenbedingungen
Die Gänsekresse bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht am besten in durchlässigen, humosen Böden. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Durch ihre Vielseitigkeit eignet sich die Gänsekresse nicht nur für Beete und Rabatten, sondern auch für Steingärten, Trockenmauern sowie Kübel und Balkonkästen.
Pflege der Gänsekresse
Die Gänsekresse ist äußerst pflegeleicht, dennoch gibt es einige Pflegeschritte, die ihre Gesundheit und Ästhetik fördern:
Gießen
Obwohl die Gänsekresse trockene Bedingungen verträgt, sollten Sie sie in heißen und trockenen Perioden regelmäßig wässern, um ein Austrocknen zu verhindern.
Rückschnitt
Nach der Blüte ist es ratsam, die Triebe der Pflanze auf etwa die Hälfte ihrer Länge zurückzuschneiden. Dies fördert einen kompakten Wuchs und kann eine erneute Blüte anregen. Bei sehr kleinen Pflanzen genügt es, nur die verblühten Blüten zu entfernen.
Düngung
Eine Düngung ist im Allgemeinen nicht erforderlich, da die Gänsekresse in nährstoffarmen Böden gut gedeiht. In sehr mageren Böden kann eine leichte Kompostgabe im Frühjahr das Wachstum unterstützen.
Überwintern
Da die Gänsekresse winterhart ist, sind keine speziellen Winterschutzmaßnahmen notwendig. Staunässe sollte vermieden werden, um Frostschäden an den Wurzeln zu verhindern.
Verwendung der Gänsekresse im Garten
Die Gänsekresse bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten in Ihrem Garten:
Als Bodendecker
Dank ihrer dichten Polsterbildung eignet sich die Gänsekresse hervorragend als Bodendecker. Sie bedeckt schnell große Flächen und unterdrückt dabei effektiv Unkrautwuchs. Damit ist sie ideal für Beete, Rabatten und Flächen unter Bäumen und Sträuchern.
Steingärten und Trockenmauern
In Steingärten und an Trockenmauern kommt die Gänsekresse besonders gut zur Geltung. Ihre Trockenheitsverträglichkeit und der geringe Pflegeaufwand machen sie zur perfekten Wahl für solche Standorte wie auch der Steingarten-Phlox.
Pflasterfugen und Treppenstufen
Die Gänsekresse ist auch gut geeignet, um Pflasterfugen und Bereiche entlang von Treppenstufen zu begrünen. Ihre flache Wuchsform und Anpassungsfähigkeit machen sie zur idealen Wahl für diese Gartenstellen.
Kübel und Balkonkästen
Kompakte Sorten der Gänsekresse sind perfekt für die Bepflanzung von Kübeln und Balkonkästen geeignet. Sie verschönern Balkone und Terrassen mit ihren leuchtenden Blüten und können gut mit anderen saisonalen Blütenpflanzen kombiniert werden.
Grabgestaltung
Durch ihre Unempfindlichkeit und den dichten Wuchs wird die Gänsekresse häufig zur Grabgestaltung verwendet. Sie bildet schnell einen attraktiven Blütenteppich und benötigt wenig Pflege.
Pflanzpartner
Die Gänsekresse lässt sich hervorragend mit anderen Pflanzen kombinieren. Frühblühende Zwiebelpflanzen wie Blausternchen oder Traubenhyazinthen sind ideale Begleiter. Auch in Kombination mit winterhartem Phlox oder Teppich-Flammenblume entsteht ein harmonisches Bild.
Vermehrung der Gänsekresse
Die Vermehrung der Gänsekresse ist unkompliziert und kann auf verschiedene Weisen erfolgen: durch Teilung, Stecklinge oder Aussaat.
Teilung
Die Teilung der Gänsekresse bietet eine effiziente Methode, um ältere Pflanzen zu verjüngen und neue Exemplare zu gewinnen. Sie können die Pflanze im Frühjahr oder Herbst ausgraben und das Wurzelwerk mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke teilen. Setzen Sie die Teilstücke anschließend an ihrem neuen Standort ein und wässern Sie sie gut.
Stecklinge
Die Stecklingsvermehrung eignet sich besonders im Frühjahr oder Sommer. Schneiden Sie etwa 5 bis 10 cm lange Triebe ab und stecken Sie diese in Anzuchterde. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Innerhalb weniger Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln bilden.
Aussaat
Die Vermehrung durch Samen erfordert etwas Geduld, ist aber effektiv. Nach der Blütezeit entwickeln sich Schoten, die die Samen enthalten. Sie können die Samen im Spätsommer nach der Ernte oder im Frühling ausbringen. Säen Sie die Samen direkt ins Beet oder in kleine Töpfe mit lockerer, leicht feuchter Erde und stellen Sie sicher, dass sie bei etwa 20°C keimen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Gänsekresse ist eine äußerst robuste Pflanze und wird nur selten von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht:
- Schnecken: Gänsekresse wird in der Regel von Schnecken gemieden.
- Krankheiten: In sehr seltenen Fällen können Pilzerkrankungen wie Echter Mehltau oder Blattläuse auftreten. Diese Probleme sind jedoch meist durch geeignete Kulturmaßnahmen gut in den Griff zu bekommen.
Sollten Sie dennoch einen Befall entdecken, empfiehlt es sich, die betroffenen Pflanzenteile schnell zu entfernen und zu entsorgen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei Pilzbefall können fungizide Maßnahmen notwendig werden, bei Blattlausbefall ist eine Behandlung mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln oft ausreichend.
Ihre robusten Eigenschaften machen die Gänsekresse zu einer zuverlässigen und pflegeleichten Ergänzung für Ihren Garten.