Witwenblume im Garten: Standort, Pflege und Vermehrung
Die Purpur-Witwenblume (Knautia macedonica) ist eine pflegeleichte und attraktive Staude für naturnahe Gärten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte ihrer Kultivierung, von den Standortvorlieben bis hin zur Vermehrung.
- Herkunft
- Wuchs
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- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Witwenblume pflegen
- Witwenblume richtig pflanzen
- Witwenblume richtig schneiden
- Witwenblume vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Verwendung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Herkunft
Die Purpur-Witwenblume (Knautia macedonica), auch als Mazedonische Witwenblume bekannt, ist eine Wildstaude aus der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae). Ihre Heimat reicht vom mittleren Balkan bis nach Rumänien, wo sie in offenen Wäldern und Gebüschen wächst und zur heimischen Flora gehört. Der botanische Name „Knautia macedonica“ verweist auf ihre geographische Herkunft, ebenso wie ihr deutscher Name „Mazedonische Witwenblume“.
Wuchs
Die Witwenblume ist eine mehrjährige Staude mit einem aufrechten, teils überhängenden Wuchs. Sie erreicht Höhen von 30 bis 100 Zentimetern und eine Breite von etwa 50 bis 70 Zentimetern. Ihr tiefreichendes Wurzelwerk ermöglicht es ihr, selbst auf nährstoffarmen Böden zu gedeihen. Die gegenständig angeordneten Laubblätter variieren in ihrer Form von schmal und lanzettlich bis fiederspaltig, was der Pflanze ein attraktives Erscheinungsbild verleiht.
Blätter
Die Blätter der Witwenblume tragen zur dekorativen Vielfalt der Pflanze bei. Es gibt grundständige Blätter, die schmal und lanzettlich sind und in einem frischen bis mittelgrünen Farbton erscheinen. Die Stängelblätter dagegen sind gefiedert und verleihen der Pflanze ein filigranes Aussehen. Die Blätter sind grob gezähnt und gegenständig an der Sprossachse angeordnet.
Blüte
Die Blüten der Witwenblume erscheinen von Juni bis September und sind kugelförmig. Die Blütenköpfe haben eine Größe von eineinhalb bis drei Zentimetern und schweben auf langen Stängeln über dem Laub. Ihre Farben reichen von starkem Purpur und Blutrot bis zu hellem Lila, was sie zu einem optischen Highlight im Garten macht. Die Blüten ziehen zahlreiche Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht erforderlich, allerdings kann man verblühte Blüten entfernen, wenn ein gepflegteres Erscheinungsbild gewünscht ist.
Früchte
Nach der Blüte entwickelt die Witwenblume einsamige Schließfrüchte, die viereckig bis leicht abgerundet sind. Diese Früchte besitzen ein Ölkörperchen, das Ameisen zur Verbreitung der Samen anzieht. Die Pflanze sorgt durch Selbstaussaat selbstständig für Nachwuchs.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Witwenblume bevorzugt einen vollsonnigen Standort, kann aber auch halbschattige Bedingungen tolerieren. Ideal sind sonnendurchflutete und windgeschützte Plätze. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und leicht alkalisch sein. Staunässe und saure Böden sind zu vermeiden, können aber bei Bedarf mit Kalk neutralisiert werden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Witwenblume bevorzugt einen sandigen, durchlässigen und leicht alkalischen Boden, der trocken bis frisch sein sollte. Normale Gartenböden mit hohem Humusanteil sind ideal. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie die Pflanze schädigen kann.
Witwenblume pflegen
Die Witwenblume ist pflegeleicht, benötigt jedoch bei Trockenheit regelmäßige Wassergaben. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden. Einmal im Frühjahr sollte die Pflanze mit Kompost und Hornspänen gedüngt werden. Ein Rückschnitt nach der ersten Blüte kann eine zweite Blüte fördern. Im Herbst oder Frühjahr sollten abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden.
Witwenblume richtig pflanzen
Die Pflanzung der Witwenblume erfolgt am besten im Frühjahr oder Herbst. Vor dem Einpflanzen sollten die Stauden gut gewässert werden. Ein Pflanzabstand von etwa 60 Zentimetern zu den Nachbarpflanzen sollte eingehalten werden. Nach der Pflanzung sollten Sie die Witwenblume gründlich angießen und in den ersten Wochen regelmäßig gießen.
Witwenblume richtig schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich, jedoch können Sie verblühte Blütenstände entfernen, um die Bildung neuer Blüten anzuregen. Ein Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr ist ebenfalls sinnvoll, um die Pflanze kompakt und gesund zu halten.
Witwenblume vermehren
Die Witwenblume kann durch Selbstaussaat, gezielte Aussaat im Frühjahr, Teilung und Stecklinge vermehrt werden. Für die gezielte Aussaat sollten die Samen nach einer Kältephase im Frühjahr in Anzuchtschalen gesät und später pikiert werden. Die Teilung erfolgt am besten im Frühjahr durch Teilen des Wurzelstocks. Stecklinge können ebenfalls im Frühjahr geschnitten und bewurzelt werden.
Sorten & Arten
Es gibt verschiedene Sorten der Witwenblume, die sich in Blütenfarbe und Wuchshöhe unterscheiden. Beispiele sind:
- Knautia macedonica ‚Mars Midget‘: Hellpurpurne Blüten, etwa 40 Zentimeter hoch, ideal für kleinere Gärten.
- Knautia macedonica ‚Melton Pastels‘: Rosa, lachsrosa und rote Blüten, etwa 120 Zentimeter hoch, ideal für Beete und Rabatten.
- Scabiosa columbaria ‚Pink Mist‘: Zarte rosa Blüten, 30-40 Zentimeter hoch, mit langer Blütezeit bis zum ersten Frost.
Krankheiten & Schädlinge
Die Witwenblume ist robust, gelegentlich können jedoch Blattläuse (11,00€ bei Amazon*) und Spinnmilben auftreten. Mehltau und Blattfleckenkrankheit sind selten, aber möglich. Bei übermäßiger Nässe kann Wurzelfäule auftreten. Regelmäßiges Entfernen kranker Pflanzenteile und das Vermeiden von Staunässe bieten Abhilfe.
Verwendung
Die bienenfreundliche Witwenblume eignet sich hervorragend für Naturgärten, Wildblumenwiesen und Rabatten. Sie setzt auch in Steingärten oder als Schnittblume schöne Akzente. Die Pflanze bietet zudem Nahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge und trägt zur Biodiversität bei.
Conclusio
Die Witwenblume ist eine pflegeleichte und attraktive Staude mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Garten. Mit ihren leuchtenden Farben und der langen Blütezeit bereichert sie jeden naturnahen Garten und ist zudem ein Anziehungspunkt für Insekten.
Häufig gestellte Fragen
1. Kann die Witwenblume auch im städtischen Raum, beispielsweise auf einem Balkon, kultiviert werden?
Ja, die Witwenblume kann auf Balkonen und Terrassen kultiviert werden. Sie bietet Schmetterlingen und Bienen reichlich Nahrung und trägt zur Biodiversität bei, auch in städtischen Umgebungen.
2. Ist die Witwenblume für den Verzehr geeignet?
Ja, die Blätter und Blüten der Witwenblume sind essbar. Die Blätter können für Smoothies und Salate verwendet werden, während die Blüten dekorative Akzente in Salaten oder Gemüsegerichten setzen können. Die Pflanze hat einen bitteren Geschmack, der durch Einweichen in handwarmes Wasser gemildert werden kann.
3. Kann die Witwenblume als Heilpflanze verwendet werden?
Ja, die Witwenblume wird traditionell bei Hauterkrankungen sowie als harntreibendes Mittel eingesetzt. Ihr alternativer Name, Krätz-Kraut, weist auf ihre historische Verwendung bei der Behandlung von Krätze hin.
4. Wie fördert die Witwenblume die Bodenqualität im Garten?
Durch ihr tiefreichendes Wurzelwerk kann die Witwenblume nährstoffarme Böden auflockern und humoser machen, was sie ideal für die Vorbereitung des Bodens für nachfolgende Pflanzen macht.