Wollziest

Wollziest erfolgreich kultivieren: Wichtige Tipps & Tricks

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Im Zuge der Rückbesinnung auf authentische Natürlichkeit im Hobbygarten, erlebt der Wollziest eine fulminante Renaissance. Dieser Umstand verwundert wenig in Anbetracht der rosaroten Blüten über silbrig schimmernden, dicht behaarten Blättern und einer genügsamen Anspruchslosigkeit. Die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen enthalten alle relevanten Informationen rund um die fachgerechte Kultivierung.

Stachys byzantina
Der Wollziest ist eine pflegeleichte, wollige Staude - und noch dazu absolut winterhart
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man einen Wollziest am besten?
Der Wollziest ist eine genügsame Staude, die von September bis November gepflanzt wird und von Juli bis August blüht. Sie bevorzugt einen sonnigen Standort, sandig-humosen und mageren Boden. Ein Rückschnitt erfolgt im Herbst und im zeitigen Frühjahr. Die Pflanze benötigt wenig Wasser und keinen Dünger.

Wollziest richtig pflanzen

Während der Monate September bis November ist Pflanzzeit für Wollziest. Schenken Sie dabei der Bodenvorbereitung genügend Aufmerksamkeit, reduziert sich in der Folge der Pflegeaufwand auf ein Minimum. Ist die Erde am sonnigen Standort sandig-humos, locker und mager beschaffen, ist alles im Lot. Zu reichhaltiges Substrat wird demgegenüber abgemagert mit Sand, Blähton (19,00€ bei Amazon*), feinem Splitt oder Lavagranulat. Erscheint Ihnen der Boden ein wenig zu feucht, breiten Sie auf der Sohle der Pflanzgrube einige Kieselsteine als Drainage aus. Wichtigster Aspekt für die richtige Pflanztechnik ist die Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe. Drücken Sie am Ende die Erde mit den Händen an und gießen ein wenig mit normalem Leitungswasser.

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Pflegetipps

Dank seiner wolligen Behaarung reguliert ein Wollziest seinen Wasserhaushalt selbstständig. Greifen Sie der Staude mit Gießwasser nur dann unter die Arme, wenn die dekorativen Blätter schlaff herabhängen. Die Zufuhr von Dünger ist nicht erforderlich. Treten Mangelerscheinungen auf, wie blasse Farben und spärliche Blüten, geben Sie einmalig ein wenig Kompost. Die verwelkten Blütenstängel werden zeitnah abgeschnitten bis knapp über dem Laub. Die Blätter vertreiben mit ihrem silbrigen Schimmer den Winter hindurch die Tristesse aus dem ansonsten leergefegten Garten. Erst im zeitigen Frühjahr schneiden Sie das Laub bis knapp über dem Boden ab.
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Welcher Standort ist geeignet?

In vollsonnigen Lagen fühlt sich die Staude besonders wohl, denn die dichte Behaarung bewahrt den Wollziest vor schneller Austrocknung. Da das Eselsohr zugleich einen trockenen bis frischen Boden favorisiert, kommen in erster Linie der Steingarten, die Felssteppe, der Dachgarten und andere sonnendurchflutete Lagen als Standort infrage.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Gut durchlässig und leicht kalkhaltig sollte die Erde für einen Wollziest strukturiert sein. Darüber hinaus mag die Staude einen mageren, humosen und kalkigen Boden. Allzu ausgeprägte Feuchtigkeit lässt die Wurzeln faulen, sodass ein trockenes bis maximal frisches Substrat den bescheidenen Ansprüchen ausgezeichnet entgegenkommt.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit von Wollziest erstreckt sich von Juli bis August. Erfreuen Sie sich an den ährigen Blütenständen mit zahlreichen Einzelblüten in Weiß oder einer bezaubernden Nuance von Rot, Rosa oder Violett. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge danken es Ihnen, wenn Sie diese traditionelle Staude im Garten ansiedeln, denn hier gibt es Pollen und Nektar in Hülle und Fülle.

Wollziest richtig schneiden

Schneiden Sie die verwelkten Blütenstände im frühen Herbst ab. Das wintergrüne, silbrig schimmernde Laub ziert den Garten noch bis zum zeitigen Frühjahr. Dann verlieren die filigran behaarten Blätter ihre dekorative Optik und werden bodennah abgeschnitten. Zögern Sie unterjährig nicht, die schönsten Blütenstängel und Blätter abzuschneiden, um daraus einen naturnahen Vasenschmuck zu kreieren. Wird das Blumenwasser regelmäßig ausgetauscht, behält der Strauß über viele Wochen seine natürliche Schönheit.
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Wollziest gießen

Die filzige Behaarung bewahrt den Wolligen Ziest vor einer vorzeitigen Austrocknung. Somit verliert die Staude selbst am vollsonnigen Standort nicht alle Wasserreserven. Gießen ist somit erst dann erforderlich, wenn die silbrigen Blätter schlaff herabhängen. Geben Sie das Wasser unmittelbar auf die Wurzelscheibe, erholt sich die Pflanze rasch vom Trockenstress.

Wollziest richtig düngen

Die Vorliebe von Wollziest für einen mageren, sandig-lehmigen und trockenen Boden mündet in einen Verzicht auf jegliche Nährstoffzufuhr. Im Gegenteil bewirkt die Gabe von Dünger ein mastiges Wachstum, zu Lasten der Blühwilligkeit und einer kompakten, harmonischen Silhouette.

Überwintern

Ein Schutz vor frostigen Temperaturen ist am Wollziest überflüssig, denn die Staude bietet selbst klirrendem Frost tapfer die Stirn. Demgegenüber erweist sich das Eselsohr empfindlich gegenüber winterlicher Dauernässe. Im Zweifel breiten Sie daher Reisig oder Tannenwedel über der Wurzelscheibe aus.

Wollziest vermehren

Ebenso unkompliziert wie die gesamte Kultivierung, verläuft die Nachzucht weiterer Exemplare. Graben Sie im Frühjahr oder Herbst einen Wollziest aus. Bei dieser Gelegenheit nehmen Sie den Wurzelballen in Augenschein, um vergreiste Teile oder faulige Wurzelstränge herauszuschneiden. Anschließend zerteilen Sie die Pflanze in zwei oder mehr Segmente, die jeweils über mindestens 2 Augen verfügen. Am neuen Standort haben Sie eine Grube soweit aus, dass ein Teilstück darin exakt so tief Platz findet wie zuvor. Damit die Verwurzelung zügig vonstatten geht, gießen Sie am Termin selbst und in den folgenden Tagen wiederholt mit normalem Leitungswasser.
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Wollziest im Topf

Aufgrund seiner robusten Winterhärte ziert Wollziest im Topf Balkon und Terrasse am sonnigen und regengeschützten Platz. Verwenden Sie als Substrat magere Pikiererde, Einheitserde oder vermischen Blumenerde mit Sand und Perlite im Verhältnis 1:1:1. Einige Tonscherben über dem Wasserablauf beugen schädlicher Staunässe zuverlässig vor. Um das Eselsohr im Kübel sachgerecht zu pflegen, sind die folgenden Aspekte von Belang:

  • Erst Gießen, wenn die oberen 3-4 cm des Substrats getrocknet sind
  • Düngen ist nicht erforderlich, sofern alljährlich im Frühjahr umgetopft wird in frisches Substrat
  • Rückschnitt der verwelkten Blütenstängel
  • Bodennaher Rückschnitt des Laubs erst am Ende des Winters

Töpfe mit mehr als 30 cm Durchmesser bieten dem robusten Wolligen Ziest geeignete Rahmenbedingungen, um gesund durch den Winter zu kommen. Kleinere Gefäße hüllen Sie aus Gründen der Vorsicht ein mit Jute, Vlies oder Folie.

Ist Wollziest giftig?

Wollziest zählt dank seiner Inhaltsstoffe seit dem Altertum zu den Heilkräutern. So empfahl bereits die Kräuternonne Hildegard von Bingen die Blätter aufgrund ihrer adstringierenden Wirkung als heilende Auflage bei Hautentzündungen. Aufgebrüht als Tee, lindern die Blüten Magen- und Darmbeschwerden, Blähungen und Sodbrennen. Wie bei den meisten Kräuterpflanzen, kommt es nach einem übermäßigen Verzehr von Wollziest zu leichten Vergiftungserscheinungen. Gegen eine Anpflanzung im Familiengarten ist folglich nichts einzuwenden.
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Schöne Sorten

  • Silky Fleece: Die blühfreudige Sorte besticht mit violetten Blüten von Juli bis August über silbrig schimmerndem Laub
  • Cotton Ball: Wunderschöner Bodendecker dank kriechendem Wuchs, rosafarbener Blüte und wolliger, immergrüner Blätter
  • Big Ears: Die Blätter erinnern an Eselsohren und unterstreichen die violettrote Sommerblüte an bis zu 60 cm hohen Stängeln
  • Silver Carpet: Die zurückhaltende Blühwilligkeit wird ausgeglichen mit einem dichten Blätterkleid; der ideale Bodendecker