Salbei

Salbei: Standort, Pflege und Sorten des aromatischen Krauts

Salbei ist eine vielseitige Pflanze für Küche und Garten. Dieser Artikel beleuchtet Standort, Pflege, Sorten und Verwendungsmöglichkeiten des aromatischen Krauts.

Welcher Standort ist geeignet?

Salbei bevorzugt einen vollsonnigen, warmen Standort. Geeignet sind sonnige Kräutergärten, Kräuterspiralen oder Steingärten. Die Pflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und verträgt Trockenperioden gut, benötigt jedoch gut durchlüftete und durchlässige Erde, um Staunässe zu vermeiden.

Ideal ist ein kalkhaltiger, sandiger Lehmboden oder mit Sand verbesserter Lehmboden. Vermeiden Sie schwere Lehmböden und übermäßig nährstoffreiche Böden, da diese die Drainage behindern können. Eine Platzierung nahe Hauswänden oder in Hochbeeten kann zusätzliche Wärme bieten und die Entwicklung fördern. Kurze Aufenthalte auf der Fensterbank sind möglich, aber langfristig sollte Salbei ins Freie.

Salbei benötigt ausreichend Platz und kann bis zu einem halben Quadratmeter bedecken. In großen Töpfen oder direkt im Boden gepflanzt, gedeiht der wintergrüne Halbstrauch besonders gut. Eine sparsame Düngung ist empfehlenswert, um den Geschmack der Blätter nicht zu beeinträchtigen. In rauen Lagen kann ein Winterschutz erforderlich sein, zum Beispiel durch Abdecken mit Vlies oder das Umpflanzen in einen Wintergarten.

Pflanzung

Je nach Art und Sorte variiert die Pflanzzeit, aber generell erfolgt die Pflanzung im Frühjahr. Für die Aussaat und Pflanzung von Salbei empfehlen sich folgende Schritte:

1. Aussaat vorziehen:

  • Ab März können Sie Salbeisamen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Säen Sie die Samen etwa 1 cm tief in nährstoffarme Anzucht- oder Kräutererde und halten Sie sie gleichmäßig feucht. Nach 7 bis 14 Tagen erscheinen die Keimlinge. Mitte Mai, nach den letzten Frösten, können die vorgezogenen Pflanzen in den Garten umgesetzt werden.

2. Direktsaat ins Freiland:

  • Nach den Eisheiligen, etwa Mitte Mai, ist die Direktsaat ins Freiland möglich. Lockern Sie den Boden und verbessern Sie ihn mit Sand und Kompost. Säen Sie den Salbei in Reihen mit einem Abstand von etwa 35 cm.

3. Pflanzen im Beet:

  • Lockern Sie die Erde und arbeiten Sie bei Bedarf einen organischen Langzeitdünger ein. Setzen Sie die Salbeipflanzen mit einem Abstand von 30 bis 40 cm ein. Nach dem Einpflanzen die Erde leicht andrücken und gut wässern.

4. Pflanzen im Topf:

  • Wählen Sie ein großes Gefäß mit Abtropflöchern und legen Sie eine Drainageschicht aus Bimsgranulat oder Kies an. Füllen Sie das Gefäß mit Anzucht- und Kräutererde, setzen Sie den Salbei ein und gießen Sie ihn gut an.

5. Pflanzung von Stecklingen:

  • Schneiden Sie Stecklinge im Spätsommer, entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen Sie sie in Vermehrungssubstrat. Halten Sie die Erde gut feucht, bis sich Wurzeln bilden.

Beispiele für Pflanzzeitpunkte:

  • Echter Salbei (Salvia officinalis) wird im April ins Frühbeet oder im Mai ins Freiland gesät.
  • Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) kann im Juli ins Freie gesät werden.
  • Steppen-Salbei kann vom Frühjahr bis zum Herbst gepflanzt werden.

Optimale Bedingungen wie ein sonniger Standort und ein durchlässiger Boden fördern das Wachstum und die Gesundheit des Salbeis. Auch in Hochbeeten oder großen Kübeln harmoniert er gut mit anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Thymian und Lavendel.

Salbei pflegen

Die Pflege von Salbei ist unkompliziert, wenn einige Aspekte beachtet werden. Gießen Sie Salbei nur mäßig und vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern. In Trockenperioden ist gelegentliches Gießen erforderlich, besonders bei Topfpflanzen. Eine Mulchschicht aus Kompost kann im Frühjahr aufgetragen werden, um Feuchtigkeit zu halten und Nährstoffe bereitzustellen.

Sparsame Düngung ist wichtig, damit der Geschmack der Blätter nicht leidet. Im Garten reicht meist eine Kompostgabe zu Beginn der Wachstumsperiode. Pflanzen im Topf können alle zwei Wochen mit Flüssigdünger versorgt werden. Ein regelmäßiger Rückschnitt im Frühjahr um ein Drittel der Triebe fördert kompaktes Wachstum. Rückschnitt im Herbst sollte vermieden werden, da das Laub als Frostschutz dient. In rauen Lagen ist ein zusätzlicher Winterschutz ratsam, vor allem bei buntlaubigen Sorten.

Die Pflanze ist widerstandsfähig gegen Krankheiten, aber echter Mehltau kann bei Feuchtigkeit auftreten. Entfernen Sie Unkräuter regelmäßig, da Salbei wenig durchsetzungsfähig ist.

Salbei richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt von Salbei verhindert das Verholzen der Pflanze und fördert einen kompakten Wuchs. Schneiden Sie die Triebe im Frühjahr, sobald keine Fröste mehr zu erwarten sind, bis kurz oberhalb des verholzten Bereichs zurück. Ein leichterer Formschnitt nach der Blüte im Sommer bewahrt die Form und fördert die Bildung neuer Triebe. Beim Ziersalbei wie Steppen-Salbei empfiehlt sich der Remontierschnitt im Spätsommer, um eine zweite Blüte anzuregen.

Verwenden Sie eine saubere, scharfe Gartenschere und schneiden Sie bei trockener Witterung, um Infektionen zu vermeiden.

Salbei vermehren

Salbei lässt sich durch Aussaat, Stecklinge oder Absenker vermehren.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt im Frühjahr. Da Salbei Lichtkeimer ist, sollten die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Halten Sie die Anzuchterde gleichmäßig feucht und sorgen Sie für gute Lichtverhältnisse.

Stecklinge

Stecklinge sind im späten Frühjahr bis Sommer eine effektive Vermehrungsmethode. Schneiden Sie 6 bis 8 cm lange, kräftige Triebspitzen und entfernen Sie die unteren Blätter. Stecken Sie die Stecklinge in Anzuchterde und halten Sie das Substrat feucht.

Absenker

Bei der Absenker-Methode wird ein langer Trieb eines Mutterstrauchs in Bodennähe gebogen und teilweise mit Erde bedeckt. Halten Sie den Abschnitt feucht, bis Wurzeln entstehen, und trennen Sie dann den bewurzelten Trieb von der Mutterpflanze.

Teilung

Größere, gut etablierte Pflanzen können im Frühjahr oder Herbst durch Teilung vermehrt werden. Teilen Sie die Pflanze vorsichtig und pflanzen Sie die Teilstücke in durchlässige Erde.

Blätter

Die Blätter des Salbeis variieren je nach Art in Form und Farbe. Meist sind sie gegenständig angeordnet und bestehen aus einem kurzen bis langen Blattstiel und einer einfachen Blattspreite. Es gibt keine Nebenblätter. Die Blattoberseite ist häufig runzelig, die Unterseite filzig behaart und grau-grün. Junge Blätter sind samtig und riechen stark aromatisch.

Farbliche Vielfalt und verschiedene Strukturen machen die Blätter dekorativ und vielseitig nutzbar. Sie enthalten bis zu zwei Prozent ätherische Öle, die für die aromatischen und heilenden Eigenschaften des Salbeis verantwortlich sind. In der Küche werden oft die jungen Blätter verwendet.

Sorten & Arten

Die Gattung Salbei (Salvia) umfasst etwa 900 verschiedene Arten, die in Küchensalbei, Ziersalbei, fruchtigen Salbei und buntblättrigen Salbei unterteilt werden.

Für den Gaumen:

  • Ananassalbei (Salvia elegans): Intensiver Duft nach Ananas, nicht winterhart.
  • Apfelsalbei (Salvia elegans): Mildes Apfelaroma.
  • Honigmelonensalbei (Salvia elegans): Duft und Geschmack nach Honigmelonen.
  • Zitronensalbei (Salvia elegans): Erfrischendes, zitroniges Aroma.

Auffällig und bunt – Ziersalbei:

  • ‚Amethyst‘: Zarte rosa Blüten.
  • ‚Blauhügel‘: Blaue Blüten.
  • ‚Mainacht‘: Tiefblaue Blüten.
  • ‚Ostfriesland‘: Leuchtend violette Blüten.
  • ‚Schneehügel‘: Weiße Blüten.

Klassisch und robust – Küchensalbei:

  • Echter Salbei (Salvia officinalis): Kräftiges Aroma, vielseitige Verwendung in der Küche.
  • Zwerg-Salbei (Salvia officinalis ‚Nana‘): Kompakte Sorte.

Weitere beliebte Sorten:

  • Gelber Salbei (Salvia glutinosa): Leuchtend gelbe Blüten.
  • Silberblatt-Salbei (Salvia argentea): Silberweiß behaarte Blätter.
  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis): Heimische Wildstaude, zieht viele Insekten an.

Buntblättriger Salbei:

Buntblättriger Salbei: Goldgelb-marmorierte, cremeweiße oder purpurrote Blätter.

Diese Vielfalt macht den Salbei zu einem vielseitigen Begleiter in der Küche und zu einer ästhetischen Bereicherung für den Garten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Salbei ist in einigen Sorten winterhart, während andere Arten Schutz benötigen.

Winterharte Sorten

Winterharte Sorten wie der Echte Salbei (Salvia officinalis) und der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) benötigen nur geringfügigen Schutz. Bei Temperaturen unter -10 °C ist ein zusätzlicher Schutz sinnvoll. Decken Sie den Wurzelbereich mit Laub oder Reisig ab.

Empfindliche Sorten

Nicht winterharte Sorten wie der Honigmelonen-Salbei (Salvia elegans) müssen frostfrei überwintert werden. Helle Standorte mit Temperaturen zwischen 5 und 15 °C sind ideal.

Überwinterung im Beet

Im Beet hilft eine Abdeckung mit Reisig und Laub, besonders in Regionen mit hohen Minusgraden. Achten Sie darauf, dass der Boden durchlässig und trocken bleibt.

Überwinterung im Topf

Salbei im Topf sollte frostfrei stehen, beispielsweise in einer geschützten Hauswand. Wickeln Sie den Topf mit Noppenfolie ein, um Frostschäden zu vermeiden. Stellen Sie den Topf an einem hellen, kühlen Ort auf, und gießen Sie gelegentlich an frostfreien Tagen.

Krankheiten & Schädlinge

Salbei ist robust, aber gelegentlich können Krankheiten und Schädlinge auftreten.

Häufige Krankheiten:

  • Echter Mehltau: Weißer, mehliger Belag auf den Blättern, der zu braunen, abfallenden Blättern führt. Vorbeugung durch regelmäßige Anwendung von Bio Pflanzenkur oder Bio Aktivmitteln.
  • Wurzelfäule: Verursacht durch Staunässe, führt zu Wachstumsstörungen. Vorbeugung durch gut durchlässigen Boden und angepasste Gießgewohnheiten.

Häufige Schädlinge:

  • Blattläuse: Saugen Pflanzensaft und scheiden klebrigen Honigtau aus. Befallene Stellen abschneiden und entsorgen.
  • Weiße Fliegen: Schädigen Blätter durch Saftsaugen. Bekämpfung durch Abspritzen mit Seifenwasser oder biologische Insektizide.
  • Schnecken: Befallen junge Pflanzen im Frühjahr. Frühzeitiger Schutz durch Schneckenzäune oder natürliche Abwehrmittel.

Regelmäßige Kontrolle und richtige Pflege helfen, diese Probleme zu vermeiden.

Verwendung

Salbei ist vielseitig in der Küche und traditionellen Medizin einsetzbar.

Kulinarische Verwendung

Die Blätter haben einen kräftigen, würzig-bitteren Geschmack und sind ideal für Fleischgerichte, Fischgerichte, Kräuterkäse, Gemüse und Suppen. Frisch oder getrocknet verleihen sie vielen Gerichten ein besonderes Aroma. Auch die aromatischen Blüten werden in Salaten und anderen Gerichten verwendet. Salbei verzögert das Ranzigwerden von Fetten und macht fette Speisen bekömmlicher.

Verwendung als Heilpflanze

Salbei, besonders der Echte Salbei (Salvia officinalis), hat heilende Eigenschaften:

  • Antibakteriell und entzündungshemmend bei Halsschmerzen.
  • Verdauungsfördernd.
  • Gegen übermäßiges Schwitzen.
  • Interessant bei demenziellen Prozessen und Typ-2-Diabetes.

Verwendet wird Salbei in Tees, Suden oder als Gurgellösung.

Kosmetische Verwendung

Salbeisud kann die Haare dunkler machen und bei unreiner Haut helfen.

Gärtnerische Verwendung

Salbei bereichert den Garten durch vielfältige Einsatzmöglichkeiten:

  • Als Kübelpflanze und in Bauerngärten.
  • In Kräuterspiralen, Hangbegrünung und Kiesgärten.
  • In naturbelassenen Gärten als Bienenweide.

Buntlaubige Sorten setzen schöne Akzente und bieten Blattschmuck. Salbei ist eine unverzichtbare Pflanze für den Kräutergarten, die Küche und die Hausapotheke. Sie ist robust und vielseitig einsetzbar.

Häufig gestellte Fragen

Welche Salbeiarten eignen sich besonders gut für kulinarische Zwecke?

Salbeiarten wie der Echte Salbei (Salvia officinalis), Ananassalbei (Salvia elegans) und Zitronensalbei (Salvia elegans) sind besonders beliebt in der Küche. Sie bieten verschiedene Aromen, die von kräftig würzig bis fruchtig und erfrischend reichen.

Kann Salbei auch bei übermäßigem Schwitzen helfen?

Ja, Salbei, insbesondere der Echte Salbei (Salvia officinalis), wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und ist bekannt dafür, übermäßiges Schwitzen zu reduzieren. Er wird häufig in Tees oder Suden verwendet.

Wie trägt Salbei zu einer besseren Bekömmlichkeit von fetten Speisen bei?

Salbei besitzt verdauungsfördernde Eigenschaften und macht schwere, fettige Speisen bekömmlicher. Er verlangsamt auch das Ranzigwerden von Fetten, was die Haltbarkeit von Speisen verbessert.

Gibt es historische oder kulturelle Besonderheiten in der Verwendung von Salbei?

Im 19. Jahrhundert waren Salbeiküchlein ein klassisches Gebäck auf der Kirchweih oder Kirmes, da man ihnen nachsagte, vor Rausch zu schützen. In der Türkei ist Salbeitee ein traditionelles Getränk.

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