Ziersalbei

Ziersalbei im Garten: Arten, Pflege und Verwendung

Ziersalbei ist mit seinen zahlreichen Arten und Sorten eine vielseitige Gattung für den Garten. Von kompakt wachsenden Sorten bis hin zu hochwachsenden Arten bietet Ziersalbei eine große Vielfalt an Blütenfarben und -formen.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig (einige Sorten zweijährig)
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Wuchs
Aufrecht, buschig, verzweigt
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Wuchshöhe
30 cm bis 100 cm (je nach Art)
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Blau, Violett, Rosa, Weiß, Gelb, Rot
Blütenform icon
Blütenform
Lippenblüten, Rispen
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Wuchs

Ziersalbei (Salvia) umfasst eine Vielzahl an Arten mit unterschiedlichen Wuchsformen:

  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): Diese Art bildet kompakte Horste mit straff aufrechten oder breit ausladenden Trieben. Sie erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Zentimetern und ist winterhart. Die Pflanzen sind mit feinen Härchen überzogen.
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis): Er wächst mit krautigen, aufrechten und locker verzweigten Trieben aus einer duftenden, runzligen Blattrosette. Die Höhe variiert zwischen 40 und 60 Zentimetern. Im Winter zieht sich der Wiesensalbei zurück.
  • Mehlsalbei (Salvia farinacea): Dieser Salbei wächst buschig und erreicht Höhen zwischen 40 und 90 Zentimetern. Die Triebe und Blüten weisen eine feine Behaarung auf, die einen mehligen Eindruck erzeugt.
  • Muskateller-Salbei (Salvia sclarea): Diese zweijährige Art wird bis zu einem Meter hoch. Im ersten Jahr bildet sie eine große Blattrosette, im zweiten Jahr folgen üppige Blüten.
  • Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata): Er wächst etwa 50 Zentimeter hoch und bildet kleine Lippenblüten in lockeren Quirlen an schmalen Rispen.
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa): Diese Pflanzen erreichen 80 bis 100 Zentimeter Höhe und bilden klebrige Triebe.
  • Feuersalbei (Salvia splendens): Diese Art stammt aus den tropischen Regenwäldern und kann dort über einen Meter hoch werden. In gemäßigten Breiten bleibt sie meist bei etwa 50 Zentimetern.

Blüte

Die Blütenvielfalt der Ziersalbei-Arten macht sie zu beliebten Zierpflanzen in Gärten und auf Balkonen. Sie bieten zahlreiche Blütenfarben und -formen:

  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): Blüht in Blau- oder Violetttönen, seltener in Rosa oder Weiß. Die Blüten sind in schmalen Rispen angeordnet. Sorten wie ‚Mainacht‘ und ‚Ostfriesland‘ zeichnen sich durch intensive Farben aus. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli und kann bei Rückschnitt im September erneut zur Blüte kommen.
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis): Typisch sind violettblaue Blüten, es gibt auch Varianten in Blau, Blauweiß, Rosa und Weiß. Blütezeit ist von Juni bis August und lockt Hummeln und Schmetterlinge an.
  • Mehlsalbei (Salvia farinacea): Feine, mehlige Blüten in Blau, Blauviolett oder Weiß. Einige Sorten haben dunkelblau gefärbte Stängel. Blühzeit von Mai bis Oktober, ideal für Töpfe geeignet.
  • Muskateller-Salbei (Salvia sclarea): Die Blüten erscheinen von Juni bis August und duften herb-zitrusartig. Sie sind umgeben von auffälligen, lilafarbenen Tragblättern.
  • Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata): Blüht von Juni bis September meist violett, seltener auch weiß.
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa): Diese Art zeigt gelbe Blüten von Juli bis September, die viele Insekten anziehen.
  • Feuersalbei (Salvia splendens): Bekannt für seine feuerroten Blüten, die bis zum ersten Frost blühen. Es gibt auch weiß-rot blühende Varianten.

Blüte

Die Blütezeiten variieren je nach Art und Sorte und können durch Rückschnitt teilweise verlängert werden:

  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): Blüht von Mai bis Juli, eventuell Nachblüte im September.
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis): Blüht von Juni bis August.
  • Mehlsalbei (Salvia farinacea): Blüht kontinuierlich von Mai bis Oktober.
  • Muskateller-Salbei (Salvia sclarea): Blüht von Juni bis August.
  • Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata): Blüht von Juni bis September.
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa): Blütezeit von Juli bis September.
  • Feuersalbei (Salvia splendens): Blüht von Mai bis zum ersten Frost.

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Welcher Standort ist geeignet?

Die meisten Ziersalbei-Arten bevorzugen sonnige Standorte, aber es gibt unterschiedliche Bodenanforderungen:

  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): Trockene, kalkhaltige Böden in voller Sonne.
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis): Nährstoffarme, kalkhaltige Böden an sonnigen Standorten.
  • Mehlsalbei (Salvia farinacea): Warmer, sonniger bis halbschattiger Standort mit nährstoffreichem Boden.
  • Muskateller-Salbei (Salvia sclarea): Sandige, trockene Böden an warmen, sonnigen Standorten.
  • Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata): Sonnig-warme, nährstoffreiche Standorte.
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa): Lichter Gehölzschatten mit humusreichem, kalkhaltigem Boden.
  • Feuersalbei (Salvia splendens): Sonnig bis halbschattig, wind- und regengeschützt.

Ziersalbei pflegen

Ziersalbei ist pflegeleicht, erfordert jedoch je nach Art spezielle Maßnahmen:

  • Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): Durchlässiger Boden, Rückschnitt nach der ersten Blüte, mäßig gießen.
  • Wiesensalbei (Salvia pratensis): Kaum Wasserbedarf, im Frühjahr Triebe einkürzen.
  • Mehlsalbei (Salvia farinacea): Regelmäßig gießen und düngen, Staunässe vermeiden.
  • Muskateller-Salbei (Salvia sclarea): Wenig Wasserbedarf, pflanzen Sie vor Schnecken geschützt.
  • Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata): Minimal gießen bei Trockenheit.
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa): Wenig Wasserbedarf durch tiefes Wurzelwerk.
  • Feuersalbei (Salvia splendens): Regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden, monatlich düngen.

Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert oft eine zweite Blüte. Empfindliche Arten sollten im Winter vor Frost geschützt werden.

Ziersalbei richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist wichtig, um Ziersalbei gesund und blühfreudig zu halten. Schneiden Sie die verblühten Triebe nach der ersten Blüte etwa eine Handbreit über dem Boden zurück, um eine Herbstblüte anzuregen. Im Frühjahr erfolgt ein stärkerer Verjüngungsschnitt. Dies fördert neues Wachstum und die Pflanze bleibt kompakt.

Ziersalbei vermehren

Ziersalbei können Sie durch Selbstaussaat, Stecklinge, Teilung und Aussaat vermehren:

Selbstaussaat

Arten wie der Muskateller-Salbei vermehren sich an geeigneten Standorten selbst.

Vermehrung durch Stecklinge

Schneiden Sie im Frühjahr oder Spätsommer 10 bis 15 Zentimeter lange Triebspitzen ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde. Halten Sie sie feucht und geschützt, bis sie Wurzeln bilden.

Vermehrung durch Teilung

Teilen Sie die Pflanze im Frühjahr und pflanzen Sie die neuen Abschnitte separat ein.

Aussaat

Streuen Sie im Frühjahr die Samen auf Anzuchterde und halten Sie sie feucht. Nach der Keimung vereinzeln Sie die Jungpflanzen.

Sorten & Arten

Ziersalbei umfasst zahlreiche Sorten, die sich in Höhe, Blütenfarbe und Blühzeit unterscheiden:

Steppensalbei-Sorten (Salvia nemorosa)

  • ‚Mainacht‘: Dunkelblaue Blüten, kompakt.
  • ‚Ostfriesland‘: Violette Blüten, aufrecht.
  • ‚Blauhügel‘: Blaue Blüten, kompakt.
  • ‚Schneehügel‘: Weiße Blüten.
  • ‚Amethyst‘: Purpurviolettrosa Blüten.
  • ‚Viola Klose‘: Tiefviolette Blüten.
  • ‚Tänzerin‘: Blauviolette Blüten, hoch.
  • ‚Eos‘: Rosa Blüten, kompakt.

Wiesensalbei-Sorten (Salvia pratensis)

  • ‚Mittsommer‘: Blaue Blüten.
  • ‚Madeline‘: Blauweiße Blüten.
  • Rose Rhapsody‘: Rosafarbene Blüten.
  • ‚Sweet Esmeralda‘: Rosa Blüten.
  • ‚Swan Lake‘: Weiße Blüten.

Mehlsalbei-Sorten (Salvia farinacea)

  • ‚Evolution‘-Duos: Blaue Blüten.
  • ‚Victoria‘-Duos: Blau- und Violetttöne.
  • ‚Sallyfun Deep Ocean‘: Hellblaue Blüten.
  • ‚Midnight Candle‘: Dunkelblaue Blüten.
  • ‚Strata‘: Blaue Blüten, kompakt.

Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata)

  • ‚Purple Rain‘: Violette Blüten.
  • ‚Smouldering Torches‘: Dunkelblühend.
  • ‚Alba‘: Weiße Blüten.

Muskateller-Salbei (Salvia sclarea)

‚Turkestan Purple‘: Lilafarbene Blüten.

Klebriger Salbei (Salvia glutinosa)

Einzige gelb blühende Art.

Feuersalbei (Salvia splendens)

Feuerrote Blüten. Andere Sorten blühen in Weiß oder zweifarbig.

Verwendung

Ziersalbei ist ideal für Beete, Rabatten, Balkon- und Terrassenbepflanzungen.

  • Steppen-Salbei: Passt gut zu Rosen, Mädchenauge und Schleierkraut. Fördert Bienen und Schmetterlinge.
  • Wiesensalbei: Ideal für naturnahe Beete und Kräutergärten.
  • Mehlsalbei: Beliebt in Beeten und Balkonkästen. Kombiniert gut mit Geranien und Zauberschnee.
  • Muskateller-Salbei: Passt zu mediterranen Gärten und zieht Insekten an.
  • Quirlblütiger Salbei: Ergänzt naturnahe Pflanzungen.
  • Klebriger Salbei: Gut für lichten Gehölzschatten.
  • Feuersalbei: Hingucker in Beeten und auf Balkonen.

Ziersalbei-Arten bereichern den Garten durch ihre Farbenpracht und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bestäuber.

Häufig gestellte Fragen

1. Ist Ziersalbei giftig für Menschen und Haustiere?

Nein, Ziersalbei ist nicht giftig. Sowohl Menschen als auch Haustiere können bedenkenlos mit dieser Pflanze in Kontakt kommen. Allerdings sollte man beachten, dass Ziersalbei nicht zur medizinischen Anwendung oder zum Verzehr geeignet ist, da er im Gegensatz zum Echten Salbei keine heilenden Eigenschaften hat.

2. Welche Schädlinge können Ziersalbei befallen?

Ziersalbei ist generell robust und wird selten von Schädlingen befallen. Jedoch kann Echter Mehltau gelegentlich am Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) auftreten, vor allem bei zu engem Stand im Beet. Muskateller-Salbei und Silberblatt-Salbei sind zudem anfällig für Schnecken, besonders im Frühjahr während des Austriebs.

3. Kann Ziersalbei durch Selbstaussaat vermehrt werden?

Ja, einige Ziersalbei-Arten, wie der Muskateller-Salbei (Salvia sclarea), vermehren sich an geeigneten Standorten von selbst durch Selbstaussaat. Dies bedeutet, dass sie sich eigenständig in ihrem Umfeld weiter ausbreiten, wenn die Bedingungen stimmen.

4. Welche Bedeutung hat der Name des Mehlsalbeis (Salvia farinacea)?

Der Name „Mehlsalbei“ oder „Salvia farinacea“ leitet sich von den kleinen Härchen auf den Trieben und Blüten der Pflanze ab, die einen mehligen Eindruck erzeugen. Diese feinen Härchen lassen die Pflanze so aussehen, als wäre sie mit Mehl bestäubt, was ihr den Namen verleiht.

Bilder: Aggi Schmid / stock.adobe.com