Wollziest

Wollziest vermehren: So gelingt die Teilung und Aussaat

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Der ungiftige Wollziest ist mit seinen fein behaarten, wollweichen Blättern sehr gut vor sommerlicher Austrocknung geschützt. Die Pflanze lässt sich daher auch an exponierten Standorten mit eher trockenem und kargem Boden gut vermehren.

Wollziest Stecklinge
Wollziest lässt sich z.B. über Stecklinge vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Wollziest vermehren?
Der Wollziest lässt sich auf drei verschiedene Wege vermehren: durch Teilung von bewurzelten Blattrosetten, Anzucht aus Samen oder Bewurzelung von Stecklingen. Je nach Sorte eignen sich manche Methoden besser als andere für die erfolgreiche Vermehrung des Wollziests.

Die Vermehrung durch Teilung

Da sich der Wollziest an einem gut geeigneten Standort ohnehin wie von allein ausbreitet, ist die Gewinnung von Ablegern durch das Abstechen bewurzelter Blattrosetten möglich. Diese können grundsätzlich im Frühjahr und Herbst umgepflanzt werden, besser gelingt die Teilung aber meist im Frühjahr kurz vor dem frischen Austrieb. Da manche gezüchtete Sorten des Wollziests wie die Sorte „Silver Carpet“ kaum blühen, ist bei diesen die Teilungsvermehrung naturgemäß noch bedeutender als die Nachzucht aus Samen. Beim Umpflanzen der gewonnen Ableger ist wie auch generell bei der Wollziest-Pflanzung darauf zu achten, dass Staunässe-gefährdete Standorte zunächst mit etwas Sand oder einer lockeren Substratschicht aus abgelagertem Kompost etwas „trockengelegt“ werden.

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Die Anzucht aus Samen

Die Samen des winterharten Wollziests können ab April in Schalen oder direkt in das Freiland gesät werden. Während der Keimphase sollten die Samen:

  • nie ganz austrocknen
  • nicht länger als 2 oder 3 Stunden täglich direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein
  • nicht zu tief mit Erde bedeckt werden

Während der Keimphase sollte das Anzuchtsubstrat mit den nur wenige Millimeter tief mit Erde bedeckten Samen gleichmäßig feucht gehalten werden, die Jungpflanzen vertragen dann wie ältere Exemplare durchaus auch etwas Trockenheit. Nach einigen Wochen sollten diese auf einen Abstand von etwa 25 bis 30 Zentimetern zwischen den Pflanzen vereinzelt werden. Viele Gartenbesitzer entfernen direkt nach der Blüte die Blütenstände des Wollziests mit einem allgemeinen Rückschnitt. Sollten Sie allerdings auf eine Selbstaussaat der Pflanzen im Gartenbeet hoffen, so müssen Sie die Samenstände entsprechend lange ausreifen lassen und optische Einbußen in Kauf nehmen.

Stecklinge bewurzeln lassen

Der Wollziest bildet relativ leicht bewurzelte Ableger, wenn seine längeren Triebe den umliegenden Gartenboden berühren. Dies können Sie sich zunutze machen, indem Sie einzelne Triebe mit einem Ast oder einem ähnlichen Gewicht beschweren und den Wollziest so zur Bildung sogenannter Absenker anregen. Es ist aber auch relativ einfacher, Ableger aus Stecklingen des Wollziests zu ziehen. Dafür werden einfach etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Triebe abgeschnitten und in eine gleichmäßig feuchte Anzuchtschale im Schatten gesteckt. Die Stecklinge bewurzeln im Frühjahr und Herbst in der Regel innerhalb weniger Wochen.

Tipp

Der beste Zeitpunkt für eine umfassende Pflege-Maßnahme beim Wollziest ist das Frühjahr: Nutzen Sie die Zeit vor dem frischen Austrieb, um welke Blätter abzuschneiden, Ableger durch Teilung zu gewinnen und von selbst aufgegangene Sämlinge umzupflanzen.