Flockenblume: Pflege, Standort & Sorten im Überblick
Flockenblumen bestechen durch ihre auffälligen, distelartigen Blüten und sind in einer Vielzahl von Arten und Sorten erhältlich. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um die Kultivierung dieser pflegeleichten und ökologisch wertvollen Pflanzen im Garten.
Steckbrief
Wuchs
Flockenblumen (Centaurea) sind vielseitige Pflanzen, die sowohl als ausdauernde Stauden als auch als Einjährige kultiviert werden können. Sie erreichen Höhen von 20 bis 300 Zentimetern und bilden oft Rhizome, um große Bestände zu bilden. Ihre Wuchsformen variieren von horstig und aufrecht bis zu buschig und kissenartig, was sie für verschiedenste Gartensituationen attraktiv macht.
Die Berg-Flockenblume (Centaurea montana) wächst horstig und wird 30 bis 60 Zentimeter hoch. Die Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala) kann bis zu 150 Zentimeter hoch werden und hat eine aufrechte Wuchsform. Die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) wächst aufrecht und horstbildend und erreicht Höhen zwischen 30 und 70 Zentimetern. Ihre Triebe sind mehr oder weniger stark verzweigt. Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) erreicht bis zu 120 Zentimeter Höhe und hat ebenfalls eine aufrechte Wuchsform.
Einige Arten, wie die Einfache Kissen-Flockenblume (Centaurea simplicicaulis) und die Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia), wachsen kissenartig bzw. aufrecht und krautig. Flockenblumen sind in ihren Wuchsformen sehr variabel und passen sich verschiedenen Gartenbedingungen an.
Blätter
Die Blätter der Flockenblume sind sommergrün und variieren je nach Art in Form und Farbe. Sie können breit lanzettlich, ungeteilt und lanzettlich oder fiederteilig sein. Die Blattfarben reichen von frischem Grün bis silbrig-grau, und einige Arten haben behaarte Blätter, die ein leicht wolliges Erscheinungsbild bieten.
Diese Vielfalt in der Blattform und -farbe trägt nicht nur zur dekorativen Wirkung im Garten bei, sondern hilft auch, den Boden zu bedecken und vor Austrocknung zu schützen.
Blüte
Die Blütezeit der Flockenblumen variiert je nach Art und Sorte meist zwischen Mai und Oktober. Die Blüten, die an Disteln erinnern, sind in vielen Farben erhältlich, darunter Weiß, Gelb, Rosa, Pink, Violett und Blau. Die Blütenstände bestehen aus vielen kleinen, wie ausgefranzt erscheinenden Einzelblüten und sind von dachziegelartig angeordneten Hüllblättern umgeben, die die Blütenköpfe schützen.
Die Berg-Flockenblume (Centaurea montana) zeigt ihre rötlich-violetten und blauen Blüten von Mai bis Juli. Die Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala) blüht im Juli und August gelb. Die Kornblume (Centaurea cyanus), eine einjährige Art, blüht fast ununterbrochen von Mai bis Oktober und ist vor allem für ihre blauen Blüten bekannt.
Die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) trägt violette Blüten von Juni bis Oktober und ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) blüht ab Juni mit lila Blüten. Die vielfältigen Blütenfarben und -formen der Flockenblumen bieten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten und tragen zur Förderung der Biodiversität bei.
Welcher Standort ist geeignet?
Flockenblumen gedeihen am besten an sonnigen Standorten, tolerieren jedoch auch Halbschatten. Ein gut durchlässiger, locker-humoser und nährstoffreicher Boden ist ideal. Sie sind vielseitig und anpassungsfähig, sodass sie in verschiedenen Gartenbereichen gut wachsen können.
Geeignete Pflanzorte sind der Gehölzrand, offene sonnige Plätze und sogar Töpfe und Kübel auf Balkonen und Terrassen. Wichtig für das Gedeihen der Pflanzen ist ein Boden, der frisch bis mäßig trocken oder wechselfeucht und nährstoffreich ist.
Flockenblume pflegen
Flockenblumen sind relativ pflegeleicht und kommen mit wenig Aufwand gut zurecht. Nur in extremen Trockenperioden benötigen sie zusätzliche Bewässerung. Arten mit hohem Nährstoffbedarf, wie die Riesen-Flockenblume, sollten im Frühjahr und Spätsommer gedüngt werden.
Für eine gesunde Blütenbildung empfiehlt es sich, die verwelkten Blütenstände regelmäßig zu entfernen. Ein radikaler Rückschnitt nach der Blüte kann zu einer zweiten Blüte im Frühherbst führen. Ältere Pflanzen sollten alle 2-3 Jahre geteilt werden, um ihre Wuchs- und Blühkraft zu erhalten.
Flockenblumen sind robust, können gelegentlich jedoch von Blattläusen, Rost oder Echtem Mehltau befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und die Entfernung befallener Pflanzenteile helfen, die Gesundheit der Pflanzen zu bewahren.
Flockenblume richtig pflanzen
Die beste Zeit für die Pflanzung von Flockenblumen ist ab April. Der Pflanzabstand sollte etwa 40 Zentimeter betragen, um den Pflanzen ausreichend Raum für ihr Wachstum zu bieten. Vor der Pflanzung sollte der Wurzelballen gut gewässert werden.
Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, locker-humosem und nährstoffreichem Boden. Kalktolerante Arten können auf kalkhaltige Böden gepflanzt werden. Graben Sie ausreichend große Pflanzlöcher und setzen Sie die Pflanzen so ein, dass die Wurzeln nicht geknickt werden.
Nach dem Einpflanzen sollten die Flockenblumen gründlich angegossen werden. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit in den ersten Wochen nach der Pflanzung unterstützt die Verwurzelung. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwachstum zu unterdrücken.
Flockenblume richtig schneiden
Nach der Blüte sollten die verwelkten Blütenstände entfernt werden, um die Bildung neuer Blütenknospen zu fördern. Ein Drittel-Rückschnitt nach der ersten Blütezeit kann zu einer zweiten Blüte führen. Ein kompletter Rückschnitt im Herbst entfernt abgestorbene Pflanzenteile und bereitet die Pflanzen auf den Winter vor.
Im Frühjahr erfolgt ein weiterer Rückschnitt, um abgestorbene Teile zu entfernen und die Bodenbelüftung zu verbessern. Regelmäßige Schnittmaßnahmen fördern die Blütenbildung und kontrollieren die Ausbreitung durch Selbstaussaat.
Flockenblume vermehren
Flockenblumen lassen sich durch Teilung, Aussaat oder Basalstecklinge vermehren. Die Teilung sollte im Frühjahr oder Herbst erfolgen, indem ältere Exemplare ausgegraben und die Wurzelballen geteilt werden. Schwache oder verholzte Teile sollten entfernt werden.
Die Aussaat kann im Frühjahr direkt ins Freiland oder im Haus erfolgen. Die Samen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden. Basalstecklinge eignen sich besonders für verholzte Arten. Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde (7,00€ bei Amazon*) und stellen Sie sie an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz.
Sorten & Arten
Es gibt eine Vielzahl von Flockenblumen-Arten und -Sorten. Die Berg-Flockenblume (Centaurea montana) bleibt kompakt und blüht in Rot-Violett und Blau. Die Purpur-Flockenblume (Centaurea atropurpurea) zeigt kräftige purpurrote Blüten. Die Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala) beeindruckt durch große gelbe Blüten.
Weitere erwähnenswerte Arten sind die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) mit violetten Blüten und die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) mit lila Blüten. Spezielle Sorten wie die Berg-Flockenblume ‚Black Sprite‘ mit tief schwarzpurpurfarbenen Blüten und die weiße Variante ‚Alba‘ bieten zusätzliche Vielfalt.
Verwendung
Flockenblumen eignen sich für naturnahe Gärten und verschiedene Gartensituationen. Sie bringen Farbe in Beete und passen gut zu anderen Stauden, die ähnliche Standortansprüche haben. In halbschattigen Bereichen harmonieren sie mit Storchschnabel (Geranium) und Bergenie, während sie an sonnigen Standorten gut mit Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) und Iris (Iris barbata-elatior) kombiniert werden können.
Flockenblumen sind wertvolle Nahrungsquellen für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. Sie eignen sich auch gut als Schnittblumen und halten in der Vase lange. Ihre Blüten, Blätter und Wurzeln sind essbar und werden traditionell zur Verdauungsförderung verwendet. Ein Aufguss aus den Blüten kann entzündungshemmend wirken.
Ökologischer Nutzen
Flockenblumen sind ökologisch wertvoll und bieten eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten wie Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Sie tragen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei und bieten Lebensraum und Deckung für kleine Tiere und Insekten. Einige Schmetterlingsarten nutzen die Pflanzen auch als Raupenfutterpflanzen.
Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Wind, Ameisen und vorbeistreifende Tiere. Dadurch tragen Flockenblumen zur natürlichen Vermehrung und Verbreitung im Garten bei. Mit ihrer Pflanzung leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und fördern die heimische Insektenwelt.
Häufig gestellte Fragen
1. Sind Flockenblumen essbar?
Ja, Flockenblumen sind essbar. Besonders die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) kann mit ihren Blüten, Blättern, Triebspitzen und Wurzeln verzehrt werden. Die Blätter und Wurzeln enthalten Bitterstoffe, die zur Verdauungsförderung beitragen. Die Blüten haben einen neutralen Geschmack und eignen sich hervorragend zur Dekoration von Speisen.
2. Welche Insekten profitieren besonders von Flockenblumen?
Flockenblumen sind besonders wichtig für eine Vielzahl von Bestäubern. Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen besuchen die Blüten, um Nektar und Pollen zu sammeln. Besonders die Wiesen-Flockenblume dient über 90 verschiedenen Wildbienenarten als Nahrungsquelle, darunter viele Mauerbienen, Furchenbienen und Sandbienen.
3. Wie erfolgt die Verbreitung der Flockenblumen-Samen?
Die Verbreitung der Samen von Flockenblumen erfolgt durch mehrere Mechanismen. Ein Hauptverbreitungsweg ist die Ausbreitung durch Ameisen, die die Samen in ihre Nester tragen. Zudem haften die Samen oft im Fell von Tieren und werden so weitertransportiert. Auch der Wind spielt eine Rolle in der Verteilung der Samen.
4. Welche besonderen Lebensraumansprüche haben Flockenblumen?
Flockenblumen sind an verschiedene Boden- und Standortverhältnisse angepasst. Sie bevorzugen in der Regel frische bis mäßig trockene oder wechselfeuchte und nährstoffreiche Böden. Die Wiesen-Flockenblume gedeiht auf Lehmböden in Magerrasen, Wiesen und Weiden, aber auch an Wegböschungen und in Moorwiesen. Einige Arten sind sogar auf flachgründigen Böden über Gesteinsschichten zu finden und können als Rohbodenpioniere auftreten.