Bergenie

Bergenien pflanzen & pflegen: So blühen sie üppig!

Bergenien sind beliebte Gartenpflanzen, die mit ihren attraktiven Blüten und ihrem immergrünen Laub zu jeder Jahreszeit Akzente setzen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Bergenien-Kultur und liefert wertvolle Tipps zu Standort, Pflege, Vermehrung und Verwendung.

Sorten & Arten

Die Gattung der Bergenien (Bergenia), auch bekannt als Wickelwurzen, umfasst sieben bis acht Arten, in deren Verlauf zahlreiche Hybriden gezüchtet wurden. Im Handel sind vornehmlich diese Hybriden erhältlich, während reine Arten seltener zu finden sind.

Besonders schöne Sorten sind:

  • Bergenia cordifolia: Auch als Herzblättrige Bergenie bekannt, zeichnet sie sich durch Robustheit und Pflegeleichtigkeit aus.
  • Bergenia purpurascens: Diese Art bietet im Herbst eine besonders intensive Färbung des Laubes.
  • Bergenia crassifolia: Bekannt als Dickblatt-Bergenie, findet sie unter anderem Verwendung für den sibirischen Tee und gedeiht prächtig im Steingarten.
  • Bergenia cordifolia ‚Schneekönigin‘: Diese Sorte beeindruckt durch ihre strahlend weißen Blüten, die sich später in ein zartes Rosa verfärben.
  • Bergenia cordifolia ‚Eroica‘: Besticht durch eine leuchtend rote Blattunterseite im Herbst, während die Blüten rot-violett erscheinen.
  • Bergenia cordifolia ‚Baby Doll‘: Diese kompakte Sorte bleibt etwa 25 cm groß und blüht in Hellrosa.

Bergenien-Sorten: Ein farbenfroher Überblick

Bergenien sind nicht nur durch ihre Pflegeleichtigkeit und ihren ganzjährigen Zierwert beliebt, sondern auch durch die Vielfalt der verfügbaren Züchtungen:

Lesen Sie auch

Sorte Blütenfarbe Wuchshöhe Besonderheiten
‚Schneekristall‘ Weiß bis 40 cm Kompakte Blattrosetten, kurze Blütenrispen
‚Rosenkristall‘ Rosa bis 30 cm Reichblühend, ideal für Beeteinfassungen
‚Harzkristall‘ Rosa bis Weiß bis 35 cm Dichter Wuchs, auch im Winter attraktiv
‚Eroica‘ Violettrot bis 40 cm Robuste Stiele, gut als Schnittstaude, rot-grüne Blätter mit roter Unterseite
‚Baby Doll‘ Hellrosa bis 25 cm Kompakter Wuchs
‚Silberlicht‘ Weiß bis 50 cm Leuchtend rote Stiele, robuste Art

Hinweis: Die Wuchshöhe bezieht sich auf optimale Bedingungen.

Bitte beachten Sie beim Kauf die spezifischen Ansprüche der jeweiligen Sorte an Standort und Bodenbeschaffenheit.

Welcher Standort ist geeignet?

Bergenien sind anpassungsfähig und gedeihen an verschiedenen Standorten, von sonnigen über halbschattige bis hin zu schattigen Lagen. An sonnigen Plätzen blühen sie besonders prächtig, während der Blütenansatz in schattigeren Bereichen geringer ausfällt.

Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein, da Bergenien keine Staunässe vertragen. Es empfiehlt sich, in trockenen Phasen den Boden auf leichten Sandböden mit Humus anzureichern, um Trockenschäden zu vermeiden.

Geeignete Standorte sind:

  • Rabatten
  • Steingärten
  • Tröge und Kübel
  • Trockenmauern
  • Dachgärten
  • Unter Bäumen
  • Ufer von Bächen und Teichen, sofern gut entwässert

Bergenien eignen sich auch für dunklere Gartenecken und als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern, da sie Wurzeldruck gut vertragen. Auch in winterharten Kübeln auf Balkonen und Terrassen können sie den Winter überstehen.

Blüte

Die Blütenzeit der Bergenien erstreckt sich meist von April bis Mai, einige Sorten wie die ‚Herbstblüte‘ können im Herbst ein zweites Mal blühen. Die glockenförmigen Einzelblüten sind in Trugdolden oder Rispen angeordnet und erheben sich an bis zu 50 cm hohen Stielen über dem Laub. Die Blütenfarben reichen von Rosa und Rot über Weiß bis hin zu Violett.

Besondere Merkmale der Bergenienblüten:

  • Blütezeit: Hauptsächlich im April und Mai, sortenabhängig auch im Herbst.
  • Blütenform: Glockenförmige Einzelblüten in Trugdolden oder Rispen.
  • Blütenfarben: Rosa, Rot, Weiß, Violett.
  • Blütenhöhe: Bis zu 50 cm.

Frühblühende Sorten können spätfrostgefährdet sein. Ein geschützter Standort kann helfen, Frostschäden zu vermeiden. Bergenienblüten sind zudem als Schnittblumen geeignet und bieten Bienen und Hummeln eine Nahrungsquelle.

Blätter

Die Blätter der Bergenien sind auffällig groß und rundlich bis herzförmig. Sie bilden dichte Horste oder lockere Rosetten, sind meist sattgrün und können bei einigen Sorten rötlich gefärbt sein.

Ein besonders attraktives Merkmal vieler Bergenien ist die intensivere Blattfärbung im Herbst, die Rot-, Bronze- und Violetttöne annehmen kann. Diese prächtigen Farben bleiben bei den wintergrünen Arten den ganzen Winter über bis ins Frühjahr erhalten und bieten einen zusätzlichen dekorativen Wert.

Besondere Merkmale der Bergenienblätter:

  • Größe: Bis zu 35 cm groß
  • Form: Rundlich bis herzförmig
  • Farbe: Sattgrün, bei einigen Sorten rot oder rotbraun im Winter
  • Herbstfärbung: Rot-, Bronze- und Violetttöne

Die Blätter sind sehr winterhart und widerstehen Kahlfrösten. Eine intensive Färbung wird durch einen trockenen und nährstoffarmen Standort gefördert.

Bergenie pflegen

Bergenien sind pflegeleicht und auch für Gartenanfänger gut geeignet.

Schneiden

Ein Rückschnitt ist nur selten notwendig. Nach der Blüte können die verblühten Stiele bodennah zurückgeschnitten werden. Das Entfernen verwelkter Blätter im Frühjahr sorgt für Platz und Licht. Ein radikaler Rückschnitt kann bei unansehnlichen Pflanzen das Wachstum neuer Triebe fördern.

Gießen

Bergenien sind trockenheitsverträglich. Gießen Sie nur während längerer Trockenperioden und achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden. Pflanzen in Kübeln benötigen häufiger Wasser, aber ebenfalls in Maßen.

Düngen

Im Frühjahr sollte die Bergenie mit Kompost oder Langzeitdünger versorgt werden. Eine zweite Düngung nach der Blüte im Sommer kann hilfreich sein. Pflanzen in Kübeln benötigen einen speziellen Dünger. Überdüngung sollte vermieden werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Bergenien bevorzugen humosen, frischen und gut durchlässigen Boden. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist ideal.

Wichtige Bodeneigenschaften:

  • Durchlässigkeit: Zur Vermeidung von Staunässe.
  • Nährstoffreichtum: Regelmäßige Kompostgaben fördern gesundes Wachstum.
  • Leicht sauer bis neutraler pH-Wert.
  • Humos und lehmig: Fördert die Blütenbildung und das allgemeine Wachstum.

Eine gute Drainage ist besonders wichtig, insbesondere in der Nähe von Gewässern. Verbessern Sie leichten Sandboden mit Humus und schweren Boden durch eine Drainageschicht aus Kies oder grobem Sand.

Bergenie vermehren

Bergenien lassen sich durch Teilung, Rhizomstecklinge oder Aussaat vermehren.

Teilung

Die einfachste Methode ist die Teilung. Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten. Setzen Sie die Teilstücke an den neuen Standort und gießen Sie sie gut an.

Rhizomstecklinge

Eine weitere effektive Methode ist die Vermehrung durch Rhizomstecklinge. Schneiden Sie im Herbst oder Winter blattlose Rhizome in kleine Stücke mit mindestens einem schlafenden Auge. Setzen Sie die Stücke waagerecht in Anzuchterde und bedecken Sie sie leicht mit Sand. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.

Aussaat

Bergenien sind Lichtkeimer. Verteilen Sie die Samen im Frühjahr auf Aussaaterde und bedecken Sie sie nur leicht. Stellen Sie die Behälter an einen hellen Platz bei etwa 20-25 °C. Nach drei bis vier Wochen erscheinen die Keimlinge. Reduzieren Sie dann die Temperatur auf etwa 15 °C. Pikieren Sie die Jungpflanzen und pflanzen Sie sie aus, wenn sie robust genug sind.

So kommt die Pflanze über den Winter

Bergenien sind winterhart und benötigen keinen speziellen Winterschutz. Sie überstehen Temperaturen bis zu -25 °C. Decken Sie frisch gepflanzte Bergenien im Winter mit Laub ab, um den Boden vor übermäßiger Nässe und starke Fröste zu schützen. In sehr rauen Klimazonen oder bei Kahlfrösten kann zusätzlicher Schutz sinnvoll sein.

Kübelhaltung

Schützen Sie Kübel mit Vlies oder Folie und gießen Sie auch im Winter regelmäßig. Einige besonders frostresistente Sorten wie Bergenia cordifolia vertragen sogar Temperaturen bis zu -35 °C. Etwaige Frostschäden an den Blättern können im Frühjahr entfernt werden.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Bergenien ist das Frühjahr, aber auch der Herbst ist geeignet, solange vor dem ersten Frost genügend Zeit zum Anwachsen bleibt. Lockern Sie den Boden gut und reichern Sie ihn mit Kompost an. Vermeiden Sie Staunässe durch eine gute Bodendurchlässigkeit.

Vorgehensweise bei der Pflanzung:

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  2. Bessern Sie den Boden gegebenenfalls aus.
  3. Setzen Sie die Bergenie etwas tiefer als im Topf.
  4. Füllen Sie die Lücken mit Erde und drücken Sie den Boden vorsichtig an.
  5. Gießen Sie gut an.

Halten Sie einen Pflanzabstand von 35-40 cm ein. Bergenien eignen sich für Steingärten, Rabatten, als Bodendecker und für Kübel.

Verwendung

Bergenien sind vielseitige Pflanzen, die in vielen Gartenbereichen eingesetzt werden können. Aufgrund ihres dichten Wuchses unterdrücken sie Unkraut und sind als Bodendecker ideal für schattige bis halbschattige Standorte.

Gestaltungsbereiche

  • Beeteinfassung: Gibt Beeten eine schöne Struktur.
  • Unterpflanzung von Gehölzen: Ideal an Gehölzrändern.
  • Steingärten: Setzt farbliche Akzente auf nährstoffarmen Böden.
  • Teich- und Bachlaufbepflanzung: Geeignet für Uferbereiche.
  • Kübel und Töpfe: Winterhart und verschönern Balkone und Terrassen.
  • Rabatten und Blumenbeete: Fügen sich harmonisch in gemischte Staudenbeete ein.

Bergenien sind auch als Schnittblumen attraktiv und bieten Bienen und Hummeln sowohl Pollen als auch Nektar.

Kombinieren Sie Bergenien besonders gut mit Pflanzen, die eine feinere Blattstruktur haben, wie Seggen (Carex), Sterndolden (Astrantia), Storchschnabel (Geranium) oder Wolfsmilch-Arten (Euphorbia).

Krankheiten & Schädlinge

Bergenien sind insgesamt sehr robust. Der Dickmaulrüssler ist der größte Feind, dessen Larven an den Wurzeln fressen. Behandeln Sie die Larven am besten mit Nematoden im Frühjahr und Herbst. Nachtaktive Käfer können mit Tongefäßen mit Holzwolle eingefangen werden.

Blattfleckenkrankheiten, die von pilzlichen Erregern verursacht werden, können mit Fungiziden behandelt werden.

Bergenien werden kaum von Schnecken befallen, was sie zusätzlich pflegeleicht macht.

Durch rechtzeitiges Handeln bei einem Schädlingsbefall bleiben Bergenien gesund und dekorativ.

Häufig gestellte Fragen

Welche besonderen Eigenschaften hat die Sorte ‚Eroica‘?

Die Sorte ‚Eroica‘ ist besonders für ihre auffällige rote Blattunterseite im Herbst bekannt. Die Blüten sind rot-violett gefärbt, und die robusten Stiele eignen sich gut als Schnittblumen. ‚Eroica‘ kann bis zu 40 cm hoch werden und zeigt im Herbst und Winter eine beeindruckende Farbpracht.

Wie erkennt man einen Befall durch den Dickmaulrüssler an Bergenien?

Einen Befall durch den Dickmaulrüssler erkennt man an den typischen Buchtenfraß an den Blatträndern. Die gravierenderen Schäden verursachen die Larven, die im Boden leben und an den Wurzeln der Bergenien fressen. Die effektivste Bekämpfung erfolgt mit Nematoden, die im Frühjahr und Herbst ins Gießwasser gegeben werden.

Sind Bergenien wirklich schneckenresistent?

Ja, Bergenien sind weitgehend resistent gegen Schnecken, die ihre dicken und ledrigen Blätter meiden. Dies macht Bergenien besonders pflegeleicht und verringert das Risiko von Schneckenfraß in Ihrem Garten.

Kann ich Bergenien auch in einem winterharten Kübel auf dem Balkon halten?

Ja, Bergenien sind hervorragend für die Kübelhaltung geeignet und können auch im Winter draußen bleiben. Schützen Sie den Kübel mit Vlies oder Folie vor starken Frösten und gießen Sie regelmäßig, damit die Erde nicht vollständig austrocknet. Sorten wie Bergenia cordifolia vertragen sogar Temperaturen bis zu -35 °C.

Bilder: hsvrs / iStockphoto