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Paradies für Schmetterlinge und Bienen – Eine Magerwiese anlegen

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Die Magerwiese, auch Trockenwiese genannt, ist heute de facto vom Aussterben bedroht. Da dieser Wiesentypus landwirtschaftlich kaum genutzt werden kann, erfolgt vor allem in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten eine Umwandlung in wirtschaftlichere Nutzungsformen. Nichtsdestotrotz kann sich das Anlegen einer Magerwiese lohnen, dienen die zahlreichen blühenden Kräuter und Blumen doch Schmetterlingen und Bienen als Weide.

Magerwiese anlegen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich eine Magerwiese anlegen?
Um eine Magerwiese anzulegen, sollten Sie zunächst den Boden abmagern, Düngung einstellen, Rasen/Wiese kurz schneiden, Moos entfernen, hartnäckige Gewächse ausstechen, Fläche vertikutieren, umgraben, Erde-Sand-Gemisch auftragen, Fläche glätten und Samenmischung ausbringen.

Magerwiesen sind sehr artenreich

Magerwiesen zählen zu den artenreichsten Wiesentypen überhaupt, gewährleistet der kalkreiche und nährstoffarme Boden doch, dass vor allem konkurrenzschwache Pflanzen gedeihen – im Gegensatz etwa zu einer Fettwiese, auf der aufgrund des hohen Stickstoffgehalts nur schnell wachsende Gräser und Blumen eine Chance haben. Demzufolge tragen Magerwiesen dazu bei, dass seltene Pflanzenarten vor dem Aussterben bewahrt werden. Darüber hinaus dienen Magerwiese mit ihrem reichen Blumenbestand auch seltenen Schmetterlinge als Nahrungsquelle.

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Typische Pflanzen für Magerwiesen

Magerwiesen weisen typischerweise eine schier überschaubare Anzahl an Blumen und Kräutern auf, die man unmöglich alle an dieser Stelle aufgezählt werden können. Einige typische Vertreter sollen dennoch genannt werden:

  • Zittergras (Briza media)
  • Grasnelke (Armeria maritima)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Echte Schlüsselblume (Primula veris)
  • Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)
  • Pechnelke (Silene viscaria)
  • Aufrechte Trespe ( (Bromus erectus)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)

Verschiedene Typen von Magerwiesen

Welche Blumen und Kräuter auf einer Magerwiese zu finden sind, entscheidet sich vor allem durch die Art der Mager- bzw. Trockenwiese. In Deutschland (und allgemein in Mitteleuropa) sind vor allem die Sand-Magerwiesen sowie die Kalk-Magerwiesen weit verbreitet.

Magerwiese anlegen

Um eine Magerwiese anzulegen, müssen Sie zunächst einmal den vorhandenen Boden abmagern. Soll etwa aus einem Rasen oder einer Fettwiese eine Trockenwiese gestaltet werden, so müssen Sie zunächst einmal die wuchsfreudigen Gräser am Wachsen hindern, denn diese verdrängen langsamer wachsende Blumen und Kräuter. Da Gräser für ihr Wachstum viel Stickstoff benötigen, sollten Sie als ersten Schritt jegliche Düngung einstellen. Anschließend gehen Sie wie folgt vor:

  • Schneiden Sie den Rasen / die Wiese möglichst kurz.
  • Entfernen Sie mittels eines Rechens Moos und welkes Gras.
  • Stechen Sie Löwenzahn und andere hartnäckige Gewächse mitsamt Wurzel heraus.
  • Vertikutieren Sie die Fläche.
  • Graben Sie sie gegebenenfalls um.
  • Verbessern Sie zu fetten Boden mit einer dicken Schicht Erde-Sand-Gemisch.
  • Zerkrümeln Sie größere Erdkrumen und harken Sie die Fläche glatt.
  • Werfen Sie die gewählte Samenmischung für Magerwiese großflächig aus.
  • Vermischen Sie die Samen mit Sand, dann gelingt die Verteilung gleichmäßiger.
  • Harken Sie die Samen leicht ein und drücken Sie sie an.
  • Halten Sie die Fläche vor allem in den ersten Wochen leicht feucht.

Magerwiesen sollten auf keinen Fall gedüngt werden, da sonst schnell wachsende Gräser die Oberhand zurückgewinnen und der Artenreichtum zurückgeht.

Tipps & Tricks

Mähen Sie die Magerwiese nach Möglichkeit nur einmal im Jahr im September, wenn auch die spät blühenden Pflanzen ausgesamt haben.