Erde

Mutterboden – Tipps zu Gewicht, Menge berechnen, sieben und richtig verwenden

Des Kreuzworträtsels Lösung für „Mutterboden enthaltend mit 5 Buchstaben“ lautet: erdig. Mehr Kopfzerbrechen bereitet die wertvolle Erde, wenn es geht um eine sachkundige Verwendung im Garten, unter Gehwegplatten oder als Untergrund für Rasen. Ein Buch mit sieben Siegeln sind korrekte Bedarfsermittlung und präzise Umrechnung dennoch nicht. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie die optimale Menge berechnen. Praxiserprobte Anleitungen erklären, wie Sie Mutterboden gekonnt und in der richtigen Höhe verteilen.

AUF EINEN BLICK
Was macht guten Mutterboden aus?
Mutterboden ist die fruchtbare obere Schicht und reicht bis auf eine Tiefe von 30 cm. Der Mutterboden setzt sich aus Nährstoffen und Humus sowie Lebewesen zusammen. Er ist eine wichtige Grundlage für die Pflanzen und Tiere im Garten.
  • Mutterboden ist der oberste, fruchtbare Bodenhorizont bis in eine Tiefe von 20 bis 30 cm.
  • Das geschützte Naturgut ist eine endliche Ressource, die sich zusammensetzt aus Humus, Nährstoffen, unzähligen Bodenlebewesen und anorganischen Mineralstoffen.
  • Mit einem Gewicht von 1,3-1,5 Tonnen je Kubikmeter dient Mutterboden als wichtige Lebensgrundlage für Pflanzen, Menschen und Tiere.

Wieviel wiegt 1 m³ Mutterboden?

Ist dem Bauherrn das erforderliche Volumen an Mutterboden bekannt, steht die Frage nach dem Gewicht je Kubikmeter im Raum. Wie die meisten Baustoffe, wird lose aufgeschüttete Muttererde in der Regel nicht in Kubikmetern (m³), sondern in Tonnen (t) angeboten. Eng verbunden mit dem Schüttgewicht ist die Dichte des Substrats. Baustoffhändler und andere Lieferanten offerieren Mutterboden in gesiebter und feingesiebter Qualität. Daraus resultiert das tatsächliche Gewicht. Folgende Tabelle verdeutlicht die Zusammenhänge:

  Gewicht je Kubikmeter
Mutterboden gesiebt 1500 kg (1,5 t)
Mutterboden feingesiebt 1350 kg (1,35 t)
Pflanzerde 0-15 mm 1000 kg (1,0 t)
Gartenerde 0-15 mm 830 kg (0,8 t)

Bitte beachten Sie bei diesen Angaben, dass es sich bei Mutterboden um ein Naturprodukt handelt. Abhängig von Herkunft und Zusammensetzung können die Werte leicht variieren. Einige Experten bewerten beispielsweise feingesiebte Muttererde mit 1350 kg/m³, andere Fachleute gehen von 1400 kg/m³ aus. Freilich sind die Unterschiede nicht so gravierend, dass diese das Gewicht je Kubikmeter und damit das Budget für Ihr Bau- oder Gartenprojekt aus den Angeln heben. Wie obige Tabelle offenbart, sind markante Gewichtsunterschiede erst zu verzeichnen gegenüber normaler Gartenerde, industriell oder selbst hergestellter Pflanzerde.

mutterboden

Das Gewicht von Muttererde kann je nach Feinheit variieren

Tipp

Lockere Konsistenz ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für guten Mutterboden. Als Untergrund für Rasen oder Gehwegplatten ist eine Verdichtung freilich unumgänglich. Dieser Umstand erhöht Mengenbedarf und Gewicht um durchschnittlich 10 bis 15 Prozent, was in die Kalkulation einfließen sollte.

Mutterboden Menge berechnen – So geht es

Für eine präzise Bedarfsermittlung von Mutterboden genügen Zollstock, Papier, Bleistift und Taschenrechner. Messen Sie Länge, Breite und Tiefe der Baugrube aus. Notieren Sie die ausgemessenen Werte in Metern. Indem Sie alle drei Werte miteinander multiplizieren, errechnen Sie das erforderliche Volumen an Mutterboden in Kubikmetern (m³). Die Formel in Kurzfassung:

  • Formel: Höhe x Breite x Tiefe = Mutterboden-Menge in Kubikmetern (+ 10-15 % wegen Verdichtung)

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Einfacher geht es mit einem praktischen Bedarfsrechner, wie ihn kundenfreundliche Baustoffhändler im Internet zur Verfügung stellen (z. B. baustoffe-liefern.de oder kieskaufen.at).

Umrechnung Kubikmeter in Tonnen

Die Mutterboden-Menge in Kubikmetern zu berechnen, ist lediglich der erste Schritt der Bedarfsplanung. Für eine handfeste Ermittlung der Kosten, steht im zweiten Schritt die Umrechnung in Tonnen auf dem Plan. Im Baumarkt oder Online-Handel sind angegebene Preise für lose Ware stets bezogen auf eine Tonne (= 1000 Kilogramm) Mutterboden. Folgende Tabelle möchte praktische Hilfestellung leisten bei der Umrechnung:

Material Dichte Umrechnung      
  kg/m³ 0,5 t 1 t 3 t 5 t
Mutterboden gesiebt 1500 0,333 m³ 0,667 m³ 2,000 m³ 3,333 m³
Mutterboden feingesiebt 1350 0,370 m³ 0,741 m³ 2,222 m³ 3,704 m³
Pflanzerde 1000 0,500 m³ 1,000 m³ 3,000 m³ 5,000 m³
Gartenerde 830 0,602 m³ 1,205 m³ 3,614 m³ 6,024 m³

Folgendes Rechenbeispiel verdeutlicht die richtige Anwendung obiger Tabelle. Für die Aussaat eines Rasenstreifens von 2,50 m Breite und 8 m Länge haben Sie einen 10 cm hohen Untergrund aus Mutterboden geplant. Das ergibt eine Menge von 2,5 m x 8 m x 0,10 m = 2,0 m³. Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass für das Auffüllen von 2,0 m³ mindestens 3 t gesiebter Mutterboden zu erwerben sind.

Hintergrund

Es wimmelt im Mutterboden

In einer Handvoll Mutterboden leben mehr Organismen, als es Menschen auf der Erde gibt. Wissenschaftler haben ermittelt, dass sich in 0,3 Kubikmetern Muttererde bis zu 1,6 Billionen Lebewesen tummeln (1.600.000.000.000). Das entspricht einer Fläche von 1 m x 1 m bis in 30 cm Tiefe. Wir Menschen sind demgegenüber eindeutig in der Unterzahl mit derzeit „nur“ 7,7 Milliarden (7.700.000.000) auf dem gesamten Planeten.

Mutterboden richtig sieben – Anleitung

Gesiebter Mutterboden vom Fachhändler hat seinen Preis. Vorausschauende Bauherren behandeln den Aushub auf ihrem Grundstück sorgsam, um die kostenlose Muttererde zu verwenden für Blumenbeete, Gemüsegarten oder Rasenanlage. Für eine pflanzentaugliche Qualität ist die Erde vorab einer Reinigung zu unterziehen, denn Unkraut, Wurzeln und Bauschutt müssen weichen. So sieben Sie Mutterboden vorbildlich:

Materialbedarf und Werkzeuge

Bitte führen Sie sich vor Augen, dass es sich bei Mutterboden um eine Substanz voller Leben handelt. Entsprechend schonend sollte das Substrat von Verunreinigungen befreit werden. Damit Mikroorganismen keinen Schaden erleiden, empfehlen wir ein großmaschiges Sieb für Mutterboden sowie den Verzicht auf die Verwendung von Maschinen. Der Einsatz von ein wenig Muskelschmalz wird belohnt mit Muttererde in bester Qualität. Die Materialliste ist denkbar kurz:

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Mit einem Durchwurfsieb ist das Sieben von Mutterboden ganz einfach

  • Durchwurfsieb mit Stütze und Maschenweite von mindestens 10 cm, besser 15 cm
  • Spaten
  • Rechen
  • Arbeitshandschuhe
  • Schubkarre (für Mengen ab 1 Kubikmeter idealerweise als gemietete Motor-Schubkarre)
  • Abfallsäcke

Mutterboden sieben – Anleitung für Einsteiger

Ein handelsübliches Durchwurfsieb wiegt etwa 4 Kilogramm. Für einen rationellen Arbeitsablauf ist es daher ratsam, das Sieb dort aufzustellen, wo Sie gesiebten Mutterboden verteilen oder auffüllen wollen. Ohne großen Kraftaufwand versetzen Sie das Sieb dorthin, wo das Bodensubstrat benötigt wird. So gehen Sie Schritt für Schritt sachkundig vor:

  1. verunreinigten Mutterboden in Schubkarre schaufeln und zum Durchwurfsieb fahren
  2. Schaufel für Schaufel die Erde durch das Sieb werfen
  3. vor dem Sieb angesammelten Abfall in die Säcke füllen
  4. Sieb umsetzen, wenn sich eine größere Menge an sauberer Muttererde aufgehäuft hat
  5. mit dem Rechen gesiebten Mutterboden verteilen

Ausgesiebte Bestandteile sind zumeist nicht geeignet für eine Entsorgung auf dem Kompost. Allenfalls dienen Wurzelstücke aus untere Schicht von Komposthaufen oder Hochbeet. Kleinere Natursteine (kein Bauschutt) fungieren als Drainagematerial in Pflanzgruben von Bäumen oder unter Gehwegplatten. Aus diesem Grund führt die Materialliste Abfallsäcke auf, in denen Sie unbrauchbare Komponenten sammeln und zur nächstgelegenen Mülldeponie transportieren können.

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Große Mengen Mutterboden müssen oft teuer entsorgt werden

So entsorgen Sie Mutterboden vorbildlich

In großen Mengen bereitet Mutterboden dem Besitzer nicht immer ungetrübte Freude. Tatsächlich werden private Bauherren oder Hobbygärtner mit der Frage konfrontiert: Wohin mit überschüssigem Mutterboden? Dabei hat der Gesetzgeber ein Wörtchen mitzureden, denn eine achtlose Entsorgung oder gar Vernichtung des lebendigen Naturgutes ist verboten und wird mit hohen Geldstrafen geahndet. Folgende Optionen stehen zur Verfügung, um Muttererde gesetzeskonform und günstig zu entsorgen:

  • LKW mit Fahrer mieten, Mutterboden auf die Ladefläche schaufeln und abtransportieren
  • Mutterboden sieben, mit PKW-Anhänger zum Gartenbaubetrieb in der Nähe fahren und kostenlos abgeben
  • Erdaushub in Bodenbörse veröffentlichen und von Interessenten abholen lassen
  • Entsorgung durch Fachbetrieb im Container

Im Gegensatz dazu sind alle Vorgehensweisen tabu, die eine Vernichtung von Mutterboden nach sich ziehen. Hierzu zählt, das wertvolle Bodensubstrat mit Zement zu mischen für die Herstellung von Beton.

Exkurs

Mutterboden Humus Unterschied

Mutterboden ist nicht gleichzusetzen mit Humus. Tatsächlich besteht ein wichtiger Unterschied zwischen beiden Bodensubstanzen. Wie uns die Definition versierter Bodenkundler vermittelt, handelt es sich bei Mutterboden um den oberen, fruchtbaren Horizont bis in eine Tiefe von etwa 30 Zentimetern. Humus ist diejenige Komponente, in der das pralle Leben tobt in Gestalt von emsigen Bodenlebewesen, Mikroorganismen und Bakterien, die sich um den Auf- und Umbau von Mutterboden kümmern. Zugleich fungiert Humus als Stickstoffquelle für Mutterboden und stellt damit die Lebensgrundlage dar für Bodenorganismen und Pflanzen zugleich. Darüber hinaus enthält Muttererde anorganische Bestandteile, wie Sand, Ton oder Sedimente.

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Gehwegplatten können auch ohne Zement verlegt werden

Gehwegplatten auf Mutterboden verlegen – Tipps & Tricks

Gehwegplatten sind groß im Kommen als die ideale Alternative zu gepflasterten Wegen im Garten. In Schrittweite und ebenerdig verlegt, gehören dank dekorativer Trittplatten ungepflegte Trampelpfade der Vergangenheit an. Weitere Vorteile plädieren für die naturnahe Lösung: Es ist kein Zement erforderlich. Gehwegplatten stellen für Rasenmäher und Mähroboter kein Hindernis dar. Als Untergrund dient der vorhandene Mutterboden. So gelingt es:

  1. Gehwegplatten entlang der Strecke in Schrittweite auslegen
  2. Abstände messen (Plattenmitte zu Plattenmitte)
  3. Plattenpositionen markieren mit Spatenstichen
  4. Trittplatten zur Seite legen
  5. Grassoden so tief ausstechen, wie die Platten hoch sind zuzüglich Platz für den Unterbau
  6. Mutterboden mit Handstampfer andrücken
  7. Sand verteilen (3-5 cm hoch)
  8. Gehwegplatten auf das Sandbett legen und mit Wasserwaage ebenerdig ausrichten

Die verbliebenen Spalten zwischen Trittplatte und angrenzender Oberfläche füllen Sie mit Mutterboden oder Gartenerde auf. Schlämmen Sie die verlegten Gehwegplatten ein mit Wasser aus der Gießkanne für einen guten Bodenschluss.

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Rasen gedeiht am besten auf fruchtbarem Mutterboden

Mutterboden für Rasen verwenden – Wie geht das?

Die Neuanlage von Rasen wird zum Erfolgsprojekt, wenn sich das Saatbeet auf gesiebtem Mutterboden befindet. Wie hoch Sie wertvolle Muttererde auffüllen, hängt davon ab, ob Sie ausschließlich Rasen säen oder inmitten der Grünfläche weitere Pflanzen anbauen, wie Bäume, Sträucher oder Stauden. Für eine gemischte Bepflanzung hat sich in der Praxis eine Mindesthöhe für den Mutterboden von 30 Zentimeter als richtig erwiesen. Eine reine Grünfläche kommt mit einer 15 bis 20 Zentimeter hohen Unterlage als Feinplanum aus. Die Verteilung von Mutterboden unter Rasen deckt nur einen Teil der Arbeiten ab. So verwenden Sie Muttererde für Rasen richtig:

  1. alte Grasnarbe manuell oder mit Schälmaschine abtragen
  2. verdichteten Untergrund auflockern mit Harke oder Bodenfräse
  3. vorhandenen Mutterboden spatentief umgraben und sieben (Anleitung siehe oben)
  4. lehmig-nassen Boden anreichern mit 15 kg Sand je m²
  5. trocken-magere Erde verbessern mit gesiebter Komposterde

Zum guten Schluss können Sie mit Zollstock und Taschenrechner ermitteln, wie viel Mutterboden Sie zusätzlich erwerben müssen. Verteilen Sie frische Muttererde unter Rasen idealerweise auf einem zuvor verlegten Maulwurfnetz. Den Verlockungen von Mutterboden mit saftigen Käfern und dicken Larven können die pelzigen Insektenfresser nicht widerstehen.

Tipp

Wer sich auskennt, kann Mutterboden kostenlos oder sehr günstig ergattern. Bundesbodenschutzgesetz und Baugesetzbuch schreiben vor, dass überschüssiger Mutterboden im nutzbaren Zustand zu erhalten ist. Bundesweit kümmern sich zahlreiche Bodenbörsen darum, Anbieter und Interessen zusammenzubringen. Nützliche Informationen können Sie nachlesen bei mutterboden.de. Hier finden Sie Kontaktdaten für alle Bundesländer und viele Städte, wie Berlin, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln oder Rostock.

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Je größer der Sack desto günstiger die Erde

Mutterboden günstig kaufen – Ideen für Sparfüchse

Bodenbörsen abzuklappern oder in der Nähe kostenlose Quellen für Mutterboden ausfindig zu machen, kostet Zeit. Bauherren und Hobbygärtner mit prall gefülltem Terminkalender können lose Ware oder Sackware (Big Pack) bestellen und bis an die Grundstücksgrenze liefern lassen. Wir haben uns auf dem Markt umgeschaut und folgende Eckdaten zusammengetragen für eine erste Orientierung über die Kosten:

  • Baustofflieferanten: Big Pack (500 kg) ab 150 EUR/Stück, Schüttgut (3 t Mindestmenge) ab 280 EUR
  • Containerdienste: Mutterboden/Oberboden ab 11,50 EUR/t zuzüglich MwSt und Lieferkosten
  • Kompostierplätze: Mutterboden gesiebt, angereichert mit Sand und Kompost ab 23 EUR/t als Schüttgut
  • Tiefbauunternehmen: Mutterboden ungesiebt ab 12 EUR/t als Schüttgut
  • Gartenbaubetriebe: Preis auf Anfrage beim Anbieter in der Nähe

Bitte beachten Sie, dass die Preise von Baustoffhändlern, Containerdiensten oder anderen gewerblichen Anbietern von Schüttgut in der Regel regional begrenzt gelten. Fernerhin setzen diese Lieferanten ihre Fahrzeuge erst in Gang ab einer Mindestabnahmemenge. Bei Unterschreitung dieser Grenze fallen teils beträchtliche Mindermengenzuschläge an. Fragen Sie daher bitte genau nach, bevor Sie Mutterboden bestellen und liefern lassen.

Im Baumarkt von Obi oder Hornbach sowie in lokalen Gartencentern werden Sie hingegen vergeblich Ausschau halten nach Mutterboden in Säcken, wie Sie es von herkömmlicher Blumen- oder Pflanzenerde gewohnt sind.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Mutterboden?

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Mutterboden ist die oberste Erdschicht

Gemäß Definition ist Mutterboden der oberste, fruchtbarste Bodenhorizont. Die wertvolle Erdschicht wird auch als Oberboden oder Muttererde bezeichnet. Landwirte sprechen von der Ackerkrume. Mutterboden ist reich an Nährstoffen, organischem Humus und dicht besiedelt mit aktiven Bodenlebewesen. Fernerhin sind mineralische Komponenten enthalten, wie Sand, körnige Sedimente und Ton. In Mitteleuropa erstreckt sich der wertvolle Mutterboden bis in eine Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern. Darunter beginnen magere Erdschichten mit deutlich weniger Mikroorganismen und Bakterien.

Wie viel Mutterboden kommt unter Rasen, damit das Gras nach der Aussaat dicht und gleichmäßig wächst?

Die Edelgräser des Rasens wurzeln in der Regel etwa 7 Zentimeter tief. Damit sich Rasensamen in einen sattgrünen, dichten Teppich verwandeln, sollte die Keimlingen einen mindestens 15 Zentimeter tiefen Untergrund aus Mutterboden als Feinplanum vorfinden. Idealerweise verteilen Sie die Muttererde auf einer etwa 5 bis 10 Zentimeter starken Unterlage als Grobplanum. Gut geeignet für den Zweck ist ein Mix aus Füllsand, Komposterde und lehmhaltiger Gartenerde als Drainage.

Wir möchten auf einem grünen Flickenteppich neuen Rasen anlegen. Ist es möglich, Mutterboden auf alten Rasen zu verteilen als Untergrund für die Aussaat von Rasensamen? Wie hoch sollte die Bodenschicht sein?

Abtragen eines alten Rasens für die Neuanlage ist vielen Hobbygärtnern zu mühsam und aufwendig. Dank der Sandwichmethode ist das auch gar nicht nötig. Mähen Sie die alte Grünfläche möglichst kurz. Anschließend kämmen Sie mit dem Vertikutierer Unkraut und Moos gründlich aus. Im nächsten Schritt verteilen Sie eine 15 Zentimeter hohe Schicht aus gesiebtem Mutterboden. Das ist der ideale Untergrund für Rasensamen oder Rollrasen. Bitte beachten Sie, dass die Sandwichmethode nur dann sinnvoll ist, wenn der dabei entstehende Höhenunterschied zu benachbarten Flächen kein Problem darstellt.

Ist es gestattet, für die Herstellung von Beton Mutterboden mit Zement zu mischen?

Mutterboden ist ein kostbares Naturgut, das im Laufe von vielen tausend Jahren entstanden ist. Aus diesem Grund unterliegt die lebenspendende Bodensubstanz einem strengen gesetzlichen Schutz. Gemäß Bundesbodenschutzgesetz ist es bei Strafe untersagt, schädliche Eingriffe in Mutterboden vorzunehmen. Ganz oben auf der Verbotsliste steht die Beimischung von Zement zwecks Herstellung von Beton.

Wie viel Mutterboden muss unter Rollrasen?

Rollrasen wird in langen Bahnen vom Feld abgeschält und hat bereits etwas Mutterboden im Gepäck. Mit einer Stärke von 1,5 bis 3 Zentimetern der Rasenstreifen ist die Menge an wertvoller Muttererde freilich knapp bemessen. Wir empfehlen Ihnen daher als Untergrund für Rollrasen eine 15 bis 20 Zentimeter hohe Schicht aus gesiebtem Mutterboden, den Sie auf einem gewalzten Grobplanum aus Garten- und Komposterde mit Füllsand verteilen.

Sollte Mutterboden immer gesiebt sein?

Nein, denn Mutterboden in guter Qualität ist voller Leben und sollte nicht durch ein Sieb geworfen werden. Sieben ist nur dann erforderlich, wenn Dinge hinein geraten sind, die nichts in Muttererde zu suchen haben. Hierzu zählen Bauschutt, dicke Wurzeln oder große Steine. Baustoffhändler und andere gewerbliche Lieferanten gewinnen Mutterboden zumeist aus dem Aushub von Grundstücken, was ein Ausfiltern ungeeigneter Bestandteile zwingend erforderlich macht.

Worauf ist zu achten beim Verteilen von Mutterboden auf dem Grundstück?

Guter Mutterboden ist geprägt durch eine lockere Krume. Diese Konsistenz sollte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn Sie ein Grundstück mit Mutterboden auffüllen. Verteilen Sie das Bodensubstrat bitte manuell mithilfe von Spaten, Harke und Rechen. Dem spricht nicht entgegen, dass Sie für größere Mengen auf die Hilfe einer motorisierten Schubkarre zurückgreifen. Mit einem Gewicht von etwa 50 Kilogramm liegen daraus resultierende Verdichtungen innerhalb der vertretbaren Toleranzgrenze.

Tipp

Mutterboden spielt die Hauptrolle, wenn Sie ein Gemüsebeet anlegen. Damit Kartoffeln, Kohl, Salat und Bohnen prächtig gedeihen, kommt es auf die richtige Substratmischung an. Gut bewährt hat sich ein Mix aus 60 % Mutterboden, 30 % Kompost und 10 % Sand oder Lavagranulat. Verteilen Sie die zuvor gesiebte Erde großzügig mit 20 bis 25 Litern je Quadratmeter.

Bilder: Dahlhaus Kniese / Shutterstock