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Mutterboden entsorgen: So geht’s richtig und umweltschonend

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In Deutschland gibt es strenge Richtlinien zum Entsorgen von Erdaushub. Darunter fällt auch der Mutterboden, der besonderen rechtlichen Bestimmungen unterliegt. Eine Entsorgung ist nicht in allen Fällen sinnvoll, denn es gibt viele Interessenten.

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Mutterboden ist viel zu schade zum Entsorgen
AUF EINEN BLICK
Wie entsorgt man Mutterboden?
Um Mutterboden fachgerecht zu entsorgen, nutzen Sie entweder einen gemieteten Container oder einen LKW, abhängig von der Aushubmenge. Alternativ können Sie Mutterboden über Online-Börsen oder lokale Tauschbörsen an Interessenten wie Hobbygärtner oder Landwirte abgeben. Achten Sie auf rechtliche Regelungen und Vermeidung von Verunreinigungen.

Definition

Mutterboden, der auch als Oberboden oder Muttererde bezeichnet wird, stellt den obersten Bodenhorizont dar. Er beinhaltet mineralische Substrate wie Schluff, Ton und Sand. Im Gegensatz zu den tiefer gelegenen Schichten ist der obere Horizont reich an Nährstoffen. Hier leben zahlreiche Mikroorganismen, die auf aerobe Bedingungen angewiesen sind. Oft gibt es eine zusätzliche Humusauflage, die ausschließlich aus organischen Bestandteilen besteht.

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Eigenschaften

Dieser Bodentyp ist ein wertvoller Rohstoff, sofern er rein und frei von Schadstoffen oder Verunreinigungen ist. Er ist nicht tragfähig und muss daher vor dem Bau von Gebäuden oder Straßen entfernt werden. Die anschließende Lagerung spielt eine große Rolle für die Qualität des Aushubs, denn aufgrund des hohen Anteils an biologisch abbaubaren Substanzen entstehen schnell unerwünschte Fäulnisprozesse. Diese werden durch eine unzureichende Belüftung begünstigt.

Wichtige Funktionen des Mutterbodens:

  • speichert Wasser und liefert Pflanzen wichtige Nährstoffe
  • filtert Schadstoffe aus dem Regenwasser
  • verhindert Wasserstau und reduziert Fließgeschwindigkeit

Rechtliche Regelungen

Der Erhalt der obersten Bodenschicht ist gemäß Paragraph 202 des Baugesetzbuches vorgeschrieben, damit das Substrat weiterhin genutzt werden kann. Das schützenswerte Gut darf nicht vergeudet oder vernichtet werden. Beim Ausheben der Erde müssen Sie darauf achten, dass die Muttererde nicht verunreinigt oder mit Bauschutt vermischt wird. Wenn der Boden durch Pestizide und Schadstoffe belastet ist oder Altlasten beinhaltet, ist eine fachgerechte Entsorgung unumgänglich.

Container und LKW

Für kleinere Aushubmengen empfiehlt sich die Miete eines Containers, der geliefert und abgeholt wird. Sie können diesen selbst befüllen oder das Fachunternehmen mit den Arbeiten beauftragen. Für große Mengen ist ein LKW die bessere Wahl, denn dieser transportiert den Aushub direkt zur Deponie.

Tipp

Welche Variante für Sie in Frage kommt, entscheidet sich nach dem Volumen. Beachten Sie, dass die ausgehobene Erde etwa 20 bis 30 Prozent mehr Volumen hat, als der verdichtete Boden.

Verwendung

Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie den Mutterboden an eine Deponie abgeben möchten. Dieser Bodenhorizont bildet die Grundvoraussetzung für das Anlegen von Gemüsebeeten und fruchtbaren Gärten. Es gibt in Fachmärkten Muttererde zu kaufen. Allerdings ist diese nicht besonders fruchtbar. Durch das Abtragen wurde das Substrat durchmischt und das Bodengefüge gestört. Die Bodenfauna muss sich erst wieder erholen.

Onlinebörsen

Wenn Sie keine Verwendung für die Erde haben, suchen Sie im Internet nach Abnehmern. Viele Landkreise bieten Bodentauschbörsen an, über die der Mutterboden an Interessenten abgegeben werden kann. Auf diese Weise geht der wertvolle Rohstoff nicht verloren. Neben Hobbygärtnern haben auch Landwirte aus der Region ein großes Interesse an qualitativ hochwertiger Muttererde.

Bilder: Veronika Fialova / Shutterstock