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Lehmboden entsorgen: Möglichkeiten & Kosten im Überblick

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Beim Bau von Fundamenten, Swimminpools oder Häusern fällt Erdaushub an. Darunter fallen Sand, Ton und lehmhaltige Substrate. Welche Entsorgungsmöglichkeiten in Frage kommen, hängt von möglichen Belastungen ab. In seltenen Fällen ist eine weitere Verwendung nicht möglich.

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Lehmboden kann oft an Interessenten weitergegeben werden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Lehmboden fachgerecht entsorgen?
Lehmboden entsorgen kann man durch Wiederverwendung auf dem eigenen Grundstück, Abgabe an Landwirte oder Entsorgung in Containern. Bei belastetem Material sind containerbasierte Entsorgung, Deponieentsorgung oder Sondermüllbehandlung mögliche Optionen.

Vollständig wiederverwertbarer Lehmboden

Dieses Material erweist sich als unkompliziert, denn es kann auf dem eigenen Grundstück weiter verwendet werden. Oft haben Landwirte in der Umgebung ein großes Interesse an reinen Lehmböden, sodass Sie den Erdaushub kostenlos abgeben können.

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Ist das nicht möglich, lässt sich das Substrat durch ein Fachunternehmen abtransportieren. In den Erdaushub-Containern dürfen Sie ausschließlich schadstofffreie Erde entsorgen, die frei von Ästen, Wurzeln oder Pflanzenmaterialien wie Schilf ist. Kies und kleine Steinchen stellen kein Problem dar. Das Material wird nach der Reinigung beim Hochwasserschutz oder im Bau von Deponien verwendet.

Eingeschränkt wiederverwertbarer Lehm

Spezielle Aufbereitungsanlagen filtern giftige Schadstoffe aus dem Boden. Da diese Verfahren aufwändig sind, fallen bei der Entsorgung Kosten in unterschiedlicher Höhe an. Die Abholung erfolgt mittels Container, die Sie für einen bestimmten Zeitraum mieten können. Mit einem Anhänger lassen sich geringe Mengen an Aushub direkt in einer Deponie entsorgen. Hier fallen Lager- und Entsorgungskosten an, die Sie vorher erfragen sollten.

Orientierungswerte für die Entsorgung:

  • 180 bis 250 Euro pro Woche, wenn Container selbst befüllt werden
  • 300 bis 400 Euro pro Woche, wenn Fachbetrieb die Container befüllt
  • 1.300 bi 1.800 Euro pro LKW-Fuhre inklusive aller Kosten

Stark verunreinigtes Substrat

Im schlimmsten Fall gilt der ausgehobene Lehmboden als Sondermüll, der Schadstoffe und Verunreinigungen aufweist. Die Entsorgung erfolgt separat über Container, die für schadstoffhaltige Abfälle ausgewiesen sind. Das Substrat darf nicht mit unbelastetem Boden vermischt werden. Altholz, Flüssigkeiten oder mineralischer Erdaushub gehören ebenfalls nicht in den gleichen Container. Ob eine weitere Verwendung möglich ist, entscheidet sich nach einer Dekontamination. Die Beurteilen über die Schadstoffbelastung kann nur durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden.

Tipp

Der humose Mutterboden gilt als schützenswert, da er wertvolle Nährstoffe beinhaltet. Dieser sollte nicht über einen Container entsorgt sondern weiter verwendet oder abgegeben werden.

Bilder: PhilipYb Studio / Shutterstock