Erde

Pflanzerde selbst herstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Torffreie Blumenerde ist eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Mischungen und lässt sich leicht selbst herstellen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Herstellung von torffreier Blumenerde, einschließlich der Auswahl der richtigen Zutaten und der Anpassung der Mischungsverhältnisse für verschiedene Pflanzenarten.

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Gartenerde, Sand und Kompost dürfen in Pflanzerde nicht fehlen

Die Basis einer jeden Mischung: Torffreie Grundzutaten

Um Ihre eigene, torffreie Blumenerde herzustellen, benötigen Sie einige essentielle Bestandteile:

  • Gartenerde: Sie dient als Fundament Ihrer Mischung und sollte möglichst feinkörnig und humusreich sein. Gartenerde bildet die Grundlage der Konsistenz und trägt zur Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen bei.
  • Kompost: Als Nährstoffquelle spielt Kompost eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und -struktur. Verwenden Sie am besten reifen Kompost, der mindestens drei Jahre alt ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
  • Sand: Um Staunässe zu verhindern und die Drainage sowie Luftzirkulation im Substrat zu verbessern, ist Sand unerlässlich. Mittelkörniger Sand eignet sich hierfür besonders gut.
  • Zusatzstoffe: Je nach Bedarf können Sie die Erde mit Kokosfasern, Perlite, Blähton oder Lavagrus optimieren. Diese Materialien verbessern die Luftführung und Struktur des Substrats zusätzlich.

Mit diesen Grundzutaten legen Sie den Grundstein für eine gesunde, nährstoffreiche und umweltfreundliche Pflanzenerde, die Ihren Garten nachhaltig bereichert.

Individuelle Mischungen für unterschiedliche Bedürfnisse

Individuelle Mischungen für unterschiedliche Bedürfnisse

Eine individuell angepasste Erde fördert das gesunde Wachstum verschiedener Pflanzenarten

Jede Pflanzenart stellt spezifische Ansprüche an das Substrat. Passen Sie die Zusammensetzung Ihrer Pflanzerde daher entsprechend an:

  • Anzuchterde: Für die Keimung junger Pflanzen empfiehlt sich eine besonders lockere und luftige Mischung. Kombinieren Sie dazu ein Drittel lockere Gartenerde mit je einem Drittel gut ausgereiftem Kompost und Sand mittlerer Korngröße. Diese nährstoffarme Umgebung fördert die Wurzelbildung und -entwicklung Ihrer Jungpflanzen.
  • Balkonblumen: Um ein optimales Wachstum Ihrer Balkonblumen zu gewährleisten, benötigen Sie eine nährstoffreiche, aber dennoch gut drainierte Erde. Mischen Sie hierfür zu gleichen Teilen Kompost, Sand und Gartenerde, um sowohl Nährstoffversorgung als auch gute Drainage sicherzustellen.
  • Kübelpflanzen: Pflanzen mit empfindlichen Wurzelsystemen profitieren von einem Substrat aus reinem, reifem Kompost. Ergänzen Sie diesen mit Blähton oder Eichenrinde, um die Erde aufzulockern. Bei Bedarf können Sie Lehmerde oder Tonmehl hinzufügen, um die Wasserhaltefähigkeit zu verbessern.
  • Mediterrane Kräuter: Diese bevorzugen trockene und durchlässige Standorte mit geringer Nährstoffversorgung. Verwenden Sie daher nährstoffarmen Kompost und ergänzen Sie diesen mit Lavagrus, Blähton kleiner Körnung oder kalkhaltigem Schotter. So vermeiden Sie Staunässe und gewährleisten eine optimale Drainage.

Schritt für Schritt zur eigenen Pflanzerde

Die Herstellung eigener Pflanzerde ist ein einfacher Prozess:

  1. Zutaten vorbereiten: Sieben Sie zunächst Gartenerde, Kompost und Sand, um Unkraut und grobe Bestandteile zu entfernen und eine feinere Struktur zu erzielen. Ein bewährtes Grundrezept besteht aus 70% Gartenerde, 15% Kompost und 15% Sand. Je nach Bodenbeschaffenheit können Sie Tonmehl bei sandigem Boden oder Quarzsand bei lehmigem Boden hinzufügen.
  2. Mischung anpassen: Passen Sie die Zusammensetzung der Erde an Ihre Pflanzenbedürfnisse an. Für Anzuchterde verwenden Sie beispielsweise ein Drittel Gartenerde, ein Drittel reifen Kompost und ein Drittel Sand mittlerer Korngröße. Bei Kräutererde hingegen verwenden Sie ausschließlich nährstoffarmen Kompost und Lavagrus oder Blähton kleiner Körnung.
  3. Erde sterilisieren (optional): Um Krankheitserreger und Unkrautsamen zu eliminieren, können Sie die Erde optional sterilisieren. Verteilen Sie die Erde dazu gleichmäßig auf einem Backblech und erhitzen Sie sie für 30 Minuten bei 150 Grad Celsius im Backofen. Dieser Schritt ist insbesondere für Anzuchterde empfehlenswert.
  4. Erde abkühlen lassen: Lassen Sie die sterilisierte Erde vollständig abkühlen, bevor Sie sie verwenden. Anschließend können Sie Ihre Pflanzen direkt einsetzen oder die Erde zum Umtopfen nutzen.

Mit dieser Anleitung erhalten Sie eine nährstoffreiche, auf Ihre Pflanzen abgestimmte Erde, die ein gesundes Wachstum fördert und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in Ihrem Garten leistet.

Nützliche Tipps für die Herstellung

Nützliche Tipps für die Herstellung

Eine individuell abgestimmte Mischung ist entscheidend für das gesunde Pflanzenwachstum

  • Zutatenverhältnis: Ein gutes Grundrezept für DIY-Pflanzerde besteht aus 70% Gartenerde, 15% reifem Kompost und 15% Rindenhumus. Bei sandigem Boden empfiehlt sich die Zugabe von Tonmehl, bei lehmigem Boden eher feiner Quarzsand oder Steinmehl.
  • Bestandteile anpassen: Unterschiedliche Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Anzuchterde erfordert ein Mischungsverhältnis von einem Drittel Gartenerde, einem Drittel reifen Kompost und einem Drittel Sand. Balkonblumen bevorzugen eine Mischung aus einem Drittel Kompost, einem Drittel Sand und einem Drittel Gartenerde, während Kübelpflanzen in reinem Kompost mit beigemischten Lockerungsmitteln wie Blähton oder Eichenrinde gut gedeihen.
  • Sterilisation: Um Keimlinge vor Krankheitserregern und Unkraut zu schützen, kann die Sterilisation der Erde sinnvoll sein. Erhitzen Sie die Erde dafür gleichmäßig auf einem Backblech bei ca. 150 Grad Celsius für etwa 30 Minuten im Ofen.
  • Lockerheit: Achten Sie darauf, dass die Mischung stets locker und krümelig bleibt, um eine gute Durchlüftung der Wurzeln zu gewährleisten. Die Struktur können Sie einfach mit den Händen überprüfen.
  • Nährstoffgehalt: Während mediterrane Kräuter eine nährstoffarme Erde bevorzugen, benötigen andere Pflanzen, wie zum Beispiel bestimmte Kübelpflanzen, mehr Nährstoffe. Dies lässt sich durch die Auswahl des Komposts (nährstoffreich vs. nährstoffarm) und die gezielte Verwendung von Zusätzen wie Hornspänen für Starkzehrer anpassen.

Mit diesen Tipps können Sie für nahezu jede Pflanzenart die optimal abgestimmte Pflanzerde selbst herstellen – kosteneffektiv und nachhaltig.

Bilder: kunanon / Shutterstock