Erde

Anzuchterde selber machen: Tipps für ein optimales Substrat

Anzuchterde selbst herzustellen bietet die Möglichkeit, die optimale Umgebung für junge Pflanzen zu schaffen. Dieser Artikel liefert eine detaillierte Anleitung zur Herstellung und Verwendung von Anzuchterde.

Vorteile von Anzuchterde

Selbstgemachte Anzuchterde bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Ein entscheidender Vorteil ist die Kontrolle über die Zusammensetzung. Durch die Auswahl hochwertiger, torffreier Zutaten tragen Sie zum Umweltschutz bei und schonen die Moore.

Durch das Sterilisieren der Mischung im Backofen werden Pilzsporen, Unkrautsamen und Schädlinge effektiv abgetötet. Die dadurch erreichte Keimfreiheit minimiert das Risiko von Krankheiten und Schädlingen, was besonders für empfindliche Keimlinge und Stecklinge wichtig ist.

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Die lockere und nährstoffarme Beschaffenheit der Anzuchterde fördert die Wurzelbildung. Da wenig Nährstoffe enthalten sind, müssen sich die Pflanzen aktiv um die Nährstoffaufnahme bemühen. Dies resultiert in einem stärkeren Wurzelgeflecht, das die Jungpflanzen widerstandsfähiger und gesünder macht. Später können sie in nährstoffreichere Erde umgesetzt werden und die Nährstoffe effizienter aufnehmen.

Ein weiterer Nutzen ist die Kostenersparnis. Gekaufte Anzuchterde kann teuer sein, besonders in großen Mengen. Durch die eigene Herstellung sparen Sie Kosten und verwenden Gartenabfälle wie Kompost effizient.

Zusätzlich ermöglicht selbstgemachte Anzuchterde eine flexible Anpassung an die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen. Sie können sicherstellen, dass keine unerwünschten oder schädlichen Bestandteile enthalten sind und zugleich eine umweltfreundliche Gartenpraxis fördern.

Grundzutaten für selbstgemachte Anzuchterde

Für die Herstellung von Anzuchterde benötigen Sie drei grundlegende Komponenten:

  • Gut abgelagerter Kompost: Bietet wichtige Mikroorganismen und bildet die Basis für eine leichte Nährstoffversorgung. Der Kompost sollte gut gereift sein, idealerweise über ein Jahr.
  • Mittelkörniger Sand: Verbessert das Ablaufen von Wasser und fördert eine lockerere Struktur des Bodens. Ein Sand von mittlerer Körnung verhindert sowohl eine schnelle Verdichtung als auch eine schnelle Wasserabgabe.
  • Feinkrümelige Gartenboden: Sollte locker und möglichst gesund sein. Vermeiden Sie schwere oder stark verdichtete Böden. Eine exzellente Option ist Erde aus Maulwurfshügeln, die von Natur aus feinkrümelig und locker ist.

Mischen Sie diese drei Elemente zu gleichen Teilen, um eine ausgeglichene Anzuchterde zu bekommen. Wichtig ist es auch, die Mischung vor der Benutzung zu sterilisieren, um Unkrautsamen, Pilzsporen und Schädlinge zu vernichten. Hierzu eignet sich das Backen im Ofen. Lassen Sie die Erde danach vollständig erkalten, bevor Sie sie für Ihr Saatgut einsetzen.

Vorbereitung der Zutaten

  1. Kompost vorarbeiten: Sieben Sie den Kompost, um eine gleichmäßige Struktur zu gewährleisten.
  2. Gartenboden vorbehandeln: Grobe Partikel, Steine und Unkraut beim Sieben entfernen.
  3. Sand einarbeiten: Mischen Sie den Sand gründlich mit dem Gartenboden und dem Kompost.

Diese einfache Vorbereitung bietet die perfekte Basis für eine gesunde Entwicklung Ihrer Pflanzenwurzeln.

Zusätzliche Zutaten für eine optimierte Anzuchterde

Für eine spezifische Verbesserung können Sie zusätzliche Komponenten einarbeiten:

  • Hornspäne: Als organischer Stickstofflieferant geben sie kontinuierlich Nährstoffe ab, ohne die Erde zu überdüngen.
  • Kokosfasern: Unterstützen eine effektive Wasserspeicherung und lockern den Boden, was zu einer besseren Wurzelentwicklung führt.
  • Vermiculit: Sorgt für eine höhere Wasserhaltefähigkeit und bessere Belüftung der Erde, was für junge Keimlinge vorteilhaft ist.
  • Reisspelzen: Verbessern die Struktur der Erde und fördern die Durchlässigkeit, besonders im biologischen Anbau eine gern genutzte Zutat.

Durch die gezielte Ergänzung dieser Komponenten können Sie Ihre selbstgemachte Anzuchterde individuell an die Bedürfnisse verschiedener Pflanzenarten anpassen und den Erfolg Ihrer Aussaaten weiter maximieren.

Anleitung zum Selbermachen von Anzuchterde

  1. Kompost sieben: Sorgen Sie dafür, dass der reife Kompost frei von groben Bestandteilen und gleichmäßig strukturiert ist.
  2. Erde aufbereiten: Entfernen Sie durch Sieben Steine und andere grobe Bestandteile aus der lockeren Gartenerde.
  3. Sand einmischen: Vermengen Sie die Erde mit Sand, um die Drainage und Durchlässigkeit der Anzuchterde zu verbessern.
  4. Zusätzliche Zusätze einarbeiten: Wenn nötig, geben Sie Vermiculit, Kokosfasern oder weitere Materialien zur Verbesserung der Bodenstruktur hinzu.
  5. Erde sterilisieren: Erhitzen Sie die fertige Mischung im Backofen, um Unkräuter und Schädlinge abzutöten. Nutzen Sie dafür einen hitzebeständigen Behälter und erhitzen Sie die Mischung bei 120 °C.
  6. Abkühlen lassen: Lassen Sie die sterilisierte Erde vollständig erkalten, bevor Sie diese nutzen.
  7. Verwendung: Die abgekühlte Anzuchterde ist nun bereit zur Aussaat von Samen oder zur Verwendung bei der Anzucht von Stecklingen.

Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihre jungen Pflanzen in einer nährstoffarmen, lockeren und keimfreien Umgebung optimal gedeihen können.

Bilder: PasSaKorn22 / Shutterstock