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Kompost sieben: So gelingt’s Schritt für Schritt

Gesiebter Kompost fördert das Pflanzenwachstum durch seine feine Struktur und die leichte Verfügbarkeit von Nährstoffen. Erfahren Sie in diesem Artikel, warum das Sieben von Kompost sinnvoll ist, welche Siebtypen sich eignen und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.

Warum sollte man Kompost sieben?

Das Sieben von Kompost ist ein wesentlicher Schritt, um die Qualität und Nährstoffverfügbarkeit des fertigen Komposts zu optimieren. Da verschiedene organische Materialien unterschiedlich schnell verrotten, bleiben oft grobe und unvollständig zersetzte Bestandteile im Komposthaufen zurück. Diese unzersetzten Reste können den Boden destabilisieren, indem sie weiterhin Stickstoff verbrauchen, der sonst den Pflanzen zur Verfügung stehen würde.

Durch das Sieben wird nicht nur eine feinere und gleichmäßigere Struktur des Komposts erreicht, sondern auch die Handhabung erleichtert, was die Kompostierung beschleunigen kann. Fein gesiebter Kompost lässt sich besser als Dünger oder Bodenverbesserer einsetzen, sei es im Beet oder in Pflanzgefäßen. Darüber hinaus verbessert der gesiebte Kompost die Bodenstruktur erheblich, was eine bessere Wurzelentwicklung und Wasserhaltefähigkeit zur Folge hat.

Ein weiterer praktischer Vorteil ist die Reduktion des Kompostvolumens, was den Transport und die Lagerung vereinfacht. Dies macht das Sieben insbesondere bei größeren Gartenprojekten zu einer notwendigen und sinnvollen Maßnahme.

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Vorteile von gesiebtem Kompost

Gesiebter Kompost bietet verschiedene Vorteile:

  • Feinere Struktur: Er ist feinkörniger und krümeliger als ungesiebter Kompost, was die Bodenstruktur verbessert und die Wurzelbildung der Pflanzen erleichtert.
  • Bessere Nährstoffverfügbarkeit: Die Nährstoffe sind für die Pflanzen leichter zugänglich.
  • Gleichmäßigere Verteilung: Gesiebter Kompost lässt sich gleichmäßiger auf Beeten und in Töpfen verteilen.
  • Weniger Unkraut: Er enthält weniger Unkrautsamen.

Durch regelmäßiges Sieben stellen Sie sicher, dass Sie hochwertigen Kompost zur Verfügung haben, der Ihren Pflanzen bestmögliche Wachstumsbedingungen bietet.

Geeignete Kompostsiebe

Das richtige Kompostsieb zu wählen, ist entscheidend, um die Qualität Ihres Komposts zu optimieren und den Kompostierungsprozess zu erleichtern. Hier sind einige Optionen, die je nach Bedarf und Gartenbedingungen in Frage kommen:

Handsiebe

Handsiebe sind kompakte Werkzeuge, die sich besonders für kleinere Mengen an Kompost oder den Einsatz in beengten Gartenbereichen eignen. Diese Siebe sind in der Regel rund oder rechteckig und haben einen Griff, sodass sie leicht zu handhaben sind.

  • Einsatzbereich: Sie sind besonders geeignet für die Herstellung von Topferde oder für kleinere Beete.
  • Vorteile: Sie sind leicht, preiswert und einfach zu verstauen.
  • Nachteile: Das Sieben größerer Mengen kann zeitaufwendig sein.

Durchwurfsiebe

Durchwurfsiebe sind größere Modelle, die schräg aufgestellt werden und eine größere Siebfläche bieten. Sie sind ideal, um größere Mengen an Kompost effizient zu verarbeiten. Das Prinzip ist einfach: Der Kompost wird mit einer Schaufel gegen das Sieb geworfen und die feinen Partikel fallen hindurch.

  • Einsatzbereich: Geeignet für größere Gärten und große Kompostmengen.
  • Vorteile: Effiziente Verarbeitung großer Mengen, robust und stabil.
  • Nachteile: Sie benötigen mehr Platz und sind in der Regel sperriger.

Trommelsiebe

Trommelsiebe, auch als Feinkompostierer (169,00€ bei Amazon*) bekannt, sind Geräte, bei denen der Kompost in eine rotierende Trommel gefüllt wird. Durch die Drehbewegung wird der Kompost gegen das eingebaute Sieb gedrückt, und die feinen Bestandteile fallen durch.

  • Einsatzbereich: Optimal für regelmäßiges Sieben und sehr feinen Kompost.
  • Vorteile: Automatisiert und weniger körperlicher Aufwand, sehr feines Ergebnis.
  • Nachteile: In der Anschaffung teurer und benötigen Strom.

Kombinierte Siebe

Kombinierte Siebe

Kombinierte Siebe passen sich unterschiedlichen Kompostarten und -mengen ideal an

Kombinierte Modelle vereinen die Eigenschaften von Handsieben und Trommelsieben und bieten somit Flexibilität. Diese Siebe haben oft abnehmbare Trommelelemente und können manuell oder elektrisch betrieben werden, um ein Rollsieb selbst zu bauen.

  • Einsatzbereich: Vielseitig einsetzbar für verschiedene Kompostmengen und -arten.
  • Vorteile: Flexibel und an unterschiedliche Bedürfnisse anpassbar.
  • Nachteile: Tendenziell kostspieliger und komplexer in der Handhabung.

Unabhängig vom gewählten Modell ist es wichtig, auf die Maschengröße und das Material des Siebes zu achten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Die richtige Maschenweite

Die Wahl der Maschenweite des Siebs entscheidet über den Kompostverwendungszweck

Die richtige Maschenweite

Die Wahl der richtigen Maschenweite Ihres Kompostsiebs richtet sich maßgeblich nach dem Verwendungszweck des gesiebten Kompostes:

  • Sehr feiner Kompost (ca. 3 mm Maschenweite): Ideal für sehr feine Saaten und besonders sensible Aufgaben wie die Aussaat von Samen in Anzuchtschalen.
  • Feinkompost (6 bis 12 mm Maschenweite): Perfekt für den Einsatz in Topfpflanzen und zur Bodenverbesserung in Blumenbeeten.
  • Grobkompost (20 bis 25 mm Maschenweite): Eignet sich hervorragend als Mulchmaterial, da er Unkraut unterdrückt und den Boden schützt.

Darüber hinaus sollten Sie berücksichtigen:

  1. Kompostart: Wenn Ihr Kompost viele grobe Bestandteile hat, wie Stöcke und Steine, verwenden Sie zunächst ein grobes Sieb und dann ein feineres.
  2. Anpassungsfähigkeit: Ein Kompostsieb mit austauschbaren Siebeinsätzen kann praktisch sein, um die Maschenweite je nach Bedarf anzupassen.
  3. Material des Siebes: Die Wahl des Materials beeinflusst die Lebensdauer des Siebes. Edelstahl und verzinkter Stahl bieten hohe Beständigkeit gegen Rost und Witterungseinflüsse.

Kompost sieben – Schritt für Schritt

So sieben Sie Ihren Kompost erfolgreich in sechs Schritten:

  1. Vorbereitung des Komposts: Achten Sie darauf, dass der Kompost ausreichend gereift ist. Reifer Kompost ist an seiner dunklen, krümeligen Struktur sowie einem angenehmen, erdigen Geruch zu erkennen. Dies stellt sicher, dass Ihr gesiebter Kompost frei von groben, unverrotteten Bestandteilen ist.
  2. Arbeitsplatz einrichten: Wählen Sie einen trockenen, möglichst sonnigen Tag und richten Sie sich einen großzügigen Arbeitsbereich ein. Dies erleichtert das Schaufeln und Verarbeiten des Komposts. Idealerweise platzieren Sie das Sieb in der Nähe Ihres Kompostbehälters und der Flächen, auf denen Sie den Kompost verwenden wollen.
  3. Kompostsieb positionieren: Stellen Sie Ihr Kompostsieb stabil auf eine Unterlage wie eine Schubkarre oder direkt auf den Boden. Achten Sie darauf, dass der Aufstellwinkel des Siebes so gewählt ist, dass der gesiebte Kompost leicht aufgefangen werden kann.
  4. Sieben des Komposts: Nehmen Sie mit einer Schaufel oder einer Grabegabel eine Portion Kompost aus dem Behälter und werfen Sie diese gegen das Sieb. Bei Handsieben rütteln Sie, während bei Durchwurfsieben das Material durch die Maschen fällt. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis der gesamte Kompost durchgesiebt ist.
  5. Grobes Material entfernen: Die groben Bestandteile, die im Sieb zurückbleiben, sollten Sie entfernen. Diese können erneut auf den Komposthaufen gegeben werden, um den Rotteprozess fortzusetzen, oder als Mulchmaterial verwendet werden.
  6. Verwendung des gesiebten Komposts: Der feinkrümelige gesiebte Kompost ist nun bereit zur Verwendung, wann Sie ihn ausbringen sollten. Er eignet sich ideal zur Bodenverbesserung, für Aussaaten oder als Nährstoffzugabe für Topfpflanzen. Lagern Sie überschüssigen Kompost an einem trockenen Ort zwischen, um die Nährstoffe zu erhalten.

Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihr gesiebter Kompost die bestmögliche Qualität hat und Ihren Pflanzen im Garten optimal zugutekommt.

Bilder: Marina Lohrbach / stock.adobe.com