Eibe

Gefährliches Eibe schneiden: Tipps für sicheres Vorgehen

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Die Eibe ist ein attraktiver Nadelbaum, der jedoch durch das Gift Taxin gefährlich sein kann. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit der Eibe, notwendige Sicherheitsvorkehrungen beim Schneiden und die richtige Pflege.

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Eiben sollten am besten mit Handschuhen geschnitten werden

Giftigkeit der Eibe

Die Eibe birgt ein erhebliches Risiko durch das in ihr enthaltene Gift Taxin. Alle Pflanzenteile, einschließlich Nadeln, Samen und Triebe, enthalten dieses starke Gift. Das Fruchtfleisch der roten Beeren ist zwar ungiftig, doch der Verzehr der Samen kann schwerwiegende Vergiftungen verursachen. Bereits geringe Mengen dieses Gifts können bei Menschen und Tieren lebensbedrohliche Zustände wie Atemlähmung und Herzversagen auslösen.

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Beim Schneiden der Eibe sollten daher immer Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen und langer Kleidung getroffen werden, um Hautkontakt zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zu Schnittgut haben, da auch liegende Zweige und Beeren hochgiftig sind.

Symptome einer Eibenvergiftung

Eine Eibenvergiftung zeigt sich häufig ein bis zwei Stunden nach dem Verzehr von Pflanzenteilen und kann das Verdauungssystem, Herz-Kreislauf-System sowie Nervensystem betreffen. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Mundtrockenheit und Rotfärbung der Lippen
  • Durchfall und Leibschmerzen
  • Schwindelgefühl und Kopfschmerzen
  • Blässe und erweiterte Pupillen
  • Oberflächliche und erschwerte Atmung
  • Herzrhythmusstörungen und Kreislaufstörungen
  • Bewegungsstörungen wie Ataxie

Bei schweren Vergiftungen können Krampfanfälle, Zittern und Muskelkrämpfe, Bewusstlosigkeit und Koma, Fehlgeburten bei trächtigen Tieren sowie Atemlähmung auftreten. Im äußersten Fall kann eine Eibenvergiftung tödlich enden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte umgehend ein Notarzt kontaktiert werden.

Sicherheitsvorkehrungen beim Eibenschneiden

Beim Schneiden von Eiben ist besondere Vorsicht geboten. Beachten Sie folgende Sicherheitsvorkehrungen:

  • Tragen von Schutzkleidung: Tragen Sie Handschuhe, langärmelige Kleidung sowie eine Schutzbrille oder einen Gesichtsschutz, um direkten Haut- oder Augenkontakt mit den giftigen Pflanzenteilen zu verhindern.
  • Sichere Handhabung der Werkzeuge: Verwenden Sie stets scharfes, sauberes und gut gewartetes Schneidwerkzeug. Greifen Sie niemals in laufende Schneidblätter und achten Sie auf eine stabile Standposition, um Unfälle zu vermeiden. Bei Überkopfarbeiten sollte ein Schutzhelm getragen werden.
  • Kinder und Haustiere fernhalten: Stellen Sie sicher, dass während der Arbeiten keine Kinder oder Haustiere Zugang zum Schnittgut haben. Giftige Eibenteile können bei Verzehr gefährliche Vergiftungen verursachen.
  • Schnittgut sicher entsorgen: Sammeln Sie das Schnittgut unverzüglich ein und entsorgen Sie es über den Restmüll oder spezielle Sammelstellen, um eine Gefährdung durch liegende Eibenreste zu vermeiden. Schnittgut sollte nicht in den Biomüll oder auf den Kompost gelangen.
  • Reinigung nach der Arbeit: Waschen Sie nach dem Schneiden gründlich Ihre Hände und reinigen Sie die verwendeten Werkzeuge und Kleidung. Waschen Sie die Kleidung getrennt von anderen Kleidungsstücken, um eine mögliche Kontamination zu vermeiden.
  • Arbeiten Sie alleine: Führen Sie die Schneidarbeiten ohne die Anwesenheit von Kindern durch, da deren Anwesenheit das Verletzungsrisiko erhöhen kann.

Der richtige Zeitpunkt für den Eibenschnitt

Der beste Zeitpunkt, um Ihre Eibe zu schneiden, ist im späten Frühjahr und im Frühsommer, idealerweise zwischen Ende Mai und Anfang Juli. In dieser Phase befinden sich die Eiben im aktiven Wachstum und können sich schnell von den Schnittmaßnahmen erholen. Ein weiterer optimaler Zeitraum ist im Herbst, wenn die Temperaturen gemäßigt sind und kein Frost droht.

Vermeiden Sie das Schneiden bei extremen Wetterbedingungen, da Frost oder starke Hitze den Pflanzen schaden können. Frostige Bedingungen können die frisch geschnittenen Zweige beschädigen, und extrem heiße Tage können die Schnittstellen verbrennen lassen. Daher sind bedeckte, trockene Tage ohne Frost ideal.

Zwischen dem 1. März und dem 30. September ist lediglich ein schonender Formschnitt erlaubt, da in dieser Zeit viele Vögel nisten. Ein radikaler Rückschnitt ist in dieser Phase des Jahres nicht gestattet.

Schnitttechnik

Beim Schneiden der Eibe sind einige Techniken besonders effektiv, um ein gesundes Wachstum und ein ästhetisches Erscheinungsbild zu fördern. Verwenden Sie stets scharfes und sauberes Schneidwerkzeug, um Schäden an den Zweigen zu vermeiden.

  • Trapezform: Schneiden Sie die Eibe so, dass sie nach oben hin schmaler wird. Dadurch erhalten alle Teile der Pflanze genügend Sonnenlicht, und es wird verhindert, dass Schnee im Winter die Äste abbricht.
  • Formschnitt: Mit etwas Übung können Sie die Eibe in verschiedenste Formen bringen. Hierfür eignen sich Schablonen und Drahtgeflechte, die Ihnen als Orientierungshilfe dienen können. Beliebte Formen sind Kugel, Kubus oder Pyramiden.
  • Rückschnitt: Ein Rückschnitt bis ins alte Holz ist bei Eiben möglich und trägt zur Verjüngung der Pflanze bei. Dies sollte jedoch mit Bedacht und nicht zu häufig erfolgen, um die Pflanze nicht zu schwächen.
  • Auslichtungsschnitt: Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene oder kranke Äste sowie schwache Triebe. Dies fördert die Luftzirkulation innerhalb der Pflanze und beugt Krankheiten vor.

Führen Sie Ihre Schnittarbeiten an schattigen und trockenen Tagen durch, um Sonnenbrand an den frischen Schnittstellen zu vermeiden. So sorgen Sie dafür, dass Ihre Eibe gesund bleibt und schön aussieht.

Bilder: Leika production / Shutterstock