Eibe

Eibe schneller wachsen lassen: Tipps & Tricks

Eiben bestechen durch ihr immergrünes Nadelkleid und ihre Anpassungsfähigkeit. Trotz ihres langsamen Wachstums können Sie Eiben mit der richtigen Pflege bei ihrer Entwicklung unterstützen.

Natürliche Wachstumseigenschaften der Eibe

Eiben (Taxus) zeichnen sich durch ein gemächliches, aber stetiges Wachstum aus. Typischerweise legen sie pro Jahr etwa 15 bis 20 Zentimeter an Höhe zu, wobei diese Rate von verschiedenen Faktoren wie Art und Alter der Pflanze beeinflusst wird. Junge Eiben können auf lockeren, nährstoffreichen Böden sogar Zuwächse von bis zu 25 Zentimetern im Jahr erreichen. Im höheren Alter verlangsamt sich ihr Wachstum auf durchschnittlich 15 Zentimeter pro Jahr.

Im freien Stand entwickeln sich Eiben zu breiten, aufrecht wachsenden Sträuchern oder Bäumen, die Höhen von 10 bis 20 Metern erreichen können. Die Kronen dieser langlebigen Gehölze können einen Durchmesser von bis zu sechs Metern haben.

Eiben sind zweihäusig, was bedeutet, dass es getrennte männliche und weibliche Pflanzen gibt. Während die männlichen Blüten klein und kugelig sind, entwickeln die weiblichen Blüten im Herbst leuchtend rote, fleischige Früchte, die bei Vögeln sehr beliebt sind. Alle Teile der Eibe, außer dem roten Fruchtfleisch, sind giftig.

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Diese Koniferen haben sich bestens an kalk- und lehmhaltige Böden angepasst und sind in der Lage, auch in schattigen Lagen gut zu gedeihen. Sie bilden ein dichtes Wurzelwerk, das ihnen Stabilität verleiht und gleichzeitig eine gute Nährstoffaufnahme ermöglicht. Ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Standortbedingungen und ihre Robustheit machen die Eibe zu einer beliebten Wahl für Gärten und Parkanlagen.

Faktoren, die das Wachstum beeinflussen

Die Entwicklung von Eiben wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die das Wachstum fördern oder einschränken können. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie beachten sollten:

Bodenbeschaffenheit

Eiben gedeihen am besten in gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Ein leicht kalkhaltiger und etwas lehmiger Boden fördert das Wachstum optimal. In sandigen Böden sollten Sie reifen Kompost oder Mutterboden einarbeiten, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Sehr harte, verdichtete Böden sollten Sie durch das Beimischen von Sand auflockern, um die Durchlüftung zu verbessern und das Wurzelwachstum zu erleichtern.

Wasserbedarf

Obwohl Eiben trockenheitstolerant sind, wirkt sich regelmäßiges Gießen positiv auf das Wachstum aus. Besonders während Trockenperioden sollte darauf geachtet werden, dass der Boden nicht vollständig austrocknet. Auch im Winter, wenn der Boden frostfrei ist, benötigen Eiben eine ausreichende Wasserversorgung. Eine Mulchschicht auf dem Wurzelbereich hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Nährstoffversorgung

Regelmäßiges Düngen kann das Wachstum erheblich beschleunigen. Beginnen Sie bereits beim Einpflanzen mit einer angemessenen Portion Kompost, eventuell ergänzt durch etwas Hornspäne, um das Wurzelwachstum zu fördern. In den ersten Jahren empfiehlt sich eine jährliche Düngung im Frühjahr. Geeignet sind organische Langzeitdünger, die die Nährstoffe langsam und kontinuierlich freisetzen.

Lichteinfall

Eiben sind relativ schattentolerant, profitieren aber dennoch von ausreichendem Lichteinfall. Bei der Pflanzung von Hecken sollte darauf geachtet werden, dass alle Pflanzenteile genügend Licht erhalten, um ein dichtes Wachstum zu fördern. Die Seitentriebe sollten in einer leichten Trapezform beschnitten werden, sodass die unteren Zweige nicht beschattet werden.

Rückschnitt

Ein gezielter Rückschnitt fördert die Verzweigung und unterstützt ein dichtes Erscheinungsbild. Es wird empfohlen, die Eiben zweimal im Jahr zu schneiden: einmal im Frühjahr und einmal im Spätsommer. Konzentrieren Sie sich dabei auf den seitlichen Rückschnitt und kürzen Sie die Höhe erst, wenn die gewünschte Höhe erreicht ist.

Boden optimieren

Um das Wachstum Ihrer Eiben zu fördern, ist eine sorgfältige Bodenoptimierung unerlässlich:

  • Sandige Böden verbessern: Mischen Sie reifen Kompost oder gut verrotteten Laubhumus unter die Erde, um die Nährstoffversorgung zu erhöhen und die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern.
  • Lehmige Böden anpassen: Arbeiten Sie groben Sand oder feinen Kies ein, um die Struktur zu verbessern. Dies erhöht die Durchlüftung und hilft, Staunässe zu vermeiden.
  • Nährstoffarme Böden anreichern: Verwenden Sie neben Kompost auch organische Langzeitdünger wie Tiermist oder spezielle Bodenverbesserer, um die Nährstoffe langsam freizusetzen.
  • pH-Wert des Bodens: Eiben bevorzugen einen leicht kalkhaltigen Boden mit einem pH-Wert von 6,0 bis 7,5. Fügen Sie dem Boden Gartenkalk hinzu, um den Wert anzuheben und die Nährstoffaufnahme zu unterstützen.

Richtig düngen

Eine regelmäßige und gezielte Düngung kann das Wachstum Ihrer Eiben erheblich beschleunigen und die Pflanzengesundheit fördern:

  • Beim Pflanzen: Bereiten Sie das Pflanzloch optimal vor, indem Sie ausreichend Kompost einarbeiten. Eine Zugabe von Hornspänen kann ebenfalls hilfreich sein.
  • Erste Düngung: Die erste Düngung sollte im zeitigen Frühjahr erfolgen, kurz bevor der Neuaustrieb beginnt, mit organischen Düngern wie Kompost oder Langzeitdünger.
  • Regelmäßiges Düngen: Düngen Sie Ihre Eiben zweimal jährlich: im März oder April sowie im Juni oder Juli, und wässern Sie die Düngemittel gut ein.
  • Besonderer Pflegehinweis: Eine zusätzliche Düngung mit Bittersalz im Spätsommer stärkt die Eiben für den Winter, da das enthaltene Magnesium die Frostresistenz erhöht.
  • Bodenpflege: Um die Nährstoffversorgung dauerhaft zu verbessern, können Sie die Erde um Ihre Eiben jährlich mit Kompost oder anderen organischen Materialien anreichern.

Ausreichend gießen

Eiben sind robust und relativ trockenheitstolerant, benötigen jedoch eine angemessene Bewässerung für ein gesundes Wachstum:

  • Regelmäßige Bewässerung: Während Trockenperioden und besonders heißen Tagen sollten Eiben zusätzlich bewässert werden, damit das Wasser tief in den Boden eindringt.
  • Bewässerung im Winter: Auch im Winter ist die Wasserversorgung wichtig, besonders an frostfreien Tagen, um Wassermangel zu vermeiden.
  • Gießrand anlegen: Ein Gießrand rund um die Pflanze hält das Wasser im Wurzelbereich und minimiert den Abfluss.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht im Wurzelbereich hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und schützt die Wurzeln vor extremen Temperaturen.
  • Bewässerungshinweise: Gießen Sie vorzugsweise in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, um die Verdunstung zu minimieren. Vermeiden Sie Staunässe und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber niemals nass.

Gezielter Rückschnitt

Ein gezielter Rückschnitt ist unerlässlich für eine dichte Verzweigung und gesundes Wachstum Ihrer Eiben:

  • Timing und Häufigkeit: Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist zweimal jährlich – einmal im Frühjahr, bevor der Neuaustrieb beginnt, und einmal im Spätsommer.
  • Formgebung: Schneiden Sie die Eiben in einer leicht konischen Form, sodass der untere Bereich breiter ist als der obere, um alle Pflanzenteile ausreichend Licht zu geben.
  • Verjüngungsschnitt: Bei älteren oder lichtem Erscheinungsbild kann ein Verjüngungsschnitt helfen, neue, kräftige Triebe zu bilden.
  • Auslichtung: Regelmäßig tote, kranke oder zu dicht wachsende Triebe entfernen, um die Luftzirkulation zu verbessern; eine Auslichtung mindestens einmal jährlich vornehmen.
  • Rückschnitthöhe: Kürzen Sie die Eibe in der Höhe erst, wenn die gewünschte Endhöhe erreicht ist, und konzentrieren Sie sich zunächst auf den seitlichen Rückschnitt.

Zusätzliche Tipps

  • Pflanzung in kleinen Gruppen: Schaffen Sie interessante Gartenlandschaften, indem Sie mehrere Eiben in kleinen Gruppen pflanzen.
  • Passende Pflanzenkombinationen: Kombinieren Sie Eiben mit Pflanzen wie Buchsbaum oder Rhododendron, die ähnliche Standortansprüche haben.
  • Wintervorbereitung: Wässern Sie Eiben im Spätherbst gründlich und fügen Sie eine Mulchschicht hinzu, um die Wurzeln vor Bodenfrost zu schützen.
  • Schädlingsüberwachung: Achten Sie auf Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Eibenblattwespen, um größere Schäden zu verhindern.
  • Nährstoffergänzungen: Ergänzen Sie bei Mangelerscheinungen gezielt Magnesium oder Eisen über Blattdünger.
  • Bewässerungssysteme: Ein Tröpfchenbewässerungssystem kann bei größeren Eibenbeständen hilfreich sein, um eine gleichmäßige Wasserzufuhr sicherzustellen.

Mit diesen zusätzlichen Tipps können Sie das Wachstum Ihrer Eiben weiter fördern und langfristig für gesundes, dichtes Grün in Ihrem Garten sorgen.

Bilder: Andrew Fletcher / Shutterstock