Buchsbaum

Buchsbaum im Garten pflanzen und pflegen

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Der immergrüne und anspruchslose Buchsbaum ist aus der europäischen Gartenkultur nicht wegzudenken: All die berühmten Parklandschaften und Schlossgärten der verschiedenen Länder sind ohne das sehr schnittverträgliche Gehölz nicht vorstellbar. Ob als Solitär, als Hecke oder Formgehölz: Der Buchsbaum hat uns Europäer in unserer Vorstellung eines Gartens stark geprägt. So ist die Pflanze heute noch in fast allen Gärten zu Hause, auch wenn eine Kultur sich aufgrund eines eingeschleppten Schädlings mittlerweile als schwierig erweist.

buchsbaum
Der Buchsbaum lässt sich nach Lust und Laune in Form schneiden

Herkunft und Verbreitung

Die Gattung Buchsbaum (bot. Buxus) umfasst rund 70 verschiedene Arten, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. In Europa heimisch ist lediglich der Gewöhnliche Buchsbaum (bot. Buxus sempervirens), der wild nur noch vereinzelt auf kalkhaltigen Böden an sonnigen, warmen Berghängen im süddeutschen Raum vorkommt. Ansonsten ist die Art hauptsächlich in den Ländern rund ums Mittelmeer vertreten.

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Neben dem Gewöhnlichen Buchsbaum ist zudem der Kleinblättrige (oder auch Japanische) Buchsbaum (bot. Buxus microphylla) von gärtnerischer Bedeutung. Diese Art stammt ursprünglich aus Korea und wird schon seit vielen Jahrhunderten in Japan kultiviert. Beide Arten sind sich sowohl in ihrem Äußeren als auch in ihren Ansprüchen hinsichtlich Standort und Pflege recht ähnlich.

Der Gattungsname „Buxus“ verweist übrigens auf die einstige Verwendung des sehr harten, kleinporigen Holzes: Schon im Altertum stellten die Menschen daraus Dosen und andere Behälter her, weshalb das Gehölz im Altgriechischen auch „pyxis“ – also „Dose“ oder „Büchse“ – genannt wurde, wie uns der altrömische Schriftsteller und Gelehrte Plinius berichtet. Noch heute stellt das helle Holz ein wichtiges Rohmaterial in der Drechselei dar.

Verwendung

Buchs ist sehr vielseitig verwendbar, kann als Solitärgehölz – Buchsbäume können bis zu acht Meter hoch werden – als Hecke oder auch als Formgehölz für die unterschiedlichsten Gartengestaltungen eingesetzt werden. Selbst detailreiche Figuren wie beispielsweise Tiere lassen sich aus einer gesunden Pflanze schneiden – natürlich mit dem entsprechenden Geschick. Für formale Gärten, für Rosen- und Bauerngärten – hier traditionell vor allem als Beeteinfassung – ist der Buchs praktisch unverzichtbar.

Für dichte und hohe Sichtschutzhecken eignen sich vor allem der europäische Gewöhnliche Buchsbaum (bot. Buxus sempervirens) und seine starkwüchsigen Sorten wie beispielsweise ‚Handsworthiensis‘. Außerdem eignet sich der Buchs prima zur Unterpflanzung von höheren Bäumen sowie als Umrahmung oder Hintergrundbepflanzung von farbenprächtigen Blumen- und Staudenrabatten. Des Weiteren kann die Pflanze auch in größeren Pflanzgefäßen auf dem Balkon oder der Terrasse gepflegt werden.

Aussehen und Wuchs

Beide kultivierten Buchsbaumarten sind sich im Hinblick auf Aussehen und Pflege recht ähnlich, allerdings wächst der Gewöhnliche Buchsbaum etwas stärker als sein asiatischer Verwandter. Grundsätzlich ist Buchs jedoch ein sehr langsam wachsendes Gehölz, das pro Jahr lediglich zwischen zehn und 20 Zentimeter zugewinnt. Allerdings kann der Strauch oder kleine Baum bei entsprechenden Bedingungen durchaus mehrere Jahrhunderte alt werden und in dieser Zeit eine Höhe von bis zu acht Metern erreichen – vorausgesetzt, das Gehölz darf frei wachsen und wird nicht geschnitten.

Buchsbäume sind von Natur aus dicht verzweigt und entwickeln eine rundliche, recht kompakte Krone. An den Ästen und Zweigen sitzen dicht an dicht auffallend kleine, meist rundliche und gegenständig angeordnete Blätter. Diese sind immergrün, weshalb der Buchs auch im Winter grün bleibt.

Blüte und Blütezeit

Treten zwischen den Monaten März und Mai plötzlich zahlreiche gelbe Blüten an Ihrem Buchs auf, so sind Sie Zeuge eines seltenen Ereignisses – Buchsbäume blühen nur, wenn sie mindestens zehn Jahre alt sind und nur wenig bis gar nicht geschnitten wurden. Außerdem tritt der Flor nicht alljährlich auf, denn auf ein Jahr mit einer üppigen Blüte folgen oft welche mit nur wenigen oder keinen Blüten. Blühender Buchs ist eine wichtige, nektarreiche Insektenweide, die emsig von Schmetterlingen, Hummeln, Bienen und anderen summenden Gartenbewohner besucht wird. Schneiden Sie deshalb die Blüte nicht zurück, ohnehin hat die Pracht – entgegen anders lautender Meinungen in manchen Gartenforen – kaum einen Einfluss auf das Wachstum des Buchsbaums.

Im Anschluss an die Blüte entwickeln sich Kapselfrüchte, die Samen enthalten. Allerdings kostet die Ausbildung der Früchte der Pflanze sehr viel Energie, was sich wiederum tatsächlich in einem deutlich verlangsamten Wachstum zeigt. Schneiden Sie den Buchs daher nach der Blüte zurück, zumal eine Samenvermehrung für Laien ohnehin zu kompliziert ist.

Giftigkeit

Auch wenn Schädlinge wie etwa der gefürchtete Buchsbaumzünsler sich mit Vorliebe über den Buchs hermachen: Für Menschen und Haustiere ist das Gehölz hochgiftig. In allen Pflanzenteilen befinden sich rund 70 verschiedene Alkaloide, von denen vor allem das Cyclobuxin wirksam ist. Rund drei Prozent beträgt der Anteil dieses Giftstoffes in den Blättern sowie in der Rinde des Buchsbaums. Eine Vergiftung kann tödlich enden, auch wenn diese Folge wegen des sehr bitteren Geschmacks der Pflanze – davon isst niemand freiwillig mehr als eine Probe – nur selten vorkommt. Zudem besitzt der Buchs keine schmackhaft aussehenden Blüten oder Früchte wie beispielsweise die ebenfalls sehr giftige Eibe.

Welcher Standort ist geeignet?

Am wohlsten fühlt sich der Buchsbaum an einem sonnigen bis halbschattigen und warmen Standort, der jedoch weder heiß sein darf noch eine allzu intensive Sonneneinstrahlung – etwa über die Mittagszeit – aufweisen sollte. Lieber mag der Buchs morgens und abends reichlich Sonne, während zur heißesten Zeit des Tages der Standort idealerweise beschattet ist. Pflanzen Sie das Gehölz daher nicht unbedingt direkt vor eine helle Südwand – Blattschäden sind an einem solchen Standort unausweichlich. Aber auch allzu schattig darf es nicht sein, denn bei Lichtmangel wächst der Buchsbaum nur schlecht.
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Boden / Substrat

Pflanzen Sie den Buchsbaum möglichst auf lehmigen, kalkhaltigen Boden, den Sie bei der Pflanzung bei Bedarf (etwa, wenn der Untergrund recht sandig ist) mit Kompost oder Humuserde aufbessern können. Da Buchs zudem Staunässe nicht verträgt, sollte die Erde gut durchlässig und locker beschaffen sein. Für Kübelexemplare wählen Sie handelsübliche Kübelpflanzen- oder auch Blumenerde auf Kompostbasis, da diese weniger zum Stauen von Wasser neigt und zudem die Torfverkommen schont.

Buchsbaum richtig pflanzen

Die optimale Pflanzzeit für den Buchsbaum ist das Frühjahr, an einem möglichst milden Tag im April oder Mai. Achten Sie darauf, dass Sie den Buchs ca. fünf Zentimeter tiefer in die Erde setzen als er zuvor im Topf stand, zudem sollte der auf dem Etikett angegebene Pflanzabstand unbedingt eingehalten werden. Eine zu dichte Pflanzung fördert lediglich Krankheiten und Schädlingsbefall. Für eine Hecke planen Sie – je nach Sorte – etwa sechs bis sieben Exemplare pro laufendem Meter ein.

Und so wird gepflanzt:

  • Stellen Sie den Buchsbaum mit nackten Wurzeln in einen Eimer mit Wasser.
  • So können sich die Wurzeln kräftig mit Feuchtigkeit vollsaugen.
  • Graben Sie in der Zwischenzeit ein Pflanzloch.
  • Dieses sollte mindestens doppelt so tief und doppelt so breit wie der Umfang des Pflanzgefäßes sein.
  • Lockern Sie die Erde im Pflanzloch.
  • Vermischen Sie den Aushub mit Kompost.
  • Pflanzen Sie den Buchs ein und drücken Sie die Erde gut fest.
  • Gießen Sie die Pflanze an.

Bis zum Einwachsen (dies zeigt sich durch die Ausbildung erster grüner Triebe) sollte der Boden gleichmäßig leicht feucht gehalten werden.
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Buchsbaum gießen

Für den Buchs gelten dieselben Gießregeln wie für die meisten anderen Gartenpflanzen:

  • möglichst frühmorgens gießen
  • nicht abends oder mittags wässern
  • stets von unten und direkt auf den Boden gießen
  • Blätter nicht begießen (daraus folgen Blattschäden und Pilzerkrankungen)
  • kein kaltes Wasser direkt aus dem Hahn verwenden
  • lieber Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser nehmen
  • nicht bei Frost gießen

Ansonsten ist der Buchsbaum zwar recht unempfindlich gegenüber Trockenheit, mit zwei Ausnahmen: In Töpfen kultivierte Exemplare sollten nicht austrocknen, da dies zu gravierenden Schäden führt. Auch frisch gepflanzte Buchsbäume brauchen einen gleichmäßig feuchten Boden bis sie erfolgreich angewachsen sind.
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Buchsbaum richtig düngen

Zwar ist der Buchsbaum alles andere als ein Starkzehrer, braucht für ein gesundes Wachstum jedoch vor allem Stickstoff. Ein Mangel macht sich schnell an bräunlichen Blattverfärbungen bemerkbar. Daher sollte sowohl ausgepflanzter als auch im Kübel kultivierter Buchs regelmäßig gedüngt werden. Hierzu eignen sich am besten

  • Kompost und Hornspäne: zwischen April und September alle drei bis vier Wochen drei Liter Kompost und einen Esslöffel Hornspäne pro Quadratmeter Pflanzfläche
  • Buchsbaumdünger oder Grünpflanzendünger: nach Packungsanweisung und nach einer vorherigen Bodenanalyse
  • Patentkali: im August um die Gehölze für den Winter abzuhärten

Weniger geeignet für die Düngung ist übrigens Blaukorn, da das Mittel für Buchs die falsche Nährstoffzusammensetzung besitzt und somit zu Mangelerscheinungen führt.
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Buchsbaum richtig schneiden

Die Beliebtheit des Buchsbaums erklärt sich vor allem aus seiner Schnittverträglichkeit: Das Gewächs verträgt jede Form des Rückschnitts und sollte grundsätzlich mindestens zwei Mal pro Jahr zurückgeschnitten werden. Gerade die stärker wachsenden Sorten verzweigen sich dann besser und erhalten einen schönen, dichten Wuchs. Insbesondere Formschnittgehölze – Buchs lässt sich prima in detailreiche Figuren wie etwa Spiralen und Tiere, aber auch in einfache geometrische Formen wie Kugeln, Kegel oder Würfel schneiden – bedürfen der Schere zwischen ein und fünf Mal pro Jahr. Die konkrete Häufigkeit bemisst sich in der Wuchsfreudigkeit der Buchsbaum-Sorte sowie im Detailreichtum der Figur. Grundsätzlich verträgt der Buchs auch einen Rückschnitt bis tief ins mehrjährige Holz sehr gut.
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Buchsbaum vermehren

Am einfachsten lässt sich der Buchsbaum über so genannte Risslinge vermehren. Dabei handelt es sich um Stecklinge, die jedoch von der Mutterpflanze nicht mit einem Messer abgetrennt, sondern stattdessen vorsichtig abgerissen werden. An der Rissstelle verbleibt ein Stück der Rinde, welches Sie vor dem Einpflanzen mit einem starken Messer etwas einkürzen. Der beste Zeitpunkt für diese Form der Vermehrung sind die Monate Juli und August. Die weiteren Schritte sind:

  • Risslinge von der Mutterpflanze abtrennen
  • optimale Länge zwischen 20 und 30 Zentimetern
  • überstehenden Rindenstreifen abschneiden
  • Trieb am oberen Ende um ein Drittel zurückschneiden
  • untere Blätter entfernen
  • Stecklinge direkt in den Garten pflanzen
  • geschützte Topfkultur nicht notwendig
  • halbschattigen, geschützten Standort auswählen
  • Erde sollte lehmig, locker und humusreich sein
  • Blätter dürfen Erdreich nicht berühren
  • Erde feucht halten
  • im Winter mit Reisig abdecken

Bis die jungen Stecklinge erste Wurzeln gebildet haben, kann es bis zu einem halben Jahr dauern. In der Regel sind die Jungpflanzen bei der oben beschriebenen Vorgehensweise jedoch bis zum nächsten Frühjahr bewurzelt.
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Überwintern

Buchsbäume sind zwar ausreichend winterhart, benötigen aber wegen ihrer immergrünen Blätter auch im Winter Wasser. Insbesondere Kübelpflanzen sollten regelmäßig gegossen werden, um die verdunstete Feuchtigkeit auszugleichen. Gießen Sie die Pflanzen bei mildem, frostfreiem Wetter und vor allem dann, wenn die Sonne scheint.

Apropos Sonne: Die Kombination aus „frostiger Kälte“ und „strahlender Sonnenschein“ führt recht schnell zu Frostschäden an Blättern und Trieben. Deshalb ist es sinnvoll, die Pflanzen bei entsprechendem Wetter mit Vlies abzudecken. In Kübeln kultivierte Exemplare stellen Sie dagegen einfach an einen halbschattigen Platz.

Übrigens: Zwar kann auch Kübelbuchs während der Wintermonate draußen bleiben, muss aber vor einem Durchfrieren des Substrats und damit der Wurzeln geschützt werden. Hierzu stellen Sie das Pflanzgefäß auf eine Unterlage auf Holz oder Styropor und umwickeln es mit einem isolierendem, aber luftdurchlässigen Material. Ideal sind beispielsweise Jutesäcke, Bambusmatten oder spezielles Gärtnervlies.
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Krankheiten

Leider ist der Buchsbaum eine für Krankheiten sehr empfindliche Pflanze, welche in Folge von Pflege- oder Standortfehlern vor allem durch diverse Pilzerkrankungen bedroht wird. Diese treten hauptsächlich bei einer zu engen Pflanzung oder bei nassem Boden auf. Haben Sie an Ihrem Buchs eine der im folgenden Abschnitt beschriebenen Erkrankungen festgestellt, sollten Sie umgehend alle erkrankten Triebe bis tief ins gesunde Holz herausschneiden und diese über den Hausmüll entsorgen. Werfen Sie infiziertes Material auf keinen Fall auf den Kompost, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die häufigsten Erkrankungen am Buchs:

  • Triebsterben (Erreger: Cylidrocladium buxicola)
  • Buchsbaumkrebs (Erreger: Volutella buxi): gelbe bis dunkle Blattflecken, Blätter vertrocknen und werden abgeworfen, rosa Sporen auf der Blattunterseite, Risse in der Rinde
  • Buchsbaumwelke (Erreger: Fusarium buxicola): Blätter werden braun, ledrig und vertrocknen, dunkelbraune Sporenlager auf der Blattunterseite

Triebsterben (Cylindrocladium buxicola)

Ganz besonders gefährdet ist der Buchsbaum durch den Pilz Cylindrocladium buxicola, der das gefürchtete Triebsterben verursacht. Der Erreger tritt vor allem nach längeren Regengüssen über die Blätter in die Pflanze ein und lässt diese nach einer Infektion nach und nach absterben. Sie erkennen eine Ansteckung an den folgenden Anzeichen:

  • dunkelbraune bis schwarze Flecken auf Blättern und Trieben
  • Blattflecken breiten sich allmählich aus
  • auf den Blattunterseiten bilden sich weiße Sporenlager
  • befallene Triebe und Blätter vertrocknen
  • bei fortschreitender Erkrankung stirbt die ganze Pflanze ab

Gegen die Krankheit hilft nur ein kräftiger Rückschnitt bis tief ins gesunde Holz. Im Falle des Absterbens der Pflanze sollten Sie an der betreffenden Stelle keinen neuen Buchs mehr anpflanzen, da der Erreger über seine Sporen viele Jahre lang im Boden verbleibt und neue Buchsbäume ebenfalls infiziert.

Die Gefahr einer Infektion lässt sich minimieren, wenn Sie bei regnerischem bzw. feuchtem Wetter auf einen Rückschnitt verzichten. Durch die Schnittwunden entstehen neue Einfallstore, die dem Pilz den Eintritt in den bislang gesunden Buchs ermöglichen.
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Schädlinge

Abgesehen von Pilzkrankheiten wird der Buchsbaum zudem von einigen Schädlingen bedroht, von denen in erster Linie der seit einigen Jahren verstärkt auftretende Buchsbaumzünsler ganze Bestände vernichtet. Spinnmilben, Gallmücken und Buchsbaumfloh richten nicht halb so viele Schäden an und können zudem einfacher bekämpft werden.

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)

Hierbei handelt es sich um einen durch Importe eingeschleppten Schädling aus Asien, dessen Raupen durch ihr massenhaftes Auftreten und ihr Fraßverhalten ganze Buchsbestände innerhalb kurzer Zeit entlauben. Die Buchsbaumzünsler-Raupen sind, je nach Entwicklungsstand, zwischen acht Millimeter und fünf Zentimeter lang und leicht an ihrer grünen Grundfarbe mit den hell-dunklen Längsstreifen sowie ihrem schwarzen Kopf zu erkennen. Der erwachsene Falter wiederum ist recht klein und hat hellfarbige Flügel mit einem bräunlichen Rand. Er lebt nur wenige Tage, während derer er sich stets in der Nähe von Buchsgewächsen aufhält und dort seine Eier ablegt.

Die Raupen überwintern im Gehölz und beginnen schon recht früh im Jahr ihre Fraßtätigkeit: Jedes der kleinen Tierchen frisst etwa 45 Buchsbaumblätter, was erst einmal nicht viel klingt. Allerdings treten sie oft zu hunderten bis tausenden Exemplaren auf, so dass der Buchs schnell kahl gefressen ist. Einen Befall erkennen Sie oft erst, wenn die befallenen Pflanzen schon braun und blattlos sind, da sich die Raupen im Inneren des dichten Gehölzes in weißen Gespinsten verstecken.

Maßnahmen gegen den Buchsbaumzünsler:

  • Raupen und Puppen absammeln
  • Duftfallen für adulte Falter anbringen
  • befallene Stellen stark zurückschneiden
  • Buchs im Frühjahr vorsorglich mit Gesteinsmehl oder Algenkalk bestäuben
  • bei starkem Befall biologische Insektizide einsetzen

Tipp

Wenn Sie in einer Region mit verstärktem Auftreten des Buchsbaumzünslers und / oder des Triebsterbens leben, sind anstatt des Buchsbaums folgende Alternativen für den Garten sinnvoller: Böschungsmyrthe (Lonicera pileata), Heckenmyrthe (Lonicera nitida ‚Elegant‘), Berg-Ilex (Ilex crenata ‚Glorie Gem‘), Niedriger Berg-Ilex (Ilex crenata ‚Stokes‘) oder für Einfassungen Ilex aquifolium ‚Heckenzwerg‘. Die bislang beste Alternative zum Buchs ist die neue Züchtung Rhododendron micranthum ‚Bloombux‘.

Arten und Sorten

Für die Anpflanzung im Ziergarten haben sich vor allem die folgenden beiden Buchsbaum-Arten und ihre Sorten bewährt.

Gewöhnlicher Buchsbaum (bot. Buxus sempervirens)

Seit Jahrtausenden ist der Gewöhnliche Buchsbaum schon bekannt – und wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit wegen seines extrem harten Holzes sehr geschätzt. So fanden Forscher in den Gräbern von Neandertalern manchmal Grabbeigaben in Form von Grabstöcken aus Buchsbaumholz. Auch als Gartenpflanze erfreut sich die bei uns heimische Art großer Beliebtheit und fand schon im antiken Rom Eingang in die Gärten. Aufgrund seiner sehr langen Kulturgeschichte haben sich von der Art mittlerweile rund 60 verschiedene Sorten entwickelt, die zum Teil über differierende Eigenschaften verfügen. Die schönsten für den heimischen Garten stellen wir Ihnen hier vor:

  • ‚Angustifolia‘: kompakte, aber vergleichsweise schnellwüchsige Sorte mit attraktivem, dunkelgrünem Laub
  • ‚Arborescens‘: für Formschnitte und Hecken, kann im Alter zum Baum wachsen
  • ‚Aurea‘: die Sorte besticht mit goldgelbem Laub
  • ‚Aureo-variegata‘: schöne, robuste Sorte für größere Büsche, große, weißbunte Blätter
  • ‚Blauer Heinz‘: bewährte, sehr niedrige Sorte mit maximal 60 Zentimeter Wuchshöhe und schönem, blaugrünem Laub
  • ‚Elegantissima‘: attraktives zweifarbiges Laub, Sorte bildet dunkelgrüne Blätter mit weißem Rand aus
  • ‚Green Gem‘: robuste, sehr niedrige Sorte mit maximal 80 Zentimetern Wuchshöhe
  • ‚Handsworthiens‘: robuste, hochwüchsige Sorte mit Wuchshöhen von bis zu drei Metern, perfekt für Sichtschutzhecken
  • ‚Marginata‘: hochwüchsige Sorte für Sichtschutzhecken mit attraktivem, gelb umrandeten Laub
  • ‚Rotundifolia‘: robust, hochwüchsig mit Wuchshöhen von bis zu vier Metern und schönem, dunkelgrünem Laub
  • ‚Suffruticosa‘: bewährte Sorte für Beeteinfassungen, wird lediglich bis zu einem Meter hoch

Kleinblättriger Buchsbaum (bot. Buxus microphylla)

Der Kleinblättrige Buchsbaum ist vor allem in Korea und Japan weit verbreitet und gehört traditionell zur charakteristischen Bepflanzung eines Japangartens. Die Art wächst schwächer als der europäische gewöhnliche Buchsbaum, ist dafür aber unempfindlicher gegenüber dem gefürchteten Schadpilz Cylindrocladium buxicola. Auf dem deutschen Markt ist die Art in zwei Sorten erhältlich:

  • ‚Faulkner‘: schöne Sorte mit natürlicher Kugelform, wird bis zu zwei Meter hoch und ebenso breit
  • ‚Herrenhausen‘: bewährte, niedrige Sorte mit einer Wuchshöhe von maximal 60 Zentimetern und schönem, dunkelgrünem Laub
Bilder: Marina Lohrbach / Shutterstock