Sind alle Eiben giftig?
Leider sind tatsächlich alle Eibensorten giftig. So etwas wie eine ungiftige Sorte gibt es nicht. Vielleicht sind Sie verwundert, weil Vögel die roten Beeren fressen oder auch Ihr Hund dies tut, scheinbar ohne Schaden zu nehmen?
Zunächst einmal: Was für uns Menschen giftig ist, muss nicht zwangläufig für andere Tiere ebenfalls unverträglich sein. Andererseits: Der einzige nicht giftige Teil der Eibe ist das rote Fruchtfleisch. Lediglich der davon umhüllte Samen enthält das Gift Taxin – aber sobald der Kern zerbissen oder verletzt wird, tritt dieses Gift aus und wird wirksam.
Wie giftig ist die Eibe?
Eiben sind für Menschen und Tiere potenziell tödlich giftig. In Acht nehmen müssen sich vor allem
- Pferde
- Rinder
- Schafe und Ziegen
- Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen etc.
- Schildkröten
- Hunde und Katzen
Rechnen Sie bei Haustieren besser nicht damit, dass die Tiere „schon wissen, was ihnen guttut und was nicht“. Das ist nicht immer der Fall, weil viele der menschlichen Mitbewohner dieses „Wissen“ schlicht verlernt haben. Daher haben Eiben oder Eibenreste auf Weiden, Koppeln und Ausläufen nichts zu suchen.
Das Eibengift befindet sich in allen Pflanzenteilen, auch im Holz und in den Nadeln.
Ist die Eibe auch bei Berührung giftig?
Grundsätzlich wird das Eibengift Taxin nur bei Verzehr wirksam, d. h. man muss es schon essen. Eine Berührung ist aber nicht automatisch ungefährlich, denn gerade bei gärtnerischen Pflegearbeiten wie Schneiden kann das Gift an Kleidung oder Körperteilen (z. B. Hände) anhaften und durch unbedachte Handlungen (wie essen mit ungewaschenen Händen) an die Schleimhäute gelangen und eine Vergiftung verursachen.
Diese zeigt sich durch vielfältige Symptome, vor allem jedoch durch
- Durchfall und / oder Erbrechen
- Herzrasen und / oder unregelmäßiger Herzschlag
- Übelkeit
- Schwindel, Kreislaufprobleme
- übermäßiges Schwitzen
Tragen Sie daher beim Schneiden der Eibenhecke stets Handschuhe, lange Kleidung und eine Schutzbrille.
Wie viel Eibe ist tödlich?
Besonders viel Gift enthalten die dunkelgrünen, glänzenden Nadeln sowie die vom leuchtend roten Fruchtfleisch umgebenden Samen der Eibe. Als tödlich werden rund drei Milligramm Taxin pro Körpergewicht angesehen. Das bedeutet, schon 50 Gramm Eibennadeln können einen Erwachsenen töten – für Kinder genügen noch geringere Dosen.
Allerdings tritt eine Vergiftung mit Eibe nur sehr selten auf, bei Tieren ist sie bedeutend häufiger. Im Gegensatz zu vielen anderen Giftpflanzen behält das Eibengift auch im getrockneten Zustand seine Wirksamkeit. Lediglich beim Kompostieren geht es verloren. Einige wenige Tiere, etwa Rehe und andere Wildhirsche sowie Schädlinge wie der Dickmaulrüssler, vertragen das Gift aufgrund einer Besonderheit ihres Verdauungssystems.
Tipp
Eibe ohne Beeren
Insbesondere die leuchtend roten Beeren der Eibe sind verlockend. Um eine versehentliche Vergiftung auszuschließen, können Sie auch die nicht fruchtende Eibensorte ‚Hillii‘, eine rein männliche Varietät von Taxus media, in den Garten pflanzen.