Eibe vermehren – Welche Möglichkeiten gibt es?
Eiben lassen sich auf zwei Arten vermehren: Entweder Sie ziehen die Ableger aus Samen, die in den roten Früchten heranreifen, oder Sie schneiden Stecklinge. Dabei können Sie nicht sehr viel falsch machen.
Da Eiben sehr langsam wachsende Bäume sind, müssen Sie einiges an Geduld aufbringen, bis aus dem Samenkorn oder dem Steckling ein richtiger Baum herangewachsen ist.
Wilde Eiben ausgraben
Wenn Sie eine Eibe in den Garten pflanzen oder gar eine Hecke anlegen möchten, schauen Sie doch einmal unter einer bereits wachsenden Eibe nach. Eiben säen sich selbst aus, sodass Sie unter den weiblichen – und nur den weiblichen! – Bäumen garantiert ein paar Jungpflanzen finden.
Graben Sie diese vorsichtig aus. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Setzen Sie sie anschließend an den gewünschten Standort im Garten oder pflanzen Sie sie in Kübel.
Eiben aus Samen ziehen
Eiben aus Samen zu vermehren, ist aufwändiger. Dazu benötigen Sie mehrere reife Früchte.
- Kerne aus Fruchtfleisch lösen
- Töpfe mit Erde-Sand-Gemisch füllen
- Samen ausstreuen
- nur leicht bedecken
- an einem kühlen Ort aufstellen
- feucht halten
Damit die Samen keimen, müssen sie eine längere Kältephase durchlaufen, das sogenannte Stratifizieren. Dafür stellen Sie die Töpfe an einen Platz, an dem es nicht wärmer als acht Grad wird. Alternativ können Sie die Kerne auch für mehrere Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks lagern, bevor Sie sie aussäen. (Achtung: die Kerne sind hochgiftig!)
Es dauert bis zu 18 Monate, bis der Samen gekeimt ist und sich die ersten Triebe zeigen. Sobald Sie die frischen Triebspitzen entdecken, pflanzen Sie die Jung-Eiben an den gewünschten Platz.
Stecklinge zur Vermehrung nutzen
Einfacher und schneller geht es, wenn Sie eine Eibe durch Stecklinge vermehren.
Dafür schneiden Sie im Frühsommer mehrere Triebe mit einer Länge von 10 bis 15 cm. Entfernen Sie die unteren Nadeln und stecken Sie die Ableger 5 cm tief in vorbereitete Töpfe oder direkt an den vorgesehenen Standort.
Dass sich Wurzeln am Steckling gebildet haben, erkennen Sie daran, dass sich neue Triebe entwickeln. Sie können die junge Eibe dann verpflanzen.
Tipp
Die Eibe enthält den giftigen Wirkstoff Taxin, und zwar in allen Pflanzenteilen. Arbeiten Sie deshalb beim Ernten der Früchte, Schneiden und anderen Pflegearbeiten immer mit Handschuhen. Eine Vergiftungsgefahr besteht zwar nur bei Aufnahme von Nadeln und Fruchtkernen, der Saft kann jedoch bei Kontakt Hautreizungen hervorrufen.