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Eibe vermehren leicht gemacht: Anleitung für gesunde Bäume

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Eiben lassen sich auf verschiedene Arten vermehren, wobei jede Methode ihre eigenen Vor- und Nachteile bietet. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Stecklingsvermehrung, die Vermehrung durch Risslinge und die Aussaat von Eibensamen.

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Eiben lassen sich zum Beispiel über Stecklinge vermehren

Stecklingsvermehrung bei Eiben – Schritt für Schritt Anleitung

Die Stecklingsvermehrung ist eine unkomplizierte Möglichkeit, um aus bestehenden Eiben neue Pflanzen zu ziehen. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen.

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Stecklinge schneiden

Die optimale Zeit, um Stecklinge zu nehmen, liegt zwischen Ende Mai und Ende Juni. Schneiden Sie etwa 10 bis 15 cm lange Triebe von einer gesunden, vitalen Eibe ab. Achten Sie darauf, dass die Triebe weder allzu jung und weich noch stark verholzt sind.

Stecklinge vorbereiten

Bereiten Sie die Stecklinge weiter vor, indem Sie die unteren Nadeln entfernen. Dies verhindert, dass die Nadeln in der Erde faulen. Um die Verdunstung zu reduzieren, können Sie die Spitzen leicht stutzen.

Einpflanzen der Stecklinge

Setzen Sie die vorbereiteten Stecklinge ca. 5 cm tief in gut durchlässige Anzuchterde oder ein entsprechendes Substrat. Sie können die Stecklinge entweder in Töpfen oder direkt im Garten bewurzeln. Achten Sie dabei auf einen schattigen Standort, damit die Stecklinge nicht zu viel direkter Sonne ausgesetzt sind.

Pflege während der Bewurzelung

Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Abdeckungen oder Plastikfolien können helfen, eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erhalten, sollten aber regelmäßig gelüftet werden, um Schimmel zu vermeiden.

Geduld ist gefragt

Es benötigt mehrere Monate, bis die Stecklinge Wurzeln entwickeln. Überprüfen Sie den Fortschritt, indem Sie vorsichtig an den Stecklingen ziehen – bieten sie Widerstand, haben sich Wurzeln gebildet.

Umpflanzen

Sobald die Stecklinge gut verwurzelt sind, können Sie diese in größere Töpfe oder direkt an ihren endgültigen Standort im Garten umpflanzen. Eiben sind äußerst robust und kommen sowohl in sonnigen als auch in schattigen Lagen bestens zurecht.

Mit ein wenig Geduld und den richtigen Schritten können Sie durch Stecklingsvermehrung leicht neue Eibenpflanzen heranziehen und Ihren Garten nachhaltig bereichern.

Vermehrung durch Risslinge

Die Vermehrung von Eiben durch Risslinge ist eine effektive Methode, die gegenüber klassischen Stecklingen einige Vorteile bietet. Durch das Reißen der Triebe bleibt besonders viel Teilungsgewebe erhalten, das die Wurzelbildung erleichtert.

Risslinge vorbereiten

Wählen Sie dünne Seitentriebe und reißen Sie diese möglichst nah am Hauptast ab. Achten Sie darauf, dass ein kleiner Teil des Hauptastes, der sogenannte Astring, an den Risslingen verbleibt. Dieser enthält reichlich Teilungsgewebe (Kambium), welches die Wurzelbildung fördert.

Risslinge stutzen

Um die Wasserverdunstung zu minimieren, sollten Sie die Spitzen und seitlichen Zweige der Risslinge einkürzen. Entfernen Sie die Nadeln im unteren Bereich des Risslings, da diese in der Erde faul werden könnten. Die verbleibenden Rindenzungen können Sie ebenfalls leicht stutzen. Ziel ist es, dass die Risslinge eine Endlänge von etwa 20 Zentimetern haben.

Risslinge einpflanzen

Pflanzen Sie die fertig vorbereiteten Risslinge in ein schattiges Beet, das mit Pflanzerde gelockert wurde. Stellen Sie sicher, dass die Risslinge in einem Abstand von etwa zehn Zentimetern sowohl innerhalb als auch zwischen den Reihen stehen. Gießen Sie die Risslinge gründlich und achten Sie besonders darauf, dass der Boden stets feucht, jedoch nicht durchnässt bleibt.

Die Vermehrung durch Risslinge erfordert Geduld, da es bis zu einem Jahr dauern kann, bis die Risslinge Wurzeln gebildet haben und für die Umsiedlung bereit sind. Halten Sie die junge Pflanzung im Auge und sorgen Sie für ausreichenden Schutz vor starker Sonneneinstrahlung und Trockenheit.

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung von Eiben durch Samen ist eine spannende, aber geduldige Aufgabe, da der Prozess länger dauern kann als bei anderen Methoden.

Samen ernten

Die Samen befinden sich in den roten Beeren der Eiben, die im Herbst reifen. Ernten Sie die reifen Beeren und entfernen Sie vorsichtig das Fruchtfleisch, um an die Samenkörner zu gelangen. Da alle Teile der Eibe, außer dem roten Fruchtfleisch, giftig sind, sollten Sie Handschuhe tragen, um Hautkontakt zu vermeiden.

Samen stratifizieren

Um die Keimfähigkeit der Samen zu fördern, müssen sie stratifiziert werden, was bedeutet, dass sie eine künstliche Kältebehandlung durchlaufen. Legen Sie die Samen für mehrere Monate in den Kühlschrank. Eine gute Methode ist es, die Samen in einem feuchten Sand-Erde-Gemisch zu lagern, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Feuchtigkeit konstant gehalten wird.

Aussaat der Samen

Säen Sie die stratifizierten Samen im Frühjahr in Töpfe mit einem gut durchlässigen Substrat aus Erde und Sand. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber lassen Sie keine Staunässe entstehen. Die Töpfe sollten an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort stehen.

Keimzeit und Pflege

Es kann mehrere Monate dauern, bis die Samen keimen. Manche Samen benötigen sogar bis zu zwei Jahre, um zu keimen. Sobald die jungen Sämlinge zwei bis drei Blätter entwickelt haben, können Sie sie in größere Töpfe umpflanzen. Stellen Sie sicher, dass die Erde weiterhin feucht bleibt und die jungen Eiben vor extremen Wetterbedingungen geschützt sind.

Umpflanzen

Wenn die jungen Eiben eine Höhe von etwa 10 bis 15 cm erreicht haben und stabil genug wirken, können Sie an ihren endgültigen Standort im Garten umgepflanzt werden. Wählen Sie hierfür einen Standort, der sowohl sonnig als auch schattig sein kann, da Eiben sehr anpassungsfähige Pflanzen sind.

Mit diesen Schritten können Sie erfolgreich und geduldig neue Eiben aus Samen ziehen und Ihren Garten um diese schönen und robusten Pflanzen bereichern.

Bilder: struvictory / Shutterstock