Schneeball

Schneeball pflanzen und pflegen: So gelingt es!

Der Schneeball (Viburnum) ist ein beliebter Zierstrauch für den Garten, der mit seinen Blüten und Früchten begeistert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung von Schneebällen, von der Pflanzung bis zur Vermehrung.

Blätter

Die sommergrünen Laubblätter des Schneeballs sind überwiegend hellgrün und befinden sich meist gegenständig oder wirtelig an den Zweigen. Diese Blätter sind gestielt und weisen häufig eine rundliche oder ahornähnliche Form auf. Der Blattrand ist entweder gelappt oder gesägt. Typischerweise erreichen die Blätter eine Größe von etwa 8 bis 12 cm, und am Ende der auffallend roten Blattstiele befinden sich oft Nektardrüsen.

Im Herbst zeigen einige Schneeballarten eine eindrucksvolle Farbänderung: Der Gemeine Schneeball (Viburnum opulus) färbt sich in leuchtend orange-rote bis bordeauxrote Töne. Diese farbliche Wandlung macht ihn besonders attraktiv und zu einem auffälligen Highlight in jedem Garten.

Blüte

Die Blütenstände des Schneeballs sind entweder ball- oder tellerförmig und bestehen aus mehreren dolden- oder rispenartigen Teilblütenständen. Diese befinden sich an den Zweigenden oder an kurzen Seitentrieben. Die kleinen, duftenden Einzelblüten haben fünf verwachsene Kelchblätter und fünf im unteren Bereich röhrenförmig verwachsene Blütenblätter, die meist weiß und seltener rosafarben sind. Einige Arten und Sorten, wie der Gewöhnliche und der Japanische Schneeball, besitzen sterile, vergrößerte Randblüten.

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Die Blütezeit erstreckt sich meist von April bis Juni. Arten wie der Winter-Schneeball und der Winter-Duftschneeball beginnen jedoch bei milder Witterung bereits ab November zu blühen und halten bis in den März hinein an.

Früchte

Schneeballsträucher entwickeln nach der Blüte einsamige Steinfrüchte, die bei vollständiger Reife in leuchtenden Farben erscheinen. Die Samen dieser Früchte sind abgeflacht und manchmal herzförmig. Zum Beispiel reifen die Früchte des Gemeinen Schneeballs ab August und erstrahlen in einem durchscheinenden Rot, haften bis weit in den Winter hinein an den Zweigen und sind erst nach Frosteinwirkung für Tiere genießbar.

Die vollreifen Beeren sind nicht giftig und eignen sich zur Herstellung von Gelee, obwohl sie trotz ihrer ungiftigen Natur als ungenießbar gelten. Blätter, Rinde und unreife Früchte enthalten Giftstoffe, die nach Verzehr Erbrechen und Durchfall verursachen können.

Welcher Standort ist geeignet?

Schneebälle bevorzugen einen sonnigen Standort, die meisten Arten vertragen jedoch auch leichten Schatten. Der ideale Standort sollte luftig sein, da an sehr geschützten, windstillen Plätzen oft Blattläuse auftreten. Der Gemeine Schneeball gedeiht am besten im Halbschatten und verträgt keine übermäßige Sonnenbestrahlung.

Immergrüne und wintergrüne Schneeballarten, wie der Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) und der Kissenschneeball (Viburnum davidii), sollten im Winter vor direkter Sonneneinstrahlung und kaltem Wind geschützt werden. Ein gut durchlässiger, humusreicher Boden ist vorteilhaft, wobei sandig-lehmige Böden sowie leicht saure bis leicht alkalische Böden ebenfalls geeignet sind. Staunässe sollte vermieden werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Schneebälle gedeihen am besten in einem humusreichen, gut durchlässigen Boden, der stets feucht, aber nicht nass ist. Ein nährstoffreicher Boden fördert das gesunde Wachstum der Pflanzen. Kalkhaltige Böden sind für einige Schneeballarten, wie den Gemeinen Schneeball, von Vorteil.

Tipps zur Bodenpflege

  • Bodenverbesserung: Bei sandigen Böden hilft die Zugabe von Lehm oder Bentonit, die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkrautwuchs zu reduzieren.
  • Vermeidung von Staunässe: Der Boden sollte gut entwässert sein; das Einbringen von Drainagematerial wie Kies oder Sand kann bei schwereren Böden helfen.

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Pflanzung

Schneebälle pflanzt man am besten im Frühjahr oder Herbst. Containerpflanzen können jedoch ganzjährig gepflanzt werden, außer bei gefrorenem Boden oder großer Sommerhitze.

Schritte zur Pflanzung

  1. Pflanzloch vorbereiten: Ein großzügiges Pflanzloch ausheben, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen.
  2. Wurzelballen tauchen: Den Wurzelballen in Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  3. Pflanzung: Den Boden im Pflanzloch lockern und etwas lockeren Aushub einfüllen. Den Schneeball einsetzen und mit einem Mix aus Aushub und Pflanzerde auffüllen. Erde leicht andrücken.
  4. Gießrand formen: Einen kleinen, ringförmigen Erdwall als Gießrand um die Pflanze bilden.
  5. Angießen: Den Schneeball gründlich wässern.

Für einen optimalen Wuchs sollte der Schneeball mit einem Abstand von etwa zwei bis drei Metern zu anderen Pflanzen gepflanzt werden.

Schneeball pflegen

Schneebälle sind bei geeignetem Standort pflegeleicht.

Gießen

Ein durchdringendes und gründliches Gießen regt die Wurzeln an, in tiefere Bodenschichten vorzudringen, was die Pflanze widerstandsfähiger gegen Trockenperioden macht. Der Boden sollte zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, Staunässe muss vermieden werden.

Düngen

Im Frühling ist die Verwendung eines Langzeitdüngers ratsam. Auf nährstoffarmen Böden kann eine zusätzliche Gabe von phosphatbetontem Blühpflanzendünger die Blütenpracht fördern. Organische Materialien wie Kompost oder abgelagerter Mist verbessern den Boden und die Versorgung der Pflanze.

Rückschnitt

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig, da Schneebälle kaum vergreisen und bis ins hohe Alter üppig blühen. Um die Wuchskraft und Blühfreudigkeit zu steigern, können Sie die Pflanze alle 3-5 Jahre eine Handbreit über dem Boden zurückschneiden. Bei übermäßigem Wachstum kann ein Form- oder Auslichtungsschnitt nach der Blüte vorgenommen werden.

Schutzmaßnahmen

Frisch gepflanzte Sträucher benötigen im ersten Jahr einen Winterschutz. Eine Mulchschicht im Wurzelbereich hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und die Wurzeln zu schützen. Frostempfindliche Arten sollten im Herbst mit einem Gartenvlies eingehüllt werden.

Schneeball vermehren

Schneeballsträucher können auf verschiedene Weise vermehrt werden:

Vermehrung durch Stecklinge

Im Frühsommer lassen sich Schneeballsträucher durch halbreife Stecklinge vermehren. Schneiden Sie etwa 8 bis 15 cm lange Triebstücke und setzen Sie sie in Anzuchttöpfe mit durchlässigem Substrat.

Vermehrung durch Steckholz

Heimische Wildarten wie der Gemeine Schneeball können durch Steckholz im Herbst vermehrt werden. Steckhölzer werden direkt ins Freiland oder in Töpfe mit feuchter Erde gesteckt.

Weitere Methoden

Ausläufer, Absenker und Veredelung sind ebenfalls mögliche Vermehrungsmethoden. Einige Arten wie der Winter-Schneeball bilden Ausläufer, die abgetrennt und umgepflanzt werden können.

Krankheiten & Schädlinge

Schneeballsträucher können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Häufige Schädlinge sind Blattläuse und der Schneeball-Blattkäfer. Echter Mehltau und Gallmilben können ebenfalls auftreten. Regelmäßige Kontrolle und angemessene Pflege, wie die richtige Standortwahl und ausreichende Bewässerung, tragen zur Vorbeugung bei.

Bei starkem Schädlingsbefall empfiehlt sich die Verwendung von nicht bienengefährlichen, pyrethrumhaltigen Präparaten aus dem Fachhandel.

Giftigkeit

Verschiedene Teile des Schneeballs enthalten Giftstoffe wie Oxalate, Saponine und das Glykosid Viburnin. Diese Substanzen können nach Verzehr zu gesundheitlichen Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall führen. Während die unreifen Früchte, Blätter und die Rinde giftig sind, sind die vollreifen Beeren ungiftig und eignen sich zur Herstellung von Gelee.

Der Gewöhnliche Schneeball wird in Osteuropa nach dem ersten Frost geerntet und weiterverarbeitet, oft als Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten.

Häufig gestellte Fragen

Wann genau sollte man Schneeball ernten, um die Früchte essbar zu machen?

Die Früchte des Gemeinen Schneeballs sollten erst nach dem ersten Frost geerntet werden. Der Frost macht die ansonsten bitteren und sauren Beeren erst genießbar. In Osteuropa werden sie oft mit heißem Wasser und Honig zerdrückt und gegen Erkältungskrankheiten verwendet.

Welche Inhaltsstoffe verursachen die Giftigkeit bei Schneebällen?

Schneebälle enthalten verschiedene Giftstoffe wie Oxalate, Saponine, Gerbstoffe, Bitterstoffe und das Glykosid Viburnin. Besonders gefährlich ist das Alkaloid Lycorin, das in größeren Mengen Erbrechen und Durchfall auslösen kann.

Welche Tiere profitieren von den Schneeballsträuchern?

Der Gemeine Schneeball bietet Schmetterlingen, Schmetterlingsraupen, Schwebfliegen und verschiedenen Vogelarten eine Nahrungsquelle. Zudem dienen die Sträucher als Lebensraum und Landeplatz für viele Insekten und Vögel.

Welche Schneeballarten eignen sich besonders für kleine Gärten?

Für kleinere Gärten eignet sich beispielsweise der Koreanische Schneeball (Viburnum carlesii), der kaum zwei Meter hoch wird und durch seinen süßlichen Duft besticht. Auch Zwergsorten wie der Zwerg-Schneeball ‚Compactum‘ (Viburnum opulus ‚Compactum‘) sind ideal für kleinere Flächen geeignet.

Bilder: Eva Katalin Kondoros / iStockphoto