Wüstenrose Pflege: So blüht sie üppig & farbenfroh
Die Wüstenrose (Adenium obesum) ist eine faszinierende Pflanze mit exotischer Ausstrahlung. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte ihrer Pflege, von den idealen Standortbedingungen bis hin zur Vermehrung.
- Wuchs
- 🌱 Große Ernte leicht gemacht: Gemüsebeet-Planer
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Wuestenrose pflegen
- Blätter
- Wuestenrose richtig pflanzen
- Wuestenrose vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Wuestenrose richtig schneiden
- Sorten & Arten
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
In ihrer natürlichen Umgebung wächst die Wüstenrose als Strauch mit einem stark verdickten Stamm, dem sogenannten Caudex, der der Pflanze als Wasserspeicher dient. Dieser ermöglicht es der Wüstenrose, in extrem heißen und trockenen Gebieten zu überleben. In ihrer Heimat kann sie Höhen von über vier Metern erreichen. Im Zimmer bleibt die Pflanze deutlich kleiner, meist zwischen 30 und 50 Zentimetern, maximal bis zu 90 Zentimeter, da der hohe Lichtbedarf in unseren Breitengraden schwer zu decken ist. Trotz ihrer kompakten Größe bleibt die Wüstenrose mit ihrem bizarren, aufrechten Wuchs und dem verdickten Caudex ein Blickfang.
Um die Pflanze als Zierpflanze attraktiver zu machen, wird sie oft auf Oleander-Jungpflanzen veredelt. Diese veredelten Exemplare haben jedoch einen schlankeren Stamm und wachsen schneller als wurzelechte Pflanzen, die den charakteristischen, verdickten Caudex aufweisen. Veredelte Pflanzen sind zudem weniger empfindlich gegenüber Staunässe und damit pflegeleichter.
Blüte
Die Blütezeit der Wüstenrose erstreckt sich von April bis Juli und bietet eine beeindruckende Farbenvielfalt von Weiß und Rosa über Rot bis hin zu Violett. Das Innere der glockenförmigen Blüte ist meist heller gefärbt als der Rand.
Für eine besonders prächtige Blüte benötigt die Wüstenrose im Winter eine kühle und trockene Ruhephase. Diese Phase fördert die Bildung neuer Blätter und zahlreicher Blüten im Frühjahr. Einige neuere Züchtungen sind für ihre gefüllten und besonders üppigen Blüten bekannt. Manchmal kann im Herbst eine zweite Blütephase eintreten, bei der die Blüten meist in Rosa erscheinen.
Welcher Standort ist geeignet?
Der ideale Standort für die Wüstenrose ist warm und sonnig. Sie benötigt viel Sonnenlicht und sollte daher an einem hellen Fensterplatz stehen. Um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern, ist es ratsam, den Topf regelmäßig zu drehen, da sich die Pflanze stets zum Licht neigt.
Während der Sommermonate kann die Wüstenrose auch ins Freie gebracht werden, wobei sie langsam an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden sollte, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden. Die Temperaturen sollten dabei nicht unter 15 Grad Celsius fallen.
Im Winter bevorzugt die Wüstenrose einen hellen, aber kühleren Standort mit Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius, die nicht unter 10 Grad Celsius fallen dürfen. In dieser Phase reduziert die Pflanze ihr Wachstum, verliert oft einen Teil ihrer Blätter und benötigt weniger Wasser. Alternativ kann sie auch im beheizten Wohnzimmer bleiben, wobei weiterhin ein sehr heller Platz erforderlich ist.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Das optimale Substrat für die Wüstenrose muss durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Eine Mischung aus Zimmerpflanzenerde und Sand im Verhältnis 80:20 sorgt für die nötige Lockerheit des Bodens. Zusätze wie Bims, Kokosfasern, kleine Holzstücke wie Pinienrinde oder Perlite verbessern die Durchlässigkeit und Belüftung des Substrats. Ein pH-Wert um sechs ist ideal.
Für samenechte Wüstenrosen, die empfindlicher gegenüber Staunässe sind, eignet sich ein durchlässigeres, mineralisches Substrat wie Kakteenerde. Veredelte Wüstenrosen können hingegen in üblichem Kübelsubstrat gedeihen. Wichtig ist ein ungehinderter Wasserabfluss, der durch ausreichend große Abzugslöcher und eine Drainageschicht am Gefäßgrund sichergestellt wird.
Wuestenrose pflegen
Die Wüstenrose ist pflegeleicht, benötigt jedoch besondere Aufmerksamkeit beim Gießen. Trockenheit verträgt sie besser als Staunässe, die zur Fäulnis führen kann. Im Herbst sollten die Wassergaben allmählich reduziert werden, bis sie während der Winterruhe fast vollständig eingestellt werden.
Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Lichtintensität ab März beginnt die Wüstenrose wieder zu wachsen und Blüten zu bilden. Ab diesem Zeitpunkt wird die Wasserzufuhr langsam erhöht. Während des Sommers sollte das Substrat leicht feucht gehalten werden. Ein eingefallener, gummiartig wirkender Stamm ist ein Zeichen für Wassermangel.
Gießen
- Im Herbst: Wasserzufuhr reduzieren.
- Im Winter: Fast vollständig einstellen; alle paar Wochen Bodenfeuchtigkeit prüfen.
- Ab März: Wasserzufuhr langsam erhöhen; Substrat im Sommer leicht feucht halten.
Düngen
In der Wachstumszeit von März bis Oktober: alle 2-3 Wochen mit einem Kakteendünger (7,00€ bei Amazon*) düngen.
Umtopfen
- Nach der ersten Blüte oder wenn der Topf zu klein wird im späten Winter oder frühen Frühjahr.
- Ein durchlässiges Sand-Erde-Gemisch verwenden und nach dem Umtopfen nicht angießen.
Blätter
Die Blätter der Wüstenrose sind dick, ledrig und eiförmig, was der Pflanze hilft, Wasser zu speichern. Die Oberseite der Blätter ist satt dunkelgrün. Während der vegetativen Wachstumsphase im Frühling und Sommer entfaltet die Pflanze ihre Blätter in voller Pracht. Im Winter verliert sie oft einen Großteil ihres Laubs, was ein natürlicher Prozess zur Energieeinsparung ist.
Gelbe Blätter können auf Pflegefehler hinweisen, wie Wassermangel, Überwässerung, Nährstoffmangel oder Schädlingsbefall. Achten Sie immer auf optimale Pflegebedingungen, um solche Symptome zu minimieren.
Wuestenrose richtig pflanzen
Die richtige Pflanzung der Wüstenrose ist entscheidend für ihr gesundes Wachstum. Veredelte Wüstenrosen gedeihen in handelsüblicher Kübelpflanzenerde, während samenechte Exemplare ein durchlässiges, mineralisches Substrat benötigen.
Vorbereitung
- Stellen Sie sicher, dass das Pflanzgefäß ausreichend große Abzugslöcher hat.
- Legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben am Gefäßboden an.
Einpflanzen
- Füllen Sie eine Schicht des vorbereiteten Substrats in das Gefäß.
- Setzen Sie die Wüstenrose in die Mitte und füllen Sie das Gefäß mit dem restlichen Substrat auf.
- Drücken Sie das Substrat leicht an und halten Sie es nach dem Umtopfen leicht feucht.
Wuestenrose vermehren
Die Wüstenrose kann sowohl durch Stecklinge als auch durch Samen vermehrt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
- Schneiden Sie Triebe ohne Blüten, aber mit mindestens zwei Blattpaaren.
- Lassen Sie den Steckling ein bis zwei Tage trocknen.
- Stecken Sie ihn in Anzuchterde und halten Sie ihn warm und leicht feucht.
Vermehrung durch Samen
- Ernten Sie Samen zwischen Juli und August aus reifen Kapseln.
- Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und halten Sie sie gleichmäßig feucht.
- Ein warmer und heller Standort bei 20 bis 25 Grad Celsius ist ideal.
- Gewöhnen Sie Keimlinge langsam an die direkte Sonne und halten Sie sie stets feucht.
Krankheiten & Schädlinge
Die Wüstenrose kann von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden, insbesondere bei suboptimalen Pflegebedingungen.
Schädlinge
- Spinnmilben: Erhöhte Luftfeuchtigkeit und Besprühen mit Brennnesselsud helfen.
- Schildläuse: Entfernen Sie sie vorsichtig mit einem Messer.
- Wollläuse: Ein heller und warmer Standort sowie trockenes Substrat helfen präventiv.
- Blattläuse, Schmierläuse, Thripse: Behandeln Sie betroffene Pflanzen mit natürlichen Methoden.
Krankheiten & Schädlinge
- Wurzelfäule: Vermeiden Sie Staunässe durch durchlässiges Substrat und sparsame Bewässerung.
- Schwarze, faulende Triebspitzen: Schneiden Sie betroffene Stellen bis ins gesunde Holz zurück und versiegeln Sie die Schnittstellen.
Präventive Maßnahmen
- Wählen Sie einen sehr hellen und warmen Standort.
- Verwenden Sie ein lockeres, gut drainiertes Substrat.
- Gießen Sie nur, wenn das Substrat abgetrocknet ist.
- Erhöhen Sie während der Wintermonate die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen oder Luftbefeuchter.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Wüstenrose benötigt eine Trockenruhe im Winter, um im Folgejahr wieder üppig zu blühen. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius ist ideal. Reduzieren Sie ab Herbst allmählich die Wasserzufuhr und stellen Sie sie im Winter fast vollständig ein. Während dieser Trockenruhe verliert die Pflanze ihre Blätter, was normal ist.
Wuestenrose richtig schneiden
Ein Rückschnitt ist normalerweise nicht notwendig, kann jedoch bei schwarzen oder faulenden Triebspitzen erforderlich sein. Schneiden Sie solche Stellen bis ins gesunde Holz zurück und versiegeln Sie die Schnittstellen mit Holzkohleasche oder Urgesteinsmehl.
Sorten & Arten
Die Wüstenrose (Adenium obesum) bietet eine Vielzahl beeindruckender Sorten:
- ‚Schneeweiß‘: Gefüllte, strahlend weiße Blüten.
- ‚Noble Concubine‘: Weiße Blütenblätter mit rotem Rand.
- ‚Picotée‘: Gefüllte, hellrosa Blüten, die zum Rand hin dunkler werden.
- ‚Anouk‘: Zweifarbige Blüten und mittelgrünes, lanzettliches Laub. Ideal für sonnige Standorte und erreicht Größen von bis zu 40 cm.
Diese Sortenvielfalt sorgt dafür, dass für jeden Geschmack die passende Variante dabei ist.
Häufig gestellte Fragen
Ist die Wüstenrose giftig?
Ja, die Wüstenrose (Adenium obesum) gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Der für diese Pflanzenfamilie typische Milchsaft kann bei Hautkontakt zu Reizungen führen und ist bei Einnahme giftig. Es ist daher ratsam, den direkten Kontakt zu vermeiden und die Pflanze außerhalb der Reichweite von Haustieren und kleinen Kindern zu platzieren.
Wie erkennt man einen Wassermangel bei der Wüstenrose?
Ein vorzügliches Indiz für Wassermangel ist ein eingefallener, gummiartig wirkender Stamm. Da die Wüstenrose Wasser im Caudex speichert, behält sie normalerweise eine pralle und feste Beschaffenheit. Wird diese jedoch durch Wassermangel beeinträchtigt, verliert der Stamm seine Festigkeit und wirkt schlaff.
Können Wüstenrosen unterschiedlich geformte Stämme haben?
Ja, der Caudex der Wüstenrose ist äußerst variabel und kann in vielen verschiedenen Formen ausgebildet sein. Diese Formvielfalt macht die Pflanze zusätzlich dekorativ und interessant. Besonders auffällig werden diese Unterschiede, wenn die Pflanze auf ihren natürlichen Wurzeln gezogen wird und nicht veredelt ist.
Warum wirft die Wüstenrose im Winter ihre Blätter ab?
Die Wüstenrose benötigt eine Trockenruhe, um im folgenden Frühjahr wieder blühen zu können. Während dieser Ruhephase, die im Herbst beginnt und den Winter überdauert, reduziert die Pflanze ihr Wachstum erheblich und verliert daher die meisten Blätter. Dies ist ein natürlicher Prozess zur Energieeinsparung und kein Grund zur Besorgnis.