Jakobskreuzkraut: Gefährliche Verwechslungen vermeiden
Das Jakobskreuzkraut, bekannt für seine giftigen Eigenschaften, kann leicht mit harmlosen oder sogar essbaren Pflanzen verwechselt werden. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Unterschiede zu erkennen und potenzielle Gefahren zu vermeiden.
Verwechslungsgefahr mit ungiftigen Pflanzen
Aufgrund seiner Merkmale kann das Jakobskreuzkraut leicht mit einigen ungiftigen Gartenbewohnern verwechselt werden.
Hier eine Auswahl häufig vertauschter Pflanzen:
- Löwenzahn: Seine charakteristischen gezackten Blätter und die leuchtend gelben Blüten machen ihn zum beliebten Wildkraut in der Küche.
- Rucola: Die leicht pikanten, dunkelgrünen Blätter sind ein beliebter Bestandteil von Salaten.
- Gänseblümchen: Mit ihren kleinen weißen Blüten, dem gelben Zentrum und den dunkelgrünen Blättern zieren sie so manchen Rasen.
- Barbarakraut: Diese essbare Pflanze mit ihren gelblichen Blüten und gezahnten Blättern ähnelt dem Jakobskreuzkraut im jungen Stadium.
- Johanniskraut: Seine gelben Blüten und die perforierten Blätter machen es zum unverwechselbaren Heilkraut.
- Kamille: Diese mit kleinen weißen Blüten und einem gelben Zentrum ausgestattete Pflanze ist ein beliebtes Heilkraut.
- Goldrute: Die leuchtend gelben Blüten der Goldrute machen sie zu einer Zierde in naturnahen Gärten.
- Goldaster: Ungiftig, aber nicht zum Verzehr geeignet, besticht die Goldaster durch ihre gelben, asterähnlichen Blüten.
Besondere Vorsicht im ersten Jahr: In der Rosettenphase, also im jungen Stadium, gestaltet sich die Unterscheidung zum Jakobskreuzkraut besonders schwierig, da die Unterschiede zu anderen Pflanzen noch nicht so ausgeprägt sind.
Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen
Auch mit einigen giftigen Pflanzen kann das Jakobskreuzkraut verwechselt werden, da sie ähnliche Merkmale aufweisen.
Giftige Doppelgänger des Jakobskreuzkrauts:
- Gewöhnliches Greiskraut (Senecio vulgaris): Einjährig, mit kleinen, unscheinbaren, gelben Blüten, die von Hochblättern verdeckt werden und keine Strahlenblüten besitzen. Bevorzugt nährstoffreiche, humose Böden in Gärten, Wiesen und Äckern.
- Wald-Greiskraut (Senecio sylvaticus): Bevorzugt lichte Wälder und Waldränder. Ähnelt stark dem Gewöhnlichen Greiskraut und ist ebenfalls giftig.
- Gewöhnlicher Rainfarn (Tanacetum vulgare): Trotz seiner Giftigkeit findet er in geringen Mengen als Gewürz- und Heilpflanze Verwendung. Erkennbar an seiner Höhe (50 bis 150 cm), den farnartigen Blättern und den rundlichen, flachen, knopfförmigen gelben Blütenköpfen ohne Zungenblüten.
Trotz der Ähnlichkeiten lassen sich diese Pflanzen anhand von Unterschieden in Wuchsform, Blütenbeschaffenheit und Standortpräferenzen sicher identifizieren.
Jakobskreuzkraut vs. Gewöhnliches Greiskraut
Beide Pflanzen enthalten Giftstoffe, doch ihre Unterscheidungsmerkmale liegen vor allem in Wuchsform und Blütenbeschaffenheit.
So unterscheiden Sie die beiden Pflanzen:
- Wuchsform: Das Jakobskreuzkraut ist mehrjährig und erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 100 cm. Das Gewöhnliche Greiskraut hingegen ist einjährig und wird maximal 45 cm hoch.
- Blüten: Das Jakobskreuzkraut zeigt leuchtend gelbe Blüten mit einem Durchmesser von 15 bis 20 mm. Das Gewöhnliche Greiskraut besitzt kleinere, unscheinbare Blüten ohne Strahlenblüten, die von Hochblättern umgeben sind und nur 6 bis 13 mm Durchmesser erreichen.
Jakobskreuzkraut vs. Rainfarn
Beide Pflanzen weisen aufgrund ihrer gelben Blüten und ihrer früheren Verwendung gewisse Gemeinsamkeiten auf. Dennoch ist eine korrekte Unterscheidung wichtig, um Vergiftungen zu vermeiden.
Unterscheidungsmerkmale:
- Blätter: Die Blätter des Rainfarns sind farnartig und stark gegliedert, während das Jakobskreuzkraut tief gefiederte, dunkelgrüne Blätter besitzt.
- Blüten: Das Jakobskreuzkraut zeigt doldenförmige, leuchtend gelbe Blüten mit einer variablen Anzahl von Zungenblüten. Der Rainfarn hingegen besitzt rundliche, flache und knopfartige Blütenköpfe ohne Zungenblüten.
Anhand dieser Merkmale können Sie die beiden Pflanzen sicher unterscheiden und somit gefährliche Verwechslungen vermeiden.
Jakobskreuzkraut vs. Echtes Johanniskraut
Das Echte Johanniskraut, ein beliebtes Heilkraut, kann auf den ersten Blick mit dem Jakobskreuzkraut verwechselt werden. Der Schlüssel zur Unterscheidung liegt in der genauen Betrachtung von Blüten und Blättern.
Unterscheidungsmerkmale:
- Blüten: Johanniskrautblüten besitzen exakt fünf goldgelbe Kron- und Kelchblätter, die einem Windrad ähneln. Einzigartig ist die rote Färbung, die beim Zerreiben der Blütenblätter auf der Haut zurückbleibt – ein Phänomen, das beim Jakobskreuzkraut nicht auftritt.
- Blätter: Im Gegensatz zum Jakobskreuzkraut, dessen Blätter oft flaumig sind, zeigt das Johanniskraut satt gelbgrüne Blätter mit markanten, lichtdurchlässigen Punkten, die wie Perforationen aussehen.
- Wuchs: Während das Jakobskreuzkraut mitunter buschig wächst, zeichnet sich das Johanniskraut durch einen aufrechten Wuchs aus.
Auch außerhalb der Blütezeit lässt sich das Johanniskraut identifizieren. Zerdrücken Sie dazu die Blütenknospen oder Samenkapseln. Tritt eine rötlich-violette Tinktur aus, handelt es sich um das wertvolle Heilkraut Johanniskraut.
Jakobskreuzkraut vs. Gewöhnliche Goldrute
Die Gewöhnliche Goldrute wird häufig mit dem Jakobskreuzkraut verwechselt. Doch während das Jakobskreuzkraut giftig ist, gilt die Goldrute als harmlos und findet sogar als Heilpflanze Verwendung.
Unterscheidungsmerkmale:
- Blätter: Die Goldrute besitzt lange, lanzettliche Blätter, die glatt und ganzrandig sind. Dies unterscheidet sie deutlich von den tief gefiederten, oft leicht flaumigen Blättern des Jakobskreuzkrauts.
- Wuchsform: Die Goldrute ist meist buschiger und erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Das Jakobskreuzkraut hingegen wächst aufrecht und einzeln, wodurch es schlanker wirkt.
- Blüten: Ein deutlicher Unterschied liegt in den Blüten. Das Jakobskreuzkraut zeigt Blütenköpfe mit vielen kleinen, eng beieinander stehenden, gelben Blüten, die an Margeriten erinnern. Die Goldrute hingegen besitzt dichte, rispenartige Blütenstände mit zahlreichen kleinen, sternförmigen Blüten.
- Standorte: Während das Jakobskreuzkraut bevorzugt an Straßenrändern, auf Brachflächen und anderen offenen, gestörten Standorten wächst, findet man die Goldrute häufig in Waldlichtungen oder am Waldrand, wo sie dichte Bestände bilden kann.
Mit diesen Hinweisen können Sie die beiden Pflanzen sicher unterscheiden und so das Risiko einer Verwechslung minimieren.