Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut: Wie verhindert man Verwechslungen?

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Bereits seit über 20 Jahren breitet sich das Jakobskreuzkraut aus und wird häufig zum Problem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Bereits kleine Mengen der hochgiftigen Pflanze sind giftig für Menschen und Tiere und können die Leber dauerhaft schädigen. Häufig wird die Pflanze mit ungiftigen Gewächsen verwechselt und unbeabsichtigt aufgenommen.

Jakobskreuzkraut erkennen
Jakobskreuzkraut (hier abgebildet) wird oft mit Johanniskraut verwechselt
AUF EINEN BLICK
Mit welchen Pflanzen kann Jakobskreuzkraut verwechselt werden?
Das Jakobskreuzkraut kann leicht mit Johanniskraut, Wiesenpippau oder Rucola verwechselt werden. Um Verwechslungen zu vermeiden, achten Sie auf Merkmale wie Blütenanzahl, Blütenfarbe, Blattform, Behaarung und Geruch der Pflanzen.

Täuschend ähnlich: Das Johanniskraut

Heil- und Giftpflanze können von Laien rasch verwechselt werden, da beide Pflanzen strahlend gelbe Blüten tragen. Häufig gedeihen sie zudem in friedlicher Eintracht an den gleichen Standorten und haben die gleiche Blütezeit. Eine Verwechslung könnte tödlich sein, sehen Sie deshalb beim Sammeln von Johanniskraut besser zweimal hin.

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Das Jakobskreuzkraut ist ein Korbblüter mit einer unterschiedlichen Anzahl von Blütenblättern. Die Blüten selbst ähneln Margaritenblüten und sehen aus wie kleine Sonnen. Es wird zwischen dreißig Zentimeter bis zu einem Meter groß.

Das Johanniskraut hingegen bildet Trugdolden und hat immer genau fünf breite Blütenblätter. Es wächst straff aufrecht und wird zwischen dreißig und achtzig Zentimeter noch. Beim Zerreiben der Knospen tritt das tiefrote Hypericin aus (Blut es Heiligen Johannes). Da dies beim Kreuzkraut niemals der Fall ist, können Sie die Pflanze dadurch zweifelsfrei identifizieren.

Blühen die Pflanzen nicht, können Sie diese anhand der Blätter gut unterscheiden. Das Johanniskraut hat kleine, etwa drei Zentimeter lange Blätter. Die des gefährlichen Jakobskreuzkrauts sind deutlich größer und häufig von einem unschönen Flaum überzogen.

Wiesenpippau und Jakobsgreiskraut unterscheiden

Der Wisenpippau ist ebenfalls ein Korbblütler, der allerdings im Gegensatz zur goldgelben „Margaritenblüte“ des Jakobsgreiskrauts eine gelbe Blüte ähnlich dem Löwenzahn hat. Die Stängelblätter des Pippaus sind weit weniger ausgeschnitten als die des Jakobsgreiskrautes. Häufig hat die Giftpflanze einen violett getönten Stängel. Dieser ist beim ungiftigen Pippau stets tiefgrün gefärbt.

Verwechslung mit Rucola

Die Blätter des als Salat außerordentlich beliebten Rucolas und die des Jakobskreuzkrauts sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich und können deshalb von Laien verwechselt werden. 2009 wurden einige Blätter Jakobsgreiskraut in einer Packung Rucola, erworben in einem Supermarkt, gefunden. Dieser Vorfall blieb jedoch einmalig.

Zunächst lässt sich Rucola an seinem starken und einzigartigen Geruch zweifelsfrei identifizieren. Im Gegensatz zu den Blättern des Jakobskreuzkrauts sind Rucola Blätter unbehaart und relativ weich. Die des Krauts hingegen sind spinnwebenartig behaart und ähneln in ihrer Struktur eher zähen Disteln. Zudem wächst Rucola in unseren Breiten nicht wild, sodass Sie bei einem vermeintlichen Fund davon ausgehen können, dass es sich um Jakobsgreiskraut handelt.

Tipp

In Deutschland sind mehr als 25 verschiedene Kreuzkrautarten bekannt, die alle unterschiedlich giftig sind. Sofern Sie häufig selbst Kräuter sammeln, sollten Sie sich auch über das Aussehen dieser Giftpflanzen genau informieren.