Rucola

Rucola-Schädlinge bekämpfen: So schützen Sie Ihre Pflanzen

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Rucola ist eine Salatpflanze, die zu den Kreuzblütengewächsen zählt. Als solche stellt sie eine Wirtspflanze für typische Schädlinge an Brassicaceaen dar. Doch nur zwei Arten können dem Gewächs wirklich gefährlich werden.

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Rucola wird nur von wenigen Schädlingen befallen
AUF EINEN BLICK
Welche Schädlinge befallen Rucola und wie kann man sie bekämpfen?
Die häufigsten Schädlinge bei Rucola sind der Raps-Erdfloh und Kohlweißlinge. Zur Vorbeugung und Bekämpfung können Maßnahmen wie etwa Kulturschutznetze, Substratfeuchtigkeit, regelmäßiges Hacken, Unkraut jäten, Jauchen oder der Einsatz von Nützlingen, wie Trichogramma-Schlupfwespen und Brackwespen, angewandt werden.

Erdflöhe

Rucola ist ein gefundenes Fressen für den Raps-Erdfloh (Psylliodes chrysocephalus), denn die Salatpflanze hat ein weiches und zartes Blattgewebe. Die betroffenen Blätter sehen durch die Fraßaktivitäten der blauschwarz bis dunkelgrün gefärbten Käfer nicht mehr appetitlich aus. Sind junge Keimlinge befallen, können sie dem Schädlingsdruck nicht standhalten und sterben ab.

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Schäden

Die Weibchen lege ihre Eier im Frühjahr an der Basis der Pflanzen auf das Substrat. Innerhalb der nächsten zehn Tage entwickeln sich weiße Larven, die sich in den Boden eingraben und über drei Wochen an den Fadenwurzeln fressen. Diese Fraßaktivität übersteht der Rucola meist problemlos.

Die Verpuppung erfolgt in einem Erdkokon. Von Juni bis August schlüpfen adulte Käfer, die sich von der Blattmasse junger Gewächse ernähren. Als typisches Schadbild für Erdflöhe gilt der Fensterfraß. Da die Insekten die Blattoberfläche abschaben, bleiben Blatthäute zurück. Sie trocknen aus, nehmen eine blassbraune Färbung an und reißen auf. Die Fenster sind nicht größer als vier Millimeter.

Befall verhindern

Beginnen Sie frühzeitig mit der Aussaat des Rucolas, sodass die Pflanzen zur Hauptflugzeit der Käfer kräftig genug sind. Kulturschutznetze verhindern, dass die Schädlinge zur Eiablage an die Pflanzenbasis gelangen. Mischkulturen mit Spinat und Zwiebelpflanzen mindern den Schädlingsdruck.

Das können Sie tun:

  • Substrat feucht halten, da Schadinsekten trockene Bedingungen bevorzugen
  • Puppen durch regelmäßiges Hacken offen legen
  • Unkraut jäten, um Nahrungsgrundlagen zu entziehen
  • Jauchen aus Rainfarn und Wermut dienen als Abwehrmittel
  • Gesteinsmehl und Algenkalk verhindert die Eiablage

Kohlweißlinge

Diese Falter sind ein Paradebeispiel für natürliche Anpassungen an Verteidigungsstrategien der Pflanzen. Rucola produziert wie viele Kreuzblütler sekundäre Pflanzenstoffe, welche bei Schädigung des Pflanzengewebes durch Raupenfraß in Senföle umgewandelt werden. Sie verursachen den schärflichen Geschmack und sind für Insekten toxisch. Kohlweißlinge leben in langer Koevolution mit Kohlgewächsen und haben ein Darmprotein entwickelt, welches die Giftigkeit der Senföle reduziert. Ihre Larven können sich gefahrlos bis zur Verpuppung von Rucolablättern ernähren.

Typische Arten

Der Kleine Kohlweißling hinterlässt einzelne Eier an den Blattunterseiten, die blassgelb gefärbt und längs gerippt sind. Die zuerst blassgelben und später hellgrünen Rauben haben eine hellgelbe Rückenlinie und gleichfarbige Punkte auf den Segmenten. Aus den leuchtend gelben Eipaketen des Großen Kohlweißlings schlüpfen grün gefärbte Larven mit gelben Streifen und schwarzer Punktierung.

Effektive Bekämpfungsmethoden

Trichogramma-Schlupfwespen parasitieren die Eier der Schmetterlinge, sodass die weitere Entwicklung verhindert wird. Die Arten Cotesia glomerata und Cotesia rubecula gehören zu den Brackwespen, welche ihre Eier in die Schmetterlingsraupen injizieren. Diese verenden, nachdem sich die Nützlinge vollständig entwickelt und den Körper verlassen haben.

Bilder: FotoDuets / Shutterstock