Kohlrabi

Löcher in Kohlrabiblättern: Ursachen & Bekämpfung

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Kohlrabiblätter mit Löchern deuten auf einen Schädlingsbefall hin. Dieser Artikel beschreibt häufige Schädlinge an Kohlrabiblättern, ihre Erkennungsmerkmale und Maßnahmen zur Bekämpfung.

Löchrige Kohlrabi Blätter

Erdflöhe: Kleine Löcher und flinke Springer

Winzige, sprungfreudige Käfer mit einer Größe von 2 bis 4 mm – das sind Erdflöhe. Sie sind entweder schwarz oder gelb-schwarz gestreift und besonders in trockenen und heißen Perioden aktiv. Auf ihrem Speiseplan stehen Kreuzblütler wie Kohlrabi, Radieschen oder Rucola. Die Fraßschäden der Erdflöhe zeigen sich in Form zahlreicher kleiner, runder Löcher an den Blättern. Auch die Wurzeln können durch die Larven in Mitleidenschaft gezogen werden. Jungpflanzen sind besonders gefährdet, während ausgewachsene Pflanzen einen Befall meist besser wegstecken.

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Um Erdflöhe erfolgreich zu bekämpfen und Ihre Kohlrabipflanzen zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen:

  • Bodenbearbeitung: Regelmäßiges Hacken und Bewässern verbessert die Bodenqualität und stört gleichzeitig den Lebensraum der Erdflöhe.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht sorgt für einen feuchten und dunklen Boden, was den Erdflöhen nicht zusagt.
  • Bestäuben: Gesteinsmehl oder Algenkalk auf den Blättern können die Erdflöhe fernhalten.
  • Pflanzenjauchen: Jauchen aus Rainfarn, Wermut, Zwiebel oder Knoblauch wirken abschreckend auf die Schädlinge.
  • Schutznetze: Feinmaschige Netze verhindern, dass die Erdflöhe an die Pflanzen gelangen.

Kohlweißling: Große Löcher und gefräßige Raupen

Die Raupen des Großen und Kleinen Kohlweißlings sind gefürchtete Schädlinge im Kohlanbau. Sie verursachen große, unregelmäßig geformte Löcher in den Blättern und können bei starkem Befall die Pflanzen bis auf die Rippen kahlfressen. Auch die Kohlköpfe sind vor den gefräßigen Raupen nicht sicher.

Die Raupen sind gelb-grün und schwarz gefleckt und erreichen eine Größe von bis zu vier Zentimetern. Die Falter sind weiß und haben eine Spannweite von bis zu 50 mm. Sie legen ihre gelben, längs gerippten Eier bevorzugt an der Blattunterseite ab. Mehrere Generationen pro Jahr sorgen für einen hohen Befallsdruck, wobei die zweite Generation ab Juli besonders problematisch ist.

Um Ihre Kohlpflanzen vor dem Kohlweißling zu schützen, empfehlen sich vorbeugende Maßnahmen:

  1. Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie vor der Pflanzung gründlich alle Unkräuter, um den Schädlingen keine zusätzlichen Wirtspflanzen zu bieten.
  2. Eier und Raupen entfernen: Zerdrücken Sie die Eier und sammeln Sie die Raupen regelmäßig ab.
  3. Kulturschutznetz: Spannen Sie ein Kulturschutznetz über die Beete, um die Eiablage der Falter zu verhindern.
  4. Biologische Insektizide: Befinden sich die Raupen bereits in den Kohlköpfen, können biologische Insektizide zum Einsatz kommen.

Kohlgallenrüssler: Wucherungen und Wurzelschäden

Der Kohlgallenrüssler ist ein kleiner, grauer Rüsselkäfer, der an Kohlrabi und anderen Kohlarten charakteristische Schäden verursacht. Die Weibchen legen ihre Eier Ende August bis Anfang September ab. Die Larven entwickeln sich in den Wurzeln und verursachen dort auffällige, kugelförmige Wucherungen – sogenannte Gallen. Diese Gallen befinden sich bis zu 10 cm unter der Bodenoberfläche und ausschließlich am Wurzelkörper. In jeder Galle lebt nur eine Larve, die durch ihren braunen Kopf und das Fehlen von Füßen erkennbar ist.

Obwohl der Befall durch den Kohlgallenrüssler oft lokal begrenzt ist, sollte er nicht unterschätzt werden. Die Schäden am Wurzelwerk beeinträchtigen die Nährstoff- und Wasseraufnahme der Pflanzen. Im Frühjahr verfaulen die Gallen und zerfallen, wodurch die Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten werden.

Da der Kohlgallenrüssler nur ein begrenztes Schadpotenzial hat, gibt es keine festgelegten Bekämpfungsmaßnahmen. In der Regel reicht eine herkömmliche Saatgutinkrustierung aus, um den Befall einzudämmen. Bei stärkerem Befall kann eine zusätzliche Stickstoffdüngung im Frühjahr das Pflanzenwachstum fördern.

Weiße Fliegen: Saugschäden und Honigtau

Weiße Fliegen, auch Mottenschildläuse genannt, sind kleine, weiße Insekten, die sich bevorzugt an den Blattunterseiten von Kohlrabi und anderen Pflanzen aufhalten. Sie saugen Pflanzensaft und scheiden dabei Honigtau aus. Dieser klebrige Belag fördert die Ansiedlung von Rußtaupilzen, welche die Fotosynthese der Pflanze beeinträchtigen. Ein starker Befall mit Weißen Fliegen kann zu Wachstumsstörungen, Vergilbungen, vorzeitigem Blattabfall und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanzen führen.

Erkennungsmerkmale

  • Aufschreckverhalten: Bei Berührung der Pflanze schwirren die Weißen Fliegen auf und setzen sich kurz darauf wieder ab.
  • Honigtau: Klebrige Ausscheidungen auf den Blättern.
  • Rußtaupilze: Schwarzer Belag auf den Blättern.
  • Vergilbte Blätter: Die Pflanzen wirken insgesamt ungesund und verlieren frühzeitig ihre Blätter.

Bekämpfung

  • Befallene Blätter entfernen: Stark befallene Blätter abschneiden und entsorgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Geeignete Mittel einsetzen: Produkte auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife bekämpfen sowohl die adulten Weißen Fliegen als auch ihre Larven.
  • Schutznetze: Engmaschige Gemüseschutznetze verhindern den Befall.

Bekämpfung von Schädlingen an Kohlrabiblättern

Eine erfolgreiche Schädlingsbekämpfung basiert auf einem Mix aus verschiedenen Maßnahmen. Je nach Art und Schweregrad des Befalls kommen unterschiedliche Strategien zum Einsatz.

Erdflöhe: Bodenbearbeitung, Mulchen, Bestäuben mit Gesteinsmehl oder Algenkalk, Pflanzenjauchen, Schutznetze

Kohlweißlinge: Absammeln von Eiern und Raupen, Gemüseschutznetze, Mischkultur mit Anis oder Beifuß

Kohlgallenrüssler: Entfernen befallener Pflanzenteile, Fruchtfolge

Weiße Fliegen: Schutznetze, Stärkung der Pflanzen, biologische Mittel wie Neemöl oder Seifenlauge bei starkem Befall

Bilder: brozova / iStockphoto