Weiße Fliege

Kohl und weiße Fliege: Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung

Artikel zitieren

Die Kohlmottenschildlaus, auch Weiße Fliege genannt, befällt gerne Kohlgemüse und kann erhebliche Schäden verursachen. Dieser Artikel informiert über Erkennungsmerkmale, Bekämpfungsmethoden und effektive Vorbeugungsmaßnahmen.

weisse-fliege-kohl
Kohl schmeckt Weißen Fliegen besonders gut

Befallene Pflanzenarten

Die Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) befällt hauptsächlich Kohlgemüse wie Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing, Grünkohl und Rosenkohl. Besonders bei Rosenkohl überwintert sie und bildet im Frühjahr rasch neue Populationen. Auch andere Kreuzblütler wie Raps, Rettich und Radieschen können betroffen sein. Die Schädlinge bevorzugen trocken-warmes Wetter und überwinternde adulte Insekten sorgen bei milden Wintern für einen intensiven Befall im nächsten Jahr. Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung sind daher wichtig, um Ihre Gartenkulturen zu schützen.

Lesen Sie auch

Schadbild

Ein Befall durch die Kohlmottenschildlaus zeigt sich auf den Unterseiten der Kohlblätter. Die Insekten sind klein und weiß bepudert, fliegen bei Berührung der Blätter auf und hinterlassen länglich-ovale, gelblich-weiße Larven, die den Pflanzensaft aussaugen. Dies schwächt die Pflanzen, insbesondere junge, was zu vermindertem Wachstum führen kann. Der ausgeschiedene klebrige Honigtau fördert die Ansiedlung von Rußtaupilzen, die die Photosynthese beeinträchtigen. Stark befallene Blätter vergilben oft und fallen ab, was bei warmem Wetter zu erheblichen Ernteverlusten führen kann.

Erkennen der Kohlmottenschildlaus

Die Kohlmottenschildlaus ist 1,5 bis 2 mm groß und besitzt weiße, leicht gepuderte Flügel. Sie erkennen einen Befall durch:

  • Farbe und Größe: Klein, weiß gepudert, 1,5 bis 2 mm groß.
  • Flügelmerkmal: Blassblaue Flecken auf den Flügeln.
  • Verhalten bei Störung: Fliegen in Schwärmen auf, wenn die Pflanze bewegt wird.
  • Larvenstadien: Anfangs beweglich und weißlich, später pockenartig festgesetzt und gelblich bis transparent.
  • Eigelege: Ringförmig auf der Blattunterseite.

Beobachten Sie besonders die Blattunterseiten, um die kleinen Insekten und ihren klebrigen Honigtau zu entdecken. Dieser fördert das Wachstum von Rußtaupilzen, was die Photosynthese stört. Frühzeitige Erkennung ermöglicht eine effektive Bekämpfung.

Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus

Für die effektive Bekämpfung sollten Sie verschiedene Methoden kombinieren:

  • Förderung von Nützlingen: Schlupfwespen wie Encarsia formosa und Marienkäfer der Art Clitostethus arcuatus können hilfreich sein. Ein naturnaher Garten fördert diese natürlichen Fressfeinde.
  • Einsatz von Neemöl: Das im Neemöl enthaltene Azadirachtin hemmt die Entwicklung der Larven. Beachten Sie die Anwendungshinweise beim Sprühen.
  • Pflanzenschutznetze: Feinmaschige Netze (0,8 x 0,8 mm) schützen die Pflanzen vor Befall, lassen jedoch Wasser und ausreichend Platz für das Wachstum durch.
  • Spritzmittel mit Rapsöl oder Kaliseife: Diese ersticken die Larven durch Unterbindung der Sauerstoffversorgung.

Die Wahl der Methode hängt vom Befallsgrad und Ihrem Gartenkonzept ab. Kontinuierliche Überwachung und gezielte Maßnahmen sind entscheidend.

Vorbeugende Maßnahmen

Zur Vorbeugung eines Befalls durch die Kohlmottenschildlaus sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Gemüseschutznetze verwenden: Decken Sie junge Kohlpflanzen mit feinmaschigen, wasserdurchlässigen Netzen ab.
  • Unkraut und Pflanzenreste entfernen: Halten Sie Beete und Umgebung frei von Unkraut und alten Pflanzenresten.
  • Nützlinge fördern: Schaffen Sie einen naturnahen Garten mit Versteckmöglichkeiten für Schlupfwespen und Marienkäfer.
  • Regelmäßige Inspektion: Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, besonders die Blattunterseiten.
  • Luftzirkulation verbessern: Gewährleisten Sie ausreichenden Pflanzabstand und gute Belüftung, besonders in Gewächshäusern.
  • Gelbtafeln ausbringen: Diese helfen bei der frühen Erkennung eines Befalls, indem sie die Weißen Fliegen anlocken und abfangen.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Widerstandskraft Ihrer Pflanzen stärken und einem Befall effektiv vorbeugen.

Bilder: D. Kucharski K. Kucharska / Shutterstock