Blumenkohl

Blumenkohl: Anbau, Pflege und leckere Rezepte

Blumenkohl ist ein beliebtes Gemüse, das sich durch seinen milden Geschmack und seine Vielseitigkeit in der Küche auszeichnet. Dieser Artikel informiert umfassend über die verschiedenen Sorten, den Anbau, die Pflege und die Verwendungsmöglichkeiten von Blumenkohl.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Einjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Blattfarbe
Grün
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Licht
Sonnig bis halbschattig
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Bodenart
Humos, gut durchlässig, lehmig-sandig
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Sorten & Arten

Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) beeindruckt nicht nur durch seinen milden Geschmack und seine Nährstoffdichte, sondern auch durch eine erstaunliche Sortenvielfalt, die sich in Farbgebung, Formen und Erntezeiten unterscheidet. Synonyme wie Karfiol, Käsekohl, Blütenkohl, Traubenkohl oder Italienischer Kohl verdeutlichen seine vielseitige Bekanntheit.

Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis)

Eine faszinierende Variante des Blumenkohls ist der Romanesco. Charakteristisch sind seine hellgrünen, pyramidenförmigen Röschen, die in Fibonacci-Spiralen angeordnet sind. Romanesco bietet nicht nur optisch, sondern auch durch einen hohen Vitamin-C-Gehalt eine besondere Bereicherung.

Farbenfrohe Sorten

Neben dem klassischen weißen Blumenkohl gibt es auch farbenfrohe Varianten:

  • Grüner Blumenkohl: Sorten wie ‚Romanesco Natalino‘, ‚Romanesco Precoce‘ und ‚Verde Macerata‘ bieten ein mildes Aroma.
  • Violetter Blumenkohl: Beispiele sind ‚Di Sicilia Violetto‘ und ‚Graffiti‘. Diese Sorten enthalten Anthocyane mit antioxidativen Eigenschaften.
  • Orangefarbener Blumenkohl: Die Sorte ‚Sunset‘ besticht durch ihre leuchtende Farbe und einen mild-süßen Geschmack.

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Weiße Sorten

Der klassische weiße Blumenkohl ist in zahlreichen Sorten erhältlich, die sich durch Reifezeit, Kopfgröße und Geschmack unterscheiden. Bekannte Sorten sind:

  • ‚Balak‘
  • ‚Erfurter Zwerg‘
  • ‚Frühernte‘
  • ‚Goodman‘
  • ‚Di Verona Tardivo‘
  • ‚Herbstriesen‘
  • ‚Tabiro Ks‘

Winterblumenkohl

Frosttolerante Sorten wie ‚All Seasons‘, ‚Selektion Z‘ und ‚Walcheren Winter‘ ermöglichen eine Ernte im Frühjahr. Diese Sorten sind speziell für den Anbau im Winter entwickelt.

Blumenkohl bietet durch seine Vielzahl an Farben und Geschmack ein spannendes Feld für experimentierfreudige Gärtner und erfreut jeden Geschmack.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blumenkohl-Samen (Brassica oleracea var. botrytis) in Makawao, Maui.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Für ein optimales Wachstum benötigt Blumenkohl einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Pflanze gedeiht besonders gut auf leicht erwärmbaren, sandigen und humosen Lehmböden mit einem hohen Kalkgehalt. Dies vermindert die Anfälligkeit für Krankheiten. Achten Sie auf einen pH-Wert des Bodens zwischen 6,5 und 7,5.

Wichtige Standortanforderungen:

  • Tiefgründigkeit: Blumenkohl ist ein Tiefwurzler und verlangt nach einem gut durchlässigen Boden.
  • Nährstoffreichtum: Als Starkzehrer benötigt Blumenkohl einen nährstoffreichen Boden. Arbeiten Sie organischen Dünger oder Kompost vor der Pflanzung in den Boden ein.
  • Pflanzabstand: Lassen Sie zwischen den Pflanzen etwa 50-60 cm Platz; der Abstand in den Reihen sollte etwa 50-70 cm betragen.
  • Klimatische Bedingungen: Leicht sonnige Lagen mit ausreichendem Niederschlag fördern das Wachstum.

Ein gut vorbereiteter Standort ist entscheidend für die Gesundheit der Blumenkohlpflanzen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Blumenkohl bevorzugt humose, gut durchlässige Böden mit hohem Nährstoffgehalt. Der Boden sollte einen hohen Kalkgehalt aufweisen, um die Pflanze vor der Kohlhernie zu schützen. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6 und 7.

Wichtige Bodeneigenschaften:

  • Humos und durchlässig: Der Boden sollte gut belüftet und feuchtigkeitsregulierend sein.
  • Kalkhaltig: Ein hoher Kalkgehalt mindert die Krankheitsanfälligkeit.
  • Lehmig-sandig: Der Boden sollte Wasser gut speichern können, ohne Staunässe zu verursachen.

Eine gründliche Bodenvorbereitung durch Einbringen von Kompost oder organischen Stoffen fördert das Wachstum Ihrer Blumenkohlpflanzen.

Blumenkohl pflegen

blumenkohl_bild
Blumenkohl im Woolworths-Markt in Melbourne, Australien.
Foto: Etbe | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Blumenkohl erfordert besondere Pflege, um gesund zu gedeihen:

  • Düngung: Während der Wachstumsperiode ein- bis zweimal mit Hornmehl oder wöchentlich mit verdünnter Brennnesseljauche düngen. Kurz vor der Ernte sollten Sie das Düngen einstellen.
  • Gießen: Blumenkohl benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung, um Schossen zu verhindern und das Blattwachstum zu fördern. Reduzieren Sie die Bewässerung nach dem Angießen der Jungpflanzen, um die Wurzelbildung zu fördern. Danach halten Sie den Boden regelmäßig feucht.
  • Sonnenschutz: Bei starker Sonneneinstrahlung können Sie die Blüte mit einem Blatt oder ähnlichem bedecken, um Vergilben zu vermeiden. Knicken Sie ein bis zwei große Blätter nach innen und legen sie über den Kopf.
  • Mulchen: Mulch hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu regulieren und den Stickstoffgehalt zu erhöhen, wodurch der Wasserbedarf gesenkt wird.
  • Bodenpflege: Regelmäßiges Hacken hält den Boden locker und fördert die Wurzelbelüftung. Bewässerungsgräben können hilfreich sein.
  • Schädlingsbekämpfung: Entfernen Sie Eier oder Raupen des Kohlweißlings regelmäßig oder verwenden Sie Gemüseschutznetze.

Verwendung

Blumenkohl ist ein vielseitiges Gemüse und kann roh, gekocht oder gebacken verzehrt werden. Neben seinem milden Geschmack bietet Blumenkohl eine hohe Bekömmlichkeit und ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen.

Zubereitungsmöglichkeiten

  • Kochen: Den Blumenkohl von den Blättern befreien, den Strunk kürzen und einschneiden. Den Kohlkopf etwa 20 Minuten in Salzwasser oder gedünstet garen. Zugabe von Milch oder Zitronensaft erhält die weiße Farbe.
  • Dämpfen: Blumenkohl dämpfen für eine zarte Textur.
  • Backen: Bei 200 °C etwa 25-30 Minuten backen.
  • Braten: In einer Pfanne mit Pflanzenöl oder Butter 8-10 Minuten braten.
  • Mikrowelle: Schnell in der Mikrowelle garen.

Auch die Blätter und Stängel lassen sich verwerten, zum Beispiel in Suppen oder Smoothies.

Beilagen und Soßen

Blumenkohl passt gut zu zerlassener Butter, Holländischer Sauce oder Béchamelsauce. In Bayern und Österreich ist „Karfiol mit Brösel“ eine beliebte Spezialität.

Aufbewahrung und Frischhaltung

Legen Sie den Blumenkohl vor dem Kochen etwa eine halbe Stunde in warmes Salzwasser, um eventuelle Raupen zu entfernen. Blanchierter und eingefrorener Blumenkohl bleibt lange haltbar.

Blumenkohl richtig pflanzen

Blumenkohl können Sie im Frühjahr oder Herbst aussäen, da die Pflanzen im Sommer anfälliger für Schädlinge sind.

Schritte zur Aussaat und Pflanzung

  1. Vorkultur im Warmen: Säen Sie ab Ende Februar bis Anfang März in Anzuchtschalen. Decken Sie die Samen mit etwa zwei Millimetern Erde ab.
  2. Pikieren: Sobald die ersten Blätter erscheinen, in einzelne kleine Töpfe pikiert.
  3. Auspflanzen: Nach etwa vier bis sechs Wochen ins Freie pflanzen. Der Pflanzabstand sollte etwa 50×50 cm betragen.
  4. Direktsaat: Alternativ im April direkt im Beet aussäen.
  5. Schutzmaßnahmen: Bei Frost und starker Sonneneinstrahlung können Sie Blumenkohl mit Vlies abdecken.

Eine gute Vorbereitung des Beets mit Kompost im Herbst sichert die Nährstoffversorgung und fördert ein gesundes Wachstum.

Krankheiten & Schädlinge

Blumenkohl kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Häufige Krankheiten

  • Kohlhernie: Schwellungen an den Wurzeln, verursacht durch einen Schleimpilz. Anbaupause von sieben bis zehn Jahren ist ratsam. Befallene Pflanzen über den Restmüll entsorgen.
  • Adernschwärze: Adern der Blätter schwärzen durch eine bakterielle Krankheit. Eine Fruchtfolgepraxis hilft.
  • Verticillium-Welke: Pilzkrankheit, die Welke an den Pflanzen verursacht.

Häufige Schädlinge

  • Kohlweißling: Raupen fressen die Blätter.
  • Kohlfliege: Maden bohren sich in die Wurzeln und lassen die Pflanze welken.
  • Blattläuse, Kohldrehherzmücke, Kohlmottenschildlaus, Falscher Mehltau, Schnecken und Weiße Fliege können ebenfalls Schäden verursachen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Regelmäßiges Abstreifen von Eiern und Raupen
  • Pappkragen um den Wurzelhals
  • Verwendung von Gemüseschutznetzen (19,00€ bei Amazon*)
  • Entfernung von Unkräutern wie Hirtentäschel
  • Anbau in windoffenen Lagen und gute Gartenhygiene
  • Fruchtfolge und resistentere Sorten setzen, natürliche Feinde einsetzen

Verfärbungen der Blüte weißer Sorten können durch Sonneneinstrahlung oder unsachgemäße Lagerung entstehen.

Blumenkohl in all seinen Facetten bietet eine wertvolle Bereicherung für Garten und Küche. Pflegen Sie ihn sorgfältig, um das Beste aus dieser vielseitigen Pflanze herauszuholen.

Häufig gestellte Fragen

Welche besonderen Nährwerte bietet Blumenkohl?

Blumenkohl ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen und bietet essenzielle und semi-essenzielle Aminosäuren wie Arginin, Histidin und Leucin. Diese tragen zu verschiedenen Körperfunktionen bei und können insbesondere in einer ausgewogenen Ernährung förderlich sein. Der Romanesco, eine besondere Variante des Blumenkohls, hat sogar einen noch höheren Vitamin-C-Gehalt.

Was ist der größte Blumenkohl, der je gezüchtet wurde?

Der bislang größte und schwerste Blumenkohl wurde von dem Hobbyzüchter John Evans aus Alaska im Jahr 1997 gezüchtet und wog 14,1 kg. Dieses beeindruckende Exemplar zeigt das Potenzial des Blumenkohlanbaus unter optimalen Bedingungen.

Wie erkennt man einen Befall durch die Kohldrehherzmücke und was kann man dagegen tun?

Einen Befall durch die Kohldrehherzmücke erkennt man an verdreht wachsenden jungen Kohlblättern. Vorbeugend kann man den Anbau in windoffenen Lagen und die Anzucht der Jungpflanzen unter Vlies empfehlen. Dies schützt die Pflanzen vor den Eiablagen der Mücke und kann größere Schäden verhindern.

Welche kulinarischen Besonderheiten bietet der farbige Blumenkohl?

Farbige Blumenkohle, wie der violette ‚Di Sicilia Violetto‘ oder der orangefarbene ‚Sunset‘, enthalten neben ihrem auffälligen Äußeren auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane und Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften haben. Sie bieten nicht nur visuell ansprechende Speisen, sondern auch zusätzliche gesundheitliche Vorteile.

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